Kategorie: Elektromobilitaet

Mein Blog-Bereich rund um Elektroautos, eBikes und alles was sich sonst elektrisch bewegt. Aber auch Blicke über den Teller-Rand.

Rücksturz ins Mittelalter – vom EV zum Verbrenner

Hyundai Ioniq 5 mit ICCU Defekt

Unsere Mobilität wurde zwangsweise auf Verbrenner zurückgestuft.
Am Ostersonntag, 31.3.2024 gab unser Ioniq 5 den Geist auf.
Obwohl ich nie wieder mit so einem Knallschüttler fahren wollte, blieb uns nicht viel anderes übrig.
Grund genug, für einen Vergleich zwischen Verbrenner und Elektroauto.

Elektroautos sind einfach besser als Verbrenner.
Das merkt man besonders, wenn man lange Zeit elektrisch unterwegs war und dann wieder auf so eine Schüssel mit Rührgetriebe umsteigen muss. In der anderen Richtung (Verbrenner -> Elektro) ist der gefühlte Unterschied nicht so groß, weil man sich sehr schnell an Dinge gewöhnt.
Beim Rückstieg auf Verbrenner merkt man erst, wie groß der Unterschied in der Technik ist.

Elektroautos sind einfach besser.
Allerdings gilt das nur dann, wenn sie nicht kaputt sind.

Schlecht, wenn der Hersteller einen Serienfehler anscheinend nicht auf die Reihe bekommt.
Hyundai hat genau so einen Serienfehler leider mit den IONIC 5 und der ICCU.
Nachzulesen auch im Goingelectric-Forum, wo sich mittlerweile annährend 100 Betroffene zusammengefunden haben.
Eine Rückrufaktion gibt es mittlerweile wohl auch – leider zu spät für unser Fahrzeug.

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Mit dem Ioniq 5 zum Gardasee

Mit dem Ioniq 5 zum Gardasee

Seit bald 10 Jahren fahren wir elektrisch. Einige Fahrten habe ich dokumentiert, doch inzwischen ist die Elektromobilität längst zur Normalität geworden.
Im Internet sind mittlerweile viele auf den Zug aufgesprungen und die deutschen Hersteller, die das Elektroauto jahrelang verschlafen haben, tun mittlerweile so, als hätten sie nie etwas anderes verkauft, als Elektroautos.

Langstrecke in Deutschland war auch bisher kein Problem, siehe z.B. unsere Fahrt an die Ostsee mit dem Hyundai Kona Elektro.

Aber wie sieht es in Österreich und Italien aus?
Wie hat sich die Ladeinfrastruktur in den letzten Jahren entwickelt?

Ein kleiner Bericht über unsere elektrische Fahrt mit dem Hyundai Ioniq 5 in den Urlaub in Lazise am Gardasee, Italien.
Insgesamt 1400 Kilometer.
Soviel kann ich schon verraten:
Die Fahrt war absolut problemlos, aber trotzdem nicht ganz gewöhnlich.

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Ioniq 5 – der Dicke ist da!

Ioniq 5 - der Dicke ist da!
Hyundai Ioniq 5 AWD

Bestellt im August 2021, angekündigt für Januar 2022, geliefert im Mai 2022.
Seit Corona und dem Zusammenbruch vieler Lieferketten muss man auf manche Dinge lange warten.
Immerhin haben wir dieses Mal den Kona erst verkauft, nachdem der Ioniq 5 da war.

Der Kona war leider mittlerweile auf den Rücksitzen für einen 12-jährigen etwas zu eng und der Kofferraum sollte auch ein bisschen größer sein.
Die Entwicklung der Technik verlief so rasant, dass der Kona doch schon ein bisschen alt wirkte und die Mitnahme der E-Förderung war auch verlockend (Umweltprämie, 0,25%-Versteuerung, etc.).


Dazu ist der Ioniq 5 auch einfach ein extrem tolles Auto!
5 Sekunden von 0 auf 100 ist ganz nett und macht Spaß.
Nur leider geht das immer nur ganz kurz, man will ja nur Spaß haben, nicht rasen.
Aus dem Stand von 0 auf 50 an der Ampel ist nach weniger als 2 Sekunden schon vorbei.
Man fährt ja regelkonform.

Die Top-Speed ist im Stauland Deutschistan sowieso irrelevant.
225kW, bzw. für die Kutschenfahrer 305 Pferdchen und 2 Motoren, die sich über alle 4 Reifen mit 605 Nm in die Straße krallen. Spaßfaktor garantiert!
Da muss man auf den gammeligen Straßen im Kreis aufpassen, dass man keinen Asphalt aus der Fahrbahn reißt.

Ja, es ist ein SUV!

Dabei predige ich doch seit Jahren die Enthaltung.
Aber ganz ehrlich? Die Menschheit ist sowieso bald am Ende, also gönne ich uns noch was, bevor alles vorbei ist.
Trotz allem ist die Kiste übrigens umweltfreundlicher, als jeder Verbrenner!
Billiger sowieso.
Solange die Steuerabbuchungen, Abgaben und sonstigen „Zwangsgelder für arbeitende Menschen“ einem die Tränen in die Augen treiben, muss man auch kein schlechtes Gewissen haben, ein paar Subventionen mitzunehmen.
Was ist das bisschen Umweltprämie bei unserer Steuerlast (die sehr hoch ist, aber niemanden was angeht), im Vergleich zu 10.000.000.000 Euro Entwicklungshilfe für Indien (eine Atommacht, die damit das billige Öl aus Russland kauft, das wir boykottieren).

In diesem kaputten Staat habe ich meine bisherige Meinung geändert.
SUV fahren schützt die Umwelt – je schneller die Menschheit ihren Lebensraum vernichtet und sich selbst auslöscht, desto eher erholt sich die Natur!
.
Neue Doktrin:
Nimm, was Du kriegen kannst und lass die anderen labern!

Daher stand der Umstiegswunsch im August 2021 schnell fest, nur die Lieferung verzögerte sich doch deutlich…

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Fahrt mit dem Elektroauto zum Europapark 2022

Fahrt mit dem Elektroauto zum Europapark 2022

2019 hatten wir Jahreskarten und waren regelmäßig elektrisch auf der 200km-Strecke von Ingersheim zum Europapark unterwegs. Dann kam leider die Corona-Pandemie und wir hatten uns längere Zeit nicht für einen Besuch in Rust durchringen können. Den ganzen Tag mit Maske herumlaufen ist irgendwie nicht so toll.

