kleine Linux-Tipps und -Programme

Auf dieser Seite findet Ihr ein paar Linux-Tipps und Programme, die das Leben leichter machen.

Eigentlich ist die Seite nur eine Gedankenstütze, da ich die nötigen Infos und Befehle dauernd vergesse. Aber vielleicht kann ja der eine oder die andere etwas damit anfangen…

Ausserdem habe ich ein paar Programme aufgeführt, die nicht so ganz Mainstream sind, aber prima funktionieren!

Da es verschiedene Linux-Distributionen gibt, ein kleiner Hinweis:
Ich arbeite mit Linux Mint.

Falls Ihr meint, das wäre noch ziemlich wenig – korrekt.
Die Sammlung ist erst am 17.12.2021 angelegt worden. Aber ich verspreche, dass es mehr wird…

kleine Linux-Tipps und -Programme
kleine Linux-Tipps und -Programme

Schlüssel im veralteten Schlüsselbund (siehe den Abschnitt MISSBILLIGUNG in apt-key(8) für Details.)

Linux funktioniert ja im Allgemeinen sehr zuverlässig, aber ab und an möchte es doch ein paar Streicheleinheiten.
Beim Update (apt-get update) kam seit einiger Zeit immer diese Meldung:

https://download.virtualbox.org/virtualbox/debian/dists/jammy/InRelease: Schlüssel ist im veralteten Schlüsselbund trusted.gpg 
gespeichert (/etc/apt/trusted.gpg), 
siehe den Abschnitt MISSBILLIGUNG in apt-key(8) für Details.

Da es nur eine Warnung war, hat mich das nicht besonders gestört.
Jetzt ist aber Victoria da, die neue Linux Mint 21.2 – Version!
Und jeder will Victoria haben!
Das Update meckert aber wieder mit obiger Meldung und diesmal geht es nicht weiter.
Lösungen gibt es im Internet zur Genüge, allesamt aber ziemlich kompliziert.
Die einfachste Lösung ist die Eingabe dieser zwei Zeilen:

cd /etc/apt
sudo cp trusted.gpg trusted.gpg.d

/* alternativ in einem Befehl */
sudo cp /etc/apt/trusted.gpg /etc/apt/trusted.gpg.d

Man sollte allerdings aufpassen, welche Schlüssel man in der Datei hat.
Diese Lösung ist einfach Quick & Dirty, aber bei mir ging es nur um Virtualbox, also reicht das.
Die bessere Lösung wäre ein Export/Import der Keys, das wäre sauber und der offizielle Weg.
Aber so gehts auch 🙂

Firmware-Update für Samsung-SSD (und andere)

Da hat man so tolle SSD-Laufwerke verbaut und das eine oder andere gammelt dahin. Das ist sehr ärgerlich. Zumindest haben wir funktionierende Backups.
Trotzdem – viel Arbeit.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass Samsung wohl mit diversen SSD Probleme hat.
Ein Firmware-Update ist dringend angeraten!
Was genau nicht stimmt und welche Geräte betroffen sind, sagt Samsung nicht. Dafür muss man in Foren suchen. Die Behandlung des Problems kommt mir wenig professionell vor.
2 neu bestellte SSD, als Ersatz für defekte SSD 980 Pro, gehen daher direkt zurück – andere Hersteller haben auch schöne Laufwerke.
Die Samsung-Software gibt es leider nur für Windows.
Mit Linux hat man ein Problem – wie updatet man die SSD unter Linux, z.B. Linux Mint?

Kein Problem, das ist ganz einfach:

sudo fwupdmgr get-devices

In der Kommandozeile eingetippt, zeigt Dein Computer, was verbaut ist.
Bei mir ist es eine SSD 970 EVO Plus 1TB
Wichtig ist die Current Version – bei mir angeblich die 2B2QEXM7
Dazu kann man im Web schauen, ob es was neueres gibt.
Gibt es eine aktuellere Firmware-Version, dann kann man die SSD aktualisieren.
Davor macht man natürlich unbedingt ein Backup, dann eine Datensicherung und noch ein Backup.
(Ja, Backup und Datensicherung ist das gleiche, ich wollte nur auf die Wichtigkeit hinweisen!)

