Kategorie: EDV

„Ende der Vernunft“

EDV – Ende der Vernunft – ein Blick zurück

42er-Box Ludwigsburg (Um 1990)
42er-Box Ludwigsburg (Um 1990)

So ziemlich ein Jahr ist es her daß ich meinen EDV-Service nach über 25 Jahren  fast vollständig aufgegeben habe (3 nette Kunden habe ich noch).
Seither arbeite ich nur noch online an meinem Decalservice (www.drucker-onkel.de)
Ein gewisses Risiko.
Wie sieht es 1 Jahr später aus?
EDV - Ende der Vernunft - ein Blick zurück
Zeit für einen Rückblick – Erstmal ganz zurück…
Um 1986 habe ich mit dem Computer-Zeug angefangen, ab 1988 gewerblich zusammen mit meinem Onkel Computer verkauft und nebenher Informatik studiert.  Anfangs war das richtig toll.
Man hat gut verdient und spannend war das Thema rund um die Computer sowieso.
Übrigens -wenn man die Erfinder einer Technologie persönlich kennenlernt, dann ist die Technologie entweder noch ziemlich neu oder man selbst ist schon ziemlich alt.
Bei der EDV trifft vermutlich beides zu. Jedenfalls ist es noch garnicht so lange her daß Computer etwas sehr exotisches waren.
ich hatte im Studium die Gelegenheit Konrad Zuse persönlich kennenzulernen, einen der Erfinder des Computers. Ein tolles Erlebnis.
Natürlich lief die Entwicklung der Rechenmaschinen an vielen Orten parallel und man kann nicht so ganz genau sagen ab was so eine Maschine der Definition eines Computers entspricht. Konrad Zuse jedenfalls baute die erste voll funktionsfähige Rechenmaschine die heute als weltweit erster Computer anerkannt ist.
Es gab laufend etwas neues, man war noch Pionier.
ISDN habe ich mit der 42er-Box Ludwigsburg von Anfang an mitgemacht und bei DSL war ich damals der 2. Anschluss an meinem Wohnort.
Internet lernte ich an der Uni-Stuttgart kennen noch bevor es das WWW gab.
Usenet, Mosaic-Browser, das ganze Zeug war noch ganz am Anfang. Hätte ich bloß damals irgendwann Microsoft- oder Google-Aktien gekauft oder später Amazon. Naja, hinterher ist man immer schlauer.
Später habe ich als Einzelkämpfer weitergemacht und für viele Kunden EDV-Service angeboten.
Das war eine interessante und tolle Zeit.
Dann kamen die Elektro-Großmärkte und haben die Preise für Hardware kaputtgemacht.
Immer mehr kleinere Mitbewerber haben aufgegeben und am Schluss war ich ziemlich alleine in meiner Nische als Einzelkämpfer. Lustig nur daß heute genau diese Großmärkte über das Internet jammern das ihnen das Geschäft kaputt macht – eine späte Genugtuung und nein, ich habe keinerlei Mitleid.
Der Service wurde aber immer schwieriger und nerviger.
Kunden wollten von mir Hardware incl. Garantie und Service aber zum Abholpreis der Discounter. Und natürlich am besten die Business-Geräte zum Preis der Consumer-Kisten.
Schlimmer waren aber die Lieferanten der Business-Lösungen.
Die einen verschwanden, die anderen wuchsen zu Riesenfirmen und damit zu Problemen (für mich).
Wo früher ein Geschäft auf Gegenseitigkeit bestand (ich meldete Bugs und Tipps die ich bei meinen Kunden angewandt hatte und bekam im Gegenzug gute Unterstützung beim gemeinsamen Kunden) gab es plötzlich nur noch Support-Verträge – zu horrenden Preisen – direkt für den Endkunden.
Ein Anbieter einer Ärzte-Software ging sogar so weit daß er von mir einen Partnervertrag wollte in dem ich 10% meiner gesamten Umsätze(!) mit der jeweiligen Praxis als Provision an ihn abführte im Gegenzug für Zugriff auf das Händlersystem – da gab es also nicht etwas einen Händler-Rabatt sondern ich sollte sogar noch dafür zahlen daß ich meinen Kunden diese Software installieren dürfte (der Arzt durfte natürlich noch extra zahlen – monatlich). Klar, die wollten lieber ihre eigenen Servicetechniker schicken. Und am besten alles aus einer Hand verkaufen – incl. Hardware.
Auskunft, Service, Hilfe nur noch gegen Bares – zusätzlich zum sowieso bereits extrem gestiegenen Kauf- und Servicepreis der Software. Eine Abzock-Mentalität machte sich breit.
Ich stand zwischen den großen Firmen, Internet-Shop und Endkunden.
Natürlich wollte ich auch noch was verdienen. Aber der Wert meiner Arbeit war für die Kunden nur schwer zu begreifen. Erst jetzt nachdem ich weg bin und sie entweder niemand mehr finden oder andere, größere Firmen die deutlich teurer sind, jetzt gibt es nachträglich lobende Worte: „Bei Dir war das früher viel besser und auch deutlich günstiger“.
(Vielleicht ist auch der eine oder andere froh daß jetzt alles besser ist. Ich habe nicht alle befragt.)
Einkaufsquellen gab es nicht mehr, der Großhandel ein Witz, die Preise höher als für Endkunden im Web, dafür Null Service und Gewährleistung und Garantie bleiben an mir als Händler hängen.
Die Kunden jammerten über die hohen Kosten und ich sollte erklären warum das alles so teuer war.
Und warum gingen die Kisten dauernd kaputt. Ein Kunde hat das mal so gesagt: Meine Produkte halten 20 Jahre, wieso halten dann diese blöden Computer nur 2 Jahre!?  – was soll man da antworten?
Während die Wartungsverträge mit den Softwareanbietern von meinen Kunden noch mehr oder weniger klaglos bezahlt wurden blieb fürs Sparen eigentlich nur noch meine Arbeitskraft übrig. Klar, ich war ja nur ein 1-Mann-Betrieb. Da liess es sich einfacher verhandeln als mit der (kostenpflichtigen) Hotline einer großen Branchensoftware-Firma.
Irgendwann war mir das dann aber zu doof. Wieso sollte ich darüber diskutieren ob eine regelmäßige Prüfung der Datensicherung oder Einspielung von Updates sinnvoll ist. Ist doch nicht mein Problem wenn das Zeug irgendwann nicht mehr funktioniert. Bei einem Ausfall wäre es dann aber doch wieder mein Problem gewesen.
Wieso musste ich eine Stunde lang erklären warum man ab und zu mal eine neue Backup-Festplatte für 100,- Euro kaufen sollte (von einem neuen Arbeitsplatz oder gar Server garnicht erst zu reden, die sind ja nach 8 Jahren noch wie neu) und das dann  abgelehnt wurde während mir eine halbe Stunde später stolz vom Chef der neue Firmenwagen präsentiert wurde der im Leasing sicher monatlich den Wert mehrerer Festplatten gekostet hat.
Dazu immer neue Gesetze und Vorschriften die mich mehr und mehr ins Risiko drängten ohne daß ich davon irgendwelchen Nutzen hatte.
Auch wird alles immer mehr in die Cloud verlagert, ich lehne das nach wie vor kategorisch ab. Kaum in der Cloud schon geklaut! Firmendaten gehören NICHT in die Cloud. Punkt!
Immer mehr Trojaner, Viren, SPAM und sonstiger Müll und die Leute klicken einfach drauf und jammern dann wenn die Kiste abschmiert oder die Daten verschlüsselt sind. (bei fehlender Datensicherung wie bereits weiter oben erwähnt besonders lustig).
Rumgemaule weil der Anwender keine Admin-Rechte am Arbeitsplatz hat und dann eben nicht mal schnell Juniors gecrackte CAD-Software in der Firma installieren kann anstatt der legalen Version.  Oder die dauernden Versuche, mich zum Mittäter zu machen: Hast Du nicht mal einen Crack? Das kann man doch auch so installieren!? Kann man, ja, aber nicht mit mir!
Fremdfirmen die mal so eben ohne mich zu benachrichtigen Zugriff auf den Server bekommen um irgendwas zu installieren (der Admin-Zugang ist ja im Tresor hinterlegt) und dann werde ich angerufen weil das Netzwerk im Eimer ist. Toll!
Sinnlose Updates und fehlerhafte Fehlerbereinigungen für Betriebsysteme und Software. Immer mehr Knirschen im Zusammenspiel diverser Komponenten. Die aktuelle Software wird zwar immer bunter und mächtiger, für meine Begriffe aber auch immer wackeliger. Professionell ist was anderes.
Und dann Windows 10 mit Zwangsbeglückung durch Cortana, Datenabsaugen, automatischen Zwangsupdates die sich nicht mehr abschalten lassen.
Nein, das war nicht mehr meine Welt.
Mit 46 war ich Anfang 2017 einfach „zu alt für diesen Scheiss
Zum Glück läuft mein Decalservice sehr gut. Und da schaffe ich es auch daß die meisten Kunden zufrieden sind, das macht deutlich mehr Spass als dieses EDV-Zeug am Ende.
2017 – ein Jahr ohne EDV-Service
eine schwere Entscheidung wenn man selbständig ist und einfach mal alles umbaut. Was ist seither geschehen?
Die neue EDV-Betreuung eines Kunden rief mich mittlerweile mehrfach an weil sie nicht weiter wussen. Leute die mit Microsoft-Zertifikaten ausgestattet waren aber von Basics wohl doch nicht so viel Ahnung haben. Wenn im Mai 2017 entdeckt wird daß die Datensicherung seit Januar 2017 nicht mehr läuft weil die Sicherungsplatten defekt sind (siehe oben). Und dann bei mir anrufen und fragen was ich davon halte. Na gut Leute, da ich das Ding im Oktober 2016 übergeben habe und es da noch über 2 Monate lief und dann ausfällt und so etwas elementar wichtiges erst ein halbes Jahr später auffällt ganz offen: Ihr Pfeiffen!
Bei einem anderen Kunden war die Datensicherung auf einem Notebook aus Datenschutzgründen „verboten“.  Habe ich zwar nie kapiert aber irgendwann akzeptiert. Ist ja nicht mein Problem. Der „neue“ Dienstleister hat dann wohl irgendein Update eingespielt und die Benutzer umgestellt, dabei alle Daten gelöscht und dann haben sie vielleicht bemerkt warum ich immer Datensicherung empfohlen habe. Naja, nicht mein Problem.
Im Sommer 2017 gab es dann ein automatisches Windows 10 Update das die Treiber für Nadeldrucker zerschossen hat – Nadeldrucker, das sind diese antiken lauten Teile die man in Arztpraxen heute noch verwendet um Rezepte auszufüllen. Ich war an diesem Tag zufällig beim Zahnarzt und habe mich gewundert warum ich ein handschriftliches Rezept bekomme. Später habe ich dann einen Anruf von meinem EDV-Nachfolger bei einem (anderen) Arzt erhalten ob ich eine Idee hätte. Mein Tipp: wenn das nach dem Update passiert ist einfach mal das Update wieder runterschmeissen. Kurz darauf stand das Problem bereits in den News auf IT-Webseiten. Nicht mehr mein Problem.
Übrigens hatte ich es bis zum Schluss vermieden, irgendwo bei gewerblichen Kunden Windows 10 zu installieren. Heute gibts leider nichts anderes mehr.
Tja und dann die Sache mit den Versichertenkarten: Am 1.10 wurden wohl einige der ersten elektronischen Versichertenkarten „aus Sicherheitsgründen“ deaktiviert. Nur wurde vergessen daß solche Karten auf Jahre gültig sind und man den Betroffenen vielleicht bei Abschaltung mal Ersatzkarten hätte schicken sollen.
Da saßen die Leute also am Quartalsanfang mit (laut Aufdruck) gültigen Karten beim Arzt und das Lesegerät meinte „Karte ungültig“.  Sicher durften die Ärzte da auch einige Arbeitsstunden für sinnlosen EDV-Service bezahlen, das Problem waren ja die in der Software deaktivierten Karten. Aber das wusste ja zu dem Zeitpunkt kaum jemand.
Zur Cloud schreibe ich ein andermal mehr. Nur soviel: wer seine Daten in die Cloud stellt oder gar seine Hausautomation online über den Server eines Herstellers betreibt ist selber schuld.
Ich habe meine Uralt Heizungsregelung zum Jahresende 2017 ausgewechselt und nach langer Suche nach Cloud-freien (und trotzdem halbwegs aktuellen) Geräten ein System gefunden das ohne Internetzugang funktioniert (aber bei Bedarf per VPN auch von auswärts bedienbar ist). Kaum 2 Wochen nachdem ich diese Entscheidung getroffen habe ist der Cloud-Server eines großen Heimautomations-Anbieters wegen eines Updates ausgefallen. Da ging dann wohl für 1-2 Tage nicht mehr viel.  War meine Wahl für Cloud-lose Steuerung also nicht ganz falsch.
Januar 2018 – Meltdown & Spectre
was für ein Heiden-Spass. Die ganze IT-Welt ist in Aufruhr, alles was am Netz hängt ist theoretisch bereits gehackt. Popcorn!
Die jahrelang „überlegenen“ Intel-Prozessoren waren wohl nur deswegen überlegen weil bei der Sicherheitsprüfung in der Befehlsverarbeitung geschlampt wurde.  Die eilig von Microsoft zusammengebastelten Updates bringen angeblich 5-30% Leistungseinbußen und manche Rechner stürzen nach den Updates einfach ab. Da braucht es erst mal ein Update fürs Update.
Ein Security-Supergau
Abgesehen davon daß meine eigenen Geräte auch betroffen sind kann ich mich entspannt zurücklehnen. Den Mist bei Kunden zu reparieren dürfen jetzt andere machen.
Zusammengefasst kann ich nach einem Jahr sagen: alles richtig gemacht!
Nachdem ich über 30 Jahre bei Freunden und Bekannten der „Computerfreak“ war liegt es wohl an meinem Alter wenn ich aktuell vor der allgemeinen IT-Hörigkeit nur noch warnen kann.
Wenn erst mal Teile der Infrastruktur betroffen sind kann es da noch richtig knallen.
Die Telefonie läuft ja aber 2018 auch endgültig nur noch über das Internet.
Schöne neue Welt.
Tja und dann kommt auch noch die Datenschutz-Grundverordnung

Update, Crash und Recovery

(29.11.2017)Update, Crash und Recovery
Server-Update

42er-Box Ludwigsburg (um 1990)
42er-Box Ludwigsburg (um 1990)

