Kategorie: Bastel-Blog

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Akku 2.0 – Kapitel 16

Kapitel 16 – Chaos

Als Jan wieder zu sich kam, sah er Suzan neben sich liegen. Er versuchte aufzustehen, doch er war zu schwach. Er robbte zu Suzan und fühlte ihren Puls. Der schlug ruhig und gleichmäßig. Er betrachtete ihren Körper und fand außer ein paar Abschürfungen keine größeren Verletzungen. Es schien, als wäre sie nur ohnmächtig.

Mühsam bewegte er zuerst seine Arme, dann die Beine. Es tat höllisch weh, aber soweit er fühlen konnte, war nichts gebrochen. Sein Kopf brummte und aus einer Platzwunde an seiner Stirn lief ihm Blut über das Gesicht.

Jan zog sich an einer Bank nach oben, nach ein paar Augenblicken gelang es ihm, aufzustehen. Er schaute sich um und sah die anderen Kollegen im Flur verteilt.

Erich saß aufgerichtet an einer Wand, hob mühsam die Hand und gab ihm ein Zeichen, dass bei ihm alles in Ordnung war. Andrea lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Ihre Kleider waren angesengt und sie war mit Staub und Splittern bedeckt. Er drehte sie auf den Rücken und fühlte ihren Puls. Dabei wachte sie auf. Auch sie schien die Explosion weitgehend unverletzt überstanden zu haben.

Ein paar Meter weiter sah er, wie Patrick Rainer half, sich aufzusetzen. Beide waren schwarz im Gesicht und hatten verkohlte Haare, sahen aber ansonsten aus, als wären sie mit dem Schrecken davongekommen.

Tatjana lag wimmernd auf dem Boden, eine Blutlache umgab sie. Jan erschrak. Ein großer Glassplitter steckte in ihrem Arm. Instinktiv riss er sich einen Ärmel von seinem Hemd und band die Wunde ab, Patrick eilte herbei und half ihm, Tatjana aufrecht an die Wand zu lehnen.

Jan eilte zurück zu Suzan, diese war mittlerweile wieder zu sich gekommen und versuchte ebenfalls, sich aufzurichten. Jan nahm sie in den Arm und half ihr dabei. Dicke Tränen liefen ihr über das Gesicht, während er versuchte, sie zu trösten. Plötzlich hörte er, wie Andrea hinter ihm frage: „Hat jemand Franco gesehen?“

Alle schauten sich um, doch Franco war verschwunden.

Die anrückenden Hilfskräfte versorgten Tatjanas Schnittwunde, die sich glücklicherweise nur als leichte Verletzung herausstellte. Patrick und Rainer hatten Brandverletzungen, die anderen waren, bis auf den Schock und kleinere Abschürfungen und einige Prellungen, unverletzt.

Sie alle konnten nicht fassen, was da passiert war. Von außen sah man, dass ihr Labor komplett zerstört war. Von dem Raum, in dem sie vor kurzem noch gearbeitet hatten, war nichts mehr übrig, außer einem großen Loch im Gebäude. Nur ein paar Sekunden später und sie wären alle tot gewesen.

Es war ein Wunder, dass sie so glimpflich davongekommen waren. Nur für den armen Franco kam jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehr fand kurze Zeit später seinen leblosen Körper. Er war als letzter aus dem Labor gekommen und die Druckwelle hatte ihn voll erfasst. Die Wucht der Explosion hatte ihn durch die Glasfassade geschleudert. Er war 4 Stockwerke tief gestürzt und dann quer auf der Lehne einer Bank aufgeschlagen. Sein zerbrochener Körper war kein schöner Anblick.

Das Team bedankte sich bei Jan, für die Rettung, Andrea fragte, wie er die Bombe gefunden hatte. Jan antwortete verlegen „Ich wollte einfach einen Kaffee, es war aber keiner mehr da. Deshalb habe ich die Schränke nach Kaffeepulver durchsucht und dieses seltsame Teil gefunden. Ich dachte zuerst, das wäre ein Scherz. Aber die Bombe hatte ein Display mit einem Countdown und da blieb nicht mehr viel Zeit zu überlegen. Als ich dann bemerkt habe, dass die Tür zum Labor abgeschlossen war, und keiner zu mir rüberschaute, da war ich mir sicher, dass es kein Spaß war. Denn was bringt ein Scherz, wenn man nicht zuschaut, wie das Opfer reagiert.
Ich habe dann den Feueralarm ausgelöst, damit alle das Gebäude verlassen und mit der Axt versucht, die Labortür zu öffnen. Bei einem Scherz, hättet Ihr sicher spätestens zu diesem Zeitpunkt reagiert. Den Rest kennt Ihr ja“.

Die Heldentat sprach sich schnell herum und auch Mitarbeiter aus anderen Abteilungen kamen zu Jan, um ihm zu danken und ihn zu beglückwünschen. Es war ihm nicht ganz wohl dabei, so mitten in der Öffentlichkeit zu stehen.

Die Polizei hatte viele Fragen zum Hergang des Anschlags und vernahm sie der Reihe nach, aber niemand konnte wirklich erklären, wo die Bombe herkam und warum jemand das Labor mit allen Mitarbeiten in die Luft sprengen wollte. Der Verdacht fiel schnell auf Uwe, nachdem Jan von dessen seltsamen Verhalten am Vortag berichtet hatte und er heute krankgeschrieben war. Als die Polizei seine Wohnung untersuchte, war diese verlassen. Uwe Anderson war verschwunden.

Als Jan Mittags in der Villa am Notebook nach Berichten über den Anschlag suchte, fand er eine kleine, aber interessante Veröffentlichung. Eine US-Amerikanische Forschungseinrichtung hatte bei einer Pressekonferenz einen neuen Speichertyp vorgestellt, der 10% mehr Kapazität bot, als die bisherigen Systeme. Die technischen Daten waren identisch zu ihrer Arbeit. Erich, der hinter ihm stand und ihm über die Schulter schaute, sagte trocken. „Verstehst Du jetzt, warum wir im Geheimen arbeiten müssen? Es wird gestohlen und gemordet, nur wegen zehn Prozent. Was glaubst Du, würde passieren, wenn bekannt würde, womit wir gerade arbeiten?“

Jan nickte. Die Vorstellung war grauenvoll und ihm war nicht wohl bei dem Gedanke daran, was wohl noch alles passieren würde.

Akku 2.0 - Kapitel 16

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Akku 2.0 – Kapitel 25

Kapitel 25 – Die Wende

Suzan schluckte „Ich brauche etwas zu trinken.“ „Kein Problem“ Smith drückte einen Knopf und einer der chinesischen Zöllner erschien. Smith bestellte Getränke und der Mann entfernte sich wieder. Smith schaute die beiden an „Nun, ich denke, damit hätten wir eine gute Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegt. Nochmal: Wo sind die Daten?“

Suzan drehte nervös an einem ihrer Ringe und Jan schaute die Wand an. Smith blickte sie abwechselnd zornig an und wartete auf eine Antwort, doch Jan und Suzan schwiegen. Der Zöllner betrat wieder den Raum, und überreichte jedem ein Getränk. Als er vor Suzan eine Flasche auf den Tisch stellen wollte, ergriff sie seinen Arm und drückte dem verdutzten Mann ihren Ring in die Hand, den sie vorher von ihrem Finger abgezogen hatte. Gleichzeitig sagte sie ihm etwas, das Jan nicht verstand. Der Zöllner schaute sie erstaunt an, dann verließ er mit schnellen Schritten den Raum.

