Eis! Zum Schlecken und Schlotzen!

Leckeres selbst gemachtes Eis
Leckeres selbst gemachtes Eis

Der Schwabe schlotzt sein Eis, andere schlecken oder kauen.
Seit Jahren erstelle ich immer wieder mal Eis mit unserer Eismaschine.
Es gab allerdings ein Problem, das ich Jahrelang nicht lösen konnte:
Das Eis wird im Gefrierfach HART!
Jetzt habe ich die Lösung gefunden. Grund genug für einen BLOG-Beitrag 🙂

Eis – selbst gemacht!

Seit über 20 Jahren mache ich immer mal wieder ein Eis mit der Eismaschine.
Anfangs so ein Teil aus einer Prämienaktion, das man in die Gefriertruhe stellen musste, später dann eine Eismaschine mit Kompressor.
Das selbstgemachte Eis ist um Klassen besser, als alles, was es im Supermarkt zu kaufen gibt.
Zudem weiss man, was drin ist – auf jeden Fall keinerlei Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder ähnliche Zutaten.

Mein Grundrezept für Vanille-Eis

Eis! Zum Schlecken und Schlotzen!

Für unsere Eismaschine passend, ist das folgende Rezept sehr lecker:

4 Eigelb
30 Gramm Zucker
80 Gramm Traubenzucker (je nach Geschmack bis 100g)

Eine Prise Salz

500ml Milch (3,5% Fett ist besser als 1,5%)

200ml Schlagsahne

Vanille (echte Vanille!)

Mehr braucht man nicht, für leckeres Vanille-Eis!

Eis-Zubereitung

Zuerst werden die 4 Eigelb, der Zucker und eine Prise Salz schön verrührt, bis sich eine cremige Masse ergibt.
Anschließend rührt man die 500ml Milch langsam dazu.
Darüber streut man leckere Vanille. Ideal sind so kleine Mühlen, die mit Vanille-Schoten gefüllt sind und wie Salzstreuer funktionieren.

Jetzt kommt ein kleiner Trick:
Die Masse muss erhitzt werden (auch gegen mögliche Keime im Eis), aber kochen darf es nicht.
Dazu soll man den meisten Anleitungen nach (die irgendwie alle voneinander abgeschrieben sind) einen Topf mit Wasser auf dem Herd erhitzen und einen kleineren Topf darin schwimmen lassen.
In dem kleinen Topf rührt man die Eismasse laufend für 15 Minuten. Das ist aufwändig, zeitraubend und nervig.
Die Idee mit Topf in Topf rührt daher, dass das Eigelb bei direkter Berührung mit dem heißen Topfboden sonst verklumpen würde. Statt einer Eiscreme hätte man dann am Boden der Schüssel Rührei.

Grundausstattung unserer privaten Eismanufaktur - Eismaschine mit Kompressor und Kenwood Cooking Chef Gourmet
Grundausstattung unserer privaten Eismanufaktur – Eismaschine mit Kompressor und Kenwood Cooking Chef Gourmet

Zum Glück hat meine Frau eine Kennwood Cooking Chef Gourmet.
Das ist eine Rührmaschine, die gleichzeitig heizen kann.
(Wichtig – es gibt verschiedene Versionen, nur die Gourmet-Version kann auch heizen!)
Natürlich geht auch so eine Multifunktionsmaschine, wie Thermomix oder die diversen Clone.

Hier ist dann alles in der Rührschüssel und man startet einfach den Rührvorgang.
Gleichzeitig lässt man die Maschine auf 75°C aufheizen.
Nicht mehr, denn sonst gerinnt das Eigelb und setzt sich auf dem Boden der Rührschüssel ab.

Dank dieser Küchenhilfe macht man jetzt erst mal 20 Minuten Pause, während die Maschine immer schön langsam die Eismasse cremig rührt.
Anschließend lässt man alles wieder abkühlen, dabei rührt das Gerät natürlich weiter.
Ich lasse die Maschine ungefähr 15 Minuten aufheizen und 15 Minuten abkühlen, also 30 Minuten rühren.

Sobald man Zimmertemperatur erreicht hat, kann man die Schlagsahne dazugeben.
Das ganze nochmal aufrühren und fertig ist die Eis-Masse.