Eigentlich könnte EDV ja so einfach sein – wenn alles so laufen würde wie man will.
Nur meistens wollen die Geräte nicht so wie ich.
Der Plan:
vor ein paar Jahren habe ich mir eine Synology Diskstation DS1815+  gekauft. Da ich für Kunden Super8 und VHS-Filme überspielte und PCs reparierte (Platten-Images zwischenlagern) brauchte ich viel Platz, Für die Datensicherung auch noch was reserviert und schwups stand da eine Kiste mit 7x4TB. Das Ding lief 24h/7Tage die Woche und braucht natürlich viel Strom.
Die NAS- Installation war noch von der Vorgänger-Diskstation DS1512+ und da von der Vorgänger-Maschine.
Updates und Migration funktioniert bei den Kisten wirklich toll. Einfach Platten von der alten in die neue Maschine und dann bei Bedarf die Platten ersetzen – ist ja ein RAID-System: 1TB-Platte raus, 4TB rein, RAID wiederherstellen, nächste Platte. Und wenn alle durch sind das RAID auf den neuen Gesamtplatz vergrößern. Natürlich immer mit Datensicherung vor dem Umbau. Hat aber bisher immer geklappt.
Mit der Zeit liefen immer mehr wichtige und unwichtige Dinge drauf,  unter anderem mein Mailserver (Zarafa) und ausprobiert habe ich natürlich auch einiges. Es war also einiger Müll auf der Kiste.
Deswegen sollte es mal wieder ein sauberer Schnitt werden.
Also kein Plattentausch sondern komplette Neuinstallation.
Nach dem Umstieg von Zarafa (wurde leider nicht mehr für mich brauchbar für die Diskstation weiterentwickelt) auf den Mailserver+ von Synology  liefen nur noch unterstützte Standard-Dienste und damit sollte der Umstieg kein Problem sein.
In der verrückten Cyber/Black/Red-Week (auf Deutsch am besten mit Verramsch-Woche übersetzt) habe ich mir eine DS918+ geleistet und dazu 3x 8TB Festplatten.
Korrekt – eine kleinere Maschine mit größeren Platten. Mit Super8-Transfer mache ich nicht mehr so viel und EDV-Service garnicht mehr, daher brauche ich weniger Platz. 3x8TB im Raid 5 ergeben 16TB (Raid 5 = n-1, also 3x 8TB = 2x 8TB für Daten + 1x 8TB für Parity), da die Hersteller aber anders rechnen und auch etwas Verwaltungsoverhead benötigt wird sind es am Schluss knapp 14TB nutzbarer Kapazität. Das sollte ein Weilchen reichen.
Die kleinere Maschine sollte mit weniger Platten hoffentlich deutlich weniger Strom verbrauchen, durch die größeren Platten ist der Gesamtspeicher aber kaum kleiner als vorher. Dazu habe ich mir eine 250GB SSD als Cache-Medium gegönnt. Insgesamt fühlt sich das System damit deutlich reaktionsfreudiger an.
Die Übertragungsgeschwindigkeit wird jedoch kaum schneller, da ist das Gigabit-Netzwerk mittlerweile der begrenzende Faktor. Das wird dann die nächste Baustelle für 2018 oder 2019 – Umstieg auf ein  10GBit-Netz.
Eine Migration ist leider immer nur in die Richtung „größer“ möglich, daher konnte ich das RAID mit 5 Platten aus der DS1815+ nicht direkt in die DS918+ übernehmen. Ausserdem wollte ich auf das neue BTRFS Dateisystem umstellen. Also gab es die Migration „von Hand“.
Update, Crash und Recovery
„Offener Versand“

In der Cyber-Week habe ich noch eine externe 8TB-Festplatte mitbestellt die von Amazon recht materialsparend verpackt worden ist. Ein Wunder daß das Teil überhaupt angekommen ist.  Aber DHL hat sich diesmal ganz gut geschlagen und daher hat ausser der Versandverpackung nicht viel gefehlt.
Ansonsten kann man bei 150,- Euro für 8TB mit USB3.0 nicht meckern. Für die Datensicherung passt das.
 
DS918+ zusammenbauen (Platten, 8GB extra RAM und 3x8TB einbauen) und installieren. Das ging nebenher und recht flott. Danach waren die Standard-Dienste installiert.
Da die alte Kiste bei mir „Diskstation“ hiess was ab und an kleinere Probleme gab wenn ich eine neue „Diskstation“ eingerichtet habe habe ich die DS918+ einfach „Server“ genannt.
Und da beide Geräte parallel liefen konnte ich jetzt einfach meine Dateien von der einen Diskstation auf die andere verschieben. Das lief problemlos sogar im Produktionsbetrieb. Während der normalen Arbeit wurden im Hintergrund die Daten umgeschauftelt.
Mailserver, Kalender, Kontakte,  Squeeze-Server, alles musste auf die neue Maschine.
Da wir nur 2 Benutzer sind ging das bei den Mails, Kontakten und Kalendern am einfachsten über Outlook- Einfach altes und neues Konto parallel öffnen und die Daten vom alten ins neue Postfach verschieben.
Die Daten habe ich einfach von der einen Freigabe auf die andere kopiert.
Die Umkopiererei hat dann allerdings insgesamt schlappe 2 Tage gedauert. Waren halt doch einige Daten auf der Platte.
CRASH
Tja und dann wollte ich natürlich auch anfangen zu optimieren.
Als erstes habe ich schlauerweise alle Client-Sicherungen neu initialisiert und angefangen Sicherungen auf dem neuen Server anzulegen. 1. Rechner war mein uralter Windows-Server den ich schon seit einiger Zeit umstellen wollte – allerdings eigentlich nicht heute!
Backup erstellt, Updates installiert und dabei gewundert warum der nur eine Platte anzeigte.
Ich war eigentlich der Meinung daß ich da immer zusätzlich lokal gesichert habe. Eine lokale Platte für Daten, eine für die Sicherung. Es war aber keine Sicherungsplatte vorhanden.
Aber die Sicherung auf das alte NAS lief und auf dem neuen funktionierte jetzt auch. (ich sichere immer mindestens doppelt, besser dreifach).
17.50 war die Sicherung abgeschlossen, inclusive Virtueller Linux-Maschine für diese Webseite.  Die nächsten Tage wollte ich die Kiste mal aufschrauben und aussaugen und schauen ob die Sicherungsplatte defekt war oder ob ich die irgendwann mal ausgebaut hatte – heute aber eigentlich nicht.
Tja und dann habe ich Windows-Updates installiert, neu gestartet und weg war der Server.
Übers Netzwerk nicht mehr erreichbar.
Das Ding steht im Keller – ohne Monitor.
Also erst mal Monitor, Tastatur und Maus in den Keller geschleppt und nachgeschaut.
Schwarzer Bildschirm.
Deckel auf, tatsächlich da war noch eine 3TB Seagate-Platte drin. Die wurde aber nicht mehr angezeigt.
Defekte Platte ausgebaut, neu gestartet – Windows startet, lädt, schwarzer Bildschirm. Mehr tut sich nicht.
Verschiedene Optionen durchprobiert, trotz SSD ziemlich langwierig und langweilig.
Mist!
18.00 Uhr: Webseite offline, Server tot.
Eigentlich wollte ich heute noch was anderes machen.
 
RECOVERY
Tja, der wichtige Server-Teil ist eine virtuelle Linux-Maschine und das Backup war gerade mal 10 Minuten alt.
Den Windows-Server (Server 2008) wollte ich sowieso ausser Dienst stellen (HP ML110 – groß und stromhungrig, für die Webseite völlig überdimensioniert – früher lief da mehr (EDV-Service mache ich ja nicht mehr). Der lief nur noch als Host für die Linux-VM und für ein paar kleinere Progrämmchen.
Am PC mal das Backup-Image angeschaut, die Virtuelle Linux-Maschine war nur eine Datei, allerdings 160GB. Die mal eben auf einen anderen PC kopieren war garnicht so einfach, denn da hatte ich überall nur kleine SSD und am Bastelrechner den ich als vorübergehenden Host nehmen wollte war nicht genug Platz frei.
Auf dem Druckrechner war genug frei, allerdings lief da Windows 10.
Das Recovery der Linuxkiste ging schnell:
Kurz Virtualbox installiert und – nur 32Bit VM möglich, das Linux läuft aber mit 64bit.
Lösung: Windows 10 hat selbst bereits Hyper-V integriert und in der aktuellen Version ist das auch gleich aktiviert. Deaktivieren ist aber garnicht so einfach und im Bios muss man dazu auch was ändern. Bios heisst aber „direkt am PC und nicht per Remote-Desktop“, hm, auch der Rechner hatte eigentlich keinen Monitor und der Bastel-Monitor stand ja jetzt im Keller. Ärgerlich. Und ausserdem – das ist meine Haupt-Arbeitsmaschine, wenn die nicht läuft verdiene ich nichts. Also besser nicht anfassen.
Muss ja nicht noch ein System zerlegen.
Dann doch der Bastel-Rechner. Windows 7/64bit ist einfach fein. Zwar alt aber es tut einfach.
Aber ob das auch über das Netzwerk funktioniert?
Ja – funktioniert, Virtualbox installiert, VM eingespielt, IP-Adresse angepasst (hatte sich wegen der geänderten Netzwerkschnittstelle auf dem neuen PC geändert) und läuft!
Perfekt, die Webseite ist wieder online 🙂
Kaum 2 Stunden Lebenszeit verbraten, davon alleine über eine Stunde nur fürs Kopieren.
Da hat mein Kabelanbieter mit knapp 24 Stunden Systemausfall (im ganzen Ort!) vorletzte Woche deutlich mehr Zeit benötigt.
Ich bin zufrieden. Keine Daten verloren.
 
Was noch fehlt:

  • Die Anzeige der Photovoltaik-Leistung – aber aktuell scheint ja sowieso kaum die Sonne – der Datenlogger ist ein Windows-Programm
  • Anzeige der Radioaktiven Umgebungsstrahlung – wird heute schon keinen GAU geben – Eigenbau mit Windows-Software
  • Mail-Archivierung mit Mailstore geht nicht – Windows-Software.

Das waren 3 Dinge die lokal noch auf der Windows-Maschine liefen – ohne Virtualisierung.
Die Funktionen baue ich wieder ein wenn das Ersatzgerät da ist. Ist nicht ganz so dringend.
 
Ersatzmaschine
Nicht ganz so einfach wie das Restore gestaltet sich aber die Suche nach einer Ersatzmaschine.
Denn für aktuelle Boards gibt es keine Windows 7 Treiber mehr.
Das ist ärgerlich. Denn eine Windows 7-Lizenz habe ich noch übrig, Windows 10 nicht.
Und überhaupt Windows 10 ist nicht für den Dauerbetrieb geeignet, das startet gerne mal neu wenn es sich unbeaufsichtigt fühlt. Einfach mal zwischendurch Updates einspielen und am besten beim Neustart hängenbleiben – schon mehrfach passiert. Ausschalten lässt sich dieser automatische Update-Mist leider nicht. Nur verschieben, dann passiert es halt etwas später. Dazu die ganzen Cloud- und Spionage-Einstellungen. Nein Windows 10 ist nicht mein Freund.
Der angedachte Mini-PC Intel NUC713BNH war daher leider nicht möglich, dafür gibts nämlich keine Windows-7-Treiber mehr. Ärgerlich.  Linux ist auch nicht möglich da ich mit meiner Radioaktivitäts-Messung und der Photovoltaik-Anlage noch Programme habe die nur mit Windows laufen, dafür benötige ich leider noch Windows.  Der NUC5CPYH wäre kompatibel,  ist  supergünstig aber auch superlangsam.
Die Entscheidung fiel daher auf den NUC5I3RYH – zwar auch schon ein älteres Modell und leider zum gleichen Preis wie das aktuelle Gerät. Aber immerhin kompatibel zu Windows 7 und – ich habe die gleiche Maschine bereits im Einsatz. Da weiß ich daß es funktioniert.
Am Freitag soll alles angeliefert werden, bis dahin läuft die Webseite erst mal auf dem Bastelrechner mit dem Festplattenimage über das Netzwerk.
Falls was kaputt geht fällt im schlimmsten Fall alles auf den 30.11. 17.50 zurück.
Dann ist halt dieser eine Blog-Beitrag verloren.
Ich werde weiter berichten…
Jetzt ist 1 Uhr, gute Nacht!
 
PS.: Datensicherung nicht vergessen!
 
Ein paar Tage später…
der Webserver läuft problemlos.
Für Web-Zugriffe merkt man keinen Unterschied zwischen dem i3 im NUC und dem XEON 1230 vorher im ML110. Im Gegenteil, das System scheint deutlich schneller zu reagieren. Vielleicht war auf dem alten Server mittlerweile einfach zuviel Müll installiert.
Der Geigerzähler funktioniert auch wieder. Hat noch einen USB-Seriell-Wandler erfordert. Zum Glück war noch einer in der Bastelkiste.
Der Photovoltaik-Logger funktioniert ebenfalls. Wobei im Augenblick fast durchgehend dunkel ist.
Der Stromverbrauch hat sich von über 60W auf ca. 10W verringert, das ist aufs Jahr gerechnet eine Menge.
Das neue NAS 918+ läuft ebenfalls problemlos. Insgesamt bin ich mit der Umstellung zufrieden.
 
 

Dumm wie Brot – irgendwas läuft schief

Dumm wie Brot - irgendwas läuft schief
Ist Denken eigentlich heutzutage verboten?
Oder liegt es an der dauernden Handybestrahlung direkt am Ohr?
Eine Mikrowelle 5cm vom Gehirn entfernt kann ja auf Dauer nicht so gesund sein.
 
Auf dieser Seite sammle ich ab sofort die besonders krassen Fälle, viel Spass beim Lesen…
 
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Wieso bekomme ich solche Anfragen von 11880 Punkt com (Punkt ausgeschrieben – will ja keinen Direktlink setzen)?:
„Guten Tag, meine Frage ist ob Sie Akkuwechsel für iPhone 6 sofort durchführen und welcher Preis dafür verlangt wird.“
 
Wie kommt irgendjemand auf die Idee daß ich Irgendwelche Akkus von irgendwelchen Telefonen wechsle?
Obige Webseite ist ein Auskunftportal, also mal geschaut was die über mich eingetragen haben:
EDV-Beratung, Multimediaagentur.
Anscheinend hat die Aushilfe irgendwo irgendwelche Daten abgeschrieben,
Öffnungszeiten Montag bis Sonntag 05:00 – 10.00, ok, daher die Anrufe Sonntag nachts.
 