Doch am 11.4.22 war es so weit – endlich wieder Europapark.
Stellt sich die Frage, ob die Strecke mit dem Elektroauto ein Abenteuer oder Alltag ist.
Probieren wir es aus…

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Hyundai-Tag 2020 im Legoland (mit Update 2023)

Am 27.9.2020 war Hyundai-Tag im Legoland Günzburg.
Hyundai ist Partner des Legolands und da gibt es einmal jährlich für Hyundai-Fahrer gratis Eintritt. Man muss aber schnell sein denn die Karten sind schnell weg. In 2020 war der Partnertag am 26.9. und 27.9.
Wir hatten Glück und haben Karten für den 27.9. bekommen.
Die Tage vorher hat es geschüttet, wie aus Eimern und es wurde richtig kalt. Mehrfach haben wir überlegt, die Fahrt abzusagen, aber glücklicherweise sind wir doch gefahren, denn es wurde ein total sonniger, schöner Tag.
Morgens musste man allerdings sehr warm angezogen sein, bei Außentemperaturen von 2°C.

Hier gibt es einen kleinen Erfahrungsbericht über die Autobahntauglichkeit eines Elektroautos. Kleine Fahrt von Ingersheim ins Legoland nach Günzburg und zurück (300km Gesamtstrecke ohne Laden).

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Elektroauto-Langstrecke Teil2

Die Rückfahrt – 730km mit dem Elektroauto

Elektroauto-Langstrecke Teil2

Wenn man in den Urlaub fährt, muss man meistens auch irgendwann wieder zurück. So war dann auch bei uns der Urlaub nach ein paar schönen Tagen wieder zuende.
Im Gegensatz zur Hinfahrt, die wir mit einem Zwischenstopp in Hamburg in 2 Etappen gefahren sind, sollte es dieses Mal direkt von der Ostseeküste bis an die Haustüre gehen. Laut Navi 730 Kilometer.
Wir wollten um 7 Uhr losfahren, um dem täglichen Stau um Hamburg zu entgehen, aber irgendwie sind wir alle früher aufgewacht. Somit ging es dann bereits vor 6 Uhr los.
Angedacht waren 3 Ladestopps mit jeweils knapp 200 – 250km dazwischen.
Das passt auch ganz gut zu den Pinkelpausen, denn irgendwer muss nach 2-3 Stunden meistens auch aufs WC.

Elektroauto-Langstrecke Teil2

Mit 437km Reichweite ging es los. Wir hatten das Auto bei Ankunft an der Ferienwohnung voll geladen, waren dann aber 3x kleinere Strecken gefahren. Mit der geplanten Ladestrategie sollte der Akku locker ausreichen.

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Langstrecke mit dem Elektroauto

Langstrecke mit dem Elektroauto

1.500 Kilometer mit dem Elektroauto durch die Ladewüste Deutschistan.
Ein Abenteuer, das man mit einem Verbrenner-Fahrzeug so nicht erleben kann. Manche Menschen stellen sich das ungefähr so abenteuerlich vor, wie die erste Fahrt mit einem Automobil damals durch Bertha Benz. Da gab es ja auch noch keine Tankstellen, so wie es heute angeblich keine Lademöglichkeiten für Elektroautos gibt.

Teil 1 – Fahrt an die Ostsee

Es gibt viele Vorurteile gegen Elektroautos. Eines davon ist die Behauptung, dass die Fahrzeuge nicht langstreckentauglich sind.
Aber stimmt das so?
Wie immer will ich nicht einfach die Meinung anderer nachquasseln, sondern das einfach mal selbst erFAHREN.
Unsere bisher längste Strecke lag bei ungefähr 250km (eine Richtung, also 500km gesamt) mit Lademöglichkeit am Ziel. Längere Strecken mit der Notwendigkeit, unterwegs zu laden, hatten wir bisher noch nicht ausprobiert.
Jetzt standen über 700 Kilometer an und eine Woche später natürlich wieder zurück.

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1 Jahr Hyundai Kona Elektro

1 Jahr Hyundai Kona Elektro

Unser Kona war Ende Januar das erste Mal bei der Jahresinspektion.
1 Jahr ist schnell vorbei. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Inspektion und (keine) Mängel

Die erste Inspektion soll nach 15.000 km oder 1 Jahr durchgeführt werden, je nachdem, was früher eintritt.
Unser Kona hat nach 1 Jahr gerade einmal 8550 km auf dem Tacho.
Die Inspektion hat in Summe 97,- Euro gekostet. Davon sind 95,- Euro reine Arbeitszeit und 2,- Euro für Scheibenklar.
2,- Euro die mich ziemlich ärgern, denn das Wischwasser hatte ich vor der Inspektion bis zum Rand aufgefüllt. Anscheinend wird das (von vielen Autohäusern) pauschal auf die Rechnung gesetzt.

Mängel gibt es am Fahrzeug nach einem Jahr noch keine.
Die Wartungs-Checkliste wurde abgearbeitet und alles ist so weit in Ordnung.

Etwas nervig ist der harte Dichtungsgummi an der Heckklappe.
Sehr oft kommt es vor, dass die Heckklappe nicht richtig schließt und man nochmal auf und wieder zu machen muss. Das ist vor allem dann störend, wenn man schon eingestiegen ist und dann erst am Display erkennt, dass die Klappe nicht korrekt geschlossen ist.
Das ist wohl bei allen Kona so und eine Abhilfe scheint es nicht wirklich zu geben.

Ansonsten 1 Jahr Fahrfreude pur!

1 Jahr Hyundai Kona Elektro

Kostenfaktor

Die Betriebskosten des Elektro-Kona sind sehr gering.
Abgesehen von den 95,- Euro für den Jahres-Service wurde bisher 5x an kostenpflichtigen Ladesäulen geladen. Gesamtkosten 70,- Euro.
Zu Hause wurde nur wenig geladen, wenn der Akku für einen Ausflug bis zum Rand gefüllt sein sollte. Kosten für das zu Hause Laden ca. 30,- Euro.
Die meisten Ladungen wurden an kostenlosen Ladesäulen durchgeführt.
Parken ist in Ludwigsburg für Elektrofahrzeuge kostenlos (leider nicht in den Parkhäusern). Elektroautos sind auf 10 Jahre steuerbefreit. Für die Vollkasko-Versicherung sind 350,- Euro fällig. Sonstige Kosten sind nicht angefallen.
Damit sind für 8500 km reine Betriebskosten von 545,- Euro angefallen, oder 6,5 cent pro Kilometer. (Ohne Abschreibung und Wertverlust)
Das ist recht günstig.
Mit einem Verbrenner bei einem angenommenen Durchschnittsverbrauch von 7l/100km wären es schon 850,- Euro alleine für den Sprit gewesen. Dazu wäre der Service teurer, KFZ-Steuer wäre angefallen und auch Parkkosten.

Wenn in naher Zukunft vermutlich die kostenlosen Lademöglichkeiten wegfallen, dann kann man das Auto an der eigenen PV-Anlage für ungefähr 10 cent/kWh laden. Bei max. 20kWh/100km sind das Energiekosten von 2,- Euro auf 100km. (Verbrenner ab 12,- Euro/km).

