Jogis Flurlampe
Der Flur im Wohnbereich hatte mal wieder einen Anstrich nötig.
Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Die alten Lampen waren bereits 20 Jahre alt.
Damals hatte man noch 3 Stück Wandfluter mit je 150W Halogenbrenner eingebaut.
450W für den Flur!
Was für eine Verschwendung!
Irgendwann habe ich 2 der Lampen auf LED umgerüstet. Das war aber eher ein „Gebastel“.
Nach dem Streichen sollten neue Lampen her.
Aber wieso kaufen, wenn man die auch selbst drucken kann?
Jochens Lampenladen!
Im Augenblick experiementiere ich mit WLED und meine Heimkinolampe mit Lichteffekten ist mir meiner Meinung nach ganz gut gelungen: Lampe Nr. 3 – mit WLED-Steuerung.
Mittlerweile habe doch einige 3D-Druck-Projekte zusammen und das macht immer mehr Spass.
Diesmal also eine Flurlampe.
Das tolle am 3D-Druck – wenn erst einmal eine Lampe fertig ist, dann kann man die anderen 2 problemlos nachdrucken, oder auch mehr.
Prototypenbau
Ganz so einfach ist das aber dann doch nicht. Erst die 4. oder 5. Lampe war dann auch 100% OK.
Da hätte man natürlich auch fertige Lampen kaufen können, aber hey – jeder Heimwerker will doch zeigen, was er kann!
Im Bild sieht man den ersten Entwurf.
Ein Wandhalter für das Leuchtmittel, einen transparenten Lampenschirm und eine Abdeckung.
Theoretisch passt das ganz gut. Nur ist die Tapete einfach krumm, das Haus ist alt und 100% passt das sowieso nie.
Dadurch gab es sichtbar unterschiedliche Abstände an der Wand und durch Versuche, das Geradezurücken, auch am Deckel. Nicht schön.
Ausserdem war der Lampenschirm ultradünn gedruckt und nur ca. 0,4mm stark.
Durch die Schwerkraft bog er sich mit der Zeit nach unten.
Der nächste Versuch
Das ist die aktuelle und hoffentlich endgültige Version:
Der Wandhalter hat eine umlaufende Nut von 2 mm, ebenso die Abdeckung.
Der filigrane Lampenschirm wird komplett eingeklemmt und dadurch fixiert.
Das sieht optisch viel besser aus.
Die offenen Streifen sind übrigens sowohl ein optisches Element, als auch zur Belüftung.
Die LED wurden zwar im Test auch nach Stunden nicht einmal handwarm, aber man weiß ja nie.
Die LED sind aus einem 5 m LED-Streifen, den ich für 7,- Euro gekauft habe. Hier passen genau 99 LED. Alle 3 LED ist eine Stelle, an der man den Streifen zerschneiden kann.
Danach lötet man einfach wieder eine Stromversorgung an und schon ist der LED-Streifen einsatzfertig.
Die meisten Streifen haben eine Rückseite mit doppelseitiger Klebebeschichtung.
Das funktioniert perfekt. 4 Runden reichen für anständige Helligkeit.
Für mehr oder weniger Licht kann man den Druck natürlich beliebig verändern.
Man kann natürlich ausrechnen, oder raten, was das Teil jetzt an Leistung zieht.
Ich habe dafür einfach ein Labornetzteil, das sich ziemlich genau einstellen lässt.
Auf 12 V fest eingestellt und eingeschaltet.
Der Streifen zieht 0,570A und damit knapp 7 Watt.
Da 99 LED auf dem Streifen enthalten sind, zieht also jede LED 0,0058 A
Die Informationen im Internet sind etwas widersprüchlich und für den Laien nicht einfach zu überschauen.
Bei farbigen WS2812b LED zieht eine LED wohl max. 55 mA (bei Weiß aus allen 3 Farben RGB)
Hier hat eine rein weiße LED 5,8 mA? Das scheint mir etwas wenig, aber was will man bei dem Preis erwarten? Hell genug ist das Ding ja.
