Die Geschichte von Halloween

Halloween - Fest der Bekloppten!
31.Oct – jedes Jahr der Tag der Bekloppten

Wie alles begann…

Ein Erklärungsversuch.

Es ist Oktober und bald kommt wieder der Tag, an dem bekloppte Menschen mit ihren Kindern bei wildfremden Menschen klingeln, in der Hoffnung, diese würden die Bälger mit Süßigkeiten beglücken.

Andere lassen ihren Nachwuchs gleich ganz ohne Aufsicht durch die Gassen ziehen.
Der Sicherheitshinweis „lass Dich nicht von Fremden ansprechen“ gilt an diesem Tag nicht, denn die Kinder lassen sich ja nicht ansprechen, sondern sprechen gezielt andere an.

Am 31. Oktober ist Halloween, der Tag, an dem Zombies, Hexen und Dämonen, mit oder ohne Verkleidung bei Dir klingeln und Dich um Süßigkeiten anbetteln.


Am Abend des 31.10 nach Einbruch der Dunkelheit und bis ungefähr 19.00 Uhr ist es immer ganz nett, wenn die kleinen Kinder aufgeregt und mit vor Freude glänzenden Augen vor der Türe stehen.

Die Geschichte von Halloween


Danach kommen die älteren Kinder und idealerweise schraubt man dann die Klingel ab.
Statt der erwarteten lustigen Darbietung, die mit Süßigkeiten belohnt wird, zählt dabei nur die GIER.
Frei nach dem Motto: „He Alter – gib mir was zu fressen, oder es gibt was auf die Fresse!

Immer schön, dabei zu sehen, wie manche unerzogenen Gören mit beiden Händen in den dargereichten Korb greifen und selbigen, dessen Füllung eigentlich für den ganzen Abend reichen sollte, in einem Zug leeren.

Zombies killen macht Spass!
Wenn ich an Halloween denke…

Gruppenzwang

Das eigene Kind von dieser kollektiven Verblödungsorgie abzuhalten, ist gar nicht so einfach.

2019 haben wir unseren Sohn einfach ein Spektakel am Haus veranstalten lassen.
Mit Schwarzlicht, Nebelmaschine und Gruselfaktor. So wie es in den USA üblich ist.
Da konnte er sich mit seinen Freunden richtig austoben.

Beim Import von Halloween ist dieser spaßige Teil mit Dekoration, Gruselspass und Party leider verloren gegangen, nur das Klingeln und Betteln ist in Deutschland angekommen.

Halloween-Deko mit Schwarzlicht
Halloween-Deko mit Nebelmaschine und Schwarzlicht

Vorteil dieser Veranstaltung:
– Man hat den Junior im Blickfeld und hält ihn davon ab, andere zu belästigen.
– Er hat mit seinen Freunden jede Menge Spass

Nachteil:
– der ganze Ort weiss jetzt Bescheid und jetzt kommen einfach ALLE vorbei.

2020 hat Corona die Menschen vom Klingeln abgehalten.
Aber 2021 könnten schon wieder Zombies unterwegs sein. Corona ist zwar noch da, aber in den Medien kaum noch so präsent, manche könnten das zum Anlass nehmen, den Brauch der kollektiven Belästigung wieder aufzunehmen.
Man wird sehen.
Spätestens 2022 stehen sie wieder vor der Tür!

Warum darf man nicht einfach...
An Halloween werden sie bei Dir klingeln und Du kannst nichts dagegen tun!

Woher kommt Halloween?

Zu uns kommt Halloween aus den USA, dem Land des Kommerzes und der unbegrenzten Gier.

Halloween - Zombies überall...
Halloween – Feiertag der Bekloppten!

Ältere Forschungen verorten den eigentlichen Ursprung auf Irland, angeblich soll es sich um den Abend vor Allerheiligen handeln, in der Landessprache All Hallows‘ Eve
Also von Europa nach USA und wieder zurück.

Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass es sich um ein Missverständnis handelt.
Es ist nicht das Fest der Iren, sondern ein Fest der Irren!

Alles begann mit Klingelputz!!
Der tatsächliche Ursprung geht auf die Erfindung der Elektrizität zurück.
Kinder sind ja an neuer Technik immer sehr interessiert und als die elektrische Türklingel sich langsam durchsetzte, begann ein neuer Brauch – der Klingelputz – das Klingeln an der Tür!
Vorher gab es zwar auch schon erste Streiche am Türklopfer, aber die Teile waren für Kinder meistens zu schwer und zu weit oben montiert. Oft hörten die Bewohner das schwache Klopfen der Kinder gar nicht.
Erst mit der elektrischen Türklingel konnte der Spaß richtig losgehen!