Ich kann auf das iPhone mit dem Hammer draufhauen, das ist sogar gratis.
Aber einen Akku wechsle ich nicht.
Anscheinend ist EDV für manche Leute gleichbedeutend mit Handy-Bastelbude.
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Gewerblich habe ich eine Webseite www.druckeronkel.de
Darauf biete ich einen Spezialdruckservice für Wasserschiebefolien (Decals) sowie Aufkleber für den Modellbau.
Dazu gibt es noch einige Info-Seiten zu Drucktechniken allgemein. Ich teile also gratis mein Wissen mit der Welt.
Überwiegend gibt es dazu positiven Feedback, ein bisschen Kritik ist auch ab und zu dabei, aber ansonsten alles Gut.
Das allerdings bringt einige Leute auf die Idee, daß ich wohl der Erklärbär für alle möglichen EDV-Probleme wäre.
Täglich mehrere Anrufe wegen irgendwelchen Computerproblemen, Anfragen wie man einen Drucker repariert, Beratungsanfragen. Ja das ehrt mich schon, aber was soll das?
Wer ein Problem mit seinem PC hat soll zu seinem Händler gehen.
Ich ruf ja auch nicht beim Metzger an weil ich nicht weiß wie ich die überfahrene Katze am besten auf den Dönerspieß bekomme.
Wie? Im Internet gekauft? Beim Discounter? Ja dann selber schuld!
Keine Freunde die sich mit EDV auskennen und sich gratis die Nächte mit Virenentfernung und Reparatur von gammeligen PCs um die Ohren schlagen? Tja, da empfehle ich dann ein Dating-Portal.
Mein Stundensatz liegt bei 80,- Euro + MwSt. Virenverseuchte PCs sollte man normalerweise komplett plattmachen und neu aufsetzen,  Für einen „normalen“ Windows-PC dürfte man bei minimum 3-4 Stunden liegen, je nach installierter Software auch deutlich mehr – gerne übernehme ich den Auftrag, nur hat das Angebot bisher noch niemand angenommen, irgendein PC-Frickler wird das sicher gratis machen.
 
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Wie? Keine Datensicherung? Mimimimimi
KEIN MITLEID!
Viren, Trojaner, Hardware-Ausfall, das kann jeden treffen.
Wer da die paar Euronen für eine externe Platte spart ist selber schuld.
Und wer einen PC verwendet ohne zu wissen daß man eine Sicherung benötigt – dem ist nicht zu helfen.
Da hilft es auch nichts wenn man bei mir vorbeikommt, Plattencrash ist Plattencrash  und bei Verschlüsselungs-Trojanern muss man halt hoffen daß irgendwann irgendwer eine Gratis-Entschlüsselung entwickelt und mit der Welt teilt. Ansonsten sind die Kinder-Fotos der letzten 5 Jahre eben weg.
Klingt Brutal, ist es auch. Aber manche lernen halt nur auf die harte Tour und manche leider nie.
DATENSICHERUNG! DATENSICHERUNG! DATENSICHERUNG!
Ja, auch meine Webseite kann bestimmt gehackt werden, Linux, WordPress und Co. sind löchrig wie ein Sieb. nur sind die Löcher so klein daß die meisten Leute das  garnicht merken. Und wenn sich dann mal ein Tropfen bildet dann wird ein Loch gestopft und in den Medien breitgetreten. Wer dann nicht schnell einen Patch gegen Heartbleed und Co einspielt ist selber schuld. Das schützt aber nicht vor den anderen 42.000 unbekannten Lücken die leider gerade nur der Hacker kennt der es auf meine Kiste abgesehen hat.
Vor einiger Zeit hatte ich mal einem Kunden einen Account auf meinem eigenen Managed Server „untervermietet“.
Ein böser Fehler – der liess eine Agentur (die sehr viel Werbung für ihren „Professionellen Service“ macht) eine Webseite erstellen. Natürlich waren das keine ITler sondern Werbemenschen und daher wurde ein Content-Management-System installiert. So ein Programm mit dem jeder so eine Webseite basteln kann. Also so wie mein WordPress. Ist ja eigentlich nicht schlecht, aber das sollte auch gewartet werden!
Nur leider waren die Leute nicht fitt was Updates angeht und damit wurde mein Server zur SPAM-Schleuder.
Was darin resultierte daß die IP-Adresse meines Servers auf diverse Schwarze Listen kam und ich selbst keine Mails mehr versenden konnte. Tja, der Kunde durfte dann kurzfristig „ausziehen“ und ich habe wieder was daraus gelernt: vor allem „professionelle Werbeagenturen“ sind seither für mich extrem verdächtig was IT-Sicherheit angeht.
Zum Glück wurde nur der Account gehackt und nicht der ganze Server. Ging also für mich nochmal mit einem Blauen Auge aus. „Untervermietung“ zum Geld sparen gibt es seither nicht mehr bei mir.
 
Alles was mit dem Internet verbunden ist ist potentiell bereits geknackt und verseucht!
Und deswegen gibt es eine tägliche Sicherung meines Systems auf ein anderes System.
Gegen Brand, Diebstahl, Viren, usw. hilft optimal eine Dezentrale Sicherungskopie, das heisst: nicht alles an einem Ort lagern – die Sicherung liegt räumlich getrennt woanders. Und idealerweise ist zumindest eine halbaktuelle Sicherung OFFLINE vorhanden, d.h. nicht mit dem PC oder gar Internet verbunden.
Denn da muss der Hacker erst mal durch die Haustüre /Tresortüre /am Sicherheitspersonal vorbei (je nach Wert der Daten)
Für Privat reicht in der Regel eine regelmäßige Sicherung (externe Platte am PC gegen Crash und eine OFFLINE-Sicherung gegen Viren und Trojaner) – und kleiner Tipp – falls der PC verseucht ist ERST die Kiste reinigen und dann erst die Sicherungsplatte anstöpseln, sonst ist die auch gleich verseucht.
Damit meine ich wenn der PC verseucht ist, dann nicht die Sicherungsplatte anstecken und eine Sicherung versuchen. Denn erstens wird damit unter Umständen die saubere Sicherung überschrieben und zweitens  kann der aktive Trojaner /Virus / Was auch immer sich dann an den Sicherungsdateien bedienen.
Und  beim Rückspielen der Sicherung sollte man auch aufpassen daß man in die richtige Richtung kopiert. Auch da soll es schon zu Verwirrungen gekommen sein. Um Daten vom Backup einzuspielen wählt man WIEDERHERSTELLUNG und NICHT SICHERUNG. Naja, ist ja auch egal.
 
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Schon mal von e-Mail-Einschreiben gehört?
ja, ich bis vor kurzem auch nicht.
Obwohl es das wohl schon länger gibt.
Und das funktioniert so:
man bekommt eine eMail mit der Info daß irgendwo eine eMail für einen zum Abruf bereitliegt.
Man darf einen Link anklicken und dort einen Code eingeben, dann bekommt man die eMail zugeschickt (oder kann sie direkt lesen? Ich weiss es nicht)
Der Sinn liegt wohl darin, daß der Absender eine Bestätigung erhält daß ich den Link angeklickt habe.
Da muss man schon einen Knoten in der Hirnwindung haben um sich sowas auszudenken.
 
Ich klicke niemals auf irgendwelche Links in eMails. Bei unbekannten Absendern schon zweimal nicht.
Wer was von mir will soll mir direkt eine Mail schreiben.
Wer einen Zustellnachweis benötigt kann ja ein Einschreiben schicken – per Post!
 
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Eine Kundin / Kollegin / Bekannte / Freundin, also eine nette Dame die für mich die Grafik-Aufbereitung für meinen Decal-Druckservice erledigt hat auf Fratzenbuch eine Gruppe. Darin geht es um Decals.
Der erste „Sticky“ Post (also der oben drüber angeheftete Erklär-Text) erzählt davon, um was es in der Gruppe geht und daß man bei ihr die Grafik erstellen und bei mir drucken lassen kann.
Regelmäßig kommen neue Gruppenmitglieder dazu deren erster Post lautet: „Hallo, weiss jemand wo man (günstig / gut / billig /professionell) (Gratis fehlt noch) Decals drucken lassen kann?“
Da grüble ich dann erst mal über die Intention dieser Personen:
was hat sie bewegt, sich in dieser Gruppe anzumelden und wie haben sie da hin gefunden?
Und was meinen diese Personen wäre das Thema dieser Fratzenbuch-Gruppe?
Ich muss das mal bei Gelegenheit ausprobieren, ich gehe in eine Bäckerei und frage ob sie mir sagen könnten wo es in der Nähe leckere Brötchen zu kaufen gibt.  oder ich frage mal in einer Wirtschaft wo man gut essen gehen kann.
Da sieht man gleich wieder den Vorteil des anonymen Internet – Stellt man so bescheuerte Fragen im Web, dann hat man nur einen virtuellen Balken vor dem Kopf, in Real Life 1.0 könnte es vorkommen daß man selbigen in realer  Hardware übergezogen bekommt.
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Überhaupt Fratzenbuch – ich habe mich angemeldet weil man als EDV-Mensch dabei sein muss, man muss ja wissen um was es geht. Auch schreibe ich ab und zu mal was rein – Werbung für meinen Blog, Infos für Kunden, usw. Aber private Dinge teile ich nicht mit der Welt.
Spannend allerdings was andere dort posten – das tägliche Menü interessiert vermutlich viele Menschen.Oh, I Like it!
Sinnlose Spielchen mit „Markiere irgendwen dem dieser Kackhaufen gefallen könnte“.
Freundschaftsanfragen von Spammern mit nackigen Profilbildern – irgendwann schicke ich mal ein Nackig-Foto von mir zurück, das ist aber garantiert heftiger als „The walking Dead“ und „Shaun of the Dead“ zusammen.
Gibt es irgendwen der auf sowas hereinfällt? Das sind Spammer die auf meine eigenen Beiträge scharf sind, persönliche Daten die man mit „Freunden“ teilt. Dahinter stehen dann irgendwelche Mafia-Clans die sich freuen wenn man die eigene Adresse postet und dazu schöne Bilder aus Malle oder sonst einer Insel.: „Hey, wir sind in 2 Wochen zurück, bitte mal um die Wohnung kümmern, ich hätte sowieso demnächst alles bei eBay verkauft“
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kleiner Zwischentext:
Übrigens – warum ist Tanz der Teufel nach über 25 Jahren vom Index gerutscht?
Damals konnte man sich noch nicht vorstellen daß Menschen dermaßen Blöde sind, das waren ganz brutale Fantasien. Heute ist das Real Life – die Leute laufen draussen rum wie Zombies, das Hirn 1.0 wurde schon von Maden zerfressen und selbst die Splatter-Effekte gibt es in der Realität: irgendwelche Idioten sprengen sich in die Luft und wer nicht gleich mit zerfetzt wird holt nicht Hilfe sondern sein Handy und teilt den Horror mit der Welt.
Willkommen im Zombie-Land.
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CC – Carbon Copy
kennt jemand diese tolle Funktion?
Damit kann man ganz einfach sein komplettes Adressbuch mit der ganzen Welt teilen.
So eine Rundmail von der Schule mit den eMail-Adressen aller Mit-Eltern (die hat man meistens sowieso) und aller Lehrer (das ist interessant). Vereins-eMails mit allen 250 Vereinsmitgliedern im Anhang und ganz besonders toll finde ich die Mail eines IT-Großhändlers der mir 7500 geprüfte eMail-Adressen von Kollegen gratis zur Verfügung gestellt hat.
Nicht ganz so ideal war allerdings daß mein damaliger Zarafa-Mailserver sich daran verschluckt hat.
Ich meine die Adresszeile ist ja auch nicht unbedingt für einen Datenbank-Dump mit 7500 Adress-Daten konzipiert.
Immerhin ist die Kiste nicht abgestürzt sondern nur seeehhhhrrrr laaaangsam geworden.
Ich hatte gute Lust mich per „Mail an alle“ für die Adressen zu bedanken. Habs dann aber gelassen, irgendwo wäre sicher ein Anwalt darunter gewesen der mich dann dafür belangt hätte.
Habe also nur den IT-Großhändler darauf aufmerksam gemacht. Reaktion: keine.
Solche Mails sind auch immer ganz nett wenn Angebots-Anfragen reinkommen.
Ach wie nett, der Kollege A aus B darf auch ein Angebot abgeben?
 
Also – wenn man schon ein Mail an mehrere Menschen schicken will, dann nimmt man BCC – BLIND Carbon Copy!
Dabei bekommen die Empfänger einfach nur die eigene eMail-Adresse angezeigt und nicht die 42 anderen Empfänger.
 
und nur für die Historiker: Der Begriff Carbon-Copy kommt aus der Zeit als es noch keine Kopierer gab, da hat man ganz einfach einen Durchschlag erstellt indem man 2 (oder mehr) Blätter mit einem geschwärzten Blatt dazwischen übereinander gelegt hat. Einmal von Hand oder mit der Schreibmaschine geschrieben hatte man dann 2 bis X Exemplare, wobei X weniger war als die obengenannten 7500 🙂
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noch so was lustiges sind Mailing-Listen.
Da kam ich vor einiger Zeit auch mal drauf, irgend ein schlecht konfiguriertes SPAM-Newsletter.
Wenn man geantwortet hat, dann ging die Mail an alle Abonnenten dieses Newsletters.
Das Lustige daran war daß die Leute das nicht geblickt haben, zuerst kamen Bitten um Abmeldung, dann empörte Mails daß man doch garnicht zuständig sei, denn die Bitte ging ja an alle – und da waren eben Leute drunter die meinten sie wären persönlich angesprochen und dann gingen irgendwann die wüsten Beschimpfungen los.
Irgendwann habe ich das Gezeter einfach in den Spam-Filter gepackt, aber lustig war es schon 🙂
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das ist irgenwie wie diese Anfragen bei amaZOFF die an alle Käufer eines Produktes geschickt werden.
Man kann dort Anfragen stellen und die werden an Käufer des Produkts weitergeleitet, denn die wissen ja vielleicht die Antwort – und damit spart man auch Beratungs-Personal. Also eine Win-Win-Situation. Oft fühlen sich die Mail-Empfänger aber persönlich angesprochen und blicken es nicht daß es sich um eine maschinengenerierte Mail handelt.
Da bekommt man dann eine Mail mit dem Text:  Ist das eine Funky Mouse oder hat diese Maus ein Schwänzchen?
Und als Antwort gibts: „weiss ich doch nicht Du perverse Sxx
Und solche hilfreichen Antworten werden dann unter Umständen öffentlich bei amaZOFF reingestellt, damit andere Interessenten gleich Bescheid wissen 🙂
 
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Neulich bekam ich eine Mail meiner Versicherung, einer ziemlich großen.
Ein schlauer Mitarbeiter (oder eine Mitarbeiterin) warnte darin vor Phishing-Mails.
Das sind diese gefälschten Mails die Zugangsdaten abgreifen wollen für Banken und sonstige lohnenswerte Ziele.
Da stand dann auch alles ganz korrekt drin: Niemals Links anklicken, niemals Pin und Tan eingeben, niemals irgendwelche Daten an unbekannte Leute verteilen.
Tja und ganz besonders interessant fand ich den Intelligenztest am Ende der Mail.
Um zu überprüfen ob die Kunden die Mail gelesen und verstanden hatten stand da:
„Für weitere Informationen zu diesem Thema klicken Sie auf diesen Link zu Ihrem persönlichen Portal,  Dort finden Sie noch weitere Informationen“
Habe natürlich mal (in einer geschützten Umgebung) den Link angeklickt, der führte wie erwartet zum Kundenportal und forderte als erstes nach Benutzername und Passwort.
Was würde irgendwelche Kriminielle daran hindern, solche Mails zu versenden?
Und wer würde dann den Link anklicken und seine Daten eingeben?
Vermutlich einige.
 