Auf der 5m-Spule steht 2300 Lumen, getestet an einem 50cm-Stück (wieso testen die nicht die kompletten 5m? Vielleicht, weil das Ding garnicht so hoch belastbar ist?
16 Watt für 5 Meter, 12V, 1,5A
Nun 12 x 1,5 sind 18W, aber so genau sind die Chinesen nicht.
Auf 5 Meter sollen 300 LED sein, damit habe ich bei meinen 99 LED genug für alle 3 Flurlampen.
18 Watt / 3 = 6 W, das dürfte ungefähr passen. 18 Watt Herstellerangabe, 7 Watt für 1/3 gemessen.
Der Flur hat nachher statt 450W Halogenfluter (3x 150W) nur noch 21W (3x7W und ist trotzdem genauso hell!
Für die Stromversorgung habe ich ein 12V LED-Netzteil von Meanwell genommen.
Das ist eine bekannte Marke und soll recht gut sein (Habe auch schon ein paar im Einsatz)
Das Zeug kommt mittlerweile alles aus China, trotzdem sollte man hier auf bekannte und gut bewertete Marken zurückgreifen.
Dieses Mini-Teil soll 12V / 1,25A bringen und damit 15W.
Netzteile soll man bei LED wegen der Einschaltströme immer etwas überdimensionieren.
Faktor 2 sollte hoffentlich ausreichen.
Der Wandhalter ist seitlich offen und hat oben und unten noch Löcher, damit die Luft zirkulieren kann.
Für den Anschluss nehme ich einfach WAGO-Klemmen, das ist die derzeit beste Verbindungsart.
Für Arbeiten am Strom gilt natürlich immer: Vorher Sicherung raus und nur fachkundige Menschen dürfen das!
Der diffuse, in transparentem PLA gedruckte Lampenschirm zerstreut das Licht der hellen LED. Somit wird eine gleichmäßige Lichtabstrahlung erreicht.
Man kann statt transparentem Material auch farbig drucken.
Der Druck erfolgte im VASE-Modus in nur einer Druckschicht.
Das ist ultra-filigran und hat auch nicht beim ersten Versuch geklappt.
Der Schirm fühlt sich an, wie Pergament.
Ganz toll ist auch nachleuchtendes Material. Damit leuchtet die Lampe nach dem Abschalten noch ein paar Minuten nach, wie diese Notausgangs-Beleuchtung, die man überall sieht.
Allerdings brauche ich im Flur nur hell und das transparente Material schluckt am wenigsten Licht.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, ob LEDs eine Kühlung benötigen, z.B. durch ein unterlegtes Aluprofil.
Ich habe die LED-Streifen jetzt erst einmal direkt montiert (mit dem aufgebrachten doppelseitigen Klebeband). Auch nach Stunden wird nichts warm und man kann die LED problemlos anfassen.
Ich habe auch ältere LED, die kann man nach 5 Minuten nicht mehr berühren – trotz Kühlkörper.
Ein Alu-Kühlkörper wäre natürlich immer besser, aber den kann ich nicht drucken. Da müsste ich wieder sägen und basteln. Daher lasse ich das erst einmal weg und schaue, ob es Probleme gibt.
Prinzipiell sollte die Lampe sicher sein, aber wie immer gilt: Nachbau auf eigenes Risiko!
Und Rauchmelder schaden natürlich nie!
Wer sich aber umschaut, wird sehen, dass selbst fertige Lampen ein gewisses Risiko in sich tragen.
Selbst Markenware kann mitunter billigste Komponenten enthalten und irgendwann abfackeln.
Strom beinhaltet immer ein Risiko.
Wenn man sich auskennt, das Risiko selbst abschätzen kann und sauber arbeitet, dann sollte das mindestens so gut sein, wie Fertigware.
Ich hoffe, die Lampe gefällt Euch.
Vielen Dank fürs Lesen!
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