Noch eine Mecha – Ducky Shine 7

Bild: Vergleich Ducky Shine 7 gegen IBM Model M

Eigentlich ist mir die IBM Model M ja die liebste Tastatur, aber im Lauf der Jahre will man doch auch mal was anderes probieren.
Immer nur Porsche fahren wird halt irgendwann langweilig, auch wenn die IBM Model M in diesem Vergleich mittlerweile ein H-Kennzeichen hätte (deutlich über 30 Jahre alt!)
Daher versuche ich mich immer wieder mal an alternativen Tastaturen.

Diesmal habe ich die Ducky Shine 7 getestet.

Schreiben und Abschreiben!

Der Hersteller Ducky sitzt in Taiwan und wird für seine qualitativ hochwertigen Mechas gelobt.

Am Jahresende schaut man auf die Bilanz und freut sich, wenn das Jahr einigermaßen gut gelaufen ist.
Da der Staat aber von jedem eingenommenen Euro mehr als die Hälfte abzieht (Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Einkommensteuer, IHK-Beiträge und vieles mehr, überall sitzen Wegelagerer und Abzocker), überlegt man, ob man 200,- Euro in die Hand nimmt und sich eine neue mechanische Tastatur gönnt.
Bei 10 Stunden pro Tag, 250 Arbeitstage (eher mehr) im Jahr, muss dieses kleine Stück Hardware ganz schön schuften.
Von 200,- Euro Einnahmen bleiben effektiv vielleicht 60,- Euro übrig, der Rest geht an die diversen staatlichen Geldabnehmer.
Alternativ einfach was fürs Geschäft kaufen, das kann man dann ABSCHREIBEN, also von den Einnahmen wieder abziehen. Das mindert die Abgabenlast und führt zu einem besseren Büroerlebnis.
Eigentlich kostet die Tastatur also nur 60,- Euro, den Rest holt man sich von den Abzockern zurück.
Nun gut, das ist sehr vereinfacht ausgedrückt, kommt aber ungefähr hin – bei gewerblicher Anwendung.

Ich entscheide mich für „Neues Schreiben“ und damit verbunden „mehr Abschreiben“ 🙂

Noch eine Mecha - Ducky Shine 7


Diesen Beitrag schreibe ich dann auch bereits auf der neu angeschafften Ducky Shine 7

Im Vergleich zur IBM Model M sieht die Tastatur winzig aus. Das Layout ist aber fast gleich groß.
Die Ducky Shine 7 hat fast keine Ränder und wirkt dadurch ziemlich zierlich.
Bei der Entnahme aus der Verpackung erlebt man aber seine Überraschung:
Das Teil ist extrem schwer, da wurde richtig Material verbaut. Das gefällt mir!

Weniger gut gefällt mir diese verspiele Leertaste – ein Hase, ein Ducky-Schriftzug und vermutlich soll das Flammen darstellen? Chinesisch verspielt. Dazu die hässliche blaue Enter-Taste.
Zum Glück liegen der Tastatur ausreichend Ersatz-Tastenkappen dabei. Dazu noch ein Werkzeug, mit dem sich die Tastenkappen austauschen lassen, zur Not sogar im Betrieb.
Vor der ersten Benutzung habe ich dann gleich mal die Leertaste und die Returntaste durch einfache schwarze Versionen ausgetauscht. Ich will ja keinen Augenkrebs.

Noch eine Mecha - Ducky Shine 7

Die Tastatur hat das vollständige Standard-Layout in 100%, also keine verkleinerten Tasten und auch kein Ten-Key-Less. Die Windows-Tasten hätte man weglassen können, aber da bin ich wohl mittlerweile der Einzige, den das stört.