Das Grinsen war aus Smiths Gesicht verschwunden. Die Adern auf seiner Stirn schwollen an und er schrie Suzan an „Was war das, was hast Du ihm gesagt? Und wieso sprichst Du Chinesisch?“ Auch Jan schaute Suzan verblüfft an und wiederholte die Frage von Smith, allerdings in deutlich freundlicherem Ton „Du kannst Chinesisch?“

„Mandarin, der meistverbreitete Dialekt und offizielle Amtssprache. Mein Dad meinte, dass ich das unbedingt lernen sollte.“ Jan schüttelte ungläubig den Kopf „Du sprichst also Mandarin?“ Suzan lächelte „für meine Lehrerin hat es gereicht, ich hoffe, er hat mich verstanden. Du weißt ja, ich war noch nie in China, also zumindest, nachdem sie mich als Baby aus dem Land geschmuggelt haben.“

Smith geiferte „Was hast Du ihm gesagt?“ Suzan blieb ruhig sitzen „Wir werden sehen…“

Wenige Augenblicke später wurde die Tür aufgerissen und vier bewaffnete Polizisten stürmten in den Raum. Jan erschrak, doch Suzan blieb gelassen und fasste seine Hand. Einer der Uniformierten rief „Jonathan Smith, Sie sind verhaftet!“, dann packten sie ihn und drehten ihm die Arme auf den Rücken.

Smith war so verblüfft, dass er sich zuerst nicht wehrte. Doch dann fing er an, sich zu schütteln und während sie ihm Handfesseln anlegten, brüllte er vor Wut „Das wird Euch noch leidtun, wir kriegen Euch!“ Unter lautem Geschrei wurde er aus dem Raum geführt.

Jan sah Suzan mit offenem Mund an „Was war dass denn jetzt? Kannst Du mir das bitte erklären?“

Suzan grinste: „Nun, der Ring war ein Geschenk meiner Mutter zu meinem 26. Geburtstag. So rückständig wie viele meinen, ist China bei Weitem nicht mehr. Der Ring enthält einen Mikrochip, der mich als Parteimitglied im Rang eines Botschafters ausweist. Das hat schon Vorteile, wenn man so eine Mutter hat. Ich habe dem Polizisten nur gesagt, dass unser Mister Smith hier ein Spion sei.“ Suzan grinste „Du kannst den Mund jetzt wieder schließen.“

Jan war verwirrt „Ich dachte, Du hast keinen Kontakt mit Deiner Mutter?“

„Ja, wir hatten seit meiner Geburt kaum eine Möglichkeit, sie zu erreichen. Das wäre viel zu gefährlich für sie gewesen. Nur so ein bis zweimal im Jahr gab es kurzen Kontakt per Brief. eMail oder Telefonieren war nicht möglich.“
Jan unterbrach „Du hast gesagt, es gab überhaupt keinen Kontakt!“
Suzan wurde verlegen. „Ich dachte, ich würde Dich damit schützen, wenn Du nicht alles weißt, bitte entschuldige.“
Jan war verärgert. „Was stimmt denn sonst an der Geschichte nicht, die Du mir erzählt hast?“
Suzan hatte einen Klos im Hals. „Das meiste stimmt schon, ein paar Details habe ich aber weggelassen. Ich wollte Dich nicht belügen, aber wie gesagt, hielten Dad und ich es für besser, wenn Du nicht alles weißt. Aber ich will Dir ab sofort die Wahrheit erzählen.
Das mit der Flucht aus China, das stimmt. Dann gab es auch jahrelang keinen Kontakt mehr.
Erst, als meine Mutter in Gefahr geriet, gab es wieder eine Verbindung.
Eines Tages wurde der Arzt festgenommen, der bei meiner Geburt geholfen hatte.

Man warf ihm Drogenbesitz vor. In China steht darauf die Todesstrafe. Um sich zu retten, hat er meine Mutter verraten. Das hat ihm zwar nicht geholfen, aber jetzt hatte meine Mutter ein Problem.“
Suzan schluckte „Über Freunde hat mein Vater davon erfahren und um sie zu retten, ist mein Dad einen Deal mit der Regierung eingegangen. Er hat ihnen eine neue Akkutechnik angeboten.“

Jan unterbrach sie „Unseren Akku? Sollen wir deswegen nach China, um die Daten zu übergeben? Aber die haben wir doch gar nicht!“ Suzan schüttelte den Kopf „Nein, noch mit der herkömmlichen Technik. Aber immerhin mit der doppelten Kapazität. Du weißt doch – jedes Jahr nur 10 Prozent mehr. Er war aber schon viel weiter. Die doppelte Leistung ist da schon ein Angebot, mit dem man etwas erreichen kann. Sein technischer Vorsprung hat ihm da sehr geholfen. Zum Glück hatten die chinesischen Unterhändler nicht viel Ahnung von der Technik, das waren nur Funktionäre.

Die waren von dem vorgeschlagenen Deal so begeistert, dass sie meine Mutter voll rehabilitiert haben. Ich wurde offiziell als ihre Tochter anerkannt und sollte sie in Kürze besuchen dürfen. Außerdem sollte mein Dad dort ein Forschungslabor einweihen und in Partnerschaft mit dem Labor in Deutschland eine Forschungsgemeinschaft aufbauen. Also alles ganz offiziell. Nur sind ja jetzt die Amerikaner dazwischengekommen. Dad wollte nur, dass wir in Sicherheit sind.“

Jan unterbrach sie „Könnte das den Amerikanern nicht gepasst haben? Eine Zusammenarbeit in der Forschung mit China? Haben sie deswegen das Labor in die Luft gesprengt?“

Suzan schüttelte den Kopf. „Sie wussten doch bereits von der neuen Technik und da wäre es ein großes Risiko, meinen Dad zu töten, bevor sie alle Informationen haben.“ Sie zuckte kurz zusammen, als ihr etwas einfiel. „Vielleicht wollten sie uns doch alle töten! Offiziell hatte mein Dad zu diesem Zeitpunkt frei, er wollte sich zu Hause ausruhen, um für die Präsentation am Abend fit zu sein. Aber weil Uwe krank war, ist er doch mit ins Labor. Das hatten sie wohl nicht berücksichtigt!“
Jan nickte „Wir haben ja gesehen, wie skrupellos die vorgehen.“

„Ich hatte noch nicht ganz fertig erzählt“, ergänzte Suzan nach kurzer Pause. „Zum Geburtstag hat meine Mutter mir diesen Ring geschenkt und noch etwas.“ Suzan kramte in ihrer Hosentasche, zog eine kleine Plastikkarte hervor und reichte sie Jan. Er sah die Karte an und staunte „Deswegen warst Du vorhin so locker, als wir nach dem Visum gefragt wurden?“

Suzan lächelte „Genau so ist es“. Jan schaute wieder auf die Karte. Es war ein Diplomaten-Ausweis der Volksrepublik China. Ausgestellt auf Suzan Wong. Mit einem aktuellen Foto.

„Aber wieso hast Du das nicht gleich aufgeklärt, bevor dieser Smith uns verhört hat?“ „Ich wollte hören, was er zu sagen hat und hoffte, zu erfahren, wie viel sie bereits wissen.“ Eine Träne lief Suzan über die Wange. „Jetzt wissen wir immerhin, wo mein Dad ist.“
Jan nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten.