Nachteile Elektrofahrzeug

Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob ein Elektroauto oder ein Verbrenner besser passen. Ein noch sehr gewichtiger Nachteil bei Elektroautos ist die fehlende Infrastruktur.
Das kann man bei meinen Berichten zu den Ausflügen in den Europapark oder auf den Feldberg lesen.
Viele Betreiber von Ladesäulen verlangen mittlerweile auch extrem hohe Gebühren für den Strom. Welche Kalkulation dahinter steht, kann ich nicht sagen. Es sieht doch sehr nach Abzocke aus, wenn auf einmal 79 Cent pro Kilowattstunde aufgerufen werden.
Damit ist die Fahrt mit dem Elektroauto teurer als mit dem Verbrenner.

1 Jahr Hyundai Kona Elektro

Ohne ausreichend Ladesäulen sind keine Fernreisen möglich.
Für die breite Masse ist die Elektromobilität auch 2020 nicht unbedingt zu empfehlen.
Für unsere Zwecke mit überwiegend Kurzstrecke und gelegentlichen Ausflügen ist ein Elektroauto aber die bessere Alternative.
Die reGIERung labert, macht aber hintenherum genau das Gegenteil, von dem was sie verspricht. Die Konsortien bauen Ladesäulen und greifen Fördergelder ab, blockieren dann aber den Zugang für bestimmte Fahrzeuge oder verlangen Wucherpreise. Ein Anbieter hat beispielsweise im Januar den Ladepreis von pauschal 8,- Euro auf 79 cent pro kWh angehoben, das wären bei benötigten 50kWh schlappe 40,- Euro für einmal „Volltanken“. Damit käme man auf der Autobahn ca. 250km weit. Bei 7l/100km kostet der Sprit für den Verbrenner nur 33,- Euro. Mit solchen Wucherpreisen wird das nichts mit der Energiewende.
Allerdings geht es hier auch um das „Aussperren“ bestimmter Fabrikate, denn mit Kundenkarte bestimmter Fahrzeugmarken kann man im Roaming an denselben Säulen immer noch recht günstig laden.
Das wäre vergleichbar mit einer Tankstelle, die die Preise je nach Fahrzeugmarke zwischen 20cent und 5 Euro je Liter variiert.
Hier scheint sich die deutsche Industrie abschotten zu wollen.
Vielleicht ist es auch die pure Angst und Verzweiflung. Im Februar 2020 ist Tesla an der Börse mittlerweile mehr wert, als VW und BMW zusammen!

Die derzeitige Lade-Infrastruktur in Deutschland ist NICHT für den elektrischen Massenbetrieb geeignet!
Daran wird sich vermutlich auch die nächsten Jahre nichts ändern, wenn man als Beispiel Internet und Mobilnetz zum Vergleich heranzieht. Deutschland ist bei modernen Techniken ein Entwicklungsland. Unfähige Politiker, Konzerne die sich nicht einigen. Andere Länder zeigen, wie so etwas geht.

Wer sich ein Elektrofahrzeug kauft, sollte also genau überlegen, wohin er damit fahren möchte.

Umstieg auf einen Verbrenner?

Jetzt habe ich doch einiges Negative über Elektroautos geschrieben. Werde ich also in Kürze wieder auf einen Verbrenner umsteigen?

Mit Sicherheit nicht – Elektroautos sind – für unsere Bedürfnisse – einfach um Welten besser, als Verbrenner.

Man muss die Sache einfach differenzierter betrachten.
Der dämliche Streit zwischen Elektrobefürwortern und Petrolheads bringt nichts!
Sicher gibt es viele Menschen, für die ein Verbrenner die bessere Alternative ist, zumindest zur Zeit noch.
Bei allem, was ich in meinem Blog schreibe, gehe ich immer von unserem Standpunkt aus: Eigene Garage, hauptsächlich Kurzstrecke, Lademöglichkeit in der Garage.
Dafür ist das Elektroauto perfekt! Ein Verbrenner hat in dieser Anwendung nicht den Hauch einer Chance.
Wer in der bedauernswerten Situation ist, keine Lademöglichkeit zu haben, täglich 1000 Kilometer über die Autobahn fahren zu müssen, ein fettes SUV mit Knatter-Auspuff als Statussymbol zu benötigen, für den ist ein Elektroauto nichts.

Für die meisten „normalen“ Autofahrer ist 2020 der Verbrennungsmotor auch noch besser geeignet, weil es einfacher und billiger ist. Das wird sich aber vermutlich in Zukunft ändern.
Da das aber von der (unfähigen) Politik abhängig ist, kann man hier nur schwer Voraussagen treffen.
Für immer mehr Menschen kann ein Elektroauto aber eine sehr sinnvolle Alternative sein.
Also Augen auf beim Autokauf!

Im Winter in ein zugefrorenes Elektroauto einsteigen. Heizung einschalten, 2 Minuten warten, die Frontscheibe ist frei und der Innenraum warm. Das schafft ein Verbrenner nicht.
Auch für Kurzstreckenfahrten sind Elektroautos ideal.
Für unsere Strecken von 2-5km kam mit dem Verbrenner vorher ein Verbrauch von 15l/100km zusammen, der Kona braucht 15kWh/100km, umgerechnet etwas 1,5l!
Das Elektroauto stinkt nicht, es knattert nicht, es rattert nicht. Man muss nicht an eine versiffte Tankstelle. Das Laden dauert nur Sekunden (Kabel einstecken, fertig). Es fährt sich viel entspannter.
Der Energieverbrauch unseres Kona liegt auf die 8500km im Schnitt bei 17kWh/100km, ein Verbrenner müsste also bei gleicher Effizienz mit 1,7l/100km fahren. Den Strom kann man selbst von der Sonne ernten. Man benötigt keine Scheichs, keine US-Flugzeugträger zum Schutz irgendwelcher Ölfelder. Zugegeben, die reGIERung greift mittlerweile auch bei Solaranlagen gerne zu und fordert für die Nutzung der Sonne Steuern, Umlagen und Abgaben.

Die Performance eines Elektroautos ist unvergleichlich besser als die eines Verbrenners. Der Kona bringt knapp 400Nm Drehmoment aus dem Stand – geräuschlos!

Elektro-Zukunft

Früher gab es Handy mit 2 Wochen Laufzeit. Dann kamen die Smartphones. Die mussten jeden Abend aufgeladen werden. Dafür hatten sie aber einen ungeheuren Mehrwert.
Ähnliches gilt für die Reichweite von Elektrofahrzeugen.
Wenn das Auto beim Parken eingesteckt wird (zu Hause, in der Firma, an öffentlichen Parkplätzen), dann ist es immer geladen. Unterwegs zu laden ist dann nur noch in Ausnahmen nötig. Dazu fehlt aber in Deutschland die Infrastruktur (andere Länder sind da deutlich weiter!).