DISCO!
Angestöpselt via USB an meinen laufenden PC und sofort geht es los.
Die Tastatur wird erkannt und leuchtet auch schon in allen Farben.
Ja, ich mag beleuchtete Tastaturen, aber keine Disco am Schreibtisch!
Dummerweise gibt es die Konfigurations-Software nur für Spyware Windows.
Die Suche im Web nach den passenden Tastenkombinationen, um die Farben zu ändern, findet viele Diskussionen und auch Infos zu anderen Tastaturen, so ganz einheitlich ist das aber selbst den verschiedenen Modellen dieses Herstellers nicht.
Also bleibt nur ausprobieren.
Meine Lösung: Mit FN + F10 stellt man die ganze Tastatur einheitlich um (mit F11, bzw. F12 kann man die Pfeiltasten, bzw. WASD (für Spieler) bearbeiten). FN+F10 zirkelt ein paar verschiedene Effekte durch, nach einigen Tastendrucken komme ich dann zur einfachen gleichmäßigen Beleuchtung über die ganze Tastatur.
Die Tasten F5, F6 und F7 stellen die gewünschte Farbe ein.
Jedes Drücken ändert die Intensität von Rot, Grün oder Blau, die Mischung ergibt die Gesamtfarbe.
Ich drücke so lange, bis ich ein feines Blau habe.
Mit den Pfeiltasten links/rechts kann man die Intensität ändern.
Wieso steht sowas nicht irgendwo als FAQ?
Weniger Werbung, weniger Bilder, mehr Anleitung. Aber vielleicht hätte ich einfach irgendwo nach einem Tiktok-Video suchen sollen?
Ich bin wohl zu alt für diesen Scheiss!

Nachtrag:
Auf der Herstellerseite habe ich dann tatsächlich doch noch eine Anleitung gefunden, warum nicht gleich?
Hab wohl bei der Suche mal daneben geklickt.
Jedenfalls gibt es ein PDF mit Beschreibung, wie die Programmierung direkt an der Tastatur funktioniert. Hätte man auch beilegen können. Vielleicht war es auch nur eine Ausnahme, dass die bei mir gefehlt hat. Aber hey – wer liest heute noch Anleitungen?
Die meisten werden sowieso die Windows-Software nutzen, wenn überhaupt.
Wer arbeitet schon mit Linux, wenn er bunte Fenster (Windows) haben kann.
(ICH!)

Farbtipp – OpenRGB!
Jeder Hersteller hat seine eigene Software, die mal mehr und mal weniger Platz auf der Platte verschwendet. Einfach nur um die Farben von Maus und Tastatur einzustellen, vielleicht noch Makrotasten zu belegen und ansonsten Werbung für den Hersteller bringt und Plattenplatz verschwendet.
Auf der Suche nach einer Linux-Software bin ich auf OpenRGB gestoßen – Freeware für Linux UND für Windows! Unterstützt alle Tastaturen und Mäuse, die hier im Haus in Verwendung sind und ist noch vie mächtiger, sogar diverse LED-Beleuchtungen kann man anbinden.
Das muss ich mir genauer anschauen – eine Empfehlung ist es auf jeden Fall wert, die Shine 7 und die Razer Viper Mini – Maus werden jedenfalls unter Linux erkannt und lassen sich perfekt einstellen – auf IDENTISCHE Farbwerte!

Numlock? Capslock? Keine Ahnung!

Man muss schon sehr aufrecht vor der Tastatur sitzen und fast senkrecht von oben darauf schauen, um die kleinen Status-LED oberhalb des Nummernblocks zu erkennen.
Bei meiner Sitzposition sehe ich die Dinger nicht.
Ich habe mal testweise meine Sitzposition verändert. Den Schreibtisch tiefer gestellt (der ist höhenverstellbar) und den Stuhl aufrecht und in höchste Sitzposition).
Trotzdem muss ich mich nach vorne beugen, um die LED zu sehen.
Ist das ergonomisch?
Eher nicht.
Braucht man die Leuchten?
Eigentlich nicht, ich habe bisher nie darauf geachtet.
Caps-Lock schalte ich fast nie ein, meistens nur versehentlich.
Num-Lock funktioniert in verschiedenen Remote-Sitzungen manchmal unterschiedlich, an der LED sieht man daher nicht, ob man auf PFEIL- oder Nummern-Modus ist.
Trotzdem, man sieht etwas nicht, was eine Funktion haben soll, das ist schlecht.