sudo fwupdmgr refresh
udo fwupdmgr refresh --force

Mit dem Refresh aktualisiert man die Datenbank der verfügbaren Firmware-Versionen, manchmal muss man noch ein –force anfügen, damit es funktioniert.

sudo fwupdmgr update

Hatte ich bereits das Backup erwähnt? Mit dem Update-Befehl wird die Firmware aktualisiert.
Normalerweise ändert sich am Inhalt der Platte nicht. Nach dem erfolgreichen Update sollte man die Kiste neu booten.
Danach hat man die SSD auf aktuellstem Firmwarestand und kann problemlos weiter arbeiten.
Wenn irgendwas schiefgeht, hat man ja noch sein Backup.
Natürlich alles auf eigene Gefahr – wers nachmacht, ist selbst schuld!

Wieder was, wofür man kein Windows mehr benötigt.
Alternativ kann man die SSD auch ausbauen, an eine Windows-Kiste hängen, oder den Rechner mit Windows booten und mit dem Samsung-Tool aktualisieren.
Aber wer will das schon, wenn es auch mit Linux geht?


Java aktualisieren!

Irgendein Programm wollte für ein Update eine neue Java-Version.
Linux Mint ist zwar recht aktuell, aber hier gab es ein kleines Problem.

java --version

Der Befehl in einer Kommandozeile gibt Dir die aktuelle Version aus.
Das war bei mir openjdk 11.irgendwas.
Die Version war durchaus aktuell, aber eine alte Version!
Verwirrend?
Bei Linux werden mitunter verschiedene Versionen parallel gepflegt.
So gibt es beispielsweise unterschiedliche Kernel, mit unterschiedlichen Funktionen!
Diese haben natürlich unterschiedliche Versionsnummern, aber eine kleinere Versionsnummer kann durchaus aktueller sein, hat dafür weniger Funktionen.
Der aktuelle Kernel 5.15.0-58 ist beispielsweise ganz aktuell, stabil und wird weiter gepflegt.
Es gibt bereits einen Kernel 5.15.0-28, der hat viele neue Funktionen, könnte aber vielleicht etwas unstabiler sein, oder in manchen Systemen zu Problemen führen (man weiss es nicht).
Deswegen werden in Linux oft mehrere Versionen parallel gepflegt.
openjdk-11 ist also auf aktuellem Sicherheitsstand (aus 10-2022), aber eben nicht die aktuelle Version (in Sachen Funktionsumfang)
Im Web gibt es einige Anleitungen, wie man Oracle Java installiert, das bringt hier aber nichts.

Ein sudo apt update bringt keine Aktualsierung für opendjk-11
Wir wollen eine neue Funktions-Version!
Dazu können wir die aktuelle Version 17 installieren:

sudo apt install openjdk-17-jdk

Nach erneutem java –version wird uns jetzt das openjdk 17.0.5. 22-10-18 angezeigt.
Das Datum ist das gleiche, nur die Funktionsversion ist aktueller.

Damit läuft das aktualisierte Programm dann wieder ein Weilchen, mit jedem Update wird auch openjdk-17 auf dem aktuellen Stand gehalten, bis man wieder eine neue Funktions-Version benötigt.
Dann schaue ich wieder hier, wie ich es gemacht habe und installiere openjdk-18, 19 oder was dann aktuell gebraucht wird.


Makro-Tasten mit Arcade-Kontroller für Linux

kleine Linux-Tipps und -Programme

Bei meinem kleinen Projekt, mit Retropi eine kleine Retro-Spielkonsole zu basteln, habe ich überlegt, ob der Kontroller auch am PC funktionieren würde.
Diese Joystick-Bausätze gibt es für wenig Geld vom Chinamann auf allen möglichen Onlineplattformen.
Neben dem Joystick sind da meistens 8-10 Buttons und ein USB-Adapter dabei.
Den USB-Adapter habe ich einfach mal am PC angesteckt und tatsächlich wird das Ding als Joystick erkannt!
Damit kann man dann nette Sachen machen, z.B. eine Makro-Tastatur für Linux!
Mit Antimicrox (keine Ahnung, warum das so heisst), kann man den Joystick-Tasten kleinere Makros zuordnen, z.B. „mfg#“. Drücke einen Joystick-Knopf und am Bildschirm erscheint „mfg#“
Mit dem Makro-Programm Autokey ordnet man jetzt der Eingabe von „mfg#“ das Makro „mit freundlichen Grüßen“ zu.
Damit wird dann aus dem Druck eines Joystick-Buttons die Eingabe „mit freindlichen Grüßen“
Die USB-Adapter können teilweise 10-20 Buttons ansteuern.
Da kann man sich eine richtig coole Makrotastatur basteln.
So wie es aussieht, sind die Buttons nur einfache Taster, theoretisch müssten also auch andere Schalter funktionieren.
Ein Notaus-Pilzschalter könnte in einem Ballerspiel das Armageddon auslösen, oder man verwendet ein paar Tasten aus einer alten, mechanischen Tastatur.
Das Ganze hat durchaus Bastel-Potential und hat es daher auf meine Linux-Merkseite der tollen Kleinigkeiten geschafft!


