Wir bauen uns ein Windrad, mit dem wir komplett autark sind, uns vom Netz abkoppeln und auf unserer eigenen Strominsel leben – Freie Energie für alle!
OK, das war der Clickbait, jetzt mal im Ernst: Windräder haben mich schon immer fasziniert. Wind gibt es schon seit Anbeginn der Zeit und schon vor tausenden Jahren haben die Menschen sich die Kraft des Windes nutzbar gemacht. Nur in der Neuzeit, in der Meinungen durch Konzerne gesteuert werden und niemand mehr selber denken will, sind Windräder etwas aus der Mode gekommen. Lieber irgendwas verbrennen, das man aus dem Boden kratzen muss, damit die Umwelt zerstört und für dessen Beschaffung man erst mal Kriege führen muss. Hört sich bekloppt an, ist aber so und die Mehrheit der Bevölkerung findet das gut!
Dabei gibt es heute viel mehr Möglichkeiten als früher, sich freie Energie nutzbar zu machen. Solar, Wind, Wasser – man muss nur zugreifen. Mit freier Energie meine ich übrigens nicht die Vodoo-Version aus der Schwurbler-Ecke, sondern die Energien, die uns umgeben, die wir direkt nutzen können, wenn wir unser Hirn und moderne Technik einsetzen. Politiker nennen das „erneuerbare Energien“, sprechen davon, wie toll das wäre, tun aber alles dafür, dass möglichst nur die Konzerne davon profitieren – man will ja sein Aufsichtsrat-Altersruhepöstchen nicht wegoptimieren.
Zum Ausprobieren und als Experiment bastel ich jetzt einfach mal ein Windrad und schaue, was dabei herauskommt.
Wir bauen uns ein Windrad für den Garten – los geht es!
(7.4.2012) Das Ingersheimer Windrad läuft seit heute ca. 14.00 Uhr
Während ich heute die letzten Bilder des fertigen Windrades für meine Seite aufbereite erscheint auf der offiziellen Seite der Energiegenossenschaft die Meldung auf die alle gewartet haben – das Windrad ist in Betrieb!
Das ist natürlich ein tolles Ostergeschenk für alle Mitglieder und Freunde der Energiegenossenschaft.
Während das Windrad bei aktuell recht starkem Wind kräftig drehte stand ich einige Minuten und lauschte – hatten die Gegner recht mit ihrer Warnung vor dem Lärm?
Ehrlich gesagt – ich kann das Windrad nicht hören. Also Entwarnung für Ingersheim.
Auf dieser Seite finden Sie einige Bilder vom fertigen Ingersheimer Windrad aus verschiedenen Perspektiven.
Absolute Schwindelfreiheit ist beim Windrad-Bau ein Muss.
Bild1: erst wird ein Element auf den vorhandenen Turm gestellt
Bild2: dann fahren die Männer im Korb einmal rings um das Windrad herum und verspachteln den Zwischenraum zwischen den beiden Elementen mit Zweikomponentenkleber.
Die Spachtelmasse wird dabei übrigens ganz herkömmlich mit der Spachtel verarbeitet.
Puh – da wird es einem schon beim Zuschauen schwindelig.
Die Arbeiter stehen im Stahlgitter-Korb und lassen sich vom Kran in die Höhe der Fugen heben, dort verspachteln Sie die Fugen der Turmelemente mit Zweikomponenten-Kleber. Dabei geht es rund um das Windrad herum, die Fugen müssen sauber verspachtel seint, das Windrad soll ja mindestens 20 Jahre stehen.
Da der Korb nur am Kranseil hängt dürfte das eine recht freischwingende Angelegenheit sein, wer da nicht hundert Prozent schwindelfrei ist wird sicher weiche Knie bekommen.
Arbeitsplattform
Diese Arbeitsplattform ist für die Arbeiter im inneren des Turms.
Die Plattform ist immer auf Höhe des obersten Elements.
Von hier aus können die Arbeiter den Zweikomponentenkleber aufbringen und das vom Megakran hochgehievte nächste Turmelement sauber in Position bringen. Anschließend wird die Arbeitsplattform ein Turmelement höher gesetzt.
2/3 des Turms sind fertig – jetzt kommt Stahl
(9.3.2012)
Angeblich wurde mittlerweile ein Ring installiert der dem Übergang von Beton auf Stahl dient.
Außerdem soll der Turm jetzt auch innen mit Stahlseilen verspannt worden sein.
Das alles sind allerdings nur Informationen die mich über Dritte erreicht haben.