Platz!
Trotz fast gleich großem Tastenlayout hat man deutlich mehr Platz auf dem Schreibtisch, als mit dem IBM Model M. Die Stellfläche ist geschätzt nur halb so groß – eben weil der üppige Rand der IBM-Maschine fehlt.

Das gefällt mir recht gut. Mehr Platz für Rechnungen/Dokumente vor und neben der Tastatur, die man gerade bearbeitet oder abtippen will.
Mehr Platz für die Maus oder einfach freier Raum fürs Auge, wenn nicht gerade irgendwas auf dem Tisch liegt.

Tippgefühl

Die Cherry MX Blue sind mir nach den Buckling-Spring-Tasten von IBM schon immer die liebsten gewesen.

Das Schreibgefühl ist einfach toll. Leider bin ich mit der Meinung wohl eher eine Ausnahme.
Die meisten wollen die leiseren und weicheren MX Red oder eine MX-Clear.
Ich bin so alt, ich steh noch auf das Klackern der MX-Blue!

Obwohl die Ducky-Tastatur durch das Layout eng aussieht, passen die Abstände der Tasten.
Die Finger fühlen sich auf der Tastatur sofort zuhause und auch blind Schreiben funktioniert problemlos.
Ich habe so einen Tick, dass ich die Tastatur auf dem Tisch immer wieder etwas hin oder her schiebe.
(Beim Essen macht sich meine Familie darüber lustig, weil ich den Teller immer wieder drehe, ob das damit zusammenhängt?)

Das Schieben geht leichter, als bei der IBM, weil mehr Platz da ist, aber das Verschieben geht auch schwerer, weil die Tastatur schwer ist.
Bei jedem Anfassen des Rahmens kann man die Materialqualität spüren.
Das ist massiv gebaut. Es knarzt oder knackt nichts.
Falls man überfallen wird, kann man das Ding auch zur Verteidigung nutzen. 2 kg bringt die Tastatur geschätzt auf die Waage, damit gehört sie eindeutig zu den schwereren Eingabegeräten.
Amazon meint 4,21 Pfund, das wären 1,91kg, eine andere Webseite meint 3,31 lbs, das sind 1,4kg.
Meine Feinwaage geht nur bis 500g und die große Waage ist zu ungenau. Im Handbuch steht 1,44kg.
Das Ding fühlt sich also schwerer an, als es ist!

Ich habe das Gefühl, dass meine Schreibgeschwindigkeit mit diesem Keyboard etwas höher ist, als bei der IBM Model M.
Die Tasten sind auf jeden Fall leichtgängiger und leiser.
Was mir besser gefällt? Das ist schwer zu entscheiden und hängt von der Tagesform ab.
Die IBM Model M ist immer am PC angeschlossen.
Die Ducky Shine 7 bleibt jetzt mal ein Weilchen im Büro.
Dank USB kann man ja problemlos mehrere Tastaturen anschließen.
Das ist zwar irgendwie auch bekloppt, aber lieber 2 gute Tastaturen am Computer, als keine!

Uhrenliebhaber kennen das Problem:
Eigentlich braucht man keine Armbanduhr, weil überall Uhren sind, an jeder Wand, in jedem Gerät, im Handy. Aber man will doch eine tragen, weil es schick ist.
Die Smartwatch will dauerhaft getragen werden, sie behauptet einfach, nur bei 24h-Tragen ein anständiges Körperprofil erstellen zu können.
Dann hat man auch irgendwie so viele tolle Uhren im Schrank und nur 2 Arme.
Noobs werden das nicht verstehen und einen für Bekloppt halten.

Optik

Ist das Ding einfach nur schlicht und edel und schick oder langweilig?
Ginge es um das Design, wäre meine Lieblingstastatur eine Corsair K70 RGB mit Cherry Blue Schaltern.
Die scheint es aber nur auf dem Papier zu geben, die ist eigentlich nie irgendwo lieferbar.
Mit roter Beleuchtung habe ich so ein Teil bereits in meiner Sammlung. Mit RGB noch nicht gefunden.
Rot ist aber irgendwie nicht meine Farbe.
Mittlerweile arbeitet mein Sohn damit, der ist auch so ein Tasten-Nerd, bei dem sich die Eingabegerät gut anfühlen müssen. Er hat alle meine Tastaturen durchprobiert.
Die IBM würde ihm auch gut gefallen, aber das Design ist im doch zu alt.
Auch er hätte gerne eine RGB-Tastatur, aber mit blauem Umgebungslicht und roter Tastatur + roter Maus zockt es sich auch ganz gut.
Die K70 leuchtet zwar nur rot, war aber aus ungefähr 10 Tastaturen dann seine Wahl – der Junior weiß, was gut ist!

