Basteln: Spielpodest fürs Kinderzimmer
Im Kinderzimmer ist niemals genug Platz. Was liegt da näher, als in die Höhe zu bauen?
Wir haben für unseren Junior ein multifunktionales Spielpodest gebastelt:
Zum darauf herumturnen oder darauf spielen.
Zum darunter verstecken
Zum Dinge darunter zu verstauen
Und für vieles mehr…
Dieser Beitrag ist aus 2010 und aus meiner alten Blog-Software übertragen.
Da das Podest vielen Eltern Freude bereitet hat und wohl auch bereits nachgebaut wurde, habe ich den Beitrag in die neue Blog-Software übernommen.
Mehr Platz
Am Anfang stand das Problem, dass die Spielsachen überall herumlagen.
Es gab zwar an einer Wand Schränke, aber selbständig konnte unser Sohn diese noch nicht öffnen. Spätestens ab dem 2. Regalbrett war es dann auch mit der Selbständigkeit vorbei.
Daher standen die wichtigsten Spielsachen in Rollcontainern im Zimmer herum.
Das war toll zum Spielen, aber auch immer ein ziemliches Durcheinander.
Als Abhilfe haben wir uns für den Bau eines Spielpodests entschieden.
Man konnte die Spielcontainer sauber darunter verstauen oder beim Spielen konnten sich die Kinder darunter verstecken. Oben drauf konnte man prima sitzen oder auch bauen. Playmobil, Lego und andere Spielsachen ließen sich oben spielen, während man davon auf dem Boden kniete. Das war auch für die Kinder besser, als auf dem Boden herumzukrabbeln.
Ein eckiges Podest hätte zu viel Platz vom Raum eingenommen und Ecken sind im Kinderzimmer sowieso tabu. Daher haben wir uns für einen Halbkreis entschieden.
Das Podest wurde im 90°-Winkel in eine Ecke gebaut und hat ca. 2m x 2m Kantenlänge.
Den Halbkreis habe ich mit der Stichsäge ausgesägt und die Kanten mit einem Multimaster abgerundet.
Das Holz ist eine 24mm HDF (Hochdichte Faserplatte). Sehr robust, aber auch sehr schwer.
Für den Heizkörper musste hinten noch ein Ausschnitt in die Platte gesägt werden.
Das Podest sollte direkt an die Wand, damit keine Spielsachen hinten runter fallen können und auch keine Kinderhände eingeklemmt werden können.
Sicherheit geht vor!
Ab an die Wand.
Für das Podest haben wir aus Reststücken Unterlagen an die Wand gedübelt. Dabei muss man natürlich aufpassen, keine Leitungen zu beschädigen! Oben drauf kam ein Schaumstoff-Streifen zur Entkoppelung und zum Ausgleich eventueller Unebenheiten.
Vor die Unterlagen kamen dann senkrechte Pfosten, die fest mit dem Podest verschraubt wurden. Dabei muss man aufpassen, dass weder Schrauben noch Bretter oder Winkel scharfe Kanten haben, denn die Kinder spielen natürlich auch gerne unter dem Podest!
Alles muss massiv sein. Die Kinder hüpfen natürlich auch gerne mal auf dem Podest herum, die Kräft darf man nicht unterschätzen. Wenn 3 Kinder bei der Kinderdisco auf dem Podest herumhüpfen, dann muss das Teil das problemlos aushalten.
Das von uns gebaute Podest war natürlich deutlich überdimensioniert und hat auch problemlos Erwachsene getragen. Kein Vergleich zur Billigware vom Möbeldiscounter.
Spielteppich
Auf rohem Holz spielt es sich schlecht, daher haben wir die Oberfläche mit einem Spielteppich veredelt. Dazu diente einfach ein Teppichrest, den der Junior im Baumarkt selbst aussuchen durfte.
Hauptsache schön kuschelig – allerdings ist Kurzflorig besser als Langflorig. Sonst fallen später die Legofiguren um oder man bleibt beim Spielen am Teppich hängen.
Den Teppich haben wir mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt. Natürlich könnte man auch Kleber nehmen und den Teppich vollflächig verkleben. Aber das System hat sich gut bewährt und problemlos gehalten.
Optimierung
Die auf dem Foto zu sehenden Seitenwände sind viel zu groß. Die sollten die Spielcontainer verdecken, haben sich aber als unpraktisch erwiesen. Daher wurden sie durch filigranere Füße ersetzt. Damit die Kinder sich daran nicht weh tun, habe ich die Füße zudem mit Teppichresten umwickelt. Damit sind die Teile schön dick gepolstert. Die Befestigung am Podest erfolgte mit verschraubten Metallwinkeln (natürlich sauber abgedeckt und verletzungssicher montiert.
Das fertige Spielpodest
Hier ist noch einmal das Bild vom fertigen Spielpodest.
Das Teil wurde sehr gerne in Spiele eingebunden. Schiefe Ebenen, Rampen für Modellautos oder einfach zum darauf herumturnen oder oben liegen und runterschauen. Bei manchen Spielen konnte man sich auch darunter verstecken, Höhlen bauen oder gleich eine ganze Wohnung (Kinder sind anfangs klein, da reicht der Platz!).
Später diente das Podest als Abstellfläche und vor allem konnte man viele Dinge darunter verstauen oder verstecken. Das Podest war eine tolle Erweiterung für das Spielzimmer.
Das Podest hat unser Sohn genutzt, bis er 10 Jahre alt war. Danach hat er ein anderes Zimmer bezogen und wir haben das Teil abgebaut.
Für kleine Kinderzimmer kann ich so ein Teil unbedingt empfehlen. Es schafft unglaublich viel zusätzlichen Platz und Spielwert.
Aber Aufpassen – stabil muss es sein. Es darf niemals zusammenbrechen, wenn das Kind darunter liegt oder darauf herumhüpft. Sicherheit geht vor.
Daher haben wir das Teil auch lieber etwas überdimensioniert und stabiler gebaut, als es vielleicht notwendig gewesen wäre.
Den Kindern hat das Podest jedenfalls immer sehr gefallen!
Putzig
Beim Putzen ist so ein Spielpodest nicht zu unterschätzen.
Obendrauf reicht in der Regel ein kurzes Absaugen mit dem Staubsauger, danach kann man sehr viel auf dem Podest stapeln und danach den Rest des Kinderzimmers problemlos reinigen.
Und Kinder können auch schnell lernen, dass man abends alles in Kisten verstaut und unter das Podest schiebt. So ist das Kinderzimmer doch manchmal aufgeräumt.
Ein Spielpodest hat gegenüber Schränken einige Vorteile:
Man ist deutlich flexibler in der Aufstellung.
Die Kinder können das Podest in ihr Spiel einbinden.
Ein Podest ist günstiger in der Anschaffung
Man kann das Podest besser auf große Kisten anpassen. Bei herkömmlichen Schränken passen große Spielkisten oft nicht hinein.
Auch im Jugendzimmer oder gar im Wohnzimmer kann man Podeste einbinden. Ein Spielpodest aus dem Kinderzimmer kann später problemlos im Jugendzimmer weitergenutzt werden. Stauraum wird immer benötigt und Sitzfläche ebenso. Außerdem ist Ablagefläche bei Jugendlichen genauso Mangelware, wie bei Kindern.