Eis! Zum Schlecken und Schlotzen!

Diese Masse gibt man in die Eismaschine.
Danach muss man nur noch warten, bis alles gefroren ist.

Im Prinzip ist alles ganz einfach.


Die Stolpersteine liegen im Detail:
– Nicht über 75°C erhitzen, sonst gerinnt das Eigelb!
– ständig rühren, Das ist langweilig, Dafür sind Rührgeräte mit Heizfunktion bestens geeignet.
– Im Rezept fett markiert ist der Traubenzucker.
Im Internet gibt es Hunderte Rezepte, aber die meisten nehmen normalen Zucker.
Das ist zwar lecker, aber wenn man das Eis einfriert, wird es steinhart.
Man kann das Eis also nur kurzfristig verwenden.
Eis direkt aus der Maschine hat dagegen die Eigenschaft, schnell zu schmelzen.
Daher sollte man das Eis nach Fertigstellung noch 1-2 Stunden in das Gefrierfach stellen.
Eine Gratwanderung zwischen schnell schmelzend und steinhart.
Ersetzt man den Zucker durch Traubenzucker, dann bleibt das Eis deutlich cremiger!
Nach 2 Stunden im Eisfach ist eine Konsistenz erreicht, wie in der Eisdiele.
Zudem schmilzt es bedeutend langsamer, als direkt aus der Maschine serviert.
Selbst nach 2 Tagen ist das Eis noch cremig.
Nach einer Woche kann man das Eis noch essen, aber so lange hält es bei uns nicht.
Nach 2 Wochen ist das Eis dann allerdings so hart, wie mit normalem Zucker schon nach einem Tag.

Fazit: Mit Traubenzucker zubereitet ist es länger cremig.
Perfekt, wenn man mehrere Sorten machen will. Das ist sonst kaum möglich, da die Zubereitung mehrerer Eis-Sorten in einer normalen Küche nur nacheinander möglich ist.

Schokoladen-Eis

Für Schokoladen-Eis nimmt man eine Tafel Zartbitter-Schokolade.
Für alle, die jetzt sagen „Zartbitter mag ich nicht“ – es geht um den Kakao. Vollmilchschokolade geht natürlich auch, schmeckt aber im Eis nicht so gut.
Die Schokolade bricht man in kleine Teile ausseinander und wenn man obiges Vanille-Grundrezept erstellt, kippt man die Schokolade einfach beim Heizen mit in die Schüssel.
Für richtig gutes Schoko-Eis kommen dann noch 2 Esslöffel Kakao dazu.

Vorteile von selbstgemachtem Eis

In der Eisdiele im Nachbarort kostet eine Kugel Eis mittlerweile 1,70 Euro, das ist Wahnsinn!
Selbst gemachtes Eis ist deutlich günstiger.

Man weiß was drin ist – Natur pur und keine Zusatzstoffe.

Einen Vergleich mit den Labor-Kreationen aus dem Supermarkt kann man sich sparen. Das was dort angeboten wird, ist eine kalte Substanz. Vielleicht steht auch Eis drauf. Ich würde das nicht so nennen.

Nachteil beim selbstgemachten Eis:

Zeitaufwand! Wie alles in der Küche, braucht auch die Eisherstellung ihre Zeit

Suchtfaktor! Eis macht dick, ist ja auch hauptsächlich Zucker und Sahne!

Mangelversorgung! Man glaubt nicht, wie schnell das Eis weg ist, vor allem wenn Kinder oder Freunde in der Nähe sind.

Seit ich endlich den Trick gefunden habe, Zucker durch Traubenzucker zu ersetzen, damit das Eis nicht hart wird, kann ich Eiscrem auch auf Vorrat produzieren.
Bei Hunderten von Eisrezepten stand das leider bei keinem dabei.
Gefunden habe ich die Info in irgendeinem Forum. Leider habe ich das nicht gespeichert, sondern nur die Information gemerkt.

Die Zutaten kann man natürlich nach eigenem Geschmacksempfinden variieren.
Mehr oder weniger Zucker, mehr oder weniger Eigelb, Vanillearoma oder Vanillinzucker statt echter Vanille.
Einfach ausprobieren.
Aber Vorsicht – das macht süchtig!