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tja und nachdem ich diesen Beitrag am 21.9.2017 geschrieben habe will ich mal wieder fleissig die Bestellungen meiner Kunden versenden und bekomme beim Geschäftskundenportal meines Versanddienstleisters folgendes zu sehen:


Wartungsarbeiten / Site maintenance

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
um Ihnen einen noch besseren Service bieten zu können, führen wir Wartungsarbeiten an unseren Kundensystemen und Webseiten durch. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis.
Bald stehen Ihnen die Systeme und Webseiten wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team (Versanddienstleister) Group
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Nein, dafür habe ich überhaupt kein Verständnis!
Gibts halt heute wieder keine Pakete.
Früher gab es eine Offline-Versandsoftware, die hat IMMER funktioniert, denn das war offline.
Wenn es nicht funktioniert hatte war es an mir das auf einem anderen PC zu starten oder die Kiste zu reparieren.
Paketversand war aber immer möglich.
Diese Software wurde mir weggenommen, jetzt geht alles über die Cloud, besser, schneller, sicherer – sagte man mir.
Meine Bedenken wurden belächelt – und bis heute ignoriert.
Dafür bekomme ich obige Meldung alle 2-3 Wochen. Dann ist wieder ein Arbeitstag im Eimer.
Vielen Dank für diese Verbesserung!
Und wenn mal wie letzte Woche nicht der Versand-Dienstleister schuld ist sondern mein Internetanbieter einen Ausfall hat, dann geht es eben auch nicht. Macht ja nichts, kann man ja solange in der Nase popeln. Meine Kunden haben sicher Verständnis dafür.
Wieso muss alles in die Cloud? Was wurden den Managern geCLOUD daß sie so eine Lösung einführen?
Nur weil es Hip ist ist es nicht besser. Aber klar, Cloud hört sich moderner an, da kann man schon mal schwach werden. Ist doch toll wenn man technologisch an der Spitze steht.
 
PS.: die Service-Hotline meinte ich solle meinen Browser neu starten, Cache und Cookies löschen.
Ja, das sind voll die IT-Profis. Davon geht natürlich eine Server-Meldung weg die WARTUNGSARBEITEN anzeigt..
Andererseits stimmt das ja auch irgendwie:
Einfach oft genug den Kunden auf eigenes Verschulden hinweisen und irgendwo klicken lassen, irgendwann funktioniert das System dann ja wieder und dann kann man sagen: Siehst Du – jetzt hast Du das endlich richtig gemacht, jetzt tut es ja wieder – Bei uns war nie was kaputt.
Aber leider passt die Meldung „Wartungsarbeiten“ nicht ganz dazu.
Das hat dann der Lehrling verbockt. So eine ehrliche Meldung darf man doch nicht online stellen.
Ob das mit der Übernahme nach der Ausbildung dann noch klappt? Ich weiss nicht.
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der Tag geht dann direkt so weiter:
ein Brief (klassisch per Post) von einem EDV-Unternehmen aus dem Nachbarort.
Die wollen sich als IT-Dienstleister für mein Unternehmen vorstellen. Hm, brauche ich das?
Anscheinend mache ich den Eindruck.
Ein Fall für den Mülleimer.
 
Nach der Mittagspause die erste Mail:
Hallo, ich würde gerne Decals drucken, was kostet das?
Hm, so ungefähr Zweiunddröflzig fünfundelfzig.
Ich weiss auch nicht warum mich der Typ im Eiskaffee so doof angeschaut habe als ich gesagt habe: ich will ein Eis, was kostet das?
 
Ah, der Anrufer aus Bangladesh hat sich wieder an meinem AB versucht – dieses Callcenter mit „Can I speak to Mr. …“
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Ich bin eindeutig für den PC-Führerschein!
 
PS.: das sind nur die einfachen Fälle.
Die besonders krassen Fälle kann ich leider garnicht hier veröffentlichen da ich sonst vermutlich sofort einen Anwalt am Hals hätte – wie üblich henkt man lieber den Überbringer der schlechten Nachricht als den Verursacher der Katastrophe.
Es wundert mich doch immer wieder daß das ganze System in Deutschland/EU/Welt noch nicht zusammengebrochen ist.
So um 1985 war ich „der Freak“, ich kann mich noch erinnern wie ich mit meinem Onkel bei Verwandtschaftstreffen auf den Papiertischdecken Programme entwickelt habe. Alle anderen haben nur die Köpfe geschüttelt.
Mittlerweile erschreckt mich die Entwicklung nur noch. Und da geht es nicht nur um die Smombies (Smartphone-Zombies). Bin ich der einzige der sieht daß die Menschen nur noch in kleine leuchtende Schachteln schauen? Vor kurzem war zu lesen daß Menschen den Notruf gewählt hätten weil der IT-Beichtstuhl watsup eine Störung hatte.
Da hab ich mich gefragt was mehr gestört war – die Technik oder der User?
 
Die Technikgläubigkeit wird noch unser Untergang!
1987 gab es Demonstrationen und Massenproteste gegen die Volkszählung.. Heute gibt jeder freiwillig alle seine Daten an Fratzenbuch und Co.
Ein irrer Trend.
 
Eine seltsame Welt – vermutlich bin ich einfach nur zu alt für diesen Scheiß!
 
 

3D-Drucker – Teil5: Drucksache!

3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Seit Teil 4  meines Blog-Beitrags zum Creality 3D-Drucker CR-10 sind schon wieder 2 Monate vergangen.
Ich bin überrascht wie oft die 4 Beiträge bisher aufgerufen wurden – und mittlerweile werde ich sogar gefragt wann es weitergeht. Daher will ich mal loslegen 🙂
 
Geduld3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Das Wichtigste was ich in den letzten Wochen zum 3D-Druck gelernt habe ist Geduld!
Ohne Geduld geht garnichts, denn 3D-Drucker sind vor allem eins – langsam.
Selbst kleinste Druckobjekte rechnet man eher in Stunden denn in Minuten.
Aber wenn man sich die Zeit nimmt und in Ruhe arbeitet, dann kommen auch tolle Dinge zustande.
Mein kleiner Lord Vader hat jetzt endlich ein Lichtschwert bekommen.
Damit ist er jetzt im Dschungel unterwegs und kämpft mit wilden Wassermelonen.
 
Material
Darth ist mit schwarzem PLA gedruckt, dem einfachsten Material und ideal für Einsteiger. Allerdings auch das am wenigsten haltbare.
Da die Temperaturbeständigkeit nicht besonders hoch ist sollten Objekte aus PLA nicht unbedingt im Freien eingesetzt werden. Meine aus PLA gedruckten Stäbe für eine Drahthalterung hat es mit der Zeit alle verbogen.
Das ist natürlich nicht so toll. Da ist man stolz etwas sinnvolles gedruckt zu haben und nach ein paar Wochen ist das Zeug schon wieder defekt. Denn lange bevor das Material schmilzt wird es weich. Und dann ist die Belastbarkeit nur noch minimal. Wirkt dann noch eine mechanische Belastung (Zug durch den Draht), dann verbiegt sich das Objekt eben. Die Drahthalter sind nicht kaputt, sie sehen aus wie frisch gedruckt, nur eben jetzt nicht mehr gerade sondern krumm.
ABS wäre eine Alternative, Aber dafür ist ein geschlossenes Gehäuse nötig und das Zeug stinkt beim Verarbeiten.
Daher habe ich auf PETG umgestellt.
PETG vereint die Vorteile von PLA und ABS:
Es ist relativ einfach zu verarbeiten, fast wie PLA. Aber es hat eine höhere Temperaturbeständigkeit fast wie ABS.
Man benötigt kein Gehäuse, es stinkt nicht beim Drucken, das Material ist ungiftig, angeblich sogar lebensmittelecht (wohl abhängig vom Hersteller). Insofern derzeit mein Lieblingsmaterial.
Allerdings neigt das Material vermehrt zum Stringing, d.h. Fadenbildung beim Druck. (Wenn man druckt und dann der Druckkopf ohne Materialvorschub zum nächsten Druckpunkt fährt bilden sich vermehrt feine Fäden.) Die lassen sich aber später relativ problemlos entfernen.
Da ich zum Anfang einiges PLA gekauft habe (man braucht ja verschiedene Farben) wird das natürlich verdruckt. Aber ansonsten ist PETG mein aktuelles Lieblings-Material.
Das Laserschwert ist dann auch aus PETG gedruckt – Graues PETG für den Griff und rotes, teiltransparentes Material für die Spitze.
3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Den kleinen Vader habe ich übrigens auf Thingiverse.com gefunden, genauso wie diese hübsche kleine Schildkröte die sogar federnde Beine hat.
Und diese Beine haben es in sich – irgendwie laufen die Viecher dauernd davon. Ich musste schon mehrere nachdrucken weil die nach Besuchen von Freunden verschwunden waren (natürlich mit meiner Zustimmung 🙂
 
Tja und dann gibt es ja noch Wood-PLA, Stone-PLA und sonstige exotischen Materialien. Aber alles zu seiner Zeit.
 
 
Druckeinstellung
Überhaupt die Druckeinstellung ist ein schwieriges Thema.
Einfach Werte aus dem Internet übernehmen geht leider nicht, denn Materialien verschiedener Hersteller, selbst verschiedene Lieferungen desselben Herstellers haben unterschiedliche Druckeigenschaften. Und nicht zu vergessen die Toleranz der Geräte. Hat der Temperatursensor nur eine Genauigkeit von +/- 5%, dann bringen Importierte Einstellungen gleich garnichts wenn schon 2-3°C Temperaturänderung deutliche Änderungen im Druckbild bewirken.
Beispiel: Ich drucke PETG mit 238°C mit 0.12mm Layer Height, Wall-Speed 20mm/s, Infill-Speed 40mm/s. Das funktioniert sehr gut.
Im Web habe ich zum gleichen Material andere Einstellungen gefunden. Aber schon 240°C funktionieren bei meiner Maschine nicht mehr richtig. 2°C entscheiden zwischen gutem und schlechtem Druck. Bei 240°C sind aber 5% Toleranz schon 12°C Unterschied zwischen 2 Maschinen! Daher kann man die Angaben anderer Anwender nur als groben Richtwert nehmen und muss sein Gerät und sein Material individuell einmessen.
Wenn man dann seine Einstellung hat und beispielsweise die Layer-Dicke ändern will damit das Gerät schneller druckt (dickere Schicht = schnellerer Druck, dünnere Schicht  = saubererer Druck) oder man ändert die Druckgeschwindigkeit, dann kann man gleich wieder von vorne anfangen.
Denn mehr Materialvorschub heisst anderes Schmelzverhalten, wenn schneller gedruckt wird muss die Düse mehr heizen, also höhere Temperatur. Zu heiss darf es aber auch nicht werden, sonst tropft es, zieht Fäden oder im schlimmsten Fall verbrennt das Material und verstopft die Düse. Da heisst es gleich wieder ausprobieren.
Hat man seine Einstellungen mal gefunden, dann sollte man diese am besten aufschreiben.
Eine optimale Einstellung ist wichtig:
zu geringe Temperatur: die Schichten verbinden sich nicht richtig, das Objekt wird brüchig. Es gibt Aussetzer im Druck weil nicht genug Material nachkommt, d.h. im Druck entstehen Löcher und unschöne Oberflächen.
zu hohe Temperatur: gedruckte Objekte verbiegen sich bevor sie abkühlen, insbesondere bei freitragenden Objekten wie überdruckten Öffnungen, da hängen dann einzelne Materialfäden durch, das sieht häßlich aus und ist auch sonst nicht so gut. Ausserdem kann es zu Tropfen- und Fadenbildung kommen.
 
Druckbett – die erste Schicht ist entscheidend.
3D-Drucker - Teil5: Drucksache!
Für das Gelingen des Drucks ist die erste Schicht die Wchtigste.
Denn ohne guten Halt kann sich das Objekt beim Druck vom Träger lösen, verschieben oder umkippen und damit den Druck zunichte machen. Ganz ärgerlich ist das wenn es erst nach mehreren Stunden Druck passiert.
Im Internet gibt es jede Menge Vorschläge und Ideen für die optimale Haftung.
Beim Creality CR-10 wird eine Glasplatte mit 30x30cm mitgeliefert die leider oft in sich verbogen ist.
Aber auch sonst hält so ein Druckbett nicht ewig. Daher sollte man sich also rechtzeitig Ersatz besorgen.
Nach vielen oft ziemlich frustigen Versuchen hier ein Tipp von mir (der so sonst noch nirgends zu finden ist, aber zumindest bei meiner Maschine hervorragend funktioniert):
Man nehme Ikea-Spiegel 30x30cm, aktuell kosten 4 Stück 6,99 Euro. (ok, der Tipp ist bekannt)
Den Spiegel beklebt man aber mit Transfer-Tape für Beschriftungen (das ist neu und von mir!)
Im Web kursieren viele Tipps zu Maler-Krepp und vor allem zu sündhaft teurem blauen Klebeband.
Fahrzeugbeschriftungen werden meistens geplottet. Und um die geschnittenen Buchstaben auf das Zielobjekt zu transferieren nimmt man Transfer-Tape. Das ist im Prinzip nichts anderes als das besagte Maler-Tape. Nur eben viel billiger und ganz wichtig: es ist in 30cm Breite erhältlich! Man muss also nicht das Druckbett in 5cm-Streifen abkleben sondern kann den ganzen Spiegel am Stück abdecken.. Mein Tape ist das Gronal Rapid Transfertape. Das gibts beim Werbetechniker des Vertrauens. Sollte Bedarf bestehen kann ich das auch in meinen Shop unter www.drucker-onkel.de aufnehmen.

