Jochens modulare Lampe

Bauprojekt: Modulare Lampe

Die fertige Lampe
Die fertige Lampe

Basierend auf meiner selbst gedruckten Heimkinolampe, will ich noch weitere Lampen basteln.
Ein weiteres Projekt ist abgeschlossen: Meine modulare Lampe.
Modular deswegen, weil sie aus vielen Modulen besteht, die frei verändert und an die eigenen Wünsche angepasst werden können…

Jochens modulare Lampe

Projektbeschreibung:

Das Design ist modular aufgebaut, wie die Heimkinolampe.

Jochens Modulare Lampe - fast fertig gedruckt.
Jochens modulare Lampe

Die Abmessungen lassen sich problemlos an die eigenen Wünsche anpassen.
Diesmal geht es um eine Lampe, die man für indirekte Beleuchtung direkt an die Wand stellen kann. Dabei soll das Licht auch und vor allem nach oben und seitlich abgestrahlt werden.
Im Prinzip kann man das Lampenobjekt auch einfach als Lampenschirm vor eine vorhandene Leuchte stellen. Ich verwende gerne E27-Fassungen, da es dafür viele verschiedene Leuchtmittel gibt und die Sockel sich problemlos installieren lassen. Irgendwelche LED-Strahler gehen natürlich auch, z.B. ein Modul mit 10x8cm (oder ähnlich), unten in die Lampe eingelegt.
Falls jemand Vorschläge hat, einfach melden.

Nach vorne soll nicht so viel Licht abgestrahlt werden, damit die Lampe nicht blendet.
Da muss ich mit dem richtigen transparenten Material noch testen.
Oder vielleicht vorne noch ein weiteres transparentes Element über die ganze Fläche einbauen.
Es wird noch experimentiert.
Bei der Heimkinolampe hatte ich nachleuchtendes Filament benutzt, diesmal klares PETG.
PETG deswegen, weil das angeblich UV-stabiler und beständiger als PLA ist und die transparenten Teile nicht mit Schutzlack überzogen werden sollen.

Lila gefällt Dir nicht? Die Farbe des Filaments ist vollkommen egal.
Ich verdrucke aktuell Reste, da ich früher der Meinung war, Filament immer in der passenden Farbe zu benötigen.
Das ist allerdings Quatsch, da man mit Lackieren viel flexibler ist und die Teile dann auch noch geschützt sind. Da man das Filament dann nicht mehr sieht, kann ich auch Lila Filament verdrucken.
Fürs Lackieren empfehle ich Airbrush.
Günstige Sets mit Kompressor und Pistole gibt es schon für um die 200,- Euro.
Darunter ist es eher Schrott.
Wichtig ist die Wahl der Farben, hier sollte man Markenware verwenden, sonst wird es nur frustig.
Schaut in Foren und Fratzenbuch-Gruppen, was dort empfohlen wird. Besser vorher schlaumachen, als nachher ärgern!

Design in FreeCAD

Jochens modulare Lampe
Lampendesign in Freecad

Die Konstruktion ist wieder total simpel und kann von jedem mit eigenen Abmessungen nachgearbeitet werden. Damit lernt man die Grundfunktionen von FreeCad kennen.

Die Zwischenelemente

Jochens Modulare Lampe - die erste Elemente sind gedruckt
Jochens Modulare Lampe – die erste Elemente sind gedruckt


Zuerst habe ich ein Rechteck mit 20cm x 12cm erstellt. Den Wert habe ich frei Schnauze gewählt.
20cm ist das Maximum für meinen Drucker (man könnten das Objekt noch schräg stellen, dann geht ein bisschen mehr. Die Dicke habe ich auf 12mm gesetzt. Das passt für die Zwischenelemente ganz gut.
Damit ist der Grundkörper schon fertig.

Als nächsten Schritt habe ich auf diesen Grundkörper ein weiteres Rechteck gezeichnet, diesmal mit 16cm x 9cm. Das Rechteck auf einer Seite mittig zentriert und mit der Funktion „Vertiefung“ ein 12mm dickes Stück herausgeschnitten. Übrig bleibt ein U. Alle Kanten werden noch 1mm sauber abgerundet Dafür markiert man die Kanten und klickt auf den Button für „Verrunden“.
Auf der Innenseite habe ich eine 2mm Nut eingefügt, in der dann die transparenten Blenden eingesetzt werden. Bei der Heimkinolampe hatte ich noch keine Nut, daher war das korrekte Einsetzen der transparenten Objekte etwas komplizierter.
Für die Nut habe ich einfach wieder in der Zeichenebene ein Rechteck erstellt, 2mm überlappend mit dem Grundkörper und dann wieder über die Funktion „Vertiefung“ eine 2mm tiefe Nut erstellt.