Die deutsche Automobil-Industrie behauptet jetzt ganz frech, dass es doch „den sauberen Diesel“ gäbe. Tatsächlich gibt es den seit über 10 Jahren! Autos werden in den USA mit einer viel besseren Abgasreinigung verkauft, als in Deutschland. Es wäre also möglich gewesen, das auch in Deutschland so zu machen. Man hat es aber aus Profitgier nicht gemacht. Lieber hat man dreckige Autos verkauft und dann einfach betrogen, das ist ja auch viel einfacher.

Selbst Ohne Betrug funktionieren die Abgasreinigungsanlagen übrigens sehr oft nicht. Im Winter werden die zum Schutz der Technik einfach deaktiviert – ganz legal! An einem kalten Januartag bekommt man an der Straße damit den ganzen Dreck ungefiltert ins Gesicht geblasen. Aber bald gibt es ja sowieso keine kalten Winter mehr.

Liebe Deutsche Autoindustrie, Ihr habt es einfach verkackt!

Die Zukunft fährt sicher nicht rein elektrisch. Aber der Anteil der Elektrofahrzeuge wird steigen und die Verbrenner werden im Individualverkehr immer weniger.

Verbrenner werden denselben Weg gehen wie Segelschiffe, Pferdekutschen, Dampflokomotiven.

Jeder sollte natürlich frei entscheiden dürfen, was er sich für ein Auto kauft.
Ich für meinen Teil bleibe bei Elektro und freue mich an der ruhigen und angenehmen Fortbewegung.

Meine Elektroauto-Galerie

1 Jahr Hyundai Kona Elektro
2006: Unser erstes Hybridfahrzeug – Verbrauch unter 5l/100km
1 Jahr Hyundai Kona Elektro
2015: BMW i3 – unser erstes reines Elektroauto – so geht Freude am Fahren!
1 Jahr Hyundai Kona Elektro
2018: Nissan Leaf 2.Zero (Rechts): Tolles Familien-Elektroauto. Aber ein Autohaus zum Davonlaufen und das Auto mit einem exotischen Ladestecker und Rapidgate (Probleme durch fehlende Batteriekühlung!)
1 Jahr Hyundai Kona Elektro
Nummer 5 lebt: Unser Hyundai Kona Elektro – endlich ein vollwertiges Elektroauto. 500 Kilometer Reichweite im Sommer, bis 400km im Winter. Über 200PS und 400Nm Drehmoment, ein Spassmobil für die Familie!






Elektrisch zum Feldberg

Elektrisch zum Feldberg

Vom 10.1.2020 bis 12.1.2020 waren wir mit unserem Hyundai Kona Elektro für ein Wochenende auf dem Feldberg im Schwarzwald.

Reichweitenschätzung

200 Kilometer Strecke sollten für heutige Elektroautos auch im Winter kein Reichweitenproblem darstellen.
Unser Hyundai Kona Elektro mit 64 kWh-Akku schafft im Sommer locker 400km, im Winter sollten es mindestens 300km sein. Das hat bisher auch immer ganz gut gestimmt, wie man an den Fahrten in den Europapark in Rust sehen kann.
Auf der Autobahn kann man im Winter mit 20-22kWh pro 100km rechnen. Aber wie sieht es aus, wenn es dabei auch noch den Berg hochgeht?
Unser Ziel, das Familotel Feldberger Hof, liegt auf 1277m üNN, unser Haus auf ca. 270m üNN, die Strecke hat also einen Höhenunterschied von ziemlich genau 1000m.
Die Entfernung liegt bei 200km.
Bei der Abfahrt zeigt unser Kona bei +4°C, voll geladen, eine Reichweite von 389km an. Diese Reichweitenschätzung basiert auf der bisherigen Fahrweise und Strecke.

Auf Landstraßen ist es meistens mehr, bei Autobahnfahrt und großem Höhenunterschied wird die Reichweite vermutlich deutlich geringer sein.
Wir fuhren freitagnachmittags direkt nach der Schule los auf die A81 in Richtung Stuttgart. Es war wie immer im Großraum Stuttgart sehr viel Verkehr, aber zum Glück war auf der ganzen Strecke kein Stau.
Die Strecke führte über 150 km Autobahn und 50 km Landstraße bis an das Hotel Feldberger Hof. Auf der Autobahn schwammen wir im Verkehr mit, das heißt Tempo 100 in Baustellen und bei dichtem Verkehr. Bei freier Strecke gerne auch mal 150 km/h. Wir sind nicht gerast, aber auch nicht geschlichen, der geladene Strom sollte locker ausreichen.

Nach 2 Stunden und 20 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht. Für die Verkehrssituation war das ein recht guter Wert. Über die Strecke von 200 km haben wir 22 kWh/100 km benötigt.
Das ist bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, Autobahntempo und einem Anstieg von 1000 Höhenmetern besser, als ich es erwartet hatte. Der Kona zeigte noch 110 km Restreichweite an.
Theoretisch müsste man anschließend testweise den Berg wieder hinunterfahren, da benötigt das Auto dann keine Energie mehr, im Gegenteil: Bei Bergabfahrt wird bei einem Elektroauto, im Gegensatz zu einem Verbrenner, wieder Energie in den Akku zurückgespeist.

Ladesituation

Vor der Fahrt hatte ich im Internet recherchiert, wo man laden kann und was die beste Ladestrategie für die Reise ist.
Ich halte die Elektromobilität für eine Technik der Zukunft und will nie wieder einen Verbrenner fahren. Auch für die Umwelt sind Elektrofahrzeuge deutlich besser, als jedes Verbrennungsfahrzeug. Aber trotz Gerede der reGIERung, wird von öffentlicher Seite viel zu wenig für die Infrastruktur getan.
Ein Verkehrsmittel taugt nur dann wirklich für Langstrecke, wenn ausreichend Versorgungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Für normale Autos gibt es an der Autobahn ungefähr alle 50 Kilometer Tankstellen. Tesla hat mittlerweile auch eine sehr gute Abdeckung mit Lademöglichkeiten, den sogenannten Superchargern.
Die restliche Autoindustrie befindet sich noch im späten Mittelalter.
Wir fahren mit unserem Hyundai Kona zu 90% Kurzstrecke, dafür ist das Auto bestens geeignet. Aber es sollte auch langstreckentauglich sein.