Genaueres erfahren Sie direkt bei der Energiegenossenschaft Ingersheim oder Sonntags auf der Baustelle…
Der Turm besteht zu einem Drittel aus Stahl und die unteren zwei Drittel sind Beton-Elemente.
Bei einer Nabenhöhe von 138m sollte die Turmhöhe aktuell damit ca. 90 Meter betragen.
Wenn man sich die Maximalhöhe bei obenstehendem Flügel von 179m vorstellt sind wir also gerade bei der Hälfte angekommen – das Ding wird schon ziemlich hoch.
Angeblich soll heute noch der Mega-Kran um ein paar Meter verlängert werden, denn mit den aktuell knapp über 110m Höhe reicht das Gerät leider noch nicht für die Montage der Gondel.
Da die Nabe ziemlich mittig in der Gondel sitzt dürfte die Turmhöhe insgesamt etwas über 140m sein.
Um die Gondel in Position zu heben sind also mindestens 140m Hubhöhe nötig.
Der Kran muss also noch um mindestens 30m höher werden.
Natürlich bleibe ich dran und werde meine Webcam anpassen, falls der Kran nicht mehr ins Bild passt.
Impressionen von der Windrad-Baustelle in Ingersheim
Bilder von der Windrad-Baustelle in Ingersheim
Das neue Ingersheimer Wahrzeichen
Die Martinskirche Großingersheim war Jahrhundertelang das höchste Gebäude im Ort, diesen Titel musste sie mittlerweile an das Windrad abgeben.
Anlieferung von Gondel-Teilen
(13.3.2012)
Heute Nacht sind wieder einige Schwertransporter auf der Ingersheimer Windradbaustelle eingetroffen.
Diesmal wurden Teile der Gondel und die Nabe geliefert.
Ausserdem wurde von Sonntag bis Montag der Kran umgelegt, verlängert und neu aufgestellt.
Mittlerweile sind wir bei ca. 150m Kran-Höhe!
Dadurch musste ich auch meine Webcam neu ausrichten – der Kran hat einfach nicht mehr ins Bild gepasst.
Unglaublich wie dieses 150m Stahlgerüst aus der Horizontalen in die Senkrechte gestellt werden kann, ohne dass es auseinanderbricht.
Die Gondel ist auch sehr beeindruckend. Auf den Bildern muss man einfach die Vergleichsobjekte wie Autos und Menschen mit anschauen. Vergleiche mit den Kranen und den Schwertransportern sind dagegen nicht so geeignet, das sind ja auch alles Mega-Maschinen.
Am beeindruckendsten ist aber bisher nach wie vor der Mega-Kran.
Wer die Autokrane kennt weiß, was das für riesige Brummer sind, aber neben dem CC2800 sehen diese Maschinen aus wie Spielzeuge.
Angeblich sollen die nächsten Nächte noch weitere Schwertransporte auf der Baustelle ankommen.
Bereits morgen oder am Donnerstag sollen nach Info von der Betreiber-Webseite die Stahlsegmente des Turms montiert werden und schon am Freitag oder Samstag sollen dann die Flügel dran.
Unglaublich aber dann wäre die Hülle des Windrades jetzt am Wochenende bereits fast fertig.
Nachdem es über Weihnachten und in den ersten beiden Januarwochen 2012 relativ ruhig war, geht es seit 19.1.2012 auf der Ingersheimer Windrad-Baustelle wieder richtig rund:
Ein riesiger Kran der Firma Wiesbauer aus Bietigheim-Bissingen steht auf der Baustelle – doch dabei handelt es sich nur um den „kleinen“ Kran für das Abladen der unteren Segmente und für den Aufbau des späteren Mega–Krans.
Für den eigentlichen Turmbau wird ein noch viel größerer Kran benötigt, der demnächst auf der Baustelle eintreffen soll.
2020 vom alten Blog-System übernommen – Ausblicke vom Standort des Ingersheimer Windrads
Blick Richtung Stuttgart
Schaut man von der Windrad-Baustelle Richtung Stuttgart, dann kann man bei schönem Wetter problemlos den Stuttgarter Fernsehturm sehen.
Pfeil im Bild, das Bild kann durch anklicken vergrößert werden, ganz links im Bild ist noch der Stuttgarter Funkturm zu sehen.
Wenn das Windrad einmal fertig ist sollte man vom Stuttgarter Fernsehturm dann problemlos Ingersheim finden können – dort wo sich das Windrad dreht bin ich daheim!