Ich würde die Ducky Shine 7 als schlicht und edel bezeichnen.
Aus der Entfernung zwar kaum von einer Plastiktastatur für 20,- Euro zu unterscheiden.
Sitzt man aber davor, dann sieht man direkt die Qualität und spätestens wenn man das Teil anfasst, erkennt man, was man da vor sich hat.
Ein Underdog!

PBT

Es gibt viele verschiedene Arten von Tastenkappen. Die meistverbreiteten sind aus ABS und werden mit der Zeit speckig, das sieht dann ziemlich übel aus und lässt sich auch nicht durch Reinigung wieder entfernen.
Das ist nicht schmutzig, sondern durch die Nutzung glänzend poliert.
Mit PBT-Tastenkappen passiert so etwas nicht. Die halten deutlich länger und sind natürlich auch hochwertiger.
Die Besten sind dann die Double-Shot-PBT-Tastenkappen, dabei werden 2 verschiedenfarbige Kunststoffe nacheinander verarbeitet und miteinander verschmolzen. So entstehen sehr hochwertige Tastenkappen. Besonders in Verbindung mit LED-Beleuchtung ist das interessant, wenn die schwarzen Tastenkappen transparente/durchscheinende Buchstaben haben.
Die Ducky Shine 7 hat natürlich Double-Shot PBT-Tastenkappen.
Bei einigen kleinen Buchstaben hat man das helle/durchscheinende Material aber grenzwertig schmal ausgeführt. Dadurch sehen manche Tasten aus, als wären sie unsauber gefertigt.
Die Schrift ist allerdings einwandfrei, nur in Verbindung mit der LED-Beleuchtung wird z.B bei der Pause-Taste das P und e weniger hell ausgeleuchtet, als das „aus“. Bei einer 200,- Euro – Tastatur dürfte so etwas nicht sein. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.


Warum?

Schreiben kann man natürlich auch mit jeder 10,- Euro – Tastatur, aber es macht einfach Spaß, anständiges Werkzeug zu nutzen.
Gleiches gilt auch bei Schreibgeräten. Jeder Werbekuli reicht, um ein paar Buchstaben auf ein Papier zu kritzeln. Spaß macht es aber nur mit einem anständigen Füller.
Dabei geht es nicht um das Edelgerät für 1000,- Euro aufwärts, nicht um die Marke, sondern um die Qualität, die Optik, die Haptik.
Mein Favorit ist der Faber-Castell e-motion Pure Black.
Schweres, kühles Metall und man hat einfach was in der Hand.
Der Rotring 600 Füller wird ja leider nicht mehr produziert, der war einfach zu gut.
Bei den Tastaturen ist es genauso.
Die beste Tastatur (IBM Model M oder Model F) waren zu gut und verschwanden vom Markt.
Dagegen helfen auch Nachbauten und Nerd-Projekte zur Wiederbelebung nichts.
Man kann mit einiger Suche noch Neugeräte finden, aber für den Normalnutzer sind diese Geräte quasi nicht mehr verfügbar.

Von den am Markt verfügbaren sind diejenigen mit Cherry-Schalter nach wie vor die besten.
Schon vor 30 Jahren gefielen mir die G80/G81-Modelle, oder auch die erweiterten Tastaturen mit Makrotasten-Block. Da war alles noch massiv und von hoher Qualität.
Zum Glück gibt es von diesen Cherry-MX-Schaltern nach wie vor eine große Auswahl.
Der „Unterbau“ ist allerdings höchst unterschiedlich.
Man kann mit jeder Tastatur arbeiten, aber es macht einfach mit einer „Mecha“ mehr Spass!
Das versteht nicht jeder, aber ich denke, es gibt schlimmere Ticks, als so einen Tastaturfimmel.