Mit etwas Planung ist das auch kein Problem. Aber von einer elektrischen Mobilitätslösung für die Massen ist Deutschland noch weit entfernt. Auf der ganzen Strecke gibt es nur eine Raststätte, die mehr als einen Ladepunkt hat. Dazwischen stehen ein paar vereinzelte Ladesäulen, die man erst finden und dann hoffen muss, dass sie funktionieren. Man stelle sich das für Verbrenner vor: Es gibt nur eine Zapfsäule. Einzelne Ladesäulen können dann vielleicht auch defekt sein, zugeparkt, belegt oder sonst irgendwie nicht zugänglich. Darauf verlassen, dass man dort laden kann, sollte man sich nicht.

Dieser Rasthof mit den 4 Ladesäulen liegt für uns auch ziemlich ungünstig genau in der Mitte der Strecke. Das bedeutet Laden nach 100 Kilometer, wenn der Akku noch fast voll ist oder auf dem Rückweg nach 300 Kilometer. Da sind wir dann aber an der Reichweitengrenze. Beide Optionen sind nicht besonders gut.
Ideal sind für Elektroautos sogenannte Destination-Charger, also Lademöglichkeiten am Ziel. Entspannt ankommen, Auto einstecken und wenn man zurückfährt, ist der Akku wieder voll.
Die (wenigen) Schnell-Lader an der Autobahn braucht man dann nur, wenn die Strecke länger ist als man mit einer Akkuladung fahren kann.
Ideal wäre also eine solche Lademöglichkeit auf dem Feldberg…

Elektrisch zum Feldberg

Lademöglichkeit am Hotel.

Elektrisch zum Feldberg

Der Feldberger Hof wirbt damit, das erste klimaneutrale Hotel in Deutschland zu sein. Zusätzlich wird auch viel Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt. Da sollte man doch auch von einer vorhandenen Ladeinfrastruktur ausgehen. Aber leider gibt es im Hotel keine brauchbare Lademöglichkeit. Im Ladestellenverzeichnis bei GoingElectric wird als Lademöglichkeit eine einzelne Schuko-Steckdose aufgeführt. Bei einer Anfrage an das Hotel per eMail hieß es, das sei keine „normale“ Steckdose, sondern speziell für Elektrofahrzeuge und eine Ladung sei für pauschal 20,- Euro möglich.
Vor Ort stellt sich dann heraus, dass es doch nur eine normale Steckdose mit 230V/10A ist.
Immerhin hängt dort ein Ladeadapter, der macht die Steckdose aber nicht zu einer „speziellen“ Elektroladesteckdose. „Speziell“ wäre eine sogenannte Wallbox.
Zudem ist der Zugang nicht reservierbar und Laden nur zwischen 22 Uhr abends und 9 Uhr in der Früh möglich.
Kurz überschlagen reicht die angebotene Lademöglichkeit über Nacht für maximal 20kWh (10 Stunden a 2kWh). Wir benötigen aber 40kWh für die 200km Rückfahrt. Man müsste also 2x darauf hoffen, dass die Lademöglichkeit verfügbar ist und dann morgens um 8 Uhr das Auto wieder umstellen. Bei 20,- Euro pro Ladevorgang wären das 40,- Euro, also 1,- Euro pro Kilowattstunde. Das ist ein heftiger Preis.
Vermutlich wird das Hotel im Einkauf weit weniger zahlen, als den aktuellen Haushalts-Strompreis von ungefähr 30 cent pro kWh.
Eine Alternative in der Tiefgarage an „irgendeiner“ Steckdose ist leider nicht verfügbar.
Ein Elektroauto lässt sich problemlos an jeder Steckdose laden, aber natürlich darf man nicht einfach ungefragt irgendwo im Hotel einstecken. Da uns diese Möglichkeit verwehrt wurde, musste eine Alternative her.
Angesprochen auf die in der Buchungsbestätigung enthaltene Parkmöglichkeit „…oder im Parkhaus gegenüber“, hieß es, dass das eigentlich nicht üblich sei.
Eine brauchbare Lademöglichkeit für Elektroautos im Feldberger Hof kann daher mit Stand 12.1.2020 als quasi nicht vorhanden bezeichnet werden.

Elektrisch zum Feldberg


Wir entschieden uns, im öffentlichen Parkhaus gegenüber zu parken, dort sind 4 offizielle Ladepunkte mit je 22kW verfügbar.
Als ich an der Rezeption bekannt gab, dass die angebotene „spezielle“ Steckdose und das kurze Zeitfenster (22h – 9h), in Verbindung mit der Nicht-Reservierbarkeit der Steckdose, uns zum Laden nicht ausreichen würde und wir ins öffentliche Parkhaus umparken würden, wurde uns (nach Rücksprache mit dem Backoffice) eine Parkkarte ausgehändigt. Damit durften wir dann von Freitag bis Sonntag im Parkhaus parken, das sparte uns die 13,- Euro Tagespauschale. Eine nette Geste, aber es wäre entspannter, wenn dem Gast von Anfang an eine brauchbare Lademöglichkeit angeboten würde, zumal ich bereits vorher per Mail angefragt hatte.

Lademöglichkeit am Feldberg

Elektrisch zum Feldberg

Im Parkhaus gibt es in der 4. Ebene 2 Ladeboxen mit je 2 Anschlüssen (Typ2, 20kW).
Die Ladeplätze waren am Freitag alle frei und erfreulicherweise auch am Sonntag, trotz vollem Parkhaus, nicht zugeparkt.
Betrieben werden die Ladesäulen von Energiedienst.de / NaturEnergie und als Strom wird, wie auf einem großen Aufkleber zu lesen ist, Wasserkraft aus dem Schwarzwald verwendet. Die Ladesäulen sind mit Steuergeldern vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Die Platzierung direkt am Ausgang zum Skigebiet ist im Winter vermutlich etwas kritisch, da laufen die ganzen Skifahrer mit Skiausrüstung vorbei.
Ich habe daher auf einem der rückseitigen Parkplätze geparkt und den Kona an die Ladesäule gesteckt. Nur leider ließ sich die Ladebox nicht mit der ENBW-App freischalten. Obwohl die Ladestation in der APP aufgeführt wird, funktionierte es nicht. Mit angestecktem Kabel meckerte die APP „Ladepunkt belegt“, will man vor dem Einstecken freischalten, dann heisst es „Ladesäule nicht erreichbar“.
Alle 4 Ladepunkte waren NICHT freischaltbar. Das ist ärgerlich.
Auf der Webseite von Energiendienst.de/NaturEnergie kann man sich registrieren und dann für 59 cent pro kWh laden. Die aufgeführte Hotline war erst wieder am Montag erreichbar. Für Ladesäulen wäre eine Erreichbarkeit auch am Wochenende wünschenswert.
Ich überlegte und schaute auch kurz in meiner Plugsurfing-App. Zu meinem Erstaunen war die Ladesäule dort aufgeführt. 2 Tage vorher bei der Streckenplanung war die Säule dort noch nicht vorhanden. Mit dem Plugsurfing-RFID-Pin ließ sich die Säule dann auch problemlos freischalten und der Kona lud mit 7kW (das Auto kann an AC nur 1phasig laden, bei 22kW Ladesäulen damit max. 7kW). Immerhin, die Ladung war gestartet.
Allerdings war es doch etwas ärgerlich, dass die ENBW-App nicht funktionierte.
Damit hätte mich eine Kilowattstunde 29cent gekostet. Mit Plugsurfing sind wir mit 59cent beim doppelten Preis.