Für die Alustangen, die bei mir zum Design gehören (man kann auch Holz nehmen!), habe ich einfach links und rechts 2 Kreise gezeichnet. Durchmesser: 21 mm (20mm Alustange und diesmal etwas Spiel für den Lack). Wieder eine Vertiefung mit 12mm – so dick, wie das Grundelement. Damit geht das Loch komplett durch. Fertig!
Wie man sieht, ist das Design total simpel.

Druck der Zwischenelemente

Von diesen Elementen druckt man jetzt einfach so viele, wie man benötigt.
Ich habe erst mal 6 Elemente gedruckt. Dazu wieder altes PLA, erst eine kleine Rolle weiß, dann wieder auf Lila (das ist auch bald alle). Wird ja später sowieso lackiert.
Wenn man mehr Elemente benötigt, kann man jederzeit weitere drucken.
Trotz 0.6er-Düse druckt ein Element bei 15% Füllung noch 5 Stunden.
Für die 6 Zwischenelemente als schlappe 30 Stunden Druckzeit 🙂

Transparente Elemente

Für die transparenten Elemente habe ich diesmal transparentes PETG genommen. Mal sehen, ob ich das noch ändern muss.
Basierend auf den Zwischenelementen habe ich wieder ein Rechteck erstellt, das genau in die Nut passt.
Dann darauf basierend einen Körper mit 25mm Dicke erstellt.
In diesen Körper ein weiteres Rechteck, damit vorne und seitlich genau 1.2mm stehen bleiben.
Wieder auf 25mm Vertiefung aufgezogen und es bleibt ein U mit 1.2mm Dicke übrig.
Die 1.2mm habe ich gewählt, da ich mit einer 0.6-mm Düse drucke. Damit kann man im Vasen-Modus perfekte Oberflächen erzielen. Dabei druckt der Drucker ohne abzusetzen in einem Durchgang.
Die transparenten Zwischenelemente drucken 1 Stunde. Da die Teile so dünn sind, muss mit Cura eine zusätzliche Haftschicht für die Fixierung am Druckbett während des Drucks angefügt werden, mit BRIM 5mm passt das ganz gut. Diese dünne Schicht kann man nach dem Druck einfach wieder entfernen, aber ohne BRIM lösen sich die Objekte beim Druck und es gibt Fehldrucke.
Ob man Raft, Brim oder wie die unterschiedlichen Fixierungen alle heissen, braucht, muss man immer von Objekt zu Objekt überlegen. Bei den Zwischenelementen braucht man keine Fixierung, bei den transparenten, dünnen Teilen ein bisschen BRIM, da die Kontaktfläche zum Druckbett doch extrem klein ist.

30.10.2021 – (fast) fertig gedruckt

Jochens modulare Lampe

Die Zwischenelemente, Blenden und die Abdeckung sind gedruckt. Dazu ein Sockel für die E27-Lampe.
Gedruckt wird mit 0.6er-Düse, das geht schneller als mit der Standard 0.4er-Düse.
Zwischenelemente drucken ca. 4 Stunden, die Blenden etwas über 1 Stunde. Der Sockel auch ca. 1 Stunde.
Insgesamt also knapp 40 Stunden Druckzeit bis jetzt.
Die transparenten Elemente sehen im VASE-Modus richtig genial aus, aber ob das mit Beleuchtung gut ist, muss man sehen. Evtl. kommt dann vorne zu viel Licht heraus und es kann blenden.

Je nach verwendetem Leuchtmittel, kann man mehr oder weniger Elemente drucken. Ist ja auch eine modulare Lampe 🙂

30.10.2021 – Erste Lackschicht
Heute habe ich die Zwischenelemente das erste Mal von einer Seite lackiert.
Wer will schon eine Lampe aus Lila und weiß 🙂
Insgesamt werden es vermutlich wieder 3 Lackschichten beidseitig, also 6x lackieren.
Dauert jeweils ca. 30min.

17.11.2021 – Fertig lackiert und geklebt.

