Akku 2.0 – Kapitel 13
Kapitel 13 – Alltagsarbeit
Am nächsten Morgen wachte Suzan zuerst auf. Verwundert rieb sie sich die Augen und schaute sich um. Dann erkannte sie, dass sie sich in Jans Zimmer befand und in seinem Bett lag. Sie drehte sich um, doch Jan lag nicht neben ihr. Sie war noch immer im Bademantel. Suzan setzte sich auf, dann sah sie Jan auf dem Sofa liegen.
Sie warf ein Kissen nach ihm. Jan schrak hoch, rieb sich die Augen und stöhnte „oje, mir tut alles weh“. Dann drehte sie sich um und sah Suzan auf seinem Bett sitzen. Sie feixte „Warum schläfst Du auf dem Sofa?“ „Weil Du in meinem Bett liegst!“ Suzan lächelte „Aber da ist doch Platz genug für 2!“
Jan streckte sich „Es ist nicht meine Art, zu einer schlafenden Frau ins Bett zu steigen“ Suzan versuchte, sich zu erinnern „Das heißt,… wir haben nicht…?“ Jan grinste „Du erinnerst Dich nicht?“ Suzan nahm mit gespielter Empörung das zweite Kissen und warf es nach ihm „Sonst würde ich ja kaum fragen!“
„Na gut, Du bist am Pool eingeschlafen und ich habe Dich hier hergetragen, da ich nicht wusste, wo sich Dein Zimmer befindet.“ „Ah, okay, da bin ich ja beruhigt, das wäre ja sonst schlimm!“ „Wenn wir beide…“ „Nein, wenn ich mich nicht mehr daran erinnern könnte!“
Mit diesen Worten warf sie ihm die Decke über den Kopf und lief zur Tür: „Jetzt muss ich mich aber beeilen, in 15 Minuten ist Frühstück und dann geht es zum Institut“. Suzan verschwand und ließ Jan verdattert auf dem Sofa sitzen.
Jan kam etwas verspätet zum Frühstück. Von der Nacht auf dem Sofa schmerzten ihm sämtliche Knochen. Erich und Suzan saßen bereits am Tisch und warteten auf ihn. Jan dehnte beim Gehen seine Gelenke und versuchte, möglichst fröhlich zu schauen, leider gelang ihm das nicht besonders gut. Der Professor schaute ihn mitfühlend an „Hast Du schlecht geschlafen, Jan? Ist die Matratze in Deinem neuen Zimmer nicht gut? „
Bevor Jan etwas erwidern konnte, antwortete Suzan „Jan ist der totale Kavalier. Wir waren schwimmen und als wir dort saßen, bin ich auf der Bank eingeschlafen. Er hat mich dann auf sein Zimmer getragen, weil er nicht wusste, wo meins ist. Deswegen hat er dann auf dem Sofa übernachtet.“
Erich scherzte „Jan scheint ja ein sehr unterhaltsamer Zeitgenosse zu sein, wenn Du mit ihm auf der Bank sitzt und dabei einschläfst“. „Er ist sehr romantisch und ich war einfach müde, das war ein langer Tag gestern!“ Suzan warf ihrem Vater einen wütenden Blick zu, worauf sich dieser sofort entschuldigte. Jan spürte wieder, wie die Röte in sein Gesicht drückte. Er setzte sich zum Frühstück und vergaß über das leckere Essen die Schmerzen in seinen Gelenken.
Der Tag im Institut verging wie im Flug. Jan hatte endlich das Gefühl, voll integriert zu sein. Suzan schaute ihn immer wieder mit funkelnden Augen an und wenn sie bei einem Experiment nebeneinander standen, spürte er, wie sie sich an ihn drückte. Jan genoss dieses Gefühl.
Er beobachtete die Kollegen, doch keiner schien zu bemerken, was für zarte Bande Suzan und ihn verbanden. Nur Uwe Anderson, der Amerikaner, kam ihm heute seltsam vor. Er hatte wohl nicht mitbekommen, was zwischen Jan und Suzan lief, aber er verhielt sich anders als sonst. Er war nur wenig gesprächig und als Jan ihn einmal etwas fragte, zuckte er erschrocken zusammen. Jan dachte aber nicht weiter darüber nach, in Gedanken war er bereits im geheimen Labor in der Villa.