Der Kauf eines Elektroautos – eine unglaubliche Geschichte – so gehts garnicht!
Teil 1 – wie wir uns für einen Nissan Leaf 2.Zero entschieden haben…
(hier geht es zu Teil 2 – wie der Händler uns die Freude vermiest hat)
Seit unserem ersten Hybrid-Fahrzeug in 2007 war ich begeistert von den Vorteilen eines Elektroantriebes. Zwischenzeitlich mussten wir wegen Kinderwagen und ähnlich sperrigen Dingen auf einen Kombi ausweichen, den gab es weder als Hybrid noch als reines Elektrofahrzeug. Aber jetzt nach über 10 Jahren ist es endlich soweit: unser erstes vollelektrisches Familienfahrzeug wurde am 16.3.2018 vom Händler abgeholt.
Die Freude wurde allerdings deutlich getrübt durch das absolut unprofessionelle Autohaus.
So etwas habe ich noch nie erlebt. Daher gibt es jetzt erst mal einen Blogbeitrag über den Kauf des Elektrofahrzeugs bevor ich das Auto selbst vorstellen möchte.
Der Reihe nach…
In 2015 gab es endlich ein Elektrofahrzeug für mich, einen
BMW i3.
Eine absolute Top-Maschine. Fahrspass pur. Wenn BMW von „Freude am Fahren“ spricht, dann kann nur dieses Auto gemeint sein. Da ich mich zwischenzeitlich beruflich umorientiert hatte benötigten wir allerdings keine 2 Autos mehr. Und als Familienfahrzeug war der i3 leider nicht wirklich tauglich. Zumal die erste Version kaum 150km Reichweite hatte. Daher gab ich das Auto dann wieder zurück und suchte seither nach einem voll tauglichen Familienfahrzeug mit e-Antrieb.
Tesla Model S oder X
Viel zu groß und zu teuer. Damit macht das Fahren bei uns im Ort keinen Spass, Parkplätze oder gar Parkhäuser will ich damit garnicht erst testen. Für Vielfahrer sicher derzeit eines der besten Fahrzeuge am Markt. Mit der zur Zeit bestmöglichen Ladesituation auch voll langstreckentauglich. Aber nicht für uns.
Tesla Model 3
Das könnte was werden. Daher gleich am ersten Tag reserviert. Das war am 1.4.2016.
Mit der Zeit kamen dann allerdings Zweifel auf, ob das Auto vor 2019 überhaupt nach Deutschland geliefert würde. Und die Bedienung mit Touchscreen? Ich bin eher der Typ für Knöpfe und Drehschalter. Ansonsten sicher ein top Fahrzeug. Der Preis soll wohl bei um die 40.000 Euro liegen, das wäre in Ordnung. Aber wann kann man das bekommen? Storniert am 4.10.2017
Renault Zoe
Für uns zu klein, gefällt mir leider nicht. Ein bisschen Spass muss ja auch dabei sein. Das Auto selbst ist super. Ich durfte schon mehrfach mitfahren. Besser als jeder vergleichbare Verbrenner in dieser Klasse, aber nein, nicht mein Ding.
Nissan Leaf 1
Beim i3 gab es viele Diskussionen über die Optik, mir gefiel das Auto. Beim Leaf 1 war ich aber mit der Mehrheit einer Meinung: das Frosch-Design gefällt nicht. Ein tolles Auto, aber leider zu hässlich. Trotz Design das meistverkaufte Elektroauto der Welt aber für mich war das nichts. Mit anderer Form wäre es interessant. Siehe weiter unten.
Opel Ampera-E
Tja, der perfekte Wagen für uns. Zwar klein aber mit großer Reichweite. Voll alltagstauglich. Nur eher ein Papiertiger. Gleich bestellt als das möglich war wurde das Auto mehrfach verzögert und nach der Übernahme von Opel durch PSA schliesslich ganz eingestellt. Storniert am 4.10.2017. Kurz darauf bekam ich doch noch ein Leasing-Angebot zu einem fast unverschämten Preis für den man auch ein Tesla Model S bekommt. Nur spielt das eine Liga höher. Noch später gab es das Auto dann sogar wieder zum freien Kauf – für knapp 50.000 Euro. Für ein Fahrzeug in der Größe eines Meriva? Nein Danke. Seltsame Vermarktungspolitik von Opel.
Hyundai Ionic
Ein tolles Elektroauto. Allerdings war ich zu der Zeit als das rauskam noch auf Ampera-E oder Tesla Model 3 fixiert.
Und als ich den Hyundai in die Überlegung mit einbezog war die Lieferzeit schon jenseits von Gut und Böse. Unter 8 Monaten ging nichts mehr.
Und dann kam der Leaf 2
Komplett neues Design auf bewährter Plattform. Endlich sieht das Auto schick aus. Fahrzeuggröße, Kofferaumgröße, Leistung, Ausstattung, Akku – alles passt. Das könnte eines der ersten wirklich familientauglichen – und verfügbaren E-Fahrzeuge werden. Also gleich los und Angebote eingeholt.
Wie von Tesla Model 3, Opel Ampera-E gewohnt war auch hier eine lange Lieferzeit zu erwarten. Um in 2018 so ein Fahrzeug zu bekommen musste man also schnell sein. Am besten gleich am ersten möglichen Tag eins bestellen.
In einem sehr guten Internet-Forum (www.goingelectric.de) gab es mehrere Händler, einer davon mit einer Reservierungs-Liste und offensichtlich sehr guten Preisen. Allerdings waren da schon über 100 Reservierungen drauf. Und ob man auf Platz 100 sein Auto schneller bekommt als beim lokalen Händler auf Platz 1-10? Dazu die Entfernung. Etwas näher durfte es schon sein. Die Anfrage bei den lokalen Händlern gab ernüchternde Antworten: Entweder man konnte noch garkein Angebot machen oder der Preis entsprach dem Listenpreis.
Nicht daß ich den besten Preis wollte. Aber zumindest die nötigen 2000,- Euro Herstelleranteil für den Erhalt der BAFA-Förderung sollten drin sein. Aber es gab genau 0 Rabatt. Listenpreis oder nichts.
Mit Hinweis auf die Internet-Preise gab es etwas Bewegung. Ein Händler der mir vorher auch empfohlen worden war konnte auf einmal auch etwas Rabatt geben, der andere meldete sich leider nicht.
Also habe ich einen Leaf 2.Zero am 4.10.2017 bestellt.
Der Händler war mit 50km Entfernung gerade noch nah, die Empfehlung kam von einer in Sachen e-Auto sehr kompetenten Person und der erste Kontakt war auch sehr gut – bis zur Vertragsunterzeichnung.
Kurz darauf kam dann auch noch ein ähnliches Angebot vom anderen Händler (der deutlich näher ist), leider war er angeblich vorher nicht im Büro gewesen. Verzeihlich aber leider zu spät. Ich habe am 1. Tag verbindlich bestellt, bekam einen unverbindlichen Liefertermin für Mitte Februar und eigentlich war soweit „alles Gut„(Lieblings-Spruch des Verkäufers aus Teil 2)
In Teil 2 berichte ich dann wie ein Händler einem die Freude am neuen Auto absolut vermiesen kann und wie man erfolgreich Kunden vergrault. Sowas geht garnicht!