Wer kann schon von Stuttgart aus genau dorthin zeigen wo er wohnt?
Meine Idee einer Aussichtsplattform mit Höhenrestaurant wurde übrigens von der Energiegemeinschaft nicht angenommen 🙂
Bei schönem Wetter sieht man den Stuttgarter Fernsehturm – übrigens – der Fernsehturm hat auch eine Webcam. Vielleicht kann man dort ja auch irgendwann das Ingersheimer Windrad sehen 🙂
Blick Richtung Ingersheim
Schaut man vom Windrad Richtung Ingersheim, dann sieht man einen idyllisch gelegenen Ort. Leider sieht man aber auch sehr viel Relikte unserer Zivilisation. Schornsteine, Strommasten. Übrigens – die Gegner des Ingersheimer Windrades wollen als Alternative zu einem Windrad dort wo der Strom verbraucht wird das Windrad lieber in die Nordsee stellen – mit 1000km Stromleitung quer durch Deutschland und einem Mast alle 50m.
Ist das die bessere Alternative?
Sehen Sie einfach Bild 2 und Bild 3 an und denken Sie nach!
Vor allem zum Thema Verschandelung einer uralten Kulturlandschaft oder Verspargelung der Landschaft.
Vom Standort des Windrades sieht man weit über 100 Strommasten und Stromleitungen in alle Richtungen.
Das Windrad beugt sogar einer Verspargelung der Landschaft vor, denn der Strom der lokal erzeugt und verbraucht wird muss nicht über Kilometerlange Stromleitungen transportiert werden, das Stromnetz wird also entlastet.
Abnehmer in näherem Umfeld gibt es genug (Ingersheim, Bietigheim-Bissingen, Besigheim), ganz im Gegensatz zu Norddeutschland. Dort wird zwar jede Menge Windkraft produziert, es fehlen dort aber die Abnehmer!
Ingersheimer Spargel
Hier nochmal zur Verdeutlichung wie Dumm das Argument von der Verspargelung der Landschaft durch das Windrad ist.
Erstes Bild: Die Hochspannungs-Spargel vorbei am Brandholz und Forst Richtung Besigheim, im Hintergrund die Windrad-Bauselle.
Rechts die Strom-Spargel vorbei an der Obstanlage Richtung Pleidelsheim. Und im Hintergrund sieht man auch noch eine Spargelgruppe quer hinter Kleiningersheim.
Das ist die durch das Windrad gefährdete unberührte Naturlandschaft rund um Ingersheim.
Übrigens – die Spargel aus der Region sind ausgesprochen lecker!
Die ersten Bilder entstanden am 21.9.2011, hier sieht man bereits den fertigen Aushub, die Vorbereitungs-Arbeiten für das Fundament sind in vollem Gange.
Stahl-Armierung für das Fundament
Bilder vom 2./3.10.2011 zeigen bereits den weitgehend fertiggestellten Stahlkorb mit dem Armierungsgeflecht für das Betonfundament.
Stahlkorb für das Windrad-FundamentStahlkorb für das Windrad-FundamentStahlkorb für das Windrad-Fundament
6.10.2011 Heute wird betoniert!
Am 6.10.2011 wurden über 80 Betonmischer benötigt um den Beton für das Windrad-Fundament zu gießen.
Das Fundament misst über 20m im Durchmesser und ist ca. 3,50m hoch. Wenn man davor steht, ist das recht beeindruckend.
Das Ingersheimer Windrad wird betoniertDas Ingersheimer Windrad wird betoniertDas Ingersheimer Windrad wird betoniert
Trockenzeit
Kurze Zeit nach dem Betonieren konnte bereits wieder die Schalung für das Windrad-Fundament abgenommen werden.
Beton-Fundament Ingersheimer Windrad
Der Beton muss jetzt ca. 4 Wochen trocknen bis es weitergehen kann.
Danach wird es spannend. Das Windrad soll überwiegend in Fertigteilen angeliefert werden.
Ich werde weiter fotografieren und berichten…
Oder schauen Sie mal auf anderen interessanten Seiten vorbei:
Allzuviele Windräder gibt es in der Umgebung nicht. In Stuttgart steht der grüne Heiner. Auf einem Schuttberg direkt neben der Autobahn. Der grüne Heiner ist aber deutlich kleiner, als das Ingersheimer Windrad.
Grüner Heiner
Dezember 2011
Mittlerweile ist es Dezember, das Erdreich um das Fundament wurde wieder aufgefüllt und verdichtet, ich bin gespannt wann es weitergeht…
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