Squeezebox-Server RESTART

Das beste Multiroom-System war meiner Meinung nach die Logitech Squeezebox-Reihe.
Die war so gut, dass sie eingestellt wurde (Vielleicht waren es auch andere Gründe, ich weiß es nicht).
Zum Glück gibt es einige Freeware Player und auch den Squeezebox-Server für Raspberry, Linux und andere Systeme.
Ich habe den Dienst auf meinem Linux-Server laufen und diverse Raspberry-Clients im Haus verteilt.
Ab und zu hängt sich dar Servertask leider auf.
Um nicht den ganzen Server neu starten zu müssen, reicht es, den Task zu killen und neu zu starten.

ps -ef | grep squeeze
sudo kill -9 957
sudo squeezeboxserver start

Die Befehle machen Folgendes:

Mit PS… schaut man sich die Tasks an, ob der Squeezebox-Server läuft. Da steht dann auch die jeweilige Tasknummer.
Mit dem Kill-Befehl schießt man den Task ab.
Achtung – die 957 war es beim letzten Abschuss, die Tasknummer ist immer eine andere.
Danach kann man den Squeezeboxserver neu starten.
Läuft wieder.


AutoKey

Ein feines, kleines Programm ist Autokey (autokey-gtk),

Damit kann man Eingaben automatisieren, also beispielsweise #Mfg tippen und daraus wird automatisch „mit freundlichen Grüßen“.
Das habe ich schon immer gebraucht und lange etwas Brauchbares gesucht.
Früher hatte ich mal eine Cherry-Tastatur mit 20 programmierbaren Makrotasten.
Aber mit Autokey ist das einfacher und universeller.
Probiert es aus!


Kill the Voice!

Linux ist zwar nicht Windows, aber zu sagen, dass es nie Probleme gibt, wäre gelogen.
Ab und zu hängt sich die Audio-Ausgabe auf. Dann gibt es nur noch Rauschen, Knacken oder gar nichts mehr. Natürlich muss man nicht das ganze System neu starten. Einfach eine Kommandozeile starten und das Audiosystem neu starten. Mit folgendem Befehl killt man das Audio-Subsystem:

pulseaudio -k

Danach kann man die Audioprogramme wieder starten und sollte wieder klaren Sound haben.
Beispielsweise Shortwave für Internetradio – ein feines, kleines Programm zum Radiohören.


Remmina

Remmina ist ein feines kleines Tool, mit dem man perfekt Verbindungen zu anderen Computern aufbauen kann. Das Programm beherrscht alle möglichen Fernsteuer-Protokolle. Ich nutze es hauptsächlich für RDP auf virtuelle Linux- oder Windowskisten.


Jamaica-Hibiscus Banking

Vergesst das ganze kommerzielle Banking-Zeug. Mit Jamaica-Hibuscus Banking habt Ihr alles, was Ihr zum Homebanking unter Linux benötigt. Es funktioniert problemlos mit Volksbanken, ING-Diba, Comdirect und auch so umstrittene Anbieter wie N26 lassen sich damit abrufen.




FreeCAD

Öfter mal was zu zeichnen oder konstruieren?
Dafür verwende ich FreeCAD. Etwas umständlich in der Bedienung, aber extrem mächtig.
Ideal für die Konstruktion für Objekte für 3D-Drucker – wenn man nicht nur vorgefertigte Dinge drucken will.


KeePassXC

Ein sehr guter Passwortmanager für Linux und auch für andere System erhältlich.
Beherrscht auch 2FA und OTP.


