Tastaturreinigung – Oder schleckst Du auch gerne an der Kloschüssel?
Du findest den Titel des Beitrags provokativ?
Soll er auch sein!
Ordentliche Menschen nehmen nach ihrem Geschäft die Bürste in die Hand und reinigen die Kloschüssel.
Händewaschen sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
Alle paar Tage wird dann mit Reinigungsmittel und Lappen fleissig geschrubbt.
Das WC sollte also theoretisch ein relativ sauberer Ort sein (Ausnahmen gibt es natürlich genug).
Aber sei mal ganz ehrlich: Wann hast Du das letzte Mal Deine Computertastatur gereinigt?
Die meisten Keyboards werden NIE sauber gemacht!
Vielleicht mal abgesaugt, oder mit einem Lappen drüber, das wars dann aber auch schon.
In diesem Beitrag gebe ich Dir ein paar Reinigungstipps und zeige Dir das Innere einer ganz „normalen“ Tastatur.
Im Folgenden zeige ich Dir, welche Reinigung sich Deine Tastatur WÖCHENTLICH wünscht!
Tastaturen reinigen – warum das nötig ist!
Viele Menschen essen am Arbeitsplatz. Krümel fallen zwischen die Tasten. Essensreste verschwinden in den Untiefen der Tastatur.
Selbst, wenn Du das nicht tust:
Jeder Mensch verliert IMMER Hautschuppen, Haare, schon mal über der Tastatur nießen müssen?
Manche Menschen cremen sich auch gerne die Hände – das ist für Tastaturen Stress pur!
Creme, Öle, chemische und organische Lösemittel.
Handschweiß!
Selbst, wenn Du es nicht siehst – Irgendwas bröckelt immer und bei jedem.
Und überall schwebt der Staub, der sich Tag und Nacht in Deiner Tastatur absetzt.
Getränke kann, über die Tastatur verschüttet, diese sofort und endgültig zerstören.
So einfache Dinge wie Spritzer aus einer Brauseflasche, klebrige Finger, einzelne Tropfen, sind für das Eingabegerät nicht sofort tödlich, führen aber dazu, dass der Schmutz sich mit der Zeit zu einer schön gammeligen Masse entwickeln kann – inclusive Bakterien und Mikroorganismen, die sich in Deiner Tastatur pudelwohl fühlen!
Du meinst, da krabbelt nichts? Nein, Du siehst es nur nicht, weil das krabbelnde Zeug so winzig ist.
Kein Mensch wird von der Kloschüssel essen wollen, aber an der Tastatur wird auch mal ein Brötchen, ein Döner, was auch immer gegessen.
Dann die Finger abwischen (oder auch nicht) und was eintippen, danach weiter mit dem Snack.
Selbiges Spiel immer und immer wieder – über Tage, Wochen, Monate, Jahre.
Selbst wenn Du nicht an der Tastatur isst – hast Du Dir nach dem letzten klebrigen Müsliriegel die Finger gewaschen? So ein süßer Apfel, ein Stück Kuchen, ein Nußhörchnen?
Finger abschlecken und weiter an der Tastatur.
Wie war das mit dem Griff an der Bürotür?
Bakterien sind überall, Schmutz auch – Deine Tastatur ist eine Sammelstelle dafür.
Denke daran – der Siff kommt nicht sofort, aber Du arbeitest vielleicht 8 Stunden am Tag, 40 Stunden in der Woche, 52 Wochen im Jahr im Büro?
Juckt und kratzt es im Gesicht? Am Kopf? Am Rücken? Am PO?
Mal eben mit der Hand ein bisschen kratzen und dann die Finger wieder auf die Tastatur.
Ganz unbewusst schaufelt man so im Büro 8 Stunden am Tag das widerlichste Ökosystem in seine Tastatur.
Bäh!
Und jetzt noch einmal die Frage: wann hast Du Deine Tastatur das letzte Mal gereinigt?
Tastaturen sind mit die dreckigsten und ekligsten Orte in jedem Haushalt oder Büro!
Wöchentliche Reinigung
Die wöchentliche Grundreinigung ist ganz einfach.
Vermutlich würden die Menschen das sogar freiwillig machen, wenn sie wüssten, wie es im Inneren ihrer Tastaturen aussieht.
Meistens sieht man das aber nicht und was man nicht sieht, stört nicht.