Preis-Roulette

200 Kilometer = 40kWh, das sind dann 12,- Euro pro 100km über Plugsurfing, über ENBW wären es 6,- Euro, am Hotel 20,- Euro.
Zuhause im Kaufland 0,- Euro, mit der eigenen Solaranlage 50cent. Man muss bei Elektrofahrzeugen also immer genau schauen, wo man lädt.
Mit einem Verbrenner hätten wir auf dieser Strecke wohl 8l/100km benötigt, das wären dann 12,- Euro/100km.
Zumindest für die Umwelt war es jedenfalls gut, dank Strom aus Wasserkraft lag der CO2-Ausstoß bei 0g/km.

Immerhin lud es, aber die erste Stunde vom Wochenende war bis zu diesem Punkt schon weg. Erholung ist etwas anderes.
Später hatte ich über die ENBW-App noch die ENBW-Ladekarte bestellt, vielleicht sind die Karten mit RFID zuverlässiger als die Apps auf dem Smartphone. Das kann ich dann das nächste Mal ausprobieren.

Volle Ladung

Elektrisch zum Feldberg

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, holten wir den Schlitten aus dem Auto und erleichtert registrierte ich, dass der Akku über Nacht voll geladen worden war.
Ich parkte das Auto um, damit auch andere laden konnten. Wir waren noch 3x am Wochenende am Auto (Schlitten ins Auto/aus dem Auto), dabei waren die Ladeplätze fast immer leer.

Einen eGolf habe ich an der Ausfahrt gesehen, ein belgischer Plugin-Hybrid stand am Sonntag neben einem Tesla an der Ladesäule.
Die Plugsurfing-App zeigt mittlerweile 45,6 kWh für 23,93 Euro an. Das ist ein stolzer Preis, mit der ENBW-App hätte es 13,25 Euro gekostet.
Es wären natürlich keine 45kWh nötig gewesen. Der Akku war ja nicht ganz leer, aber dann hätte man mitten in der Nacht (morgens zwischen 3 und 4) zum Auto müssen, das war es mir dann nicht wert.

Im Vergleich zu den 40,- Euro für 2x aufwändig im Hotel laden, war es trotzdem noch günstiger und auch deutlich komfortabler.
Vielleicht hätte das Hotel ja auch nur 1x laden berechnet, aber im Urlaub will ich nicht über den Preis verhandeln müssen, daher gehe ich von den 40,- Euro aus.
Da das Hotel ansonsten einen sehr angenehmen Aufenthalt mit allem Komfort bietet, ist das für Elektroauto-Fahrer doch recht enttäuschend, auch wenn es am Ende dann doch noch mit dem Laden funktioniert hat.
Für Service, Freundlichkeit und Erholungswert kann man dem Feldberger Hof glatte 100 Punkte geben. Aber nur, wenn man nicht mit dem Elektroauto anreist.

Es geht nicht darum, irgendetwas gratis abzustauben. Es fehlt einfach nur eine Möglichkeit, sein Auto zu laden. Das ist ein Service, der 2020 in jedes Hotel gehört. In ein 4 Sterne Hotel, das mit Umweltfreundlichkeit Werbung macht, auf jeden Fall.
Man braucht ja keine spezielle Steckdose. Für ein Hotel dieser Größe wären 10 herkömmliche Steckdosen in die Tiefgarage ausreichend. Damit wären mit „Ladeziegel“ bei 2kW (das entspricht der Leistung eines Föhns) bei allen Elektroautos nach einem Tag die Akkus voll – ohne Umparken. Für die entsprechenden Parkplätze könnte man dann auch 10-20 Euro extra für das Laden verlangen. Aber die Einschränkung auf 22h Abends bis 8h in der Früh und dann nur eine Steckdose für das ganze Hotel, das ist schade.

Die Heimfahrt

Elektrisch zum Feldberg

Sonntagmittags ging es dann wieder in Richtung Heimat. Bei der Abfahrt aus dem Parkhaus machte sich dann recht schnell die Tatsache bemerkbar, dass man ein Elektroauto nicht oben auf dem Berg komplett voll laden sollte.
Immer wieder kam die Meldung „Rekuperation nicht möglich – Akku voll“.
Das ist natürlich kein Fehler, aber ein Hinweis, dass man Bergab jetzt wie bei einem Verbrenner mit den Bremsen sinnlos Energie vergeudet, anstatt diese, wie bei einem Elektroauto üblich, in den Akku zurückzuladen. Der Motor arbeitet in einem solchen Fall normalerweise beim Bremsen als Generator (Fachbegriff Rekuperieren).
Trotz dieser Energieverschwendung hatten wir auf den ersten 50km vom Feldberg bis hinab ins Tal und über die Landstraße zur Autobahn einen Verbrauch von 11kWh/100km erzielt.
Mit Rekuperation wären es vermutlich deutlich unter 10kWh gewesen. Hier sieht man deutlich den Vorteil eines Elektroantriebs bei Berg- und Talfahrt. Der Mehrverbrauch bergauf wird später bergab wieder eingespart.

Bei freier Autobahn und vollem Akku hatte ich dann auch keine Lust auf langsame Fahrt. Der Kona hat mit 395Nm ausreichend Drehmoment und zieht souverän bis 178km/h laut Tacho. Dann schlägt die Geschwindigkeitsbegrenzung deutlich spürbar zu. Schneller will das Auto nicht. Macht aber nichts, außer in Deutschland darf man so schnell sowieso nirgends fahren. Meistens ist das auf den vollen Autobahnen auch gar nicht möglich.

Kurz vor Böblingen war dann auch wieder auf 120 begrenzt und der Rest der Strecke erlaubt verkehrstechnisch kaum noch Geschwindigkeiten über 100km/h. Stuttgart ist umsonst die Stau-Hauptstadt Deutschlands.

Für 197km in 2:10 Stunden im Winter bei 0°C – 4°C Aussentemperatur sind 17,8kWh ein sehr akzeptabler Verbrauch. Das sind in Dinopampe (Benzin) umgerechnet ungefähr 1,8l/100km.

Fazit

Anfang 2020 ist Elektromobilität leider noch Nichts für die breite Masse. Ältere oder technisch unbedarfte Menschen wären vermutlich spätestens im Parkhaus an der Freischaltung der Ladesäulen gescheitert. Hier fehlt eindeutig eine einfache und überall identische Freischaltmöglichkeit. Es kann nicht sein, dass jeder Anbieter sein eigenes Ding macht.