Von den Cherry-Schaltern gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Nachbauten.
Vor allem die Chinesen kopieren ja alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.
Ich habe mir dann auch mal Tastaturen mit alternativen Schaltern zugelegt.
Ein China-„Blau“-Schalter kommt aber auch Ende 2023 noch niemals an eine Original Cherry MX Blue heran.

Zurück zur Ducky Shine 7

Auch nachdem ich jetzt diesen Bericht auf der neuen Tastatur getippt habe, gefällt mir die Tastatur noch außerordentlich gut.
Die Tasten fühlen sich sehr hochwertig und gleichmäßig an – nicht ist schlimmer, als Tastaturen, bei denen jede Taste einen unterschiedlichen Druckpunkt hat! Vielleicht bin ich da zu empfindlich, aber ich benötige absolute Präzision, um gut arbeiten zu können.
Der eine fährt mit platten Reifen, der andere benötigt gleichen Luftdruck bis auf 0,05 Bar genau auf allen 4 Reifen.
Die Ducky Shine 7 ermöglicht ein tolles „Benutzererlebnis“ beim Tippen.

Der Tastenanschlag der Ducky Shine 7 ist über alle Tasten sehr präzise und gleichmäßig.
Das sind zum einen die Cherry MX-Blue-Tasten, aber auch der Rest der Tastatur muss natürlich stimmen.
Bei der Ducky Shine 7 passt alles.
Kein Knacken, kein Verbiegen irgendwelcher Plastikteile beim Tippen, hier stimmt alles. Das Schreib-Erlebnis stimmt einfach.
Ein Prellen (mehrere Buchstaben bei einem Tastendruck) konnte ich bisher ebenfalls nicht feststellen, da haben sich so manche China-Tastaturen mit Mecha-Knöpfen schon ganz übel daneben benommen
Die Ducky Shine 7 kommt natürlich auch aus China, genauer aus Taiwan, aber die Schalter sind von Cherry.

Meine Schreib-Expertise:
1) unendlich viele Tastaturen
Seit 40 Jahren am Computer unterwegs. Angefangen mit Apple 2, ZX81 Folientastatur, C64, Schneider CPC und über jede Menge anderer Geräte mit Tastatur.
Die ersten PCs bis zum 386er habe ich beim Tippen „überlastet“, d.h. ich konnte schneller tippen, als die Geräte die Eingabe verarbeitet haben – unter DOS und Windows lief regelmäßig der Tastaturpuffer über!
Mit dem Einstieg in den Computerverkauf- und Service sind im Lauf der Zeit hunderte Tastaturen durch meine Finger gelaufen.

2) Fingerspiel
Die dauernde Tipperei hat auch fürs Akkordeonspielen ganz gut getan – umgekehrt gilt das natürlich auch!

Beispielsweise für „Flick Flack (von Albert Vossen)“ in Konzertaufführungen hat es gereicht, einfach mal nach dem Lied bei Youtube suchen, dann habt Ihr eine ungefähre Vorstellung meiner Tippgeschwindigkeit auf der Tastatur. (Die Art von Musik gefällt nicht jedem und von mir ist KEIN Video dazu online, Youtube gabs damals noch nicht, das soll ja aber auch nur ein Beispiel sein).
Heute bin ich wohl ein wenig langsamer. Aber das Gefühl für Tastaturen habe ich immer noch.
Wischen und Wedeln am Tablet sind mir dagegen ein Graus!
Ich brauche Tasten!


Fazit
Design: Ist die Tastatur langweilig oder minimalistisch?
Das muss jeder für sich entscheiden. Zuerst dachte ich „hey, die sieht ja nach nichts aus“, aber mit der Zeit gefällt sie mir immer besser. Man braucht nicht unbedingt einen Spoiler.
Die bunte China-Hase-Leertaste und die blaue Return-Taste musste ich aber sofort ersetzen, „normale“ Tasten sind ja beigelegt. Edles, mattes Schwarz, so gefällt es mir am Besten.