Der Zöllner, der sie vorhin bei der Einreise kontrolliert hatte, betrat den Raum. Aus Rücksicht auf Jan sprach er deutsch. „Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten, wenn wir das gewusst hätten, dann…“

„…kein Problem“ unterbrach ihn Suzan „es ist ja nichts passiert. Was passiert mit diesem Jonathan Smith?“

Der Beamte schaute sie an „Er wird wohl erst einmal eingesperrt. Ein dummer Mensch. Dieser Raum ist Audio- und Videoüberwacht, er hat sich selbst entlarvt!“

Suzan fragte weiter „Weiß meine Mutter, dass wir hier sind?“ Er nickte „Es wurden bereits Fahrzeuge angefordert, die Sie zu ihr bringen sollen“

„Fahrzeuge im Sinne von mehrere?“ fragte Jan dazwischen. Der Zöllner nickte „Natürlich, Mitglieder der Regierung fahren immer mit Begleitschutz“

Suzan nahm Jans Hand und lächelte „Ich passe auf Dich auf.“

Akku 2.0 - Kapitel 25

Akku 2.0 – Kapitel 21

Kapitel 21 – Check-in

Die beiden eilten zum Terminal. Eine nette Kundenbetreuerin lächelte ihnen entgegen und es waren tatsächlich noch Plätze im Flugzeug frei. Sie bekamen ihre Bordkarten und liefen weiter zum Check-in.

An der Ausweiskontrolle kamen sie ohne Schwierigkeiten vorbei. Dann ging es zum Taschen- und Körperscanner. Suzan und Jan durchsuchten ihre Taschen und legten alles in kleine Plastikboxen, die dort zur Verfügung standen.

Die Boxen wurden durch einen Scanner geschoben und gleichzeitig mussten die beiden jeweils einzeln in eine große offene Kiste stehen, einem sogenannten Ganzkörperscanner. Dort waren Markierungen für die Füße am Boden und ein Spiegel an der Wand, in dem man sich an einer Kontur ausrichten musste. Suzan kam sich etwas seltsam vor, während Jan lachte „Die sehen uns auf dem Monitor nackig!“ Suzan zuckte zusammen „Ernsthaft?“

„Nein, natürlich nicht“ antwortete eine Frau vom Zoll. Der Scanner zeigt nur Körperumrisse an und wenn etwas verdächtig ist, dann wird die Stelle auf dem Bildschirm markiert und wir kontrollieren das mit unseren Handscannern.“ Bei Jan piepste es. Die Frau ergänzte: „So wie bei Ihrem Freund“. Es stellte sich heraus, dass die Gürtelschnalle von Jans Hose dem Körperscanner nicht gefallen hatte. Suzan grinste „Gut, dass Du keinen Intimschmuck trägst, da hättest Du Dich sonst ausziehen müssen.“

Nach dem Scanner kam die Box mit ihrem Handgepäck auf einem Band angerollt. Jan wollte gerade die Tasche greifen, als ein Beamter zu ihm trat: „Ist das Ihre Tasche?“ Jan war irritiert, denn sie waren aktuell die einzigen Passagiere in der Kontrolle und das war das einzige Gepäckstück weit und breit. „Ja, das ist meine Tasche“.

„Dann bitte ich Sie, doch bitte mitzukommen“ Jan merkte wie er wieder rot anlief und aus dem Augenwinkel sah er, dass Suzan kreidebleich wurde. Sein erster Gedanke drehte sich um die Frage, ob es in so einem Fall besser wäre, rot anzulaufen oder weiß. Mit dem zweiten Gedanken dachte er daran, was für ein sinnloser Gedanke das in seiner aktuellen Situation war.

Er gab sich einen Ruck, nahm die Tasche und sah den Polizisten an. Wieso wurde er kontrolliert? Gab es einen Zusammenhang mit dem Anschlag? Mit Erichs Verschwinden? In der Tasche war nichts Gefährliches. Keine Waffen, keine Drogen. Es gab keinen Grund, ihn zu kontrollieren.

Jan sah, dass 2 bewaffnete Beamte sich auf ihn zubewegten. Der Polizist lief los. Jan folgte ihm und die beiden anderen Polizisten begleiteten sie mit Maschinenpistole im Anschlag. Jans sah die Verzweiflung in Suzans Gesicht. Seine Knie zitterten, aber er wagte es nicht, irgendetwas zu sagen oder eine Frage zu stellen. In einem kleinen Raum zeigte der Polizist auf einen Tisch „Bitte die Tasche dort ablegen“. Die bewaffneten Begleiter blieben am Eingang stehen. Der Beamte holte einen Fetzen Papier aus einem Spender und wischte über die Tasche. „Was ist das?“, fragte Jan verunsichert.

„Sprengstofftest“ entgegnete der Polizist knapp und steckte das Papier in ein Gerät. Jan überlegte. War Andrea die Bombenlegerin und hatte sie mit dieser Tasche den Sprengstoff transportiert? Oder war sogar noch Sprengstoff in der Tasche und würde gleich explodieren? Jan erschrak.

Der Zollbeamte nahm die Tasche und überreichte sie Jan „Alles in Ordnung“. Jan reagierte nicht. Der Beamte wiederholte „Alles in Ordnung, Sie können die Tasche mitnehmen“ Jan erwachte aus seiner Erstarrung. „Wieso haben Sie die Tasche auf Sprengstoff untersucht?“

Der Beamte erklärte „An der Kontrolle sind Testgeräte installiert. Die arbeiten aber sehr grob. Das heißt, die erkennen oft Zuviel. Natürlich ist das besser, als wenn sie zu wenig erkennen würden. Wenn die Messgeräte etwas anzeigen, dann überprüfen wir die verdächtigen Gepäckstücke hier mit dieser Maschine. Die ist viel genauer.

Fehlalarm kann es beispielsweise geben, wenn Sie Wurstbrote im Gepäck haben. Oder bei Tierfutter.“

Jan zeigte auf die beiden bewaffneten Polizisten, die ihre Waffen nicht mehr im Anschlag hatten und ihn jetzt freundlich anschauten „und wofür sind dann die Bodyguards?“ Die Beamten lachten „Vorsichtsmaßnahme. Wenn da wirklich Sprengstoff in der Tasche wäre, dann müsste man natürlich sehr schnell handeln können.“

Jan nickte. Die Beamten wünschten ihm einen guten Flug. Er ging zurück zur Kontrollstelle. Suzan sah ihn kommen. Sie lief ihm entgegen und fiel ihm um den Hals. Jan spürte ihre Erleichterung und auch er wurde langsam wieder ruhiger. Suzan flüsterte „Ich bin fast kollabiert“ und Jan antwortete „und ich hab vor Angst fast in die Hose gepinkelt.“ Beide lachten. Dann gingen sie durch das Flughafengebäude in die Richtung zu ihrem Gateway. Sie hatten es geschafft. Nur noch kurze Zeit bis zum Boarding.

In den Duty-Free-Geschäften kauften sie noch Getränke, Reiseproviant, neue SIM-Karten und in der kleinen Auswahl an Kleidungsstücken fanden sie auch noch ein paar brauchbare Stücke. Suzan zahlte diesmal mit der anderen Karte „Damit es nicht so auffällt“.

Kurz darauf öffnete das Gate zum Flugzeug und das Boarding begann. Draußen vor dem Gebäude stand ein riesiger Airbus A380. Ein beeindruckendes Wunderwerk der Technik.

Jan schätzte die Passagiere vor ihnen. Das mussten über 500 Personen sein.

Am Ausgang wurden noch einmal die Bordkarten und Ausweise kontrolliert.

Die Flughafenmitarbeiterin überprüfte ihre Karten, dann schaute sie die beiden an: „Jan Meier und Suzan Schmidt?“

Die beiden schauten sich an, dann antworten sie zeitgleich mit „Ja“.

