Akku 2.0 – Kapitel 20

Kapitel 20 – Die Flucht

Es dauerte ein paar Minuten, bis ein kleines Auto auf den Parkplatz fuhr und sie darin Andrea erkannten. Erleichtert liefen Suzan und Jan auf sie zu. Andrea hielt an und ließ die beiden einsteigen.

Suzan begrüßte Andrea „Hallo Andrea, vielen Dank, dass Du uns abholst.“ Andrea freute sich, die beiden zu sehen „Was ist los, vor wem seid Ihr auf der Flucht?“

Suzan versuchte, das Allernötigste zu erklären „Mein Dad ist verschwunden und vorhin stand die Polizei bei uns vor der Tür. Die wollten das Haus durchsuchen, mit der Überwachungsanlage haben wir nur irgendetwas von „Illegal“ mitbekommen. Wir haben keine Ahnung, was da vor sich geht.
Erst der Anschlag, dann verschwindet mein Vater und dann steht die Polizei vor der Tür. Da ist doch irgendetwas faul. Deswegen sind wir lieber abgehauen.
Erich hat gesagt, Jan und ich sollten zu meiner Mutter und… „

„Ich dachte, Deine Mutter wäre tot?“ unterbrach Andrea. „Nein, stimmt nicht, sie ist in China. Leider kann sie das Land nicht verlassen und niemand dort weiß, dass sie eine Tochter hat. Jetzt ist es aber wohl an der Zeit, dass wir zu ihr gehen.“

Andrea überlegte „Aber mit dem Auto kommen wir da nicht hin!“ Jan lachte gequält „Du sollst uns ja auch nur zum Flughafen bringen, wir hoffen, dass wir dort einen Flug nach China bekommen, oder zumindest irgendwohin, von wo aus wir dann weiter können.“ „Da habt Ihr ja eine große Reise vor.“ Andrea startete den Wagen und fuhr los. „Schaut mal auf der Rücksitzbank, Suzan hat ja am Telefon schon gesagt, dass Ihr einige Dinge benötigt. Ich habe Euch ein paar Sachen eingepackt. Was ist nur plötzlich los. Der Anschlag, Franco ist tot. Der Professor ist weg und Ihr wollt nach China. Das ist Zuviel für mich. Ich bin nicht mehr die Jüngste und das ist etwas zu aufregend.“

Suzan stöberte in der Reisetasche, die auf der Rückbank lag. Sie fand zwei Kreditkarten, ein Handy, einige Reiseutensilien und etwas Bargeld. Andrea erklärte „Die Kreditkarten sind von meiner Schwester, die Pin steht jeweils auf einem Zettel dabei. Das sollte unverfänglich sein, falls man Euch verfolgt. Das Smartphone ist schon etwas älter, es hat noch eine unregistrierte Nummer. An Bargeld habe ich ungefähr 500,- Euro zusammenbekommen, mehr ging auf die Schnelle leider nicht.“ Suzan antwortete „Andrea, Du bist die Größte. Vielen Dank dafür. Das werde ich Dir nie vergessen.“

Andrea lächelte „Hauptsache Ihr macht keinen Unsinn und kommt gesund wieder zurück. Und passt auf die Kreditkarte meiner Schwester auf, die wird mich sonst erschlagen.“

Suzan hielt die Karten hoch „Wir gehen ganz sorgsam damit um und nutzen sie nur für das Nötigste. Du bekommst natürlich alles wieder zurück, inklusive Zinsen. Versprochen!“

Jan und Suzan holten ihre Handys heraus und entfernten die SIM-Karten. Auf Andreas fragenden Blick sagte Jan „Die Handys kann man orten. Am Flughafen können wir neue Karten kaufen. Zur Not haben wir ja dann auch noch das Handy Deiner Schwester. Sicher ist Sicher.

Die 3 benötigten fast eine Stunde, bis sie den Flughafen erreichten. Andrea ließ die beiden etwas entfernt vom Eingang aus dem Auto, damit sie nicht auf Überwachungskameras als Fluchthelferin erkannt wurde.

Suzan und Jan bedankten sich, Jan packte die Tasche und die beiden gingen in Richtung Flughafengebäude.

Sie versuchten, sich in der großen Halle zurechtzufinden. Der überwiegende Teil der Schalter waren Check-in Terminals für Pauschalreisen. Für Linienflüge mussten sie an ein etwas abseits gelegenes Terminal.

Jan suchte an einem Info-Display nach Flügen. „Wo müssen wir eigentlich hin? China ist riesig.“ Suzan konnte die Frage nicht beantworten „Ich denke, wir müssen nach Peking. Meine Mutter ist eine Partei-Funktionärin. Aber suchen können wir nach ihr erst, wenn wir dort sind.“ Jan schüttelte enttäuscht den Kopf „Der nächste Flug nach Peking geht erst in 3 Tagen.“ Suzan tippte auf das Display „Schau mal, da geht in einer Stunde ein Flug nach Shenzhen, dann sind wir in China und können dort sehen, wie wir weiterkommen.“ Jan nickte „Dann nichts wie hin, zum Check-in.“

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