Die 3D-Druck-Teile fertig lackiert und zusammengeklebt.
Die 3D-Druck-Teile fertig lackiert und zusammengeklebt.

Die Elemente sind recht primitiv und einfach gehalten. Das lässt sich mit jedem 3D-Drucker nachdrucken.
Zu jedem Zwischenelement gehört ein transparentes Element, um das Licht zu dämpfen.
Die Elemente aus transparentem Aluminium PETG sind nicht klar durchsichtig, sondern leicht satiniert, das streut das Licht und sieht gut aus.
Für die Klebearbeiten verwende ich UHU Allplast.
Der zieht zwar Fäden und tropft gerne, hält aber PLA und PETG perfekt zusammen.


Man sieht auch, dass der Lack großen Einfluss auf das Endergebnis hat.
Welche Farbe man im Filament verdruckt hat, ist dabei vollkommen egal.
Auf die Farbe des Filaments muss man nur achten, wenn man die 3D-Teile anschliessend NICHT lackiert.
Alles, was länger halten soll, würde ich aber überlackieren. Kunststoff ist recht UV-Empfindlich.

Jochens modulare Lampe

Wie viele Elemente man druckt und verbaut, hängt vor allem vom gewählten Leuchtmittel ab.
Ich habe wieder eine E27-Fassung und ein 8W Filament-Leuchtmittel genommen.
Das macht schön warmweises Licht und hat einen großen Abstrahlwinkel.
Auch hier gilt natürlich Elektroarbeiten dürfen nur von Menschen mit entsprechender Kenntnis durchgeführt werden – Zugentlastung nicht vergessen.
Die Fassung wird später einfach ins Holz geschraubt.
Das hätte man auch anders designen können, aber warum sich die Arbeit machen? So passt es und hält.

Jochens modulare Lampe


Bei der Bodenplatte war mir anfangs nicht ganz sicher, wie ich das gestalten soll. Zuerst wollte ich eine Bodenplatte drucken. Dann lag da aber ein Stück Restholz Buche stabverleimt herum, das habe ich einfach mit 1cm Überstand auf jeder Seite abgesägt, die Kanten rund gefräst und mit Leinölfirnis eingelassen.
Für die beiden Alustangen 2 Löcher gebohrt und auf der Unterseite 4 Filzgleiter.
Schnell und einfach gebastelt, aber ich finde es sieht schick aus.

Die Lampe von der Seite
Die Lampe von der Seite


Hier sieht man die eingeschaltete Lampe von der Seite. Nach hinten und oben ist das Design offen. Dadurch kann man die Lampe vor eine Wand stellen und das Licht strahlt schön nach allen Seiten,
Die Lampe soll bei mir eine dunkle Ecke im Büro aufhellen.

Lackierarbeiten mit glänzendem Lack sind irgendwie nicht mein Ding.
Solche Metall-Lacke mit matter oder gar leicht strukturierter Oberfläche gefallen mir aber sehr gut.
Auf dem Foto ist der Kontrast recht hoch, in Echt ist das nicht so fleckig.
Sieht aus, als wäre es aus Metall. Ist ja auch Metallschutz-Farbe im Farbton DB 703 Eisenglimmer.

Indirekte Beleuchtung

Fertige Lampe im Büro
Fertige Lampe im Büro


Hier sieht man die Lampe an ihrem endgültigen Bestimmungsort.
Sieht doch ganz nett aus?
Das Licht ist nicht zu hell, blendet nicht, leuchtet aber die Ecke im Büro gut aus. Das nach hinten und oben abstrahlende Licht wird von der Wand reflektiert und erhellt den Raum indirekt.
Die Lampe habe ich mittels Ikea-Funksteckdose angebunden, so wird sie zentral mit dem restlichen Bürolicht geschaltet.


Noch mehr Lampen…

Ich werde noch weitere Lampen basteln und auch einige Seiten hier im Blog dazu einstellen.
Es fehlt immer nur die Zeit. Ideen habe ich genug.
Da es auf Weihnachten zugeht, will ich auch ein paar Teelichthalter basteln.

Den Baufortschritt dokumentiere ich hier, also schaut einfach öfter mal vorbei…

Heimkinolampe
Wenn Dir diese Art Lampe gefällt, dann schau doch auch meine Heimkinolampe an:
https://www.bastel-bastel.de/blog/index.php/2021/10/06/3d-druck-projekt-heimkinolampe/