Die Frau an der Kontrolle winkte einem Kollegen. Der kam zu ihnen und stellte sich vor Suzan und Jan.

Suzan schaute Jan geschockt an und Jan dachte „Nicht schon wieder“.

Der Mann räusperte sich, dann sagte er „Ich bin Steward auf Ihrem Flug. Wir haben leider ein kleines Problem. Ihr Flug ist überbucht.“

Akku 2.0 - Kapitel 21

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Akku 2.0 – Kapitel 20

Kapitel 20 – Die Flucht

Es dauerte ein paar Minuten, bis ein kleines Auto auf den Parkplatz fuhr und sie darin Andrea erkannten. Erleichtert liefen Suzan und Jan auf sie zu. Andrea hielt an und ließ die beiden einsteigen.

Suzan begrüßte Andrea „Hallo Andrea, vielen Dank, dass Du uns abholst.“ Andrea freute sich, die beiden zu sehen „Was ist los, vor wem seid Ihr auf der Flucht?“

Suzan versuchte, das Allernötigste zu erklären „Mein Dad ist verschwunden und vorhin stand die Polizei bei uns vor der Tür. Die wollten das Haus durchsuchen, mit der Überwachungsanlage haben wir nur irgendetwas von „Illegal“ mitbekommen. Wir haben keine Ahnung, was da vor sich geht.
Erst der Anschlag, dann verschwindet mein Vater und dann steht die Polizei vor der Tür. Da ist doch irgendetwas faul. Deswegen sind wir lieber abgehauen.
Erich hat gesagt, Jan und ich sollten zu meiner Mutter und… „

„Ich dachte, Deine Mutter wäre tot?“ unterbrach Andrea. „Nein, stimmt nicht, sie ist in China. Leider kann sie das Land nicht verlassen und niemand dort weiß, dass sie eine Tochter hat. Jetzt ist es aber wohl an der Zeit, dass wir zu ihr gehen.“

Andrea überlegte „Aber mit dem Auto kommen wir da nicht hin!“ Jan lachte gequält „Du sollst uns ja auch nur zum Flughafen bringen, wir hoffen, dass wir dort einen Flug nach China bekommen, oder zumindest irgendwohin, von wo aus wir dann weiter können.“ „Da habt Ihr ja eine große Reise vor.“ Andrea startete den Wagen und fuhr los. „Schaut mal auf der Rücksitzbank, Suzan hat ja am Telefon schon gesagt, dass Ihr einige Dinge benötigt. Ich habe Euch ein paar Sachen eingepackt. Was ist nur plötzlich los. Der Anschlag, Franco ist tot. Der Professor ist weg und Ihr wollt nach China. Das ist Zuviel für mich. Ich bin nicht mehr die Jüngste und das ist etwas zu aufregend.“

Suzan stöberte in der Reisetasche, die auf der Rückbank lag. Sie fand zwei Kreditkarten, ein Handy, einige Reiseutensilien und etwas Bargeld. Andrea erklärte „Die Kreditkarten sind von meiner Schwester, die Pin steht jeweils auf einem Zettel dabei. Das sollte unverfänglich sein, falls man Euch verfolgt. Das Smartphone ist schon etwas älter, es hat noch eine unregistrierte Nummer. An Bargeld habe ich ungefähr 500,- Euro zusammenbekommen, mehr ging auf die Schnelle leider nicht.“ Suzan antwortete „Andrea, Du bist die Größte. Vielen Dank dafür. Das werde ich Dir nie vergessen.“

Andrea lächelte „Hauptsache Ihr macht keinen Unsinn und kommt gesund wieder zurück. Und passt auf die Kreditkarte meiner Schwester auf, die wird mich sonst erschlagen.“

Suzan hielt die Karten hoch „Wir gehen ganz sorgsam damit um und nutzen sie nur für das Nötigste. Du bekommst natürlich alles wieder zurück, inklusive Zinsen. Versprochen!“

Jan und Suzan holten ihre Handys heraus und entfernten die SIM-Karten. Auf Andreas fragenden Blick sagte Jan „Die Handys kann man orten. Am Flughafen können wir neue Karten kaufen. Zur Not haben wir ja dann auch noch das Handy Deiner Schwester. Sicher ist Sicher.

Die 3 benötigten fast eine Stunde, bis sie den Flughafen erreichten. Andrea ließ die beiden etwas entfernt vom Eingang aus dem Auto, damit sie nicht auf Überwachungskameras als Fluchthelferin erkannt wurde.

Suzan und Jan bedankten sich, Jan packte die Tasche und die beiden gingen in Richtung Flughafengebäude.

Sie versuchten, sich in der großen Halle zurechtzufinden. Der überwiegende Teil der Schalter waren Check-in Terminals für Pauschalreisen. Für Linienflüge mussten sie an ein etwas abseits gelegenes Terminal.

Jan suchte an einem Info-Display nach Flügen. „Wo müssen wir eigentlich hin? China ist riesig.“ Suzan konnte die Frage nicht beantworten „Ich denke, wir müssen nach Peking. Meine Mutter ist eine Partei-Funktionärin. Aber suchen können wir nach ihr erst, wenn wir dort sind.“ Jan schüttelte enttäuscht den Kopf „Der nächste Flug nach Peking geht erst in 3 Tagen.“ Suzan tippte auf das Display „Schau mal, da geht in einer Stunde ein Flug nach Shenzhen, dann sind wir in China und können dort sehen, wie wir weiterkommen.“ Jan nickte „Dann nichts wie hin, zum Check-in.“

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Akku 2.0 – Kapitel 19

Kapitel 19 – Polizei

Am nächsten Morgen gingen Jan und Suzan gemeinsam zum Frühstück. Der Schlaf hatte gutgetan, nach dem Schock über den Anschlag und nach Suzans Erzählung. Beide waren ausgeruht und einigermaßen fit.

Die Haushälterin begrüßte sie zum Frühstück, doch Erich war nicht da. Nach einer viertel Stunde stand Suzan auf und lief zu seinem Zimmer, um ihn zu wecken. Doch auch dort war keine Spur von ihrem Vater. Jan meinte, er wäre vielleicht schon im geheimen Labor, aber Suzan wusste, dass er niemals ohne Frühstück zu arbeiten begann und ihre Haushälterin hatte ihn an diesem Morgen noch nicht gesehen.

Trotzdem begannen sie ihre Suche im Keller. Sie betraten das Labor, aber auch dort keine Spur von Erich. Suzan öffnete den Tresor und erschrak: „Der Prototyp ist weg!“ Jan erstarrte „und die Unterlagen?“ „Auch weg, keine Ausdrucke mehr da!“

Sie fuhren die Computer hoch, doch alles war gelöscht. Erich war verschwunden und sie hatten nichts in der Hand. Suzan hatte zwar einen großen Teil der Forschung im Kopf, doch ohne die Unterlagen würde sie das Projekt nicht rekonstruieren können. Vielleicht reichte es für einen Neustart, aber sie wäre um Jahre zurückgeworfen. Jan wusste die grobe Zusammensetzung des Speichers, aber er war erst wenige Tage dabei. Zu wenig Zeit, um sich in alles einzuarbeiten. Und vor allem – wo war Erich?

Jan schaute noch einmal in den Tresor. Dort lang in der Ecke ein kleines, von Hand beschriebenes Stück Papier. „Lieber Jan, bringe Suzan zu ihrer Mutter. PS.: vernichte diesen Zettel!“

Jan zeigte den Aufschrieb Suzan, die erkannte die Handschrift ihres Vaters, konnte sich aber keinen Reim darauf machen.