Halloween ist ein missverstandener Begriff.
In den USA gab es früher einen sehr großen Bevölkerungsanteil mit deutschem Migrationshintergrund.
Die hatten sich nur schwer integriert und daher ihre Muttersprache weiterverwendet. Diese Sprache war natürlich nicht allen geläufig und wenn dann so ein Irrer an der Haustür klingelte, dann kamen die Bewohner oft an die Haustür und riefen „Aber hallo, wenn ich Dich erwische, dann gibts Saures!“


Da die Kinder natürlich schnell das Weite suchten und oft die Sprache nicht verstanden, blieben nur Bruchstücke erhalten: „Aber hallo, wenn…“ (=halloween) und „Saures“

Manchmal wurden auch die Kleinsten für den Streich zum Klingeln beauftragt. Das ist ja heute nicht anders, wenn die größeren Jungs die Hosen voll haben und die kleine Schwester vorschicken.

Die kleinen Kinder hatten natürlich keine Chance, schnell genug davonzulaufen, aber der „Niedlich-Effekt“ erweichte die Herzen der Menschen und oft hieß es „Warte, ich hole Dir etwas süßes!“.

Die älteren Kinder waren dann natürlich neidisch!
Da man nie wusste, wie die Bewohner reagieren würden, hieß das Spiel bald „Süßes oder Saures!“

Natürlich kannten viele ältere Menschen das Spiel nicht und die Kinder mussten erklären, um was es ging.
Wieder stand die Sprachbarriere im Weg, wie sollten sich die Englisch sprechenden Kindern mit den deutschen Siedlern verständigen? Es blieb daher bei den Worten, die sie so oft gehört hatten:
„Süsses oder saures!“

Es gab damals noch keine Spielkonsolen und die Kinder spielten daher überwiegend draußen,
Süßigkeiten waren noch selten und für die arme Bevölkerung unbezahlbar.
Das führte dazu, dass dieses „Süßes oder saures“-Spiel mit der Zeit zur Plage wurde.

Falsches Datum!
Die deutsch sprechende Minderheit beschwerte sich bei der damals noch englischen Kolonialverwaltung.
Nach einiger Diskussion einigte man sich, das Spiel nur noch an einem Tag im Jahr zu erlauben.
Der Kirchenvertreter meinte, es sei ideal, die Kinder an Heiligabend zu beschäftigen, damit man in Ruhe die Weihnachtsbäume schmücken und die Geschenke vorbereiten konnte. Daher wollten die deutschen Siedler den Tag auf den 24. Dezember legen. Das wurde allgemein akzeptiert.
Dummerweise hatte niemand daran gedacht, dass die Engländer mit imperialen Einheiten rechneten. Statt dem weltweit gültigen Dezimalsystem (10=dez) rechneten die Engländer noch mit dem Oktalsystem (8=oct) und der fleißige Schriftführer übersetzte das Datum 24. Dez in 31. Oct.

Als der Fehler bemerkt wurde, war es zu spät, die Gesetze waren erlassen und seither ist Halloween am 31. Oktober.

Die USA

Nach Gründung der USA wurde alles kommerzialisiert, die Feiertage wurden an die Konzerne verteilt.
Weihnachten ging an einen Softdrinkhersteller, Thanksgiving an eine Fastfoodkette und Halloween an einen Süßwarenfabrikanten.

Daher gibt es seither an Weihnachten Braunes Brausewasser, an Thanksgiving Chlor-Geflügel und an Halloween Kariesbomben.
Wobei die Konzerne mittlerweile zusammenarbeiten und es eigentlich immer überall alles gibt. Hauptsache, man verdient daran.

Monster und Idioten an Halloween

Über den großen Teich

Natürlich kam es, wie es kommen musste und so wie jeder Müll früher oder später über den großen Teich zu uns schwappt, kam auch der Kommerz an Halloween nach Europa.
Früher war Allerheiligen ein heiliges, ruhiges Fest, an dem sogar Veranstaltungen verboten waren!
Heute ist das nur noch ein buntes Durcheinander. Lieblose zusammengestückelte Verkleidungen oder Zombies mit Plastikmasken, Plastikgebissen und teilweise Plastikhirnen ziehen durch die Orte und belästigen ihre Mitmenschen.