Virtualbox
Sicher gibt es jede Menge Virtualisierungslösungen. Irgendwann bin ich allerdings bei Virtualbox hängen geblieben und finde die Software recht gelungen. Damit kann man unter Windows oder Linux viele virtuelle Maschinen laufen lassen.

Man kann Virtualbox direkt aus den Linux Mint Quellen installieren, die sind aber oft ein bisschen hinterher.
Wie man direkt vom Anbieter installiert, habe ich hier beschrieben:
Linux VM-Server in unter 10 Minuten installiert


Linux Update über die Kommandozeile (Terminal)

Ab und zu funktioniert auch bei Linux nicht alles. Beispielsweise hatte ich bei Linux Mint schon öfters das Problem, dass das Update auf eine neue Version nicht funktioniert hat.

linux mint: Die Systemaktualisierung war nicht erfolgreich. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie mit dem Internet verbunden sind.

Dann geht erst mal kein Update auf eine neue Version mehr.
Die Sicherheitsupdates funktionieren natürlich problemlos (apt update & apt upgrade), nur eben die Linux-Version bleibt, wie sie ist. Beispielsweise bei 20.2, wenn ich auf 20.3 (UMA) aktualisieren kann.
Nach einiger Recherche und vielen Versuchen, bin ich dann über eine funktionierende Prozedur gestossen, die ich hier gleich notieren möchte:

1. Zuerst BACKUP, dann eine Datensicherung und dann nochmal ein Backup
Das ist natürlich alles dasselbe, aber ich möchte hier die Wichtigkeit der Datensicherung herausstellen – kein Backup? Kein Mitleid!

2. Alles auf aktuellen Stand, soweit es geht. Dafür gibt man im Terminal diesen Befehl ein:

sudo apt update && sudo apt upgrade -y

3. Danach für 20.3 das UNA-Repository importieren:

sudo sed -i 's/uma/una/g' /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list

Dabei wird in der /etc/apt/sources.list.d/official-package-repositories.list das UMA durch UNA ersetzt und auf das aktuelle Repository von 20.3 gesetzt.
Für nachfolgende Versionen geht es entsprechend mit den jeweiligen Namen.

4. Jetzt einfach alles aktualisieren:

sudo apt-get update
sudo apt-get dist-upgrade

Anschließend Neustarten (sudo reboot) und hoffen, dass alles geklappt hat. Wenn nicht, hat man ja die Regel 1 befolgt und sicher ein Backup, das man wieder einspielen kann. Ansonsten – Neuinstallation 🙂

5. Testen, ob die Version aktuell ist:

hostnamectl

Der Befehlt im Terminal gibt einige Daten zum System aus: Den Hostnamen, Machine & Boot-ID und für uns ganz wichtig – die Version des Betriebssystems. Die sollte jetzt Linux Mint 20.3 sein

Fertig 🙂
Mal sehen, wann ich das das nächste Mal benötige. Hat auf 2 Rechnern geklappt, die sich mit dem normalen Update nicht auf 20.3 aktualisieren ließen.


Linux Neuinstallation

Am 3.3.2022 war es soweit – Nach mehreren Updates der Linux-Version (ab 16.irgendwas), mehrfachem Hardware-Wechsel, funktionierte einiges nicht mehr richtig.
„Sie haben zurückgehaltene Abhängigkeiten“ und ähnliche Meldungen. Anscheinend hat es mehrere Versionen vermischt und jetzt lief einiges nicht mehr, z.B. liessen sich Videos nicht mehr abspielen.
Das Linux-Mint-Update von 20.02 auf 20.3 lief nicht, usw.
Nach einiger Suche im Web, habe ich mich dazu entschlossen, einfach kurz neu zu installieren.
Das ist ja kein Windows und geht ganz einfach:
Linux Mint Cinnamon in der neuesten Version herunterladen.
Mit der rechten Maustaste auf das Image klicken und „Bootfähigen Datenträger erstellen“.
Dazu braucht man natürlich einen USB-Stick, aber davon liegen immer genug herum.
Stick fertig – neu booten (von USB), Installation anstossen und 5 Minuten später hat man ein frisch installiertes Linux Mint 20.3
Und jetzt?
Grundsätzlich sind die meisten Treiber und Programme bereits installiert.
Ein paar Anpassungen sind aber immer nötig.
Erst mal eine Kommandozeile öffnen und lsb_release -rc eingeben:
Release 20.0, Codename una

Die aktuellste Version ist also installiert.
Jetzt noch die Updates einspielen:
sudo apt update
sudo apt upgrade

163 Pakete sind verfügbar, der aktuelle Releasename ist „focal“
Das ist bei Linux irgendwie nicht so gut gelöst. Wieso nimmt man nicht einfach die Versionsnummern?
Dieses focal, una und auch die Namen der Vorgängerversionen, das ist zwar witzig, aber wenig einprägsam. Ich komme da immer durcheinander.