Sie folgten der Anweisung und hielten den Zettel über einen Bunsenbrenner. Das Papier verbrannte in einer kleinen Stichflamme.

Plötzlich klingelte es. Jan erschrak. Suzan zeigte auf einen Monitor, auf dem Überwachungsbilder zu sehen waren. Das war die Glocke an der Haustür. Davor standen ungefähr ein Dutzend Polizisten.

Suzan konnte den Blick nicht vom Monitor abwenden „Was soll das? Gestern der Anschlag, heute verschwindet mein Dad und jetzt steht die Polizei vor der Haustür? Die sehen nicht so aus, als wollten Sie uns einfach nur besuchen.“
Sie sahen auf dem Display, wie die Haushälterin öffnete und einer der Polizisten ihr einen Zettel vor die Nase hielt. Suzan schaltete die Lautsprecher ein und hörte gerade noch die Worte „Durchsuchung“ und „Illegal“. Suzan war entsetzt: „Wieso wollen die das Haus durchsuchen? Haben die es auf das Labor abgesehen?“

Jan ergriff ihren Arm „Ich weiß es auch nicht, aber wir sollten besser verschwinden. Gibt es einen Weg hier heraus?“

Suzan zuckte kurz, als ob sie aufwachen würde, dann drehte sie sich um und rannte zur Tür. Beim Laufen erklärte sie Jan „Von der Aussichtsterrasse gibt es eine steile Treppe nach unten. Da geht es bestimmt fünfzig Meter hinunter. Das ist unsere einzige Chance.“ Die beiden liefen zur Aussichtsterrasse. Suzan öffnete die Tür zur Treppe. Der Eingang zu dieser Treppe war etwas versteckt, das sollte die Polizei eine Zeit lang von ihrer Verfolgung abhalten.

Der Abgang war frei in den Fels gemeißelt. An der Wand entlang führte ein Seil als Handlauf. Auf der anderen Seite sah man 50 Meter weiter unten die Straße. Jan blieb stehen. Suzan drehte sich um „Was ist los?“

„Ich bin nicht schwindelfrei!“

Suzan fasste Jan an der Hand „Wir schaffen das!“. Sie zog ihn hinter sich her auf die Treppe. Jan folgte zögernd. Als er das Seil erreicht hatte, klammerte er sich fest. Dann holte er Luft und folgte Suzan. Gemeinsam stiegen sie die steile Treppe zur Straße hinunter.

Als sie unten angekommen waren meinte Jan keuchend „und was machen wir jetzt?“

Suzan holte ihr Handy heraus „Wir folgen Dads Anweisungen. Ich rufe Andrea an!“

Jan verstand nicht „Du vertraust ihm noch, nachdem er verschwunden ist?“

Suzan schaute ihn scharf an und versuchte zu erklären: „Er ist mein Vater. Es wird für alles einen Grund geben. Er vertraut Dir, Ich vertraue ihm. Vertraust Du mir?“

Jan erschrak über ihren Blick „Natürlich vertraue ich Dir und ich vertraue Erich, Aber wieso rufst Du Andrea an?“

Suzan lächelte, während sie das Handy ans Ohr hielt „Wir sollten auch Andrea vertrauen. Sie ist schon am längsten im Team und gehört fast schon zur Familie. Für die Fahrt zum Flughafen benötigen wir ein Auto. Ein Taxi wäre zu unsicher, die sind alle per Funk verbunden. Sobald eine Fahndung nach uns rausgeht, haben sie uns. Andrea war früher mal Testfahrerin, sie wird uns sicher zum Flughafen bringen.“

Jan verstand. Sie liefen weiter auf der Straße den Berg hinab, weg von der Villa, während Suzan mit Andrea telefoniert und ihr erklärte, dass sie ein Fahrzeug benötigten. Sie erzählte, dass ihr Vater verschwunden war und dass die Polizei vor dem Haus stand. Weitere Details verschwieg sie. Suzan schob ihr Handy in die Tasche „Wir treffen uns in 5 Minuten dort unten auf einem Parkplatz. Sobald wir im Auto sitzen sollten wir unsere SIM-Karten aus den Telefonen entfernen und wegwerfen. Am Flughafen holen wir uns neue.“ Jan nickte „Und Du willst wirklich nach China?“

Suzan nickte „Hast Du eine andere Idee?“ Jan schüttelte den Kopf, dann fasste er erschrocken an seine Gesäßtasche und holte seine Geldbörse heraus. Er kramte darin herum, dann fragt er „Ich habe nur meinen Ausweis dabei, einen Reisepass habe ich nicht. Wird das ausreichen?“ Suzan nickte „Das reicht. Ich habe glücklicherweise immer alles dabei. Dad sagte, wir müssten immer auf alles vorbereitet sein.“

Sie erreichten den Parkplatz und warteten dort, verdeckt an einem Unterstand, auf Andrea.

Akku 2.0 - Kapitel 19

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Akku 2.0 – Kapitel 6

Kapitel 6 – Nachtschwimmen

Jan war etwas verwirrt. Nein, eigentlich war er nicht verklemmt, aber im Augenblick war er total überrumpelt.

Suzan hatte sich bereits komplett ausgezogen und sprang in den Pool. Jan wusste nicht was er tun sollte, doch als Suzan an den Beckenrand schwamm und ihn auffordern anspritze, begann er sich ebenfalls auszuziehen und sprang ins Wasser.

Was wohl passieren würde, wenn die anderen hier vorbeikämen? Ganz wohl war ihm dabei nicht. Aber das Wasser war angenehm warm und mit Suzan im Mondschein in einem Pool zu schwimmen war besser, als er es sich erträumt hatte. Daran könnte er sich gewöhnen.

Sie schwammen einige Bahnen und Suzan erzählte ihm, dass sie jeden Tag morgens und abends hier schwimmen würde, seit sie in dieses Haus eingezogen waren.

In Korea hatten sie auch bereits ein Haus mit Pool, nur deutlich kleiner und leider ohne Überdachung, da waren die Wintermonate immer sehr lang, wenn sie den Pool nicht benutzen konnte.

„Schwimmst Du immer nackt?“, fragte Jan. Suzan lachte „Nein, dort hinten im Schrank hängen meine Badesachen. Aber es wäre doch unfair gewesen, wenn ich mich umgezogen hätte und Du müsstest alleine nackig schwimmen?“ Sie schaute ihn prüfend an.

Jan nickte „Das stimmt, dann wäre ich wohl nicht ins Wasser gesprungen. Hast Du keine Angst, hier nackt mit mir zu schwimmen?“ Suzan grinste „Nein, wieso? Hast Du Angst?“ Beide mussten lachen.

Nach ein paar weiteren Bahnen stiegen sie aus dem Wasser, Suzan reichte Jan ein Handtuch und einen Bademantel. Gemeinsam setzten sie sich auf eine Bank und betrachteten die Sterne. „Wie lange seid Ihr denn immer an einem Ort?“, fragte Jan. „Das kommt ganz darauf an, welche Forschungsaufträge mein Vater bekommt. Manchmal sind es nur ein paar Monate, in Korea waren es 3 Jahre und die aktuelle Stelle ist für 2 Jahre befristet. Was danach kommt? Das weiß ich nicht.“ Suzan seufzte.