Früher waren Tastaturen übrigens hell, grau, beige oder weiß.
Vielleicht sind die Tastaturen heute ja deshalb überwiegend schwarz, damit man den Dreck nicht sieht?
Wenn Du eine saubere Tastatur willst, dann geht das mit wenig Aufwand.
Nur wenige Minuten pro Woche sind nötig und Deine Tastatur ist fast so sauber, wie eine Kloschüssel!
Ja – FAST – denn im WC nimmt man heftige Reiniger, die töten jede Bazille.
Bei der Tastatur geht das nicht so einfach.
Kleiner Hinweis:
Wer meine Reinigungstipps nachmacht, arbeitet auf eigenes Risiko.
Falls danach die Tastatur sauber, aber kaputt ist – eigenes Pech!
Ich schreibe nur, wie man es machen KANN – Nachmachen geht auf Deine eigene Kappe!
So wird gereinigt:
Vor der Reinigung sollte man den PC ausschalten!
Die Tastatur am Kabel ausstecken, ist auch keine schlechte Idee.
Tastaturen sind elektromechanische Geräte, auf denen zwar jeder herumtippen kann, aber manche Dinge, wie „Reinigung in der Spülmaschine“, oder sonstigen wirren Ideen, die tatsächlich im Web verbreitet werden, führen in 99% der Anwendungen zum Exitus des Gerätes.
(Natürlich kann man die Tastatur zerlegen, das Plastikgehäuse und die Tastenkappen dann spülen, aber keinesfalls die Elektronik, oder die Mechanik der Schalter)
Also: Nicht schleifen, schmirgeln, kein Wasser an die Elektronik, keine Spülmaschine, kein Gartenschlauch, keine scharfen Reiniger und um Himmels Willen kein ACETON! (ja, auch diesen Bullshit habe ich schon gelesen!)
Tastenkappen bestehen sehr oft aus ABS und dafür ist ACETON ein super Lösungsmittel – das löst das ABS an, oder bei längerer Einwirkung sogar auf! Ja, sauber macht es auch, das ist dann aber nicht mehr so wichtig.
Ob Du das direkt am Arbeitsplatz machst, im Freien, oder in der Küchenspüle (trocken!), ist Dir überlassen.
Wichtig: Mousepads und Stoffunterlagen entfernen – es krümelt!
Ahja – Mousepads, Tischsets und ähnliches sollte man auch regelmäßig reinigen.
Ich mag Stoff-Unterlagen, die kann man jede Woche austauschen und in die Waschmaschine packen.
Oder Kunstleder – das lässt sich problemlos feucht abwischen
Man sollte es aber auch ab und zu machen!
Am WC erkennst Du die Wirtschaft, an der Tastatur den Menschen!
Willst Du wissen, ob eine Kneipe sauber ist, dann schau Dir die dortige Toilette an – die Küche sieht meistens nicht anders aus. Sauberes WC – saubere Küche. Schmutziges WC? Nein Danke!
Büroarbeiter, oft mit Anzug und Krawatte, kann man ganz gut an ihren Tastaturen beurteilen.
Da mag der Arbeitsplatz noch so aufgeräumt sein. Mit einer versifften Tastatur arbeiten nur Schweine!
Und nachdem Du diesen Beitrag gelesen hast, gehst Du mit offenen Augen in irgendeine Firma, zum Steuerberater, zum Architekten, Verkäufer, zu wem auch immer.
Erkennst dort die versiffte Tastatur und wirst mit Handschlag begrüßt? – lecker!
Manchmal ist es in meinem Büro nicht aufgeräumt
Das ist korrekt, aber es ist SAUBER – eine SAUBERE Unordnung – und die Tastatur ist piksauber!
Unordnung und Schmutz sind 2 Dinge, die man ausseinanderhalten muss.
Die Unordnung kommt von der übermäßigen Arbeit, die Zeit stiehlt.
Der Schmutz kommt von ganz alleine.
Unordnung stört nur, Schmutz ist widerlich – bekämpfe den Schmutz!
Zurück zur Tastatur:
Zuerst nimmst Du einen Sauger – Staubsauger mit Düse ist OK, evtl. die Leistung etwas reduzieren, bzw. Abstand halten, damit Du keine Tastenkappen einsaugst. Ab damit über die Tastatur!
