3D-Drucker: Creality 3D CR-10 – Teil2: Die Inbetriebnahme
Nach Teil 0 – der Vorgeschichte und Auswahl und Teil 2 – Die Bestellung geht es hier um den Zusammenbau und den ersten Druck mit meinem Creality CR-10.
Eigentlich ist es ein Hictop CR-10, aber die Dinger sind bis auf die Farbe der Ziergummies baugleich. Creality ist orange, Hictop blau. Manchmal gibt es aber auch den Creality CR-10 mit blauen Ziergummies. Im Prinzip kommt alles aus derselben Fabrik.
Die ursprünglich von mir angedachten Geräte werden alle in Einzelteilen geliefert, das sollte zwar technisch kein Problem sein, zeitlich aber schon. Wie bereits im Web zu lesen ist wird der Creality CR-10 weitgehend vormontiert geliefert. Nach weniger als 1 Stunde soll das Ding einsatzbereit sein. Mal sehen.
Als erstes wird natürlich die Kiste vorsichtig geöffnet.Im Karton sehr sauber verpackt finden sich die Druckerteile in 2 Schichten aus Schaumstoff eingelegt.
Erste Schicht: Das Untergestell fertig montiert mit dem Heizbett und darauf befestigt die Glasplatte.
In der 2. Schicht die senkrechte Achse, ebenfalls vormontiert mit Druckkopf und Materialeinzug. Dazu die Steuerelektronik mit Netzteil und Display in einem Gehäuse, eine Rolle Tape (Malerkrepp) und eine Schachtel mit vielen Kleinteilen.
Sehr kompliziert sieht das ja nicht aus.
Dafür stinkt es bestialisch, ich will nicht sagen „chinesisch“, aber dieser Gummigeruch schlägt einem doch oft entgegen wenn man technische Dinge oder Dinge mit Gummiteilen aus China bestellt. Bei diesem Drucker stinkt es extrem. Laut Internet sind es die Ziergummies. Die kann man zur Not entfernen. Ich habe erstmal beim Zusammenbau alle Fenster geöffnet. Und im Druckerraum gibts ja auch eine Lüftungsanlage.
Beiliegend ist eine Kurzanleitung enthalten und ein paar mehr Infos sind auf einer kleinen SD-Karte.
Da ich mich vorab schon im Internet informiert habe hatte ich die Anleitungen bereits ausgedruckt vorliegen. Als erstes muss man das senkrechte Gestell mit dem Waagerechten Teil verschrauben. Dafür ist die Hilfe einer weiteren Person ganz gut, es geht aber auch problemlos alleine.4 Schrauben einschrauben, dabei aufpassen daß alles ausgerichtet ist, fertig.
Der Drucker steht.
Jetzt wird links und rechts noch eine Versteifung in Form eines T-Stücks angebracht, auf der Linken Seite ist noch der Endschalter für die senkrechte Achse enthalten. Danach sollte man alle Schrauben überprüfen und bei Bedarf festziehen. Aber Achtung – nach Fest kommt Ab. Also nicht überdrehen.
Als nächstes schraubt man den Filamentrollen-Halter an das Netzgerät.
Dann nimmt man die bebilderte Anleitung und verbindet die Stecker für X/Y/-Achse und Sensoren, alle Stecker sind sauber markiert, wegen der kleinen Teile etwas fummelig aber problemlos auch für Nicht-Elektroniker möglich.
Zum Schluss testet man noch ob sich das Druckbett problemlos verschieben lässt und ob es wackelt. An der Unterseite sind Exzenter-Schrauben, damit kann man die Festigkeit einstellen. Zu fest läuft es nicht mehr sauber, zu lose wackelt es. Ist aber nicht schwer. Das Druckbett sollte man mit einem Finger problemlos verschieben können.
So, fertig, der Drucker ist Ein
satzbereit, nicht einmal 20 Minuten hat das gedauert – incl. ein paar Fotos für meinen Blog.
Inbetriebnahme
Naja, ganz fertig ist das Ding noch nicht, jetzt muss man erst noch kalibrieren.
Das heisst, man schaltet den Drucker erst mal ein. Wenn nichts raucht und das Display am Netzteil angeht hat man schon mal fast gewonnen. Im Menü gibt es eine Funktion „Auto-Home“. Damit fährt der Druckkopf nach links vorne und dann nach unten. Normalerweise sollte er nach Anleitung jetzt 1-2cm über dem Druckbett hängen.
Jetzt schaltet man den Drucker wieder aus.
Unter dem Drucktisch sind 4 Schrauben, an jeder Ecke eine.
Dreht man diese links herum, dann geht der Tisch hoch, dreht man rechts herum, dann geht der Tisch runter. Mit diesen Schrauben stellt man den Tisch so ein, daß zwischen Düse und Drucktisch gerade mal ein Blatt Papier durchgeht. Nicht weniger, sonst kratzt der Druckkopf am Tisch und geht kaputt, aber auch nicht mehr, sonst hält der Druck nicht am Tisch. Das ist ein bisschen fummelig. Und bei meinem Exemplar gab es massiv Probleme weil das Glas nicht eben war! (dazu später mehr)
Hat man den Tisch sorgfältig(!) gelevelt kann es losgehen.
Dem Drucker liegt eine kleine Rolle Filament bei, damit kann man gleich mal erste Testdrucke erstellen.
Auf der Speicherkarte ist auch direkt ein Muster dabei, das ist allerdings fehlerhaft, der Katze fällt beim Druck der Kopf ab – jede 2. Anfrage in Internetforen zur Inbetriebnahme dreht sich um dieses Problem.
Ich hatte das allerdings schon vorab gelesen und eine korrekte Datei heruntergeladen.
Am Drucker kann man die gewünschte Datei zum Drucken von der Speicherkarte auswählen und los gehts.
Wenn man nichts falsch gemacht hat fängt der Drucker jetzt an, das Druckbett und die Düse zu heizen. Danach startet der Druck – und das kann bei einem 3D-Drucker üblicherweise dauern…
2 Stunden später ist meine Katze dann fertig.
Ein fast perfekter Druck (für meine Verhältnisse eigentlich komplett perfekt. Aber bevor jetzt jemand was anderes sagt schreibe ich einfach „fast perfekt“.
Die Katze sieht drucktechnisch super aus.
Mein erster 3D-Druck mit dem Creality CR-10 ist perfekt gelungen.
Ich bin stolz wie ein kleiner König.
Ja ich kann jetzt 3D drucken.
Weniger als 1 Stunde vom Öffnen der Kiste bis zum Start des ersten Ausdrucks und dann nach 2 Stunden der erste 3D-Druck.
Erstes Fazit:
Der Creality/Hictop CR-10 ist ein geniales Gerät für einen sehr günstigen Preis.
Durch die weitgehend vormontierten Teile sehr einfach aufzubauen und in der Bedienung sehr einfach.
Das Glückgefühl ist aber schnell wieder vorbei.
Darum geht es im nächsten Teil – Der 3D-Horror: nichts geht mehr.