„Gefällt Dir das Leben nicht?“ wollte Jan wissen. „Na ja, es kann manchmal schon sehr einsam sein. Immer nur mit dem Team herumhängen. Natürlich lernt man ab und zu auch andere Menschen kennen. Aber wenn es dann weiter geht, dann wird es doch immer wieder sehr einsam. Immerhin habe ich mittlerweile mein Studium abgeschlossen und gehöre jetzt auch zum Team. Früher war das noch schlimmer. Da war ich meistens alleine mit einer Nanny, während mein Dad in irgendwelchen geheimen Laboren unterwegs war.“ Jan schaute sie an „geheime Labore?“

Suzan lachte. „Das klingt doch gleich viel interessanter, oder?“ Auch Jan musste lachen, „das stimmt natürlich.“ Suzan ergänzte „Das größte Problem ist einfach, wenn man in einem Land ist, dessen Sprache man nicht versteht, wie soll man da Freunde finden? Und wenn man dann endlich Kontakte geknüpft hat, dann geht es auch schon weiter“. Jan nickte, er konnte sich so ein Leben für sich nicht vorstellen. Er war ziemlich beeindruckt.

Suzan stand auf „Es wird Zeit für die Nachtruhe, ich zeige Dir noch Dein Zimmer“. Sie führte ihn zu einem Gästezimmer, das größer war, als seine Studentenbude. Er musste am nächsten Tag unbedingt das Haus noch einmal bei Tageslicht anschauen, das Ding war riesig. Die anderen sollten ja auch hier übernachten, es musste also wohl noch mehr solche Zimmer geben. Ein sehr interessantes Gebäude.

Suzan verabschiedete sich von Jan. „Morgen früh um 8 Uhr gibt es Frühstück, Du hast den Speiseraum ja vorhin gesehen. Wenn Du um 9 Uhr nicht da bist, holen wir Dich ab.“ Jan ging in sein Zimmer und setzte sich auf das große weiche Bett. Er legte sich prüften nach hinten, dachte daran, dass es im Augenblick doch recht prima für ihn lief und im nächsten Augenblick war er auch schon eingeschlafen.

Akku 2.0 - Kapitel 6

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Akku 2.0 – Kapitel 5

Kapitel 5 – Vollmond

Als Jan zu später Stunde wieder einmal mit Suzan ins Gespräch kam, fragte er „Sag mal, wieso hast Du nur die Kollegen eingeladen? Und Deine Mutter konnte nicht mitfeiern?“
Suzan schaute ihn traurig an „Wir sind ein kleines, eingespieltes Team. Wegen unserer Forschung und der vielen Arbeit kommen wir kaum mit anderen Menschen in Kontakt.
Dieses Haus hier haben wir auch erst vor ein paar Wochen bezogen, als mein Vater die Leitung des Labors übernommen hat. Vorher waren wir, das heißt das ganze Team, in Korea. Daher kenne ich hier noch niemanden und für die Freunde aus Korea war leider der Weg zu weit.
Meine Mutter lebt in China, die kann da leider nicht raus.“ Jan schaute sie verlegen an „Ich verstehe…“
Suzan unterbrach ihn „Ich glaube nicht, dass Du das verstehst. Aber ich freue mich auf jeden Fall riesig, dass Du vorbeigekommen bist.“
Sie sprang auf. „Darf ich Dir das Haus zeigen?“ Jan stand ebenfalls auf. Es war ihm etwas peinlich, vielleicht hätte er sie nicht auf ihre Mutter ansprechen sollen. „Gerne, das würde mich sehr interessieren“.

Suzan führte Jan herum und je mehr er sah, desto mehr staunte er. Ein Wohnzimmer von über 200 Quadratmetern, mehrere Schlafzimmer, eine Küche die sicher für über 100 Personen ausreichen würde und ein Speisesaal der bequem 50 Personen fasste.

„Ihr wohnt zu Zweit in dieser riesigen Villa?“ Suzan lächelte „Wir haben noch eine Haushälterin. Die heißt Maria und arbeitet schon für meinen Vater, so lange ich mich erinnern kann. Sie ist auch immer mit uns umgezogen und gehört praktisch zur Familie.

Eigentlich wollten wir kein so großes Haus. Das Gebäude gehört dem Staat und die haben schon Jahre lang versucht, es zu verkaufen. Leider erfolglos. Das liegt wohl daran, dass es ursprünglich ein Hotel war. Dafür ist es aber aus baurechtlichen Gründen nicht mehr geeignet. Durch die Hanglage ist es zu gefährlich und entspricht nicht den aktuellen Vorschriften. Die Balkonbrüstungen müssten umgebaut und die Fenster nachgerüstet werden. Die Umbaukosten würden in die Millionen gehen. Als Villa ist es eigentlich viel zu groß. Aber als vorübergehende Unterkunft für uns ist es gerade recht. Zum Glück müssen wir den Unterhalt des Hauses nicht selbst bezahlen.

Zur Leitung des Institutes gehört ein Haus dazu, das war direkt neben dem Institut neu gebaut worden, hatte aber erhebliche Baumängel und wird wohl erst in ein bis zwei Jahren fertiggestellt. So wurde uns, quasi als Notunterkunft, diese bescheidene Bleibe angeboten. Mein Vater meinte, dass das als Zwischenlösung ganz brauchbar wäre.“

„Wow, so eine Notunterkunft wollte ich auch mal gerne. Ich wohne noch im Studenten-Wohnheim. Da muss ich bald raus. Steht noch irgendwo so eine Bude zur Verfügung?“

„Du musst mal mit meinem Vater reden. Für die Institutsmitarbeiter gibt es eine kleine Siedlung, vielleicht ist da noch eine Wohnung verfügbar. Sonst könnten wir Dich vielleicht auch bei uns einquartieren, Zimmer gibt es genug, das war ja, wie bereits gesagt, vorher ein Hotel.“ Suzan blieb vor einer Glasfront stehen und drückte auf einen Knopf.

Hinter dem Glas ging das Licht an und die Glasfläche schob sich zur Seite. Jan erkannte erst jetzt, was sich dahinter verbarg. Ein riesiger Pool von bestimmt 20 m Länge und 10 m Breite, wie er auch zu einem öffentlichen Schwimmbad gut passen würde. Über dem Pool war alles komplett verglast. Man konnte den Vollmond sehen und am wolkenfreien Himmel blinkten die Sterne. Jan staunte.

Zuerst über den Pool, dann über Suzan die begann, sich auszuziehen. „Was hast Du vor?“, fragte er sie. „Nach was sieht es denn aus?“ Suzan lachte und warf ihm ihr T-Shirt über den Kopf. Jan war etwas verwirrt „Du willst jetzt schwimmen?“ „Ja klar, Du nicht?“ „Ja, das wäre schon lustig, aber ich habe keine Badesachen dabei!“ Suzan lachte „wir schwimmen nackig. Oder bist Du verklemmt?“

Akku 2.0 - Kapitel 5

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Akku 2.0 – Kapitel 1

Kapitel 1 – Vorstellungsgespräch

Seit ein paar Tagen hatte Jan seinen Master in Chemie in der Tasche.

Eigentlich wollte er nach seinem Studium eine Auszeit nehmen und als Rucksacktourist durch Asien reisen. Er hatte schon lange von einer Weltreise geträumt und besonders China hatte es ihm angetan. Die fernöstliche Lebensweise gefiel ihm und die andersartige Kultur zog ihn irgendwie an.

Aber er wollte auch einen Job in der Erforschung von Zukunftstechnologien und die Zahl attraktiver Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien waren leider, durch den Zickzack-Kurs der Bundesregierung, während seiner Studienzeit arg geschrumpft.

Als dann bekannt wurde, dass direkt neben seiner Uni ein neues Forschungsinstitut eröffnet werden sollte, hatte er sich sofort beworben.