(Nicht mit der rotierenden Bodenbürste!!)
Danach die Tastatur mal umdrehen und ausklopfen – Du wirst Dich wundern, was da an Krümeln, Haaren, Fingernägel, Hautschuppen und Staub rauskommt.
Manchmal auch Heftklammern, Büroklammern und vieles mehr!
Mit einem feinen Pinsel kehrt man zwischen den Tasten und entfernt damit festsitzenden Schmutz.
Kleiner Tipp:
Makeup-Pinsel sind relativ günstig und funktionieren zur Tastaturreinigung sehr gut.
Aber bitte kauf Dir einen eigenen Pinsel – Es soll ja Männer geben, die den Makeuppinsel ihrer Freundin zur Tastaturreinigung verwenden und das Ding dann wieder in den Badschrank stellen.
(Gender-Korrektur: das geht natürlich auch andersherum)
Nein, so etwas tut man nicht!
Saugen, Ausklopfen, mit dem Pinsel arbeiten – diese Arbeitsschritte mehrfach wiederholen.
Damit bekommt man groben Schmutz ganz gut aus der Tastatur.
Für eine Grobreinigung kann man anschliessend mit einem leicht feuchten Mikrofasertuch die Tastatur oberflächlich abwischen.
Niemals NASS arbeiten – Flüssigkeit verschwindet schneller in der Tastatur, als man schauen kann und dann – kaputt!
Erst klopfen und saugen, dann wischen – denn feuchter Schmutz lässt sich nicht mehr abklopfen!
Für die Oberflächen-Sauberkeit nimmt man am Besten Stofftücher (z.B. alte Unterhemden in Streifen geschnitten). Papiertücher sind ein Notbehelf, aber nicht empfehlenswert, da sie leicht zerreißen und hängen bleiben. Mikrofasertücher sind auch OK.
Um besser zwischen die Tasten zu kommen, gehen auch Stäbchen mit Schaumstoffkopf.
Übliche Wattestäbchen sind mit Vorsicht anzuwenden, damit die Fasern nicht in der Tastatur hängen bleiben.
Spezielle Tastaturreinigungsmittel müssen es nicht wirklich sein.
Damit wird richtig viel Geld gemacht.
Der bei Heimwerkern beliebte Fensterreiniger ist ganz gut, löst Fett und funktioniert bei Kunststoff.
Einfaches Wasser geht auch, löst aber den Dreck schlechter.
Besser ist Isopropanol-Alkohol (gibt es in der Apotheke). Alkohol wirkt desinfizierend.
Isopropanol 90% verdampft weitgehend Rückstandsfrei.
Damit wird jetzt die ganze Tastatur vorsichtig abgewischt – auf den Tasten, zwischen den Tasten.
Bis alles sauber ist!
Mit Alkohol sollte es jetzt auch wirklich sauber sein.
Mein Geheimtip: Ballistol!
Nach der Grundreinigung wie oben beschrieben, kommt die optionale Kur mit Ballistol!
Ballistol ist ein reines Weißöl und für sehr viele Dinge geeignet.
Es löst Schmutz sehr gut, desinfiziert und neutralisiert Fingerabdrücke!
Damit ist es bestens für die Tastaturreinigung geeignet.
Allerdings gilt hier ganz besonders: Weniger ist mehr!
Ein paar Tropfen auf ein Baumwolltuch oder einen Schaumstoffpinsel und vorsichtig über die Tastatur wischen. Du wirst Dich wundern, was da noch an Schmutz abgeht.
Der Eigengeruch von Ballistol verfliegt sehr schnell.
Anschliessend noch mit einem trockenen Tuch nachwischen, damit keine Rückstände an der Tastatur bleiben.
Ballistol ist aber immer das FINISH, nachdem man obige Reinigungsschritte durchgeführt hat.
Alternativ / Zusätzlich: Reinigungs-Knete / Reinigungs-Schleim.
Vielleicht hast Du schon mal Werbung für solchen Reinigungs-Schlonz gesehen.
Der wirkt überraschend gut und ist für die zusätzliche Reinigung bestens geeignet.
Bei wenig verschmutzten Tastaturen nehme ich das Zeug ganz gerne als Zwischenschritt, um feine, anhaftende Krümel zu entfernen.