Halloween - die Zombies sind überall!
Zombies – an Halloween sind sie überall!

Wie schön war es da früher, als sich die Frauen auf dem Blocksberg trafen und die Männer zuhause in Ruhe ihre Herrenabende feiern konnten. Alles vom US-Halloween-Kommerz hinweggefegt.

Kürbise und andere Hohlköpfe

Hexen und Kürbisgeister

Ganz früher feierten die Kelten in der Nacht zum 1. November ihr Fest zu Ehren der Toten und des Totengottes Samhain.
Dabei wurden in einigen archaischen Ritualen die Vorfahren ausgegraben und durch den Ort getragen. Die Totenschädel der Vorfahren wurden vor die Häuser gestellt und von innen beleuchtet (auch wenn einige davon im Leben keine großen Leuchten waren).

Das hört sich schräg an, aber auch gibt es noch an manchen Orten die Anbetung von Toten.
Z.B. Kurapu – das Fest der Toten in Brasilien oder aus einem James-Bond-Film (und anderen) sehr bekannt: „Día de Muertos“, dem Tag, an dem in Mexiko den Toten gedacht wird.
Dabei wird behauptet, dass die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits kommen und gemeinsam mit den Lebenden feiern.
Andere Sekten tragen ans Kreuz genagelte Verstorbene bei Festen durch den Ort oder hängen kleinere Abbilder davon in jedes Haus.
Man sieht, die Brauchtümer zu Totenverehrung ist auch heute noch weit verbreitet.

Zurück zum Halloween-Brauch…

Die katholische Kirche fand das Ausgraben der Toten natürlich gar nicht lustig und verdammte die Leichenschändung als barbarischen und heidnischen Akt.
Vermutlich störte aber mehr, dass an diesem Fest zu viel gesoffen wurde und anschließend die Toten nicht mehr oder im falschen Grab verbuddelt wurden. Das war dann natürlich am nächsten Tag kein schöner Anblick, wenn überall die halb verwesten Kadaver auf der Straße lagen.
Auch wurden oft sogenannte Schnapsleichen vergraben oder böse Menschen versuchten, ihre Lebenspartner zu entsorgen. Da die aber oft noch gar nicht tot waren, kamen sie manchmal am nächsten Tag zurück. Dadurch entstand dann der Mythos der Zombies und Untoten

Der seltsame Gang von Zombies ist damit auch einfach zu erklären:
Versuch mal geradeaus zu laufen, wenn Du total besoffen bis und mutwillig begraben wurdest!

Als die Obrigkeit das Ausgraben und Herumtragen der Vorfahren verbot, erfand das Volk natürlich umgehend rituelle Ersatzhandlungen.
Statt Totenköpfen wurden Kürbisse ausgehöhlt und beleuchtet und statt der Leichen schminkte man sich selbst als solche.
Manche verkleideten sich als Zombie, manche als Hexen und manche mussten sich nicht verkleiden, aber alle hatten ihren Spaß.
Dieser Brauch vermischte sich mit dem aus den USA importierten Klingelputz zu der heute noch bekannten Veranstaltung.
Der Klingelputz der Kinder und der Totenkult der Kelten am selben Tag fanden immer mehr zueinander und bald konnte niemand mehr auseinanderhalten, welcher Brauch woher kam.

Woher haben die Kürbisgeister ihren seltsamen Namen?
Ein Angestellter einer amerikanischen Supermarktkette war sehr erfolgreich im Vermarkten von Halloween und verkaufte Kürbisse, Schnitzwerkzeug und fertig gebastelte Kürbisse mit Beleuchtung so erfolgreich, dass er von seinen Chefs öffentlich als „ganz großes Licht“ (Bezeichnung für schlaue Menschen) gelobt wurde. Die englische Bezeichnung für Leuchte ist „Lantern“ (Laterne)
Die Supermarktkette verdiente sich damit dumm und dämlich.

Sein Name war Jack Oldfield und daher wurden diese Kürbislaternen zu seinen Ehren nach ihm benannt und heißen in den US auch heute noch „Jack O’Lantern“

Jetzt wisst Ihr, woher der Halloween-Brauch kommt und wieso am 31.10. jedes Jahr Zombies und verkleidete Menschen durch die Straßen laufen!