Die Haftung ist perfekt, die Methode ist sehr günstig und wenn sich mal ein Druckobjekt nicht vom Träger löst einfach ins Wasserbad damit. Für die Zwischenzeit hat man ja noch die 3 anderen Spiegel.
 
Und dann wäre da noch das Leveling, also das Einmessen des Abstandes zwischen Druckkopf und Druckbett.
Da kann man 100x messen und beim nächsten Mal ist es trotzdem wieder verstellt.
Ich habe da mittlerweile meine ganz eigene Methode: Skirt-Lines – das sind einfache Linien um das Objekt
Einfach soviel wie man zu brauchen meint – bei großen Objekten weniger, bei kleinen mehr.
Der Drucker wird grob eingemessen, dann geht der Druck los – erst einmal werden diese Skirt-Lines gedruckt.
Und die schaut man sich einfach an – die müssen schön flach, gleichmäßig und sauber gedruckt werden.
Ist die Linie zu flach, dann dreht man den Abstand auf der Seite etwas größer, gibt es eine Wurst oder hängt das Filament in der Luft, dann schnell den Abstand verringern. Mit etwas Übung hat man dann anhand der Skirt-Linien den Drucktisch perfekt ausgelevelt – und danach macht der Drucker direkt mit dem eigentlichen Druckobjekt weiter.
 

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 – Teil4: jetzt gehts lohos…

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...


3D-Drucker sind wirklich ein spannendes Betätigungsfeld.

Allerdings benötigt man viel Geduld wenn man problemlos einwandfreie Objekte drucken will.

Nachdem ich jetzt einiges erfolgreich gedruckt habe, wird es Zeit für den nächsten Teil meiner Blog-Serie zum 3D-Druck.

Ich rede jetzt noch gar nicht von selbst designten Dingen, dazu komme ich später noch.

Erst einmal habe ich auf Seiten wie www.thingiverse.com gewühlt.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...
Die Macht erwacht 🙂

Dort gibt es Tausende von druckfertigen Objekten. Die meisten sind sinnlos oder für sehr spezielle Anwendungen.

Einige aber auch hochinteressant. Das größte Problem ist das „Finden“.

Als Heimkino-Fan habe ich mir erst einmal ein paar Objekte von Star Wars ausgesucht.

Ein Darth Vader als riesige Lego-Figur. Cool.

Allerdings ist der Druck gar nicht so einfach.

Es gibt so viele Parameter die zusammenspielen:

Die Drucktemperatur muss hoch genug sein damit das Filament schmilzt. Aber zu heiß darf es nicht sein, sonst zieht es Fäden oder tropft. Die Schichtdicke muss passen. Fein sieht besser aus, dickere Schichten sind stabiler und drucken schneller. Ein schnellerer Vorschub beschleunigt den Druck, kann aber zu erhöhtem Wackeln führen das dann im Druck als Ghosting, Gewobbel oder Ausfransung sichtbar ist. Dann muss man natürlich wieder die Temperatur anpassen.

Infill benötigt man – eine Füllung für die Hohlräume. zu viel ist Materialverschwendung und verlängert den Druck, bei zu wenig Material fehlt die Stabilität. Die meisten Deko-Objekte werden mit 20-30% Infill gedruckt. Hier gibt es wieder verschiedene Einstellmöglichkeiten. Rechtecke, Linien, Dreiecke und vieles mehr. Bis man herausgefunden hat, welche Einstellungen am Besten sind, benötigt man sehr viel Übung. Aber für den Anfang funktionieren auch die vorgegebenen Einstellungen.

Support benötigt man für überhängende Teile – das sind gedruckte Stützen die man nach dem Druck wieder entfernt. Am besten wäre natürlich ein Support, der sich später automatisch entfernt. So etwas gibt es tatsächlich: Filament, das sich später mit Wasser auflösen lässt. Allerdings benötigt man dazu einen 3D-Drucker mit 2 Druckköpfen, das macht die Sache deutlich teurer und geht dann schon wieder in Richtung Profi-Bereich. Für Heimanwender ist das leider bisher nur ein Traum.

Aber ohne Support würden überhängende Teile ab einem bestimmten Winkel oder Größe einfach abbrechen oder umkippen. Frei durch die Luft drucken geht leider wegen der Schwerkraft nicht.

Das merkt man aber schnell, wenn man es mal vergessen hat.

Die Luftfeuchte muss auch passen und vieles mehr.

Es gibt also sehr viele Stellschrauben an denen man drehen kann.

Tja und dann gibt es noch verschiedenes Material: PLA, ABS, PETG.

Jedes Material mit Vor- und Nachteilen.

Und natürlich hat jeder einen anderen Drucker, die Angaben aus dem Web kann man daher auch nur als Grundlage für eigene Versuche verwenden.
Allein zwischen verschiedenen Geräten des gleichen Druckerherstellers variieren die Einstellungen gewaltig. Bei Bauteil-Toleranzen von teilweise 5-10% ist die empfohlene Einstellung von 200°C von Anwender A beim Drucker von Anwender B eben nicht geeignet, weil Gerät A mit -5% effektiv gerade mal 190°C erreicht und Gerät B mit +5% 210°C, da hilft nur ausprobieren. Außerdem ist jedes Filament anders.
Für die eigenen Versuche sind Angaben von Benutzern mit gleichen Geräten aber durchaus hilfreich.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Irgendwann hat man zwar den Bogen raus, aber bis dahin kann es ein langer Weg sein und teilweise ist es ziemlich frustrierend, wenn nach 5 Stunden Druck irgendetwas umfällt oder abbricht.

Als Einsteiger fängt man am besten mit PLA an, das ist günstig und gelingt fast immer einigermaßen auf Anhieb.

Hat man die Hürden der China-Kiste überwunden und alles einigermaßen gerade gebogen, dann kann es losgehen.

Alternativ kann man auch teurere Geräte kaufen und alles passt ab Werk – oder auch nicht.
Da hilft nur vorab informieren und dann lesen, lesen, ausprobieren, lesen. Nur Einschalten und Drucken geht bei 3D-Druckern meistens ziemlich schief.

Basteln muss man so gut wie immer.

Aber sonst wäre es ja auch langweilig.

Mein selbst gedruckter Darth Vader ist jedenfalls mittlerweile (fast) fertig.

Naja, nicht ganz. Der Lichtschwert-Griff ist ungefähr 5x schiefgegangen, bis ich gelesen habe, dass andere damit auch ihre Probleme hatten. Allerdings gibt es noch andere Designs. Der Griff ist zwar erst mal gedruckt, aber der dunkle Lord bekommt noch eine bessere Waffe. Gerade drucke ich aber mit anderen Farben, er muss also noch etwas warten.

Das größte Problem bei meinen ersten Drucken war übrigens die Haftung am Druckbett.

Die bei meinem Drucker mitgelieferte Glasplatte war absolut ungeeignet weil krumm!
Die Chinesen nehmen es beim Creality CR-10 nicht ganz so genau. Dabei liegen zwischen Gelingen und Ausschuss nur 1/10mm. Da ist es ärgerlich, wenn die Druckplatte nicht ausreichend eben ist.

Man soll den Drucker so ausrichten daß ungefähr 0,1mm Platz zwischen Düse und Druckfläche ist.

Das geht natürlich garnicht, wenn die Druckfläche in sich schon fast 2mm Toleranz aufweist.

Abhilfen gibt es viele – Druckplatten aus Glas, Keramik, Kunststoff, beschichtet und unbeschichtet.

Und irgendwie macht jeder andere Erfahrungen. Also muss man auch hier ausprobieren.

Mit dem richtigen Druckbett – ich arbeite gerade mit einem Ikea-Spiegel (Tipp aus dem Internet) und Klebefolie – haftet der Druck perfekt und löst sich beim Druck nicht ab. Das ist schon mal eine wichtige Hürde.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Denn nichts ist schlimmer als wenn der Druck nach 5 Stunden umfällt und alles umsonst war.

Die Haftung habe ich mittlerweile im Griff.

Aber das war sehr nervig. Einige Male war ich kurz davor, den Drucker aus dem Fenster zu werfen.

Mein System fürs Druckbett:

Ikea-Spiegel 30x30cm (4 Stück für 6,99 Euro) und einfaches Malerkrepp. Haftet sehr gut und ist eine günstige Lösung.

Bei größeren Objekten kam es schon vor, dass die Objekte sich nicht mehr lösen ließen. Da habe ich den Spiegel mitsamt dem Objekt einfach in Wasser gelegt.

Nach einiger Zeit hat sich die Klebefolie gelöst und alles war perfekt.

Manchmal war die Haftung aber so fest, dass sich beim Ablösen Glassplitter aus der Spiegeloberfläche gelöst haben, das war nicht wirklich erfreulich.

Da die Spiegel im 4er-Pack verkauft werden hatte ich bei fest haftenden Objekten in der Zwischenzeit einfach mit einem anderen Spiegel weitergedruckt.

Mittlerweile habe ich natürlich auch sinnvolle Dinge gedruckt (alle von thingiverse.com).

Ein Insektenhotel für den Garten.

Die kleinen Krabbelviecher sind ja leider stark unter Druck. Überall wird gerodet und Monokultur angepflanzt. Damit es dem Mensch gefällt wird gespritzt und bearbeitet, da wird der Platz für die Insekten immer weniger.

Daher erst mal was für Wildbienen und Co. gedruckt. Hoffe das Hotel gefällt.

(Nach einer Saison muss ich leider sagen, dass es doch nicht ganz so sinnvoll ist, denn die Insekten mögen das Ding anscheinend nicht)

Natürlich mitten in die Himbeeren gehängt, damit es genug Futter (Blüten) gibt – und später viele Himbeeren für uns.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Beim Füllen des Plantschbeckens mit dem Außenwasserhahn gab es wie immer nur kaltes Wasser (Leitungswasser hat leider nur ca. 8°C).

Die Vorjahre haben wir warmes Wasser mit der Gießkanne geholt. Nur war das sehr mühsam und anschließend war die ganze Küche vertropft.

Dieses Jahr habe ich einfach einen Adapter ausgedruckt und den Schlauch in der Küche am Wasserhahn angeschlossen.
Auch hier gab es fertige Druckvorlagen direkt im Internet.

Nicht ganz perfekt und unbeaufsichtigt wollte ich das lieber nicht verwenden. Der gedruckte Adapter mit direktem Schlauchanschluss war auch nicht wirklich fest. Aber es hat funktioniert. Auf der To-do-Liste steht ein anderer Adapter mit Gardena-Anschluss. Dann hält das besser.

Für die kurze Zeit der Pool-Füllung war das OK.

Und bevor Kritiken kommen: wir haben einen 1000l-Solartank, der ist im Sommer mittags wegen Überhitzung voll. Da kann man gut einen Pool mit warmem Wasser füllen, ohne irgendwelche fossile Energie zu verbrauchen.

Und das Pool-Wasser wird nach 2 Tagen zum Gießen verwendet.

Der Printserver aus Raspberry Pi und Octoprint funktioniert auch einwandfrei:

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Mit Octoprint kann der Drucker stundenlang laufen, ohne dass man einen PC benötigt.

Stundenlange Drucke sind bei diesen Geräten eher die Regel.

Für 3D-Drucke benötigt man viel Geduld.

Für die 3 Teile des Windrades in unserem Garten wurde zusammen über 2 Tage gedruckt. Im Bild ein Rotor des Windrades.

Nach den Fehlschlägen am Anfang druckt man immer mit der Angst, dass zwischendrin etwas umkippt, abreißt, sich der Druck vom Druckbett löst, die Düse verstopft oder sonst etwas passiert.

Aber es ist alles gut gelaufen und das Windrad funktioniert einwandfrei. Mit 2 Kugellagern aus diesen komischen Fidget Spinnern und einer alten 8mm-Gewindestange eine nette Deko für den Garten. Jedenfalls so lange, bis bei der ersten Gartenparty die Gäste auf die Idee kamen, dass man Fußball spielen müsste. Einen direkten Treffer hat das selbst gedruckte Windrad leider nicht überlebt. Aber dafür hat man ja den 3D-Drucker. Da druckt man einfach ein neues – oder etwas anderes.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Als nächstes gab es dann einen Blumentopf. Natürlich ebenfalls aus dem Web (www.thingiverse.com).

Gedruckt in blauem PLA sieht das Ding obercool aus.
Wenn die Sonne darauf scheint, leuchtet es und sieht leicht durchschimmernd aus.

Davon will ich noch mehr drucken – andere Designs, andere Farben. Nicht diesen Einheitsbrei aus dem Baumarkt. Übertöpfe finde ich nicht so toll und die direkt bepflanzbaren Teile sind meistens nur langweilig.

Selber drucken macht da viel mehr Spass.

Aber erst mal muss die Dichtigkeit überprüft werden. Nicht, dass irgendwann die Wohnung unter Wasser steht. Für den Garten druckt man solche Töpfe besser in PETG. PLA ist nicht wirklich UV-stabil und auch kaum hitzebeständig. Da reicht schon ein heißer Sommertag mit 40°C, um bei den gedruckten Objekten Verformungen hervorzurufen.

Nach über 1 Woche ist bei diesem blauen Blumentopf jedenfalls noch alles dicht. Und ich glaube, die Pflanze fühlt sich wohl. Vielleicht mag sie blau?

Bei den Designs kann man sich richtig austoben. Da kann man sich gar nicht entscheiden. Und das Coole – man kann die Vorlagen auch anpassen – an die Größe des Fensterbretts, an die Pflanze, die Farbe, das Material. Alles ist frei wählbar.

Serienfertigung

Für den Einsteiger eignen sich übrigens am besten die kleinen Druckobjekte, wie beispielsweise Kühlschrankmagnete. Die Druckobjekte sind meistens in weniger als einer Stunde gedruckt und passende Magnete gibt es bei Amazon, eBay oder aus China für wenig Geld. Bei Thingiverse gibt es Geckos als Kühlschrankmagnete, davon habe ich mittlerweile bestimmt 20 Stück gedruckt. Allerdings verschwinden die Dinger auch relativ schnell. Sobald Besuch da war, sind oft keine mehr da. Auch andere lustige Objekte kommen als kleines Geschenk gut an. Es muss nicht gleich ein großer 20 Stunden Druckjob sein. Mit den kleinen Dingen kann man auch gut an den Einstellungen basteln und es ist nicht so schlimm, wenn mal etwas schief läuft.