Für meine Zwecke installiere ich erst noch von der Synology-Webseite Synology Notes und Synology Drive. Das geht mittlerweile ganz einfach – anklicken, bestätigen, funktioniert.

Danach habe ich Zugriff auf meine gespeicherten Informationen.

Für die Netzlaufwerke muss ich die Mount-Befehle in /etc/.fstab eintragen, damit die Laufwerke beim Booten immer automatisch verbunden werden.

Die Drucker sind bereits vorhanden, die werden unter Linux problemlos automatisch erkannt:
Epson ET5800, Laserjet 400 color und Kyocera Ecosys P5026, dazu ein Labelwriter 450 und ein Labelwriter 4XL.

Mit sudo apt install remmina installiere ich mein Remote-Desktop-Programm und schon kann ich wieder arbeiten. Die Installation bis hierher hat keine 10 Minuten gedauert.

Jetzt erst mal Folien in den Druckmaschinen nachlegen, dann geht es weiter….

Weiter gehts…
Rechnungen schreibe ich weiterhin mit Lexware Office unter Windows. Die haben leider keine Alternative für Linux am Start und der Umstieg auf andere Software ist nach über 20 Jahren derzeit keine Option.
Dafür und für Corel-Draw läuft noch Virtualbox.

Virtualbox ist zwar in Linux Mint enthalten, aber da installiere ich lieber die aktuelle Version direkt vom Hersteller. Damit da immer die neueste Version gefunden wird und es keine Probleme mit den in Mint mitgelieferten Paketen gibt, braucht es ein paar kleinere Anpassungen.

In der /etc/apt/sources.list muss man folgende Zeile hinzufügen:

deb [arch=amd64] https://download.virtualbox.org/virtualbox/debian <mydist> contrib

und hier ist wieder dieser Blödsinn mit den Distributionsnamen:
According to your distribution, replace ‚<mydist>‘ with ‚eoan‘, ‚bionic‘, ‚xenial‘, ‚buster‘, ’stretch‘, or ‚jessie‘

Tja, aktuell habe ich una oder focal?
Linux Mint basiert auf Ubuntu, das basiert auf Debian.
Da stehen wieder andere Versionsnamen.
Mal sehen, was ich da nehme:
Trixie und Bookworm sind „zukünftige Versionen“
Aktuell ist Bullseye, Buster, Stretch.
Aber welches ist die richtige Version?

Zuerst mal die Keys für die Virtualbox-Repository installieren:

wget -q https://www.virtualbox.org/download/oracle_vbox_2016.asc -O- | sudo apt-key add -

sudo add-apt-repository “deb [arch=amd64] http://download.virtualbox.org/virtualbox/debian una contrib“

sudo apt update
sudo apt install virtualbox

nicht so toll – una gibts bei Virtualbox anscheinend nicht. Es wird die Version von Linux Mint installiert.


sudo apt remove virtualbox entfernt das Paket wieder.

sudo add-apt-repository “deb [arch=amd64] http://download.virtualbox.org/virtualbox/debian focal contrib“

scheint der korrekte Befehl für Linux Mint 20.3 zu sein.
Die Repositories, die über „Anwendungspaketquellen erreichbar sind, werden in una (Haupt) und focal (Basis) angezeigt. Una funktioniert nicht, focal schon.
Ein erneutes sudo apt update läuft ohne Fehler durch und mit sudo apt install virtualbox wird die korrekte Version installiert. Das mit den Release-Namen muss ich nochmal genau anschauen.

So, erst mal die virtuelle Maschine zurückkopieren (das hätte ich auch vorher schon machen können).
Der Netzwerktreiber für die 10GBit-Karte scheint auch installiert zu sein. 537MB/s ist ganz akzeptabel.