Deswegen saß Jan gerade im Vorzimmer von Professor Schmidt. Schmidt war der Leiter des neuen Instituts zur Erforschung von Speichertechnologien, das die Regierung als Leuchtturmprojekt ausgewählt und gefördert hatte.

Einhundert neue Arbeitsplätze in der Spitzenforschung sollten hier geschaffen werden. Auf diese 100 Stellen gab es über 3000 Bewerber.

Jan hatte sich zuvor noch nie irgendwo beworben und wusste nicht genau, was da auf ihn zu kam. Immerhin hatte er es durch die Vorauswahl geschafft und war zu einem persönlichen Gespräch eingeladen worden.

Aufgeregt saß er in einem großen, weichen Polstersessel und wartete darauf, aufgerufen zu werden. Dann öffnete sich die Tür und endlich wurde er hereingebeten.

Jan trat mit klopfendem Herzen in den Raum. Professor Schmidt begrüßte ihn persönlich. Der Professor sah jünger aus, als Jan ihn sich vorgestellt hatte. Ein sportlicher Typ von ungefähr 60 Jahren, schlank und hochgewachsen. Nur die Haare waren schon ziemlich licht und schneeweiß. Kleine, verschmitzte Augen versteckten sich hinter einer dicken Hornbrille.

Lächelnd streckte Professor Schmidt Jan die Hand entgegen. „Willkommen in unserem Institut. Ich bin Professor Erich Schmidt und das hier ist meine Assistentin Suzan“. Er zeigte auf eine junge Frau mit leicht asiatischen Gesichtszügen, die sich eifrig auf einem Tablet Notizen machte und Jan freundlich anlächelte.

Jan fühlte sich wie vom Blitz getroffen. Da saß seine Traumfrau. Das brachte ihn total aus dem Konzept. Alle Texte, die er sich zuvor überlegt hatte, alle Szenarien, wie das Vorstellungsgespräch ablaufen würde, waren auf einmal aus seinem Kopf verschwunden. Ihm wurde heiß. Ein Gefühl breitete sich in seinem Körper aus, das allerdings für ein Vorstellungsgespräch genauso wenig förderlich war, wie die Aufregung davor.

In jeder anderen Situation hätte er sich gefreut, Suzan kennenzulernen, aber hier im Vorstellungsgespräch war das der denkbar unpassendste Moment für die Gedanken, die von ihm Besitz ergriffen hatten.

Die Fragen des Professors beantwortete er wie in Trance. Sein Kopf schien mit Watte gefüllt. Jan konnte keinen klaren Gedanken fassen. Erst als der Professor aufstand und ihm die Hand reichte, mit den Worten „Vielen Dank für Ihre Vorstellung. Sie hören von uns“, fand er wieder in die Realität zurück.

Jans Gehirn hatte einen Totalausfall. Er konnte sich an die 10 Minuten des Vorstellungsgesprächs nicht mehr erinnern. Es war ein kompletter Blackout! Aber er wusste, dass „Sie hören von uns“ gleichzusetzen war, mit einer Absage.

Frustriert verabschiedete er sich und verließ den Raum.

Ein weiteres Gefühl machte sich in im breit und das kannte er zu gut. Wut! Er ärgerte sich über sich selbst, dass er das Vorstellungsgespräch so komplett vergeigt hatte. Ja, es musste wohl so sein, denn, egal wie sehr er sich auch anstrengte, sich zu erinnern, die 10 Minuten waren weg. Wäre es gut gelaufen, dann müsste er das doch wissen.

Diese Suzan hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. So etwas war ihm vorher noch nie passiert. Mit einem Mal wusste er genau, was er wollte. In diesem Institut arbeiten, mit Suzan und nichts anderes. Aber jetzt war es zu spät. Nur ein paar Minuten, in denen sein Leben total aus der Spur geraten war. Jan konnte es nicht fassen.

Er hatte versagt.

Als Jan am nächsten Tag einen Brief von Professor Schmidt erhielt, wollte er diesen ungelesen entsorgen. Aber irgendetwas in ihm drängte ihn dazu, das Schreiben zu öffnen und die vernichtende Absage zu lesen.

Er hielt die Luft an und öffnete den Brief.

Um so erstaunter war er, als er die Zeilen las. Und nochmal las. Und noch ein drittes Mal: „Herzlichen Glückwunsch, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir Sie als Mitarbeiter in unserem Forschungsteam ausgewählt haben.“ Persönlich unterschrieben von Professor Erich Schmidt.

Jan musste sich setzen. Er hatte eine Absage erwartet, aber das Gegenteil war eingetreten. Er war nicht nur in das Institut aufgenommen worden, sie wollten auch, dass er direkt in der Arbeitsgruppe des Professors arbeitete. Damit hatte er nicht gerechnet. Verzweifelt versuchte er sich erneut an das Vorstellungsgespräch zu erinnern. Wodurch hatte er sie wohl überzeugt? Die 10 Minuten im Büro des Professors waren wie ausradiert. Das einzige, an das er sich erinnern konnte, war diese Suzan und der Satz des Professors „Sie hören von uns“.

Er versuchte sich einzureden, dass er wohl sehr überzeugend gewesen sein musste. Aber die Ungewissheit nagte an ihm. Trotz allem war er glücklich, er hatte erreicht was er wollte. Am kommenden Montag sollte es losgehen. Jan freute sich riesig auf seine neue Arbeitsstelle.

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Akku 2.0 – Kapitel 26

Kapitel 26 – Mutter

Kurze Zeit später wurden sie abgeholt und in der Tat handelte es sich um einen beeindruckenden Konvoi aus 3 gepanzerten Fahrzeugen und 2 Motorrädern. Das vordere und hintere Auto war jeweils ein Militärfahrzeug, mit 4 bewaffneten Sicherheitsleuten besetzt. In der Mitte befand sich ein großer, schwarzer VAN mit getönten Scheiben, durch die man nicht ins Innere sehen konnte. Sie durften in das mittlere Fahrzeug einsteigen und kaum hatten sich die Türen geschlossen, ging es auch schon los.

Jan staunte, wie organisiert die Fahrt ablief. Die beiden Motorradfahrer fuhren immer voraus und sperrten Kreuzungen ab, bis die Autos vorbei waren. So hatten sie immer Vorfahrt und kamen recht schnell voran. Trotzdem war es eine weite Strecke und es dauerte über 2 Stunden, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Es handelte sich um ein riesiges Gebäude, dem man schon aus der Ferne ansah, dass es der Regierung gehörte.

Dort angekommen, stiegen sie aus und wurden in einen großen, geschmackvoll eingerichteten Raum geleitet. Suzan wippte vor Aufregung von einem Bein auf das andere. Jan bewunderte die antiken Kriegerfiguren aus Ton, die zur Dekoration im Raum standen und gut ein Museum füllen könnten.