Zurück zu Octoprint:

Gegenüber dem Druck von Chipkarte hat man einen deutlich gesteigerten Komfort, weil die wichtigsten Dinge per Netzwerk erreichbar sind.

Und gegenüber einem PC benötigt die Lösung viel weniger Ressourcen, spart vor allem Strom und das Ding bootet nicht wie ein Windows-Rechner unkontrolliert neu, weil Microsoft meint, es sei mal wieder Zeit für irgendein unsinniges Update.

Mit einer uralten Webcam aus der Grabbelkiste im Keller habe ich sogar ganz einfach eine Video-Überwachung dazu basteln können. Octorpint erstellt mir auf Wunsch von jedem Druckjob sogar eine Zeitraffer-Aufnahme.

Das ist toll, denn erstens hat man lustige Zeitraffer-Videos von seinen gedruckten Objekten. Und zweitens kann man bei Fehlschlägen sofort erkennen, wann und wo etwas passiert ist.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Drittens kann man aus der Ferne sehen, ob der Druckjob noch sauber läuft – und bei Bedarf erst mal stoppen. Wäre ja sonst schon doof, wenn man aus der Ferne sieht, dass der Drucker Mist macht, man aber erst 3 Stunden später ausschalten kann.

Mittlerweile habe ich mich auch um die helle Seite der Macht gekümmert:

Eine kleine Yoda-Figur ziert seit kurzem mein Film-Regal. Natürlich mit grünem Filament gedruckt.

Der erste Druck ist leider schiefgelaufen. Da stand wohl die Vader-Figur zu nah am Drucker.

Aber beim zweiten Versuch „Gelungen es ist!“

Im nächsten Blog-Beitrag geht es dann um weitere „Fehlschläge und Probleme“ sowie den Druck mit anderen Materialien.

Nach dem einsteigerfreundlichen PLA  habe ich mich auch mal an andere Dinge gewagt.

Zum Beispiel an den Druck mit Holz.

Ja richtig gelesen – man kann mit Holz drucken.

Ok da werden keine Bretter eingelegt, aber das Filament enthält Holzstaub und der Druck sieht aus und riecht ähnlich wie Holz. Sehr spannend.

Damit habe ich mir zuerst mal einen Schreibtisch-Ständer für meine Füllhalter gedruckt und dann (wieder von Thingiverse) einen Baby-Groot (aus Guardians of the Galaxy)

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

Aber dazu mehr im nächsten Teil…

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil4: jetzt gehts lohos...

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 – Teil3: Lust und Frust

Mein CR-10 3D-Drucker 3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil3: Lust und Frust
Hier kommt wie versprochen der 3. Teil zu meinem 3D-Drucker.
Der Druck der obligatorischen Glückskatze hat ja erstaunlich gut funktioniert.
Die Katze wird als Test auf einer Chipkarte mit dem Drucker mitgeliefert. Allerdings ist die Datei defekt, daher verliert die Katze beim Druck den Kopf. Daran erkennt man im Internet wer sich vorher schlau macht und wer einfach drauf los bastelt – die Foren zum CR-10 sind voll von verzweifelten Anwendern die nur kopflose Katzen drucken können – ich habe zum Glück vorher eine korrigierte Version aus dem Netz geladen.
Nächste Anlaufstelle sind 3D-Portale wie z.B. Thingiverse.com.
Dort gibt es Tausende vorgefertige Druckdateien die man direkt ausdrucken oder als Vorlage für eigene Kreationen verwenden kann. Da die Erstellung eigener Vorlagen in 3D doch sehr aufwändig ist kann man da auch erst mal einiges ausdrucken um den Drucker kennenzulernen. Denn ganz so einfach wie mit der Katze funktioniert es nicht immer.
Ich habe mir bei Thingiverse einen Account angelegt und erst mal alles was mir gefallen hat in eine Sammlung gezogen (Eigene Sammlungen sind ganz gut weil man sonst schnell den Überblick verliert).
Für den Einstieg habe ich erst mal ein paar Sharkz-Klammern ausgedruckt, kleine Universalklammern die man als Wäscheklammer, Papierklammer oder auch für viele andere Dinge verwenden kann.
Mit der Katze bin ich dann erst mal ganz stolz zu meiner Frau: „Schau mal – es funktioniert!“
Antwort: „was willst Du denn mit der Katze?“
Frauen verstehen einfach nicht was ein „TESTDRUCK“ ist.
Mein Sohn war da schon besser drauf: „Papa, darf ich die Katze haben und mit in die Schule nehmen?“
Klar, dafür habe ich das Ding doch gedruckt 🙂
Während die Klammern gedruckt wurden habe ich entschieden, daß das mit der Speicherkarte nichts taugt, einen PC wollte ich aber für die stundenlange Arbeit auch nicht opfern und am Arbeitsplatzrechner will ich keine Drucksoftware im Hintergrund laufen lassen, der wird öfters m
al rebootet und wenn so ein Druckjob läuft ist das nicht so toll.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil3: Lust und Frust
Octoprint Druckserver

Die Lösung: OctoPrint!
Eine perfekte Druckserver-Lösung für den Raspberry Pie. In wenigen Minuten eingerichtet und perfekt zur Ansteuerung des Druckers geeignet. Bedienbar über eine Weboberfläche von jedem PC aus  oder von allen Geräten die einen Webbrowser haben – zur Not auch vom Handy.
Im Keller fand sich noch ein alter Raspi 1 und daneben lag eine noch viel ältere Webcam. Die wurde auch gleich reaktiviert – sonst muss man ja dauernd zum Drucker laufen um zu sehen ob er noch druckt.
Die Installation war kinderleicht. Keine 20 Minuten später lief der Printserver und auch die Webcam funktioniert einwandfrei mit Octoprint.
Nur das Einstecken des Druckers musste noch warten – da wurde ja gerade gedruckt.
Das funktioniert dann aber auch ohne irgendwelche Probleme. Nur die Baudrate der Verbindung musste manuell eingestellt werden, mit „AUTO“ funktionierte es am CR-10 nicht.
Die Klammern waren perfekt gedruckt, ich war begeistert. Gleich den nächsten Druckjob gestartet, diesmal was sinnvolles – kleine Stäbe für den Garten als Halterung für einen Elektrozaun.
Total begeistert ging ich mit den Klammern in die Wohnung, meine Mutter war gerade zu Besuch. Voller Stolz zeigte ich ihr die Klammern und sagte: Schau mal, ich habe jetzt einen 3D-Drucker.
Antwort: „was willst Du denn mit den Klammern!?“
Nein, Frauen verstehen WIRKLICH NICHT was ein „TESTDRUCK“ ist.
Aber mein Sohn, der fand die Klammern toll und konnte die natürlich auch gut gebrauchen.
SO muss die Reaktion sein!
Übrigens – seit der Drucker da steht kommt er morgens nach dem Aufstehen und Mittags nach der Schule als erstes immer ins Büro und schaut was neues gedruckt wurde.
 
Tja und dann wagte ich mich an ein etwas größere Objekt.
3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil3: Lust und Frust
 
Erst mal ein Windrad, eine optische Illusion, ebenfalls von Thingiverse.
Hätte ich doch erst mal die Kommentare durchgelesen – da hatten einige Probleme mit.
Irgendwie klappte der Druck nicht so recht. Mal waren Löcher im Druck, mal Streifen und ganz fies:
 
beim Druck des Halters hat sich nach 2 Stunden einfach das Objekt von der Druckplatte gelöst und verschoben. Der Drucker hat fleissig weitergedruckt und das ging leider ziemlich daneben, denn frei in der Luft funktioniert das leider nicht so toll.
 
Nach 3 Versuchen die jeweils Stunden dauerten hatte ich zwar ein Windrad, das war aber ziemlich hässlich gedruckt und sehr spröde. Als ich dann die Kommentare gelesen habe habe ich das erst einmal zurückgestellt.
 
Als nächstes gab es einen Halter für die Hotbed-Kabel.
Die waren einfach angelötet und hingen frei in der Luft, Kurz oder später führt sowas zu Kabelbruch.
Aber auch hier gab es im Web jede Menge fertige Verbesserungsvorlagen.
Also schnell ausgedruckt, eingebaut und weiter ging es.
gescheiterter Druckversuch - sieht gut aus, funktioniert aber nicht.
gescheiterter Druckversuch – sieht gut aus, funktioniert aber nicht.

Aufgefallen ist mir bei der ganzen Druckerei die geringe Haftung am Druckbett.
Immer wieder verschob sich ein Teil beim Druck oder haftete einfach nicht an der Glasplatte.
Das war sehr nervig. Im Web war dazu einiges zu lesen.
Alle möglichen Dinge habe ich ausprobiert: Klebestick, eine Glasplatte vom Glaser, Tape. So richtig überzeugt hat mich nichts. Mit der Zeit war das ziemlich frustrierend. Funktioniert der Druck? Oder fällt das Objekt nach 5 Stunden um? Sehr nervig und sehr zeitintensiv.
Ich habe mich dann für eine Dauerdruckplatte entschieden. Eine „Minadax professionelle PEI Druckplatte“.
Für stolze 26,90 Euro hat die Platte mich optisch erst mal ziemlich enttäuscht. Das Teil sah aus wie eine einfache Kunststoffplatte aus dem Baumarkt, nur eben viel teurer. Aber als Laie kann ich natürlich nicht beurteilen ob das PLA, PET oder PEI ist. Da muss man auf den Verkäufer vertrauen.
Die Haftung war leicht besser als auf Glas, perfekt war das aber nicht. Das lag aber nicht an der Platte sondern am Druckbett! Das war nämlich nicht eben. „Chinaglump“ ist  unser heimlicher Fachbegriff für sowas. Billig zusammengeklöppelter Pfusch. Bei Geräten die im 1/10mm-Bereich arbeiten ist eine Toleranz von über 1mm absolut inakzeptabel.
Die PEI-Druckplatte ist sehr dünn und passt sich dem Untergrund an. Damit hing sie in der Mitte knapp 1,5mm durch während am Rand alles perfekt gelevelt war. Und überhaupt – bei den Versuchen kam der Druckkopf am Rand mit der Platte in Berührung und schwups gab es ein Loch – was ist das für ein Müll? Eine Druckplatte für einen 3D-Drucker der mit 200°C und mehr an der Düse arbeitet ist nicht hitzebeständig!?!
OK, das war ein Versehen, aber nach einem Testdruck mit 5 Rechtecken blieb der Drucker einfach stehen, die Düse hing direkt über dem letzten Druckobjekt. Fehler oder nicht? Jedenfalls gab es auch an dieser Stelle ein Loch in der Platte. Sowas geht überhaupt nicht. Rückgabe war leider nicht mehr möglich, das Ding hatte ja jetzt 2 Löcher.
Aber die 26,90 Euro sind erst mal für den Popo gewesen.
Zurück zur Glasplatte – auch die ist verzogen. Da bringt das feinste einmessen nichts wenn man 4 Schrauben an den Ecken perfekt nivelliert und dann die Mitte durchhängt – oder hochsteht, je nachdem wierum man die Platte einbaut.
Diese ganze Testerei hat mich sehr viel Zeit gekostet – Zeit die total unnötig ist.
Das ist wohl einer der Unterschiede zwischen „Chinaglump“ und teurer Markenware. Allerdings kann ich das mangels Markengerät nicht beurteilen und teilweise liest man auch bei den teuren Geräten von ähnlichen Problemen.
Jedenfalls sehr frustig.
3D-Druck ist nicht ganz so einfach wie es den Anschein hat.
Jedenfalls muss man viel lesen (vor allem in Foren und Gruppen im Web), ausprobieren – was beim einen funktioniert passt beim anderen noch lange nicht) und man braucht sehr viel Geduld.
Je nach Ausdauer und handwerklicher Geschicklichkeit kann man da gut mal eine Woche Lehrzeit einplanen.
Und dann kann man gerade mal PLA drucken. ABS, Flexibles Filament, Spezialmaterial mit Holz- und Stein-Anteilen bringen dann auch noch weitere Herausforderungen.
Meine Maschine ist mittlerweile an den Rändern perfekt, in der Mitte hat das  Teile leider ein Delle – oder Beule. Je nach Ausrichtung. Das ist natürlich Murks – Chinaglump.
 
Für das Haftungsproblem habe ich folgendes ausprobiert:
Direkt aufs Glas:
von „geht nicht mehr ab“ bis “ hält überhaupt nicht“ alles mitgemacht.
Die Ausrichtung ist wohl entscheident, Bei verzogenem Glas bringt das leider garnichts.
Ganz wichtig: es muss peinlich auf Sauberkeit geachtet werden, ein Fingerabdruck reicht für schlechte Haftung.
Erfolg: 70%
 
3M Sprühkleber (blaue Kappe – da gibt es verschiedene!)
Klebt gut, hält aber nur 1-2 Drucke und muss dann wieder neu aufgebracht werden, muss erst 30min trocknen, sonst funktioniert es nicht. Aufbringen nur draussen – Sprühkleber ist sonst eine Sauerei.
Haftet 90%
 
Haarspray
funktioniert bei mir nicht, evtl. falsche Marke. Ist auch eine ziemliche Sauerei.
Klebrig, Nur 1 Versuch, hat nicht gehalten.
 
3M Sprühkleber grüne Kappe
funktioniert nicht – 3 Versuche – 3x abgelöst
 
Klebestift (wird im Web empfohlen)
Hält für kleinere Objekte sehr gut. Trocknet aber mit der Zeit, längere Druckjobs verlieren dann ihre Haftung weil der Kleber bröselig wird. Evtl. funktionieren Stifte anderer Hersteller. 60% Erfolg
 
normales Glas vom Glaser
War leider zu dünn und hat sich dem Druckbett „angepasst“, d.h. ebenfalls Höhenunterschiede und damit unbrauchbar. 50% Erfolg
 
angerauhtes Glas
mit 800er Schleifpapier angeschliffen funktioniert sehr gut, besser als das Originalglas. Muss aber ebenfalls immer sehr sauber gehalten werden. 90% Erfolg
 
Malerkrepp
funktioniert hervorragend. 100% aller Versuche halten.
Allerdings geht der Druck dann kaum mehr vom Druckbett ab. Fast schon zuviel Haftung.
Das blaue 3M-Band dürfte dafür die Lösung sein, das haftet nur schwach, dann geht es insgesamt besser ab.
Das habe ich aber derzeit nur in 1cm Breite da. Muss ich noch in Breiter bestellen.
 