Natürlich verwischen sich die historischen Spuren mit der Zeit und es kann auch alles ganz anders gewesen sein, aber ich halte die Erklärungen für sehr plausibel!

Zwang der Gesellschaft

Natürlich muss man an Halloween etwas machen, wenn man Kinder hat.
Damit die Kinder nicht um die Häuser ziehen, macht man einfach selbst ein kleines Event.

Halloween-Grusel für Zuhause
Halloween-Grusel für Zuhause

Man nehme eine alte Nebelmaschine, Schwarzlicht, Lautsprecher und ein Tablet mit ein paar Horror-Sounds und dekoriere das alles zusammen vor der Haustüre. Die Deko darf der Junior natürlich selbst machen, für die Technik ist der Papa verantwortlich und die Mama überwacht alle.

Nebelmaschine für gruseligen Nebel an Halloween
Nebelmaschine für gruseligen Nebel an Halloween
Kleiner Effektlautsprecher oben auf dem Zaun (im Bild obeln rechts)
Kleiner Effektlautsprecher oben auf dem Zaun (im Bild obeln rechts)
Totenkopf im 3D-Druck
Totenkopf im 3D-Druck

Mit dem 3D-Drucker werden ein paar Spinnen und Totenköpfe mit Leuchtfilament gedruckt. Das gibt einen tollen Effekt

Die Nebelmaschine wird hinter dem Zaun platziert, mit Rohr unter dem Zaun durch.

Die Effektlautsprecher oben auf den Zaun, als Zuspieler dient ein Tablet mit einer Software, bei der man Tabs für Effekte anlegen kann, dann muss man nur noch drauf drücken und bekommt den gewünschten Sound (Stöhnen, Schreien, Lachen, Heulen)

Das Schwarzlicht wird auf der gegenüberliegenden Seite aufgebaut. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass niemand über die Kabel stolpern kann!

Mit Leuchtfarbe auf schwarzes Papier gedruckte Gruselbilder werden an den Zaun gehängt, dazu noch leuchtendes Gewebe und Papier-Girlanden.

Corona-konformes Halloween
Corona-konformes Halloween

Die eigentliche Klingel wird abgedeckt, die Haustür zugestellt und leuchtende Knochenhände zeigen auf den Klingelknopf – ein Funkmodul aus der Grabbelkiste.
Da in 2021 immer noch Corona-Jahr ist, gibt es einen kleinen Zaun (Hasenzaun), das sorgt für Abstand und schützt den Rasen. Die Leckerlies gibts über ein Rohr in einen Behälter.
Vorteil: Kontaktlos, abgezählt (damit verhindert man auch das Grabschen in den Korb) und viel Spassiger.
Die Kinder können das problemlos selbst machen, die Eltern bleiben hinter dem Zaun.


Übrigens:

Die Geschichte von Halloween


Neben über 100 Kindern, die sich toll gefreut haben, war auch ein halbwüchsiger Idiot dabei.
Dem war die Süssigkeit zu wenig und er hat sie zurück über den Zaun geworfen und unserem Junior den Mittelfinger gezeigt.
Da fragt man sich, wer diesen Stinkerling erzogen hat. Wenn er zum „Fressen einsammeln“ losgezogen ist, dann soll er zum Discounter und nicht andere Leute belästigen.
Was hat er erwartet? Pro Person 10 Tafeln Schokolade und einen 50,- Euro-Schein?
Solche Menschen, Typ „selbst im Leben noch nie etwas erreicht oder geschaffen, aber andere anpöbeln“ gibt es leider immer mehr.

Deswegen ist es gut, dass man die Kinder zwar machen lässt, sich aber im Hintergrund bereithält, denn irgendein Honk kann immer mal dabei sein.

Das musste jetzt mal gesagt werden.
Alle anderen waren total begeistert von der Show.

Ein Kind zu seinem Vater: Schau mal Papa, so muss das gemacht werden!

Grusel-Show mit Effekten
Grusel-Show mit Effekten

Übrigens:
Warum verwechseln Informatiker oft Halloween und Weihnachten?

Weil Oct 31 = Dec 25.

(Für Nicht-Informatiker: Die Oktalzahl 31 (Wert 3·8^1 + 1·8⁰ = 25) entspricht der Dezimalzahl 25

Die Geschichte von Halloween



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