Jochens Wetterblog am 24.9.2020

Rückblick

Jochens Wetterblog am 24.9.2020

Der kalendarische Herbstanfang war dieses Jahr am 22. September. Aber der Herbst hat sich bisher nur Nachts zu uns getraut. Dabei sanken die Temperaturen bis auf 7,6°C am Samstag. Tagsüber kämpfte sich dann immer wieder der Sommer zurück. Nach Sonnenaufgang wurde es schnell warm und