Tastgefühl: Cherry MX-blue im Zusammenspiel mit einem schweren Tastaturkörper geben ein Gefühl der Kontrolle, man hat das Schreiben im Griff. Das macht Spass!
Im Vergleich zu anderen Tastaturen mit denselben MX-Blue Schaltern tippt es sich auf der Ducky noch einen Tick angenehmer. Die verbaute schwere Platte und die integrierte Dämpfung scheinen hier eine recht angenehme Abstimmung gefunden zu haben. Es ist also nicht nur die Summe der Einzelteile.
Das Gesamtsystem muss passen.
Kaum Fehltipper, kein Prellen, der Tastenklang ist angenehm.
Das Klackern, das ich möchte, aber insgesamt doch nicht übermäßig laut. Kein Klang nach Plastik-Hohlkörper. Das Ding klingt massiv.
Das kühle Gefühl, wenn man das Gehäuse berührt, während man tippt, das gefällt.
Ich nutze auch einen Füller aus Metall und kein Plastikschreibgerät. Metall ist einfach ein schönes, angenehmes Material!

Ganz Perfekt ist die Tastatur nicht, die Leuchten für Capslock und Numlock sind für mich nicht sichtbar, aber vermutlich sitze ich einfach zu sehr außerhalb der Norm-Position.
Aber das Keyboard ist nah dran an der perfekten Tastatur.

Die Schalter gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen.
Ob es MX-Blue, Red, Brown, Speed oder was anderes sein soll, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Mein Bericht kann nur ein Anhaltspunkt sein, entscheiden muss jeder selbst!
Jede Tastatur muss „begriffen“ werden. Aufgrund fremder Beiträge kann man eine Tastatur nicht kaufen.

Ganz billig ist der Spaß allerdings nicht.
Aber Qualität hat nun mal ihren Preis!

Ich vergleiche schon wieder
Anfangs schrieb ich von der IBM Model M als Porsche.
Vielleicht ist das Ding auch eher so ein altes Muscle-Car mit Big-Block, V8 und einfach Kult.
Die Ducky Shine 7 wäre dann unser Hyundai Ioniq 5 – von außen unscheinbar wie ein Golf, aber wenn man genau hinschaut, eins der aktuell besten Autos auf dem Markt.
Langweiliges Design und unterschätzt, aber mit über 300 Pferden und Allrad doch ganz nett.
Perfekt ist das Ding aber auch nicht. Beim Auto fehlt der Heckscheibenwischer, bei der Ducky sind es die verdeckten Status-LEDs.
Also warten wir auf den Ioniq 5N und die Ducky Shine 8?
Mal sehen. Vielleicht wird ja auch alles ganz anders.

Es sind nicht nur die Tasten

Tastaturen sehen alle irgendwie ähnlich aus und das Layout ist natürlich auch standardisiert.
Tastenkappen lassen sich zwischen vielen Modellen austauschen, so groß dürften die Unterschiede also eigentlich gar nicht sein. Seltsamerweise sind sie es aber doch!
Minimale Unterschiede im Layout, z.B. in den Abständen der Tasten, dazu unterschiedene Platinen, die sich beim Tippen härter oder weicher anfühlen können. Dämm-Material oder O-Ringe, die die Lautstärke verändern und das Tippgefühl softer machen. Geölte Schalter füllen ganze Foren. Wie beim Auto – welches Motoröl ist besser?
Fakt ist:
Man kann die Schalter einzeln ausprobieren und sich dadurch ungefähr vorstellen, wie das Tippgefühl sein könnte. Ich habe mir ein paar Taster zugelegt und werde dazu noch einen Blogbeitrag bringen.
Es gibt Hunderte verschiedener Tasten von Dutzenden Herstellern, „die Besten“ gibt es dabei nicht, nur einen Trend.
Für die Beurteilung einer konkreten Tastatur hilft aber alles nichts, man muss speziell diese Tastatur ausprobieren.
Die K70 und die Ducky Shine 7 haben beide die Cherry MX-Blue Schalter.
Trotzdem fühlt sich die Ducky-Tastatur knackiger, präziser und hochwertiger an.
Es sind nur Nuancen. Beide Tastaturen spielen auf sehr hohem Niveau.
Aktuell würde ich die Ducky vorziehen.
Vielleicht ändert sich das ja mit den Jahreszeiten oder dem Stand der Sonne?
Und da sind dann noch die Drölftausend andere Tastaturen, die ich noch nicht ausprobiert habe.
Grüne Schalter würden mir gefallen, ein bisschen härter und knackiger, als die blauen.
Die Farbe steht dabei für die mechanischen Eigenschaften, die Schalterfarbe ist natürlich an der fertigen Tastatur nicht sichtbar, da sind ja die Tastenkappen drüber.
Cherry MX Blau steht für taktil, knackig und auch laut. Derzeit mein Favorit.