Alles was beim Saugen / Klopfen übrig bleibt, packt dieser Schleim
Es kostet beim ersten Mal etwas Überwindung, dieses glitschige Zeug auf die Tastatur zu packen.
Auch gibt es wohl Produkte, bei denen wirklich Vorsicht angeraten ist.
Bei mir hat das aber ganz gut funktioniert:
Schleim aus der Packung, ein paar Mal kneten, dann mit Schwung auf die Tastatur und feste rubbeln.
Danach vorsichtig abziehen – bei gutem Schleim bleiben keine Rückstände.
Ansonsten hast Du wohl das falsche Produkt gekauft 🙂
Der Schleim ist mehrfach verwendbar – man sieht, wenn er mit Schmutz gesättigt ist.
Das Zeug ist erstaunlich wirksam.
Nach dem Schleim dann die Reinigung mit den Schaumstoffstäbchen, bzw. dem Stoff.
Man kann den Schleim auch einfach für die Zwischendurch-Reinigung in der Mittagspause anwenden.
Jetzt sollte Deine Tastatur wieder wie neu glänzen.
Du kannst das Gerät wieder an den PC anstecken und wenn Du alles richtig gemacht hast, sollte das Teil auch problemlos funktionieren.
Ansonsten – neue Tastatur kaufen, die ist dann auf jeden Fall sauber 🙂
Und immer wenn wieder eine Woche vorbei ist – denk an die Kloschüssel!
Meine Expertise basiert auf hunderten Tastaturen, die schon durch meine Finger gegangen sind.
Da waren wirklich schon extrem eklige Exemplare dabei.
Selbst wenn die Oberfläche einer Tastatur ganz sauber aussieht, im Inneren bilden sich oft eigene Ökosysteme aus Schmutz, Bakterien, Schimmel, vergammelten Lebensmitteln, Schuppen, Haaren, Staub.
Besser nicht drüber nachdenken.
Saubere Tastaturen machen beim Arbeiten einfach mehr Spass!
Übrigens:
Tastaturen von Rauchern würde ich nicht für Geld reinigen wollen.
Das ist so absolut widerlich – Nikotinversifft, neben dem üblichen Schmutz noch mit Tabakresten und Asche zwischen den Tasten. Beim Reinigen gibt es eine gelbliche Soße.
Schon der Gedanke daran schmerzt.
Blasebalg-Tipp:
Früher wollte ich immer nachfüllbare Druckluftdosen, denn Druckluft ist zum Ausblasen sehr brauchbar.
Ein Kompressor ist allerdings sehr unhandlich und die Wegwerfsprühflaschen sind weder umweltfreundlich, noch billig.
Seit einiger Zeit gibt es handliche Akku-Gebläse.
Ich habe mir mal so ein Gerät zugelegt – auch hier gibt es hunderte Anbieter aus China – von Kernschrott bis ganz brauchbar. Ich hatte Glück, mein Gerät funktioniert sehr gut. Die Haltbarkeit kann ich erst mit der Zeit beurteilen.
Mit solchen Mini-Gebläsen kann man einen erstaunlichen Luftstrom erzeugen.
Das reicht selbst zum Ausblasen von Heizkörpern!
Für Tastaturen ist das Ding absolut Spitze – aber bitte nicht am Arbeitsplatz – der ausgeblasene Staub verteilt sich im gesamten Büro – nur im Freien anwenden – WIRKLICH!
Ende!
Ich hoffe, ich konnte Euch die Notwendigkeit regelmäßiger Tastaturreinigung näherbringen.
Vielleicht seid Ihr ja schon beim Reinigen Eurer Eingabegeräte.
Falls Euch der Beitrag gefallen hat, dürft Ihr gerne für meinen Blog Werbung machen.
Youtube-Videos habe ich noch keine erstellt. Ich mag gerne FAKTEN – FAKTEN – FAKTEN.
In den Videos ist oft die Einführung länger, als der Inhalt.
Texte sind mir einfach lieber, auch wenn es oldscool ist und vielleicht manchen veraltet vorkommt.
So, zum Abschluss noch ein paar Schlagworte, um Eure Reaktion nach dem Konsum obigen Artikels zu testen:
Geldautomaten, Touchscreens, Touchdisplays, Fahrkartenautomaten, öffentliche Terminals.
Infoterminal am Bahnhof / auf der Messe.
Wohl bekomms!