Es geht auch anders.
Wer oft Langstrecke fährt, für den geht auch 2020 kein Weg an Tesla vorbei. Mit Elektroautos anderer Marken muss man eben vorab planen.
Für gelegentliches Reisen ist das durchaus möglich (und es soll immer besser werden – sagt die Industrie seit 5 Jahren).
Wir haben aber bewusst den Kona gekauft und keinen Tesla, denn hier im Großraum Stuttgart und bei Kurzstrecken kann der kompakte Hyundai Kona in den engen Parkhäusern seine Vorteile ausspielen.
Am Montag nach dem Ausflug gab es dann gratis Strom im Kaufland am DC-Schnell-Lader. Nach 30 Minuten wieder genug im Akku für die nächsten 2 Wochen.
Das Kaufland hat übrigens auch etwas davon: Seit dort die kostenlose Ladesäule steht, sind wir viel seltener bei Rewe, Lidl und Co. Effektiv verdient Kaufland also sicher an diesem Angebot.

An vielen Hotels fehlt vermutlich einfach nur das Wissen, wie man mit dem Wunsch nach Strom umgehen sollte. Dabei wird das Thema immer wichtiger und dürfte sicher auch die eine oder andere Hotelwahl beeinflussen.

Für den Sommer haben wir eine Ferienwohnung an der Ostsee gebucht. Da wurde uns bereits ein Parkplatz versprochen, an dem wir laden dürfen. Man habe das zwar bisher noch nie getestet, sei aber gespannt, wie das funktioniert und der Hausmeister würde das auf jeden Fall möglich machen. Dann muss nur noch die Strecke geplant werden, das werden schlappe 800 Kilometer quer durch Deutschland, also mindestens 3x Ladepause.
Ich werde berichten.



Ladewüste am Europapark

Dieser Beitrag ist veraltet.
Mittlerweile (2023) soll es auf den normalen Parkplätzen 16 Ladepunkte geben.
Dazu noch ein paar für Hotelgäste.
Umgerechnet auf die Anzahl Fahrzeuge aber immer noch viel zu wenig.

Ein interessanter Hinweis auf der Webseite des Parks: die Ladepunkte sind wohl dazu gedacht, dass man den ganzen Tag dort parkt. Das ist auch sinnvoll. Mittendrin raus und umparken ist doof.
Damit können dann aber pro Tag nur 16 Fahrzeuge laden.
Und man kann die Ladesäulen mit Karten anderer Anbieter freischalten.
Achtung – manche verlangen dann Blockiergebühren!
ENBW z.B. will nach 4 Stunden Geld ohne Strom!
Das ist bei normalen Ladesäulen sinnvoll, die sind ja keine Parkplätze.
Hier ist das aber eher nicht so optimal.

Da muss noch nachgebessert werden.

Unsere Lösung: früher losfahren, an der Autobahn kurz 10 Minuten Powernapping und mit 250kW Strom in den Akku pumpen, dann reicht es auch für die Heimfahrt.

Teil2: Tote Ladesäulen laden schlecht!

Ladewüste am Europapark
Ziemlich viel los – wenn die Säule funktioniert

Am 3.Oktober 2019 wollten wir einen Tagesausflug in den Europapark unternehmen und uns dort mit Freunden treffen.
Da der Europapark keine Lademöglichkeiten für normale Besucher bietet (nur von Badenova für Hotelgäste oder beim reservierten Parken) und neben dem offiziellen Parkplatz nur 4 Ladepunkte von Badenova verfügbar sind (mit denen der Europapark wirbt, für die er aber bei Problemen nicht verantwortlich ist) sind wir sehr früh losgefahren.
Nach einer guten Anreise waren wir kurz vor 9 Uhr tatsächlich die ersten an der Ladesäule. Geparkt, Kabel eingesteckt, RFID-Karte an die Säule – lädt nicht!

Alle TOT!

Ladewüste am Europapark

Nach dem letzten Lade-Erlebnis am Hotel ging mein Puls gleich etwas schneller. Mit der Plugsurfing-App geschaut – nicht nur die eine Ladesäule war tot sondern beide. Also alle 4 Ladepunkte ausser Betrieb.
Und schlimmer noch – der Zustand bestand laut App bereits seit mindestens 2 Wochen!
Eigentlich ein Unding bei einer so stark frequentierten Ladesäule.

Wir waren Wochen zuvor eine Woche dort und ich habe das interessehalber öfter beobachtet: die Ladeplätze waren immer voll belegt, bei 6-7 Autos am Tag in 2 Wochen also sicher 100 Fahrzeuge die bis zu unserem Versuch am 3.10.2019 NICHT laden konnten.

Wieder ein Anruf bei der aufgedruckten Hotline: keiner da.

Was tun?

Nach kurzer Überlegung haben wir das Auto einfach angesteckt stehen lassen. Da die Säule seit über 14 Tagen defekt war hatte ich keine große Hoffnung daß diese gerade am Feiertag repariert würde. Aber falls doch konnte man die Ladung ja per App noch starten.

Keine Hilfe! Keine Kulanz

Am Haupteingang haben wir uns an die Info gewandt. Wieder das gleiche Spiel wie zuvor am Hotel:
sehr freundliches Personal aber die Ladesäulen werden zwar vom Europapark beworben aber nicht betrieben. Zuständig ist niemand. Wer mit dem Elektroauto anreist hat eben Pech gehabt.
Sorry Europapark: Ihr macht mit den Ladesäulen Werbung, dann solltet Ihr Euch darum kümmern. Die Säulen gehören mit zum Park-Erlebnis!

Auf die Frage ob wir einen Ladeversuch beim „reservierten Parken“ starten könnten hiess es daß das gegen 25,- Euro Parkgebühr möglich sei. Auf unseren Einwand daß wir ja eigentlich nur laden wollten, für den normalen Parkplatz eine Jahres-Park-Karte besäßen und ob es nicht eine Kulanzlösung gäbe wurde leider abgeblockt: Für 25,- Euro Parken und laden, eine andere Option gibt es nicht.
Da diese Lademöglichkeit aber ebenfalls von Badenova betrieben wird und nach den Erfahrungen mit dem Laden am Hotel und jetzt an der Ladesäule haben wir dankend abgelehnt. Denn eine Garantie daß diese Lademöglichkeit funktioniert gab es nicht.
25,- Euro für einen Versuch der vielleicht auch nicht klappt war uns zuviel. Dann doch lieber ab und zu mit der App nachsehen ob sich was an der Säule tut und zur Not auf dem Heimweg laden.

Hotline bemüht aber nutzlos!