Cherry MX2a?
Cherry hat im Herbst neue Schalter auf den Markt gebracht. Leicht überarbeitete Versionen der seit Jahrzehnten bewährten Technik. Ein bisschen geschmiert, ein bisschen optimiert, ein bisschen Werbung ist auch dabei.
Ein Blick auf die Verpackung der Ducky Shine 7 zeigt einen Aufkleber, der nachträglich angebracht wurde:
„Cherry MX updatet mit 100. Millionen Anschlägen.“
Erst die neuen Cherry MX sind mit 100. Millionen Anschlägen angegeben.
Hat meine Shine 7 also bereits die neuen Schalter verbaut?
Frei verkäuflich sind die MX2a bisher nur in bestimmten Ausführungen, die MX-Blue gehören nicht dazu.
Aber vielleicht hat der Hersteller ja schon solche Tasten?
Dazu müsste ich eine Taste zerlegen, von außen ist das nicht erkennbar.
Es tippt sich jedenfalls sehr gut.

Nachtrag: Das Thema ist viel größer!

Da mein Junior eine TKL-Tastatur möchte (Ten-Key-Less, also ohne Zehnerblock) und ebenfalls sehr auf die verbauten Schalter achtet, habe ich mich weiter mit den Tastaturen beschäftigt.
Neben den Standard-Tastaturen mit Standard-Schaltern, die schon ein fast unüberschaubares Angebot bilden, gibt es noch die Custom-Mechas. Tastaturen, die man als Barebone kaufen kann und dann eigene Schalter und Tastenkappen einbaut. Dann gibt es noch Gummiringe, Schmiermittel, Öl, Fett, Voodoo-Zubehör und vieles mehr. Dazu schreibe ich einen eigenen Blogbeitrag.
Denn ich habe einfach mal eine Mountain Everest Tastatur bestellt, mit wechselbaren Tasten.
Lieferbar nur noch mit MX-Speed, aber mein Interesse gilt den Kalih Navy Switches.
Also werde ich wohl zum Modder und bastel mir eine Custom Mecha Tastatur.
Bleibt neugierig – demnächst in diesem Blog! 🙂

Eigenwerbung – Unterstützungsaufruf!

Übrigens – ich kaufe alles selbst, deswegen ist meine Auswahl an Gerätetests nicht so groß, wie bei diversen bezahlten Blogs.
Dafür schreibe ich, was ich denke! Kein Schönschreib, sondern Fakten!

Falls Ihr Tastaturhersteller seid und Euch traut – schenkt mir eine Tastatur und ich schenke Euch einen Bericht darüber – allerdings ohne Fake und ohne Beschönigung, so wie ich die Tastatur „erfasse“ und „begreife“.

Übrigens – man kann mit Tastaturen auch einfach eBooks und Bücher schreiben – Falls Euch der Beitrag gefallen hat und Ihr mich unterstützen wollt, das geht ganz einfach:
KAUFT MEIN EBOOK! (externer Link zu meinem eBook auf Thalia)
80% der Einnahmen gehen an den Staat und den Shop, pro eBook gibts für mich so um die 15 cent.
Also – macht das eBook zum Bestseller, Ihr müsst es ja nicht lesen! 🙂

Wenn Euch der Beitrag gefallen hat – empfehlt Ihn einfach weiter.
Wenn nicht – Ihr werdet sicher jemanden kennen, dem Ihr gerne Zeit stehlen wollt, dann schickt ihn auf meine Webseite!