 
Als nächstes probiere ich die IKEA LOTS Spiegelfliesen aus. Die sollen ein Geheimtipp sein.
Spiegel sind normalerweise ziemlich plan, sonst sieht das Spiegelbild verzerrt aus. 4 Stück für 6,99, da kann man auch etwas experimentieren.
 
Derzeit drucke ich mit Malerkrepp.
Was am besten funktioniert muss jeder für sich selbst ausprobieren.
Eine Lösung zu finden kann aber ganz schön frustig sein, vor allem weil ohne Haftung am Druckbett alle anderen Einstellungen und Versuche überflüssig sind. Wenn das Objekt nicht haftet braucht man garnicht erst weiter zu probieren.
 
Aber mit Malerkrepp läuft es erstmal. Wobei mir da die Haftung zu stark ist.  Aber immerhin – jetzt kann ich erst mal drucken und an den weiteren Einstellungen schrauben.
 
Die Einstellungen.
Tja, da gibt es einige Parameter die wichtig sind.
Dickere Schichten drucken schneller und halten besser, sehen aber nicht so toll aus wie feine Schichten.
Wieviel Füllung sollte man reinpacken? Zu wenig wird instabil, zu viel wird teuer und dauert lange.
Braucht man Stützen (für überhängende Teile)? Welche Haftungsgrundlage sollte man drucken? Eine Linie aussenherum (damit die Druckdüse sich „warmläuft“, einen breiten Rand aussenrum um Warping (Verziehen an den Ecken und Kanten beim Abkühlen)  zu verhindern  oder besser gleich eine massive Platte drunterdrucken?
Welche Temperatur sollte man nehmen?  Usw.
Nicht jede Einstellung taugt für jedes Objekt gleich gut.
Meistens funktioniert der Druck, auch wenn die Einstellungen nicht 100% sind.
Aber ich glaube das Feintuning kann zu einer Lebensaufgabe werden – zumal sich die Materialqualität ändern kann, die Luftfeuchte hat ebenfalls einfluss auf den Druck, die Raumtemperatur, Zugluft ist ganz schlecht.
Und ein bisschen Voodoo ist auch dabei 🙂
 
 
Demnächst gibts dann einen weiteren Teil mit den ersten gelungenen Objekten – auch richtig große sind dabei.
An eigenen Kreationen arbeite ich noch. Dazu schreibe ich dann auch noch was – Fusion360 und Co. sind für den Anfang auch nicht ganz einfach.
 
Aber trotz den vielen fehlgeschlagenen Versuchen – es macht Spass!
Geduld ist allerdings eine Grundvoraussetzungen. Aufstellen – Einstecken – losdrucken. Das geht garnicht.
Naja, geht schon – die Katze war ja gleich hervorragend. Aber früher oder später muss man sich reinknien.
 
 
 
 
 
 

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 – Teil2: Die Inbetriebnahme

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil2: Die InbetriebnahmeMein CR-10 3D-Drucker
Nach Teil 0 – der Vorgeschichte und Auswahl und Teil 2 – Die Bestellung geht es hier um den Zusammenbau und den ersten Druck mit meinem Creality CR-10.
 
Eigentlich ist es ein Hictop CR-10, aber die Dinger sind bis auf die Farbe der Ziergummies baugleich. Creality ist orange, Hictop blau. Manchmal gibt es aber auch den Creality CR-10 mit blauen Ziergummies. Im Prinzip kommt alles aus derselben Fabrik.
Die ursprünglich von mir angedachten Geräte werden alle in Einzelteilen geliefert, das sollte zwar technisch kein Problem sein, zeitlich aber schon. Wie bereits im Web zu lesen ist wird der Creality CR-10 weitgehend vormontiert geliefert. Nach weniger als 1 Stunde soll das Ding einsatzbereit sein. Mal sehen.
Als erstes wird natürlich die Kiste vorsichtig geöffnet.3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil2: Die InbetriebnahmeIm Karton sehr sauber verpackt finden sich  die Druckerteile in 2 Schichten aus Schaumstoff eingelegt.
Erste Schicht: Das Untergestell fertig montiert mit dem Heizbett und darauf befestigt die Glasplatte.
In der 2. Schicht die senkrechte Achse, ebenfalls vormontiert mit Druckkopf und Materialeinzug. Dazu die Steuerelektronik mit Netzteil und Display in einem Gehäuse, eine Rolle Tape (Malerkrepp) und eine Schachtel mit vielen Kleinteilen.
Sehr kompliziert sieht das ja nicht aus.
Dafür stinkt es bestialisch, ich will nicht sagen „chinesisch“, aber dieser Gummigeruch schlägt einem doch oft entgegen wenn man technische Dinge oder Dinge mit Gummiteilen aus China bestellt. Bei diesem Drucker stinkt es extrem. Laut Internet sind es die Ziergummies. Die kann man zur Not entfernen. Ich habe erstmal beim Zusammenbau alle Fenster geöffnet. Und im Druckerraum gibts ja auch eine Lüftungsanlage.
 
3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil2: Die Inbetriebnahme3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil2: Die Inbetriebnahme
Beiliegend ist eine Kurzanleitung enthalten und ein paar mehr Infos sind auf einer kleinen SD-Karte.
Da ich mich vorab schon im Internet informiert habe hatte ich die Anleitungen bereits ausgedruckt vorliegen. Als erstes muss man das senkrechte Gestell mit dem Waagerechten Teil verschrauben. Dafür ist die Hilfe einer weiteren Person ganz gut, es geht aber auch problemlos alleine.4 Schrauben einschrauben, dabei aufpassen daß alles ausgerichtet ist, fertig.
Der Drucker steht.
Jetzt wird links und rechts noch eine Versteifung in Form eines T-Stücks angebracht, auf der Linken Seite ist noch der Endschalter für die senkrechte Achse enthalten. Danach sollte man alle Schrauben überprüfen und bei Bedarf festziehen. Aber Achtung – nach Fest kommt Ab. Also nicht überdrehen.
Als nächstes schraubt man den Filamentrollen-Halter an das Netzgerät.
Dann nimmt man die bebilderte Anleitung und verbindet die Stecker für X/Y/-Achse und Sensoren, alle Stecker sind sauber markiert, wegen der kleinen Teile etwas fummelig aber problemlos auch für Nicht-Elektroniker möglich.
 
Zum Schluss testet man noch ob sich das Druckbett problemlos verschieben lässt und ob es wackelt. An der Unterseite sind Exzenter-Schrauben, damit kann man die Festigkeit einstellen. Zu fest läuft es nicht mehr sauber, zu lose wackelt es. Ist aber nicht schwer. Das Druckbett sollte man mit einem Finger problemlos verschieben können.
So, fertig, der Drucker ist Ein
 
satzbereit, nicht einmal 20 Minuten hat das gedauert – incl. ein paar Fotos für meinen Blog.
 
Inbetriebnahme3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil2: Die Inbetriebnahme
Naja, ganz fertig ist das Ding noch nicht, jetzt muss man erst noch kalibrieren.
Das heisst, man schaltet den Drucker erst mal ein. Wenn nichts raucht und das Display am Netzteil angeht hat man schon mal fast gewonnen. Im Menü gibt es eine Funktion „Auto-Home“. Damit fährt der Druckkopf nach links vorne und dann nach unten. Normalerweise sollte er nach Anleitung jetzt 1-2cm über dem Druckbett hängen.
Jetzt schaltet man den Drucker wieder aus.
Unter dem Drucktisch sind 4 Schrauben, an jeder Ecke eine.
Dreht man diese links herum, dann geht der Tisch hoch, dreht man rechts herum, dann geht der Tisch runter. Mit diesen Schrauben stellt man den Tisch so ein, daß zwischen Düse und Drucktisch gerade mal ein Blatt Papier durchgeht. Nicht weniger, sonst kratzt der Druckkopf am Tisch und geht kaputt, aber auch nicht mehr, sonst hält der Druck nicht am Tisch. Das ist ein bisschen fummelig. Und bei meinem Exemplar gab es massiv Probleme weil das Glas nicht eben war! (dazu später mehr)
Hat man den Tisch sorgfältig(!) gelevelt kann es losgehen.
Dem Drucker liegt eine kleine Rolle Filament bei, damit kann man gleich mal erste Testdrucke erstellen.
Auf der Speicherkarte ist auch direkt ein Muster dabei, das ist allerdings fehlerhaft, der Katze fällt beim Druck der Kopf ab – jede 2. Anfrage in Internetforen zur Inbetriebnahme dreht sich um dieses Problem.
Ich hatte das allerdings schon vorab gelesen und eine korrekte Datei heruntergeladen.
Am Drucker kann man die gewünschte Datei zum Drucken von der Speicherkarte auswählen und los gehts.
Wenn man nichts falsch gemacht hat fängt der Drucker jetzt an, das Druckbett und die Düse zu heizen. Danach startet der Druck – und das kann bei einem 3D-Drucker üblicherweise dauern…
2 Stunden später ist meine Katze dann fertig.
3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil2: Die Inbetriebnahme
Ein fast perfekter Druck (für meine Verhältnisse eigentlich komplett perfekt. Aber bevor jetzt jemand was anderes sagt schreibe ich einfach „fast perfekt“.
Die Katze sieht drucktechnisch super aus.
Mein erster 3D-Druck mit dem Creality CR-10 ist perfekt gelungen.
Ich bin stolz wie ein kleiner König.
Ja ich kann jetzt 3D drucken.
 
Weniger als 1 Stunde vom Öffnen der Kiste bis zum Start des ersten Ausdrucks und dann nach 2 Stunden der erste 3D-Druck.
Erstes Fazit:
Der Creality/Hictop CR-10 ist ein geniales Gerät für einen sehr günstigen Preis.
Durch die weitgehend vormontierten Teile sehr einfach aufzubauen und in der Bedienung sehr einfach.
 
Das Glückgefühl ist aber schnell wieder vorbei.
Darum geht es im nächsten Teil – Der 3D-Horror: nichts geht mehr.
 
 
 
 

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 – Teil1: Die Bestellung

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil1: Die Bestellung
Nach Teil 0 – der Vorgeschichte und Auswahl geht es hier um die Bestellung und Lieferung meines 3D-Druckers:
Diesen Teil habe ich noch als Beitrag in meinem Druckeronkel-Forum geschrieben. 
Die Folgenden Teile gibts dann nur noch hier in meinem Blog
 
In diesem Thread geht es um mein eigenes Gerät – (vielleicht) ein Creality 3D CR-10.
„Vielleicht“ deswegen, weil die Lieferung gerade etwas hakt.Vielleicht wird es ja garnicht geliefert, dann gibts „vielleicht“ noch was anderes.
Als erstes habe ich den Creality 3D CR-10 3D Desktop DIY Printer bei Gearbest.com bestellt. Zum „Schnäppchenpreis“ von 376,99 Euro incl. Express-Versand und angeblich incl. Verzollung.
Naja, Express-Versand ist ja ganz nett, nur hängt das Teil jetzt seit einer Woche bei „Processing“. Express bringt leider nichts wenn das Gerät garnicht auf Lager ist.
Im Web findet man viele Beiträge die sich über Gearbest beschweren. Anscheinend wird dort massig Zeug verkauft das garnicht auf Lager ist. Da wird erst mal gesammelt und dann so 1-2 Wochen später geht es in den Versand. Das ist nicht besonders seriös.
Zumal das Gerät zwischenzeitlich für 359 Euro im Angebot ist und auch schon bei 333,- Euro war!
OK, bezahlt mit Paypal, kann man ja eigentlich problemlos stornieren, der Käuferschutz funktioniert recht gut. Also schnell mal bei eBay einen Händler rausgesucht und einen Preisvorschlag geschickt.
Tja, nach 24 Stunden immer noch keine Antwort. Dummerweise ist man an seinen Preisvorschlag 48h gebunden. Die Idee war bei positiver Antwort über eBay zu bestellen und ansonsten weiter zu warten oder andere Quellen zu suchen. Sollte Gearbest jetzt ausliefern und der Händler zusagen habe ich im schlimmsten Fall 2 Geräte. Naja, es gibt ja ein Widerrufsrecht.
und wenn dauernd über Amazon gejammer wird: heute dort bestellt, morgen geliefert (90% der Fälle). Allerdings ist das Gerät dort leider nicht erhältlich. Ausser von Marketplace-Anbietern, d.h. denselben Chinesen die das auch bei eBay anbieten – nur bei Amazon noch teurer als bei eBay.
Und überhaupt eBay – es gibt anscheinend nur 2 Anbieter. Zwar sind sehr viele verschiedene Anbieter aufgeführt, aber die Angebote gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Und alle Sitz in Frankfurt oder Hamburg, ohne weitere Anbieterkennzeichnung. Seltsam daß der Zoll da nicht einschreitet.
Meine Vermutung: das sind alles Studenten oder „Urlauber“ die mal eben einen „privaten“ Account bei eBay angemeldet haben (mit teilweise 6stelligen Bewertungszahlen). Die Artikel kommen Containerweise aus China. Das Zeug wird am Zoll vorbei verhökert. Das interessiert anscheinend niemand, so ein bisschen Steuerbetrug (laut diversen Studien summiert sich das mittlerweile auf ein paar läppische Milliarden). :butthead:
Sollte doch mal einer der Händler Probleme bekommen ist das Studium oder der Urlaub eben beendet und ein neuer Händler macht weiter.
Umsatzsteuer? Zoll? ROHS, Elektroschrottverordnung? Steuernummer? Rechnungsstellung? Gewährleistung? Interessiert die Chinesen doch nicht.
Ok, ich bin vom Thema abgekommen.
Jedenfalls bin ich gespannt ob ich so ein Gerät geliefert bekomme und wann ich es bekomme.
 
kleines Update:
der China-Shop bei eBay hat sich auf meinen Preisvorschlag nicht gemeldet.
380,- Euro ist wohl zu wenig.
Naja, kaufen werde ich dort dann sicher nichts, wenn man nicht mal eine „Ablehnung“ bekommt sondern der Vorschlag einfach so ausläuft.
Bleibt meine Bestellung bei gearbest – seit 15.6. steht das Ding auf „Processing“ .
Ziemlich unseriös wenn man bedenkt daß die aktuell wieder einen Flash-Sale machen mit „57 Pieces left“ für 355,- E uro.
Allerdings steht da dabei „Ships between Jul 8 – Jul 13“. Bei meiner Bestellung stand „on Stock“ was ich unbedarfter Weise mit „Auf Lager“ übersetzt habe. Die 335,- Euro haben sie per Paypal aber schon letzte Woche eingezogen 8-(
Ich muss mich beim Preis allerdings korrigieren, es waren wirklich nur 335,- nicht 376,99
Die Lieferung dauert in der Regel 10-12 Tage, allerdings muss da vorher der Status auf „Shipped out“ wechseln, sonst dauert es ewig 8-(
Immerhin habe ich mittlerweile die erste Spule Filament hier. Kann ich ja schon mal mit der Heisklebepistole verarbeiten .
Noch ein Update:
Angebote mit „Auf Lager“ und dann seit 8 Tagen nicht ausgeliefert sind absolut unseriös.
Und ab „Delivered“ dann nochmal 2 Wochen warten, das will ich nicht.
Daher habe ich jetzt auch die Gearbest-Bestellung gecancelt.
Der Ball liegt jetzt bei Amazon. Leider deutlich teurer und Langstrecken-Versand, aber immerhin Lieferung Montag bis Dienstag.
Aber immerhin – wenn das Ding Schrott ist oder defekt ankommt kann ich es problemlos zurückgeben, das funktioniert bei Amazon immer.
Und das Problem mit Zoll/Einfuhrumsatzsteuer gibt es auch nicht da es ein EU-Versand ist.
Bin nur gespannt auf die Rechnung – das Ding wird zwar von Amazon versand, ist aber von einem Marketplace-Anbieter.
Auf Amazon steht ja fett: alle Angebote incl. MwSt.
Ansonsten hat eine englische Steuernummer, steuerfreier innergemeinschaftlicher Erwerb wäre also auch möglich
Der Firmensitz ist aber natürlich wieder in China – Shenzen – Guangdong
 
Der Drucker ist da!
3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil1: Die Bestellung
Das Paket hatte ich mir größer vorgestellt.
Aber immerhin, gut verpackt und äußerlich unversehrt – mein 3D-Drucker Creality CR-10 ist da!
 