Ladewüste am Europapark
freundliche aber nutzlose Hotline

Beim Warten auf unsere Freunde mit denen wir uns verabredet hatten habe ich nochmal versucht die Hotline anzurufen. Es ging auch tatsächlich jemand dran.
Ich habe das Problem geschildert und angeblich war es dort noch nicht bekannt.
Dabei stand in der Plugsurfing-App ein Datum für „letztes erfolgreiches Laden“ von vor 14 Tagen, erfolgreiches Laden in den letzten 7 Tagen: 0%.
In Goingelectric waren auch Fehler eingetragen, nur der Betreiber weiss von nichts? Seltsam.
Auf meine Frage was man denn da machen könne meinte der Hotliner: er würde das an Badenova weiterleiten, mehr könne er nicht machen.
Die Hotline war also anscheinend nicht einmal direkt vom Betreiber.

Selber schuld.
Man hätte es vorher wissen können – die Ladesäule per App auf Funktion prüfen. Aber wer geht denn schon davon aus daß alle 4 Ladeplätze ausser Funktion ist. Wir hatten daher nur daran gedacht früh loszufahren damit wir auch einen Ladeplatz bekommen.
Das nächste Mal sind wir schlauer. Alternativ könnte man kurz vor dem Park eine Ladepause am Schnell-Lader an der A5 einlegen.

Kein Laden!

Im Laufe des Tages habe ich immer mal wieder versucht, per App eine Ladung zu starten. Leider ohne Erfolg. Das ist sehr schade, denn der Europapark war wieder mal ein supertolles Erlebnis. Der aktuelle Halloween-Schmuck und die ganzen Attraktionen sind immer einen Besuch wert. Das mit dem Ladeproblem hat mich aber die ganze Zeit genervt.
Da wir am Tag der Deutschen Einheit natürlich auch das Feuerwerk angeschaut haben war die Abreise recht spät – mit halbleerem Akku.

Auf der Autobahn

Ladewüste am Europapark
Ionity-Lader

Der Kona hat einen 64kWh-Akku. Auf der Autobahn brauchen wir bei meiner Fahrweise mit Heizung im Spätherbst knapp über 20kWh/100km. Das sind ca. 40kWh für die Strecke oder ca. 2/3 Akku. Es fehlten damit ca. 20kWh. Dafür mussten wir auf der Autobahn eine Ladesäule finden.
Mit der Goingelectric und mit der ENBW-App habe ich die Raststätte Mahlberg Ost ausgewählt:
2x 50KW-Lader von ENBW
4x 4 Ultra-Schnell-Lader von Ionity.
Wenn kein LKW davor parkte sollte das doch klappen.

Peinlich für das Autoland

Kurz vor uns fuhr ein Elektro-Golf an eine ENBW-Ladesäule. Die zweite ENBW-Säule war leider defekt. Nicht ganz so schlimm, denn ich wollte sowieso die Ionity-Lader ausprobieren, der Kona sollte ja eigentlich bis 75kW laden können, die Säulen gehen sogar bis 350kW (passendes Auto vorausgesetzt.

Schon peinlich:
Deutschlands Milliardenschwere Energiefirma ENBW baut 2 50kW-Lader an der Rasthof, einer ist defekt. Bleibt eine Ladesäule übrig.
Das Zukunfts-Unternehmen Ionity, der Stolz der deutschen Autoindustrie schafft immerhin 4 Ladesäulen.
Und ein Stück weiter an der Autobahn stehen vom angeblich seit Jahren kurz vor dem Konkurs stehenden Autobauer Tesla schlappe 20 Ladesäulen. Natürlich alle voll funktionsfähig. Wobei das ja laut der deutschen Autoindustrie irgendwie garnicht möglich sein kann.

Und es lädt doch!

Ladewüste am Europapark

Immerhin – die Ionity-Säulen funktionieren problemlos. Man könnte pauschal für 8,- Euro laden.
Ich habe trotzdem die ENBW-App verwendet für 49cent/kWh. Die hatte ich schon öfters in Benutzung und um 20.30 Uhr wollte ich nicht auch noch experimentieren. Das Laden startete problemlos und die Ladeleistung stieg bis auf 58kW. Leider nicht bis zu den theoretisch möglichen 75kW, keine Ahnung ob es an der Säule lag, am Auto, an der Temperatur, am Mond.
Immerhin floss Energie in den Akku. Das war schon mal gut.
Frau und Kind gingen aufs WC, danach ich (wir wollten das Auto nicht alleine lassen). Da ich schon etwas müde war habe ich mir noch einen Cappuchino gekauft. Der war allerdings so heiß daß er die Ladezeit verlängert hat – ich musste einfach langsam trinken.
Nach 25min war der Akku bei 70%, der Cappuchino leer und die Leistung sank ziemlich rasch auf 35kW.
70% sollten für die Heimreise ausreichen. Auto ausgesteckt, der Ladevorgang hat 14 Euro gekostet, 10 fürs Laden 1 fürs Pinkeln und 3 für den Cappuchino (4 abzgl. 2x Pinkelgutschein)

Die Heimfahrt lief dann problemlos und es waren zuhause noch knapp 70km Rest-Reichweite im Akku. Soweit alles in Ordnung.
Der Stress müsste aber trotzdem nicht sein wenn es am Europapark zuverlässig funktionierende Lademöglichkeiten gäbe.
Als Beispiel kann ich nur immer wieder Efteling in den Niederlanden anführen: über 70 Ladepunkte, die sind der „Autonation“ Deutschland um Lichtjahre voraus.
Am Freitag früh (4.10.2019) ging meine Frau ins Kaufland zum Einkaufen und Laden, jetzt sind wieder über 70% im Akku.
Die 4 Ladesäulen am Europapark sind auch heute noch per App als Funktionsunfähig gekennzeichnet.

Fazit

Für den Europapark ist das doch ein mehr als trauriges Ergebnis.
Da wird mit Lademöglichkeiten für Elektoautos geworben.
Die Lademöglichkeiten werden nicht vom Park betrieben sondern von Badenova.
Das ist zwar eigentlich egal. Aber es ist doch sehr schade daß die Ladesäulen anscheinend ziemlich vernachlässigt und dadurch unzuverlässig sind.
Und wenn man sich dann als Besucher des Europaparks hilfesuchend ans Personal wendet wird man abgewiesen mit der Begründung der Europapark wäre dafür nicht zuständig.
Lieber Europapark:
dann macht doch bitte auch keine Werbung damit!

Ladesäulen die „bereits länger“ nicht richtig funktionieren (Hotel-Wallboxen) oder über 14 Tage komplett ausfallen (Ladesäulen am Sportplatz) sind nichts für das man Werbung machen sollte.

Auch wenn wir ansonsten vom Europapark restlos begeistert sind:
Elektroautos sind die Zukunft. Der Europapark sollte hier schnell nachbessern.
Schaut nach Efteling, die zeigen wie das geht.