Nach kurzer Wartezeit kam eine festlich gekleidete Chinesin in den Raum, die mit ausgestreckten Armen auf sie zu lief „Meine liebe Suzan, endlich sehen wir uns. Ich habe so lange auf diesen Augenblick gewartet und nun bist Du tatsächlich hier.“

Jan sah wie Suzan erstarrte. Er trat einen Schritt näher an sie heran und frage leise „was ist los?“ Suzan zeigte abweisend auf die Frau und sagte laut „Das ist nicht meine Mutter!“

Die Frau blieb vor ihnen stehen. Jan schaute Suzan ungläubig an „Bist Du Dir sicher?“

Suzan nickte „Ich habe nur alte Fotos von Dad und Bilder aus dem Internet. Diese Frau ist meiner Mutter sehr ähnlich, aber sie ist es nicht. In den Briefen, die sie mir geschrieben hat, da hat sie mich auch niemals Suzan genannt. „

Plötzlich hörten sie hinter sich eine fragende Stimme „Su?“

Suzan und Jan drehten sich erschrocken um. Hinter ihnen hatte eine weitere Frau den Raum betreten. Sie war schon etwas älter. Jan schätzte sie auf ungefähr Mitte 50. Am meisten beeindruckte ihn jedoch ihr Äußeres. Tatsächlich gab es beim ersten Hinsehen eine leichte Ähnlichkeit mit der anderen Frau, aber diese Person vor ihnen hatte eine ganz andere Ausstrahlung. Hier stand keine Arbeiterin vor ihnen, sondern eine Frau die Macht und Stärke ausstrahlte.
Was Jan allerdings besonders verblüffte: Sie sah aus, wie die ältere Schwester von Suzan.
„Mum?“ Jan sah, dass Suzan Tränen über die Wangen liefen. Dann fielen die beiden Frauen sich schluchzend in die Arme.

Suzan fand zuerst ihre Fassung wieder „Jan, das ist meine Mutter, Gracia Wong. Mum, das ist Jan, mein Freund“.

Gracia Wong streckte ihm beide Hände entgegen, dann umarmte sie ihn „vielen Dank, dass Du mir meine Tochter gebracht hast.“

Gracia löste sich von Jan und wischte sich die Tränen ab „Ich musste sicher sein, dass Du es bist, Su. Wir leben in unsicheren Zeiten. Daher haben wir eine Doppelgängerin vorgeschickt. Man kann nie sicher sein.“ Gracias Gesicht begann zu strahlen. „Was haltet Ihr davon, wenn wir uns zum Mittagessen begeben? Wir haben uns so viel zu erzählen.“

Suzan und Jan nickten, die letzte Mahlzeit war schon ewig her. In der Aufregung hatten sie es nicht bemerkt, aber jetzt machte sich bei beiden ein großer Hunger bemerkbar. Die drei verließen gemeinsam den Raum, gefolgt von mehreren Bodyguards und Bediensteten.

Beim Essen ließ sich Gracia von Suzan aus ihrem Leben erzählen. Sie konnte nicht genug davon hören, wie Suzan aufgewachsen war, wie es ihr in all den Jahren ergangen war und was sie und ihr Vater alles erlebt hatte. Ab und zu rollte eine Glücks-Träne über Gracias Wangen.

Akku 2.0 - Kapitel 26

Hifi-Rack für die Dachschräge

2020 aus dem alten Blogsystem übertragen

Hifi-Rack selbstgebaut

Für unser Schlafzimmer im Dachgeschoss musste für den Fernseher noch ein Regal oder ein kleiner Unterbau her.

Nur ist die Auswahl bei Buche-Echtholz ziemlich beschränkt und da der Raum unter der Dachschräge doch recht begrenz ist passt da auch nichts herkömmliches.

Hifi-Rack für die Dachschräge

Hifi-Rack für die Dachschräge

Also wieder selber bauen…

Aus 19mm stabverleimten Buche-Arbeitsplatten passend zurechtgesägt und verleimt, 5 Rollen darunter, fertig ist der Fernsehwagen mit Platz für Receiver, Wii und Audio-Geräten.

Sägen und Fräsen

Hifi-Rack für die Dachschräge

Beim ersten Abmessen der Arbeitsplatten dann die fast übliche Feststellung daß Baumarkt-Ware einfach nix taugt. Die Platte war nicht im Winkel gesägt. Das ist natürlich für die späteren Feinarbeiten hinderlich.

Als erstes mussten daher die Winkel korrigiert werden.

Dafür war die Platte im Abverkauf schön billig – unter 20,- Euro für Buche Echtholz Stabverleimt 260x80cm ist ok.

Nervig ist es trotzdem.

Nach dem Korrigieren der Winkel und Nachmessen der Grundplatte habe ich dann mit der Kreissäge Boden und Deckel sowie Seitenwände und Mittelwand zurechtgesägt. Außerdem kleine Leisten für hinten als Anschlag damit die Hifigeräte nicht beim Reinschieben hinten wieder hinausfallen.

Die Mittelwand ist etwas kürzer, damit die Verkabelung sauber innerhalb des Wagens liegt.

Dübeln und Leimen

Hifi-Rack für die Dachschräge

Nach dem Zurechtsägen der Platten habe ich Löcher für die Dübel gefräst. Die Fräse ist ein Billig-Gerät aus dem Internet, reicht aber für Heimwerker vollkommen aus. Die Dübel sind dafür Original Lamello. Ebenfalls aus dem Internet und billiger als der Fernost-Müll aus dem Baumarkt.

Lamello-Dübel gefallen mir übrigens sehr gut weil man doch beim Montieren immer noch etwas Spiel hat und trotzdem alles gut hält.

Im TV-Wagen wurde übrigens ausser den Rollen nichts verschraubt sondern alles gedübelt und geleimt.

Hifi-Rack für die Dachschräge

Immerhin ist der Aufbau aus Echtholz und da soll man möglichst keine Schrauben sehen.

Nach dem Fräsen wurde dann alles auf Passung getestet und anschliessend verleimt.

TV-Wagen selbst gebaut

Leim trocknen

Wichtig beim Verleimen ist Sauberes Arbeiten und die Fixierung bis zur vollständigen Durchtrocknung des Leims.

Nach dem Leimen und Zusammenbau habe ich den TV-Wagen mit Zwingen fixiert (Resthölzer dazwischenlegen, sonst gibt es böse Abdrücke von den Zwingen!). Der mittige Druck ist immer etwas schwierig, aber da nehme ich einfach einen Spriess der normalerweise für den Türeinbau gedacht ist und spanne das zwischen Holz und Raumdecke.

TV-Wagen selbst gebaut

Funktioniert einwandfrei und gibt genug Druck für die Verleimung.

Wenn alle Schraubzwingen fest sind am besten mehrfach prüfen ob alles noch genau passt und nichts verrutscht ist.

Und dann erstmal ein paar Tage Pause – lieber zu lange als zu wenig, auch wenn man gleich weiterbauen will…

Schleifen, Ölen, Rollen, Fertig

TV-Wagen selbst gebaut

Nach dem Durchtrocknen des Leims steht die aufwendigste Arbeit an:

Alle Kanten werden mit Schleifpapier abgerundet, der ganze TV-Wagen sorgfältig abgeschliffen.

Danach wird nicht einfach lackiert sondern wie es sich für Echtholz gehört geölt.

Nach dem Trocknen des Öls nochmal schleifen und erneut ölen.

Mir gefallen geölte Oberflächen einfach besser als lackierte. Außerdem sind Ausbesserungen einfacher.

Ansonsten ist das eher eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Wenn alles fertig ist kann man den TV-Wagen auf den Kopf stellen und unten die Rollen anschrauben.

Die Ausführung ist natürlich abhängig vom Boden. Ich habe für unser Kork-Laminat passende Rollen gewählt.

Da wir einen 42″ Fernseher haben habe ich in der Mitte noch eine 5. Rolle mittig angeschraubt.

Nicht, dass der TV-Wagen mit der Zeit in der Mitte durchhängt.

Geölte Oberflächen sollten übrigens lange trocknen. Vor allem die Gummi-Füße am Fernseher können sonst schnell festkleben. Am besten ist es sowieso wenn man irgendeine Unterlage dazwischenlegt.

Jetzt noch passend aufstellen, Fernseher und Receiver drauf, fertig.