Das mit Amazon und der Rechnung hat natürlich nicht funktioniert.
Amazon fördert hier offensichtlich den Umsatzsteuerbetrug. Denn auf der Webseite steht ganz klar: Alle Preise incl. Ust., Versand durch Amazon. Da geht man als normaler Kunde eigentlich davon aus, daß es sich um Ware mit Deutscher Rechnung und Ust handelt.
Tut es aber nicht. Auf Anfrage habe ich eine Rechnung aus Ching-Chang-Chong in China erhalten. Abzüglich des „kostenlosen“ Filaments. Ähm hallo? Entweder bekomme ich eine Rechnung über den Gesamtbetrag für den Drucker und das Filament kostenlos ODER eine Rechnung über den Drucker abzgl. Filament und eine Rechnung über das Filament.
Jedenfalls will ich eine Rechnung über den Gesamtbetrag.
Und da die Rechnung eben KEINE Ust. enthält ist der Betrag gleich mal 20% zu hoch falls man die Steuer verbuchen kann.
Der Verkäufer gibt eine Britische Steuernummer an, damit wäre auch eine innergemeinschaftliche Lieferung möglich. Aber nicht mal das passt.
Die Rechnung ist aus China und die Umsatzsteuer wird NICHT ausgewiesen.
Ein kleiner Laden würde für sowas sofort eine Abmahnung bekommen.
 
OK, der Drucker ist da. Der nächste Blogbeitrag geht dann um das Thema: Auspacken und Inbetriebnahme.

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 – Teil0:

3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil0:
Meine 3D-Drucker-Geschichte in vielen Teilen…
Teil 0: die Auswahl des passenden Gerätes.
 
Eigentlich geht es um meinen 2. 3D-Drucker.3D-Drucker: Creality 3D CR-10 - Teil0:
In 2014 hatte ich einen Renkforce RF1000 von Conrad Electronic bestellt.
Ja, das war damals auch so ein Ding, ewig Lieferprobleme und dann auf einmal war meine Kreditkarte nicht mehr gut genug und ich sollte Vorkasse zahlen.
Naja, nach 3 Wochen war das Gerät da und ich konnte irgendwie garnichts damit anfangen.
Ja, zugegeben, ich war ziemlich blauäugig. So ein 3D-Drucker ist nicht einfach ein Gerät zum Hinstellen – Einschalten – Losdrucken.
Da braucht es einige Einarbeitung und viel Geduld.
Leider fehlte die Zeit für die Einarbeitung. Immerhin, ein bisschen ausprobieren und Inbetriebnahme habe ich geschafft und 2 kleinere Objekte habe ich damit gedruckt. Nach 3 Wochen kam dann allerdings die Erkenntnis daß das Ding aktuell nicht sinnvoll einsetzbar wäre.
Und die 1799,- Euro sind schon ein Betrag den man nicht einfach so rumliegen lassen sollte.
Glücklicherweise war die Maschine zu der Zeit hoch gefragt und nicht lieferbar. Daher konnte ich das Ding ohne Verlust loswerden.
Das war der erste Kontakt mit 3D-Druckern.
Der Wunsch nach so einem Ding blieb aber bestehen.
Also habe ich über die Zeit immer wieder im Internet gelesen und gesucht.
Die Geräte wurden immer billiger und besser. Der RF-1000 ist heute noch ein Spitzen-Gerät, aber mittlerweile dachte ich, die 200-300 Euro für einen Bausatz eines China-Gerätes würden auch ausreichen. Daher habe ich mir dann den Anet A8 3D-Drucker rausgesucht, einen Prusa i3-Clone für unglaublich billige 200,- Euro. Und täglich sinken die Preise weiter. Der letzte Preis lag bei 129,- Euro.
Allerdings haben mich die Berichte über abgefackelte Geräte abgeschreckt. Anscheinend sind die Anschlüsse für das Hotbed (die beheizte Auflageplatte) minderwertig ausgeführt und werden viel zu heiß, bei einigen ist daher beim Druck ein Teil der Verkabelung geschmolzen und manche sind sogar in Flammen aufgegangen. Nicht so gut, solche Geräte laufen ja teilweise mehrere Stunden am Stück. Zwingend nötig wären daher erst mal Aufrüstungen und Umbauten, vor allem in Form von Mosfets für das Hotbed.
Nach vielem Hin und Her Überlegen stiess ich dann auf den Creality CR-10 3D-Drucker.
Das Ding hat einen viel größeren Druckraum (30x30x40cm), soll sehr hochwertig ausgeführt sein und viel teurer ist es auch nicht. Zwar kostet die Anschaffung etwas mehr, aber bis man die ganzen Aufrüstungen und Modifikationen für den Anet A8 dazugekauft hat schmilzt der Unterschied. Und Zeit ist schliesslich auch Geld -Das Ding soll fast fertig aufgebaut sein! Nur 30-60 Minuten für die Inbetriebnahme statt mehrere Stunden zusammenbauen.
Im Web findet man viele Menschen die dieses Druckprinzip mit bewegter Druckplatte schlecht finden und in der Tat – es ist ein Einsteiger-Gerät.
Aber viel wichtiger als das Gejammer der „Profis“ war für mich das Feedback der Anwender – die waren fast durchweg begeistert.
Und die Fotos von Drucken haben mich überzeugt.
Die Entscheidung ist gefallen – es wird ein Creality CR-10 3D-drucker – weiter gehts im Teil 1: die Bestellung.
Foren-Beitrag dazu: Mein Creality 3D CR-10
 
Hier gehts weiter zum Teil1: Die Bestellung + Lieferung
 

Kabel-BW/Unitymedia gestört

Kabel-BW/Unitymedia gestört
Da merkt man doch wie abhängig man von Telefon/Internet ist wenn es mal NICHT funktioniert.
Seit gestern früh, 9.11.2016 zickt mein Unitymedia-Anschluss:

Kabel-BW offline
Kabel-BW offline

Fritzbox rebootet unregelmäßig (gestern 3x), Internet ruckelt (DNS-Fehler), Telefon geht überhaupt nicht.
Das mit dem Internet geht garnicht, immerhin läuft mein gesamtes Geschäft über diesen Anschluss:
Onlineshop, Paketlabel (über das grausame Geschäftskundenportal der Post – muss ja alles in die Cloud).
Druckaufträge kommen per Mail.
Aber immerhin – es ist schön ruhig. Denn telefonisch bin ich nicht erreichbar.
Habe per Handy bei der Störungsstelle angerufen. Da kommt nur eine Ansage daß bei mir eine „Großstörung mit Ausfall aller Dienste“ vorliege und natürlich „arbeiten die Techniker mit Hochdruck daran“.
(naja „DIE“ Techniker sind dann immerhin mehr als einer und zum Glück ist die Ansage nicht ganz korrekt – das Internet tut zumindest ein bisschen, wenn auch mit Aussetzern)
Auch interessant daran: wenn ich per Handy anrufe wissen die eigentlich garnicht, um welchen Anschluss es geht. Dann muss ja theoretisch das gesamte Netzgebiet betroffen sein – es handelt sich bei mir übrigens um einen „Geschäftskundenanschluss“.
Es gibt noch die Möglichkeit, sich per SMS über das Ende der Störung informieren zu lassen. Toll!
Hey Kabel-BW: ein Komplettausfall über mehr als 24 Stunden ist doch schon etwas peinlich oder?
Gibt es keine redundanten Systeme? Backupsysteme?
 
Für vor 2 Wochen war irgendein Update im Netz angekündigt worden mit dem Hinweis daß es zu kurzfristigen Störungen kommen könnte. Das ist seltsamerweise problemlos durchgelaufen – oder auch nicht.
Vielleicht wurde das „Update“ ja nur verschoben und gestern eingespielt?
 
Eigentlich sollte man für solche wichtigen Dinge wie ein Telefonnetz mindestens 2 redundante Systeme vorhalten.
Und die möglichst nicht gleichzeitig updaten. Ein Backup wär auch toll. Das sollte eigentlich nicht länger als 24h für die Wiederherstellung benötgen. Es sei denn das Recovery wurde zuvor nicht getestet und da ist garnichts gesichert. Soll auch schon vorgekommen sein.
Na, ich will hier keine Vermutungen anstellen, Kabel-BW hat sicher alles im Griff und bald funktioniert es wieder.
Als Aussenstehender zu schimpfen ist einfach. Vermutlich gibt es gerade wirklich heftige Probleme und die Techniker bekommen das sicher hin.
Bis dahin kann ich ja noch ein bisschen was in meinen Blog schreiben…
 
Mein Server für diesen Blog steht im Keller. Wenigstens kann ich da arbeiten.
Denn MEINE Hardware, meine Software, meine „Cloud“  habe ich im Griff, eigene Hardware im eigenen Keller mit direktem Zugriff.
Virtuelle Maschine mit regelmäßigem Backup, das sollte recht robust sein.
ICH hatte zumindest die letzten 30 Jahre bei meinen Onlineanwendungen KEINEN Ausfall über mehr als 24 Stunden, weder früher bei der Mailbox noch bei meinen Webseiten.
OK, irgendein blöder Hacker kann die Seite sicher in Nullkomma-Nix plattmachen.
Aber hey – ich habe ein Backup das NICHT im Netz hängt. Da muss der „Hacker“ schon vorbeikommen und vor Ort hacken. Nur bekommt er dann von mir eins mit der Hacke…
 
Vermute mal daß beim Update auf die angekündigte 400MBit-Technik etwas schiefgelaufen ist. Vielleicht Kompatibilitätsprobleme?
Vielleicht sind ja auch alle Kundendaten nach Russland gewandert oder irgendein Hacker macht sich einen Spass mit den Servern?
Keine Ahnung, wird man nie erfahren. Hoffe nur daß es bald wieder funktioniert.
Über 24h Ausfall des Telefoniesystems ist für ein Telefonieunternehmen doch schon peinlich.
Zumindest das Internet funktioniert ab und zu, da findet man dann z.B. bei Twitter solche Beiträge:
 
Seit dem 09.11. funktioniert bei vielen Unitymedia Kunden (KabelBW) telefonieren per Festnetz nicht mehr…. 
#Totalausfall Telefonie bei #Unitymedia in Baden-Württemberg. Alle Kunden mit einer #FritzBox sind von der #Störung betroffen
 
Also praktisch alle Business-Kunden.
Da dürfte es bei manchen Firmen aktuell recht ruhig zugehen – zumindest was das Telefonklingeln angeht.
 
Ob da wohl ein ungetestetes Update eingespielt worden ist?
Immerhin hatte ich heute einen Termin mit einem Kunden geplant, der hatte von Kabel-BW folgendes per Mail erhalten:

Sehr geehrter Kunde,
für Ihre AVM FRITZ!Box steht Ihnen ab dem 08.11.2016 ein Software-Update bereit.
Das anstehende Update enthält allgemeine technische Verbesserungen zu der Version 06.50, die allerdings keine Auswirkungen auf Ihre tägliche Nutzung haben.

 
Hm, wieso habe ich das nicht bekommen?
Naja, immerhin ist der komplette Ausfall der Telefonie doch schon eine „kleine“  Auswirkung auf die tägliche Nutzung.
 
Ursache ist die Konzentration von immer mehr Systemen auf immer weniger Hardware.
Klar spart Strom, Platz und Geld. Nur – wenn eine Kiste ausfällt ist dann nicht mehr nur ein Anschluss weg sondern einfach mal das ganze Netz.
 
 
Bisserl abgeschweift:
Die Telekom war in ihren ersten Werbungen für ihre Internet-Wolke wenigstens noch ganz lustig:
„Die Telekom klaut“ – so klang es aus dem Radio.
Tja, sowas passiert halt wenn man Deutsch und Englisch vermischt und daraus einen Radiospot macht.
Zu der Zeit wusste leider kaum jemand was eine CLOUD ist. Da blieb im Kopf nur „klaut“ übrig.
Da klang es dann doch sehr seltsam wenn in der Werbung die Aussage „Die Telekom klaut“ aus dem Radio tönte.
Im Prinzip ist alles was man irgendwie ins Internet bringt „Allgemeingut“, denn es gibt eigentlich nichts was nicht irgendwer hacken, manipulieren oder klauen kann.
 
Merke: kaum in der Cloud, schon geklaut!
So langsam sollte man merken, daß die Verlagerung aller Dienste und Anwendungen ins Internet und in die Cloud doch nicht so toll ist. Fällt halt doch ab und zu mal was aus.
 
Zurück zum Thema:
Immerhin gibt es einen Blog-Beitrag dazu unter http://blog.unitymedia.de/stoerungen/:
kabelbw-offline_2
 
Nachtrag
seit gestern abend ca. 20.00 Uhr scheint die Telefonie wieder zu funktionieren.
Also schlappe 2 Bürotage Ausfall.