Nebenher erst mal noch weitere Software installieren:
glabel – das geht einfach über die Anwendungsverwaltung

vlc – Mediaplayer, jetzt funktioniert es. Die Neuinstallation hat geholfen.
asunder – ein kleines Tool, um CDs einzulesen.

Online-Banking

Fürs Online-Banking installiere ich Jameica und Hibiscus von willuhn.de
Da gibt es einen fertigen Installer zum Download, die Software ist in weniger als 2 Minuten installiert.
Backup wieder zurückspielen – fertig.

Die Virtualbox-Maschine fürs Büro ist kopiert, jetzt noch die Virtualbox-Extensions von virtualbox.org herunterladen.
Danach über den Manager für virtuelle Medien das Image aktivieren und die VM doppelklicken.
Schon erscheint sie im Virtualbox-Startbildschirm.
Doppelklick – tut nicht!
Lösung: Ich hatte bereits einen aktuelleren Kernel installiert. Also ab in die Aktualisierungsverwaltung und den neuesten Kernel installieren. Danach neu starten, noch ein „sudo /sbin/vboxconfig“ und – läuft!

40 Minuten Arbeit und die wichtigsten Dinge funktionieren wieder. Probier das mal unter Windows! 🙂
Ein paar Kleinigkeiten sind natürlich noch zu tun, aber jetzt ist erst mal die neueste Linux-Mint-Version installiert und sollte hoffentlich wieder ein paar Jahre sauber laufen.
Jetzt erst mal wieder arbeiten, die Installation des Kleinzeugs läuft nebenher.

Schnelleres Bild
Nachträglich habe ich noch über die Treiberverwaltung den aktuellen nvidia-Treiber installiert.
Standardmäßig wurde nur der Quelloffene Treiber verwendet, der ist deutlich langsamer.

Dymo-Drucker
Da war doch noch was…
Die Drucker wurden zwar gefunden, ich konnte mit gLabels aber nicht drucken – Text only.
Beim Aufruf der Druckereinstellungen blieb die Software hängen.

sudo apt update
sudo apt install cups cups-client printer-driver-dymo

Alternativ geht das natürlich auch über die Anwendungsverwaltung.

Danach muss man den Drucker in der Druckerverwaltung löschen und neu hinzufügen.
Das einfache Ändern des Treibers funktioniert sonst nicht richtig.
Danach funktioniert der neu installierte Drucker problemlos und Labels können wieder gedruckt werden.

Windows-Netzwerk

Trotz Linux ist der Rest des Netzwerkes natürlich Windows-orientiert.
Das Synology-NAS kann zwar Linux-Freigaben, aber da die virtuellen Windows-Rechner eben ein Windows-Netzwerk aufspannen, will ich auch mit Linux auf diese Freigaben zugreifen.
Klickt man in Linux Mint einen Dateiordner an und sagt oben „Gehe zu“ und dann „Netzwerk“, dann wird das NAS (oder auch Windows-Geräte) angezeigt, man kann aber keine Verbindung herstellen.

Der Verbindungskünstler für Windows-Freigaben ist SAMBA.
Diese Software kann natürlich noch viel mehr, unter anderem selbst als Server arbeiten.
Für den Augenblick wollen wir aber nur auf die Windows-Freigaben des vorhandenen NAS zugreifen.
Kommandozeile öffnen und „sudo apt samba“ eingeben. Passwort dazu und kurz warten.
Danach den Rechner neu starten oder einfach „sudo samba start“
Jetzt die Windows-Freigaben anklicken und wenn man alles richtig gemacht hat, sollte die Verbindung jetzt funktionieren.



Fertig!
Diese Auflistung ist mir eine Gedächtnisstütze, wenn ich mein Linux Mint mal wieder neu installieren muss. Genau in der Reihenfolge habe ich alles installiert.
Vielleicht kann der eine oder andere damit etwas anfangen.
Linux ist jedenfalls deutlich einfacher zu installieren, als Windows. Allerdings muss man es auch nur alle paar Jahre mal neu einspielen. Die Büro-Installation lief schon ein paar Jahre und wurde von PC zu PC kopiert, von Platte auf SSD und weiter. Jetzt ist alles wieder frisch und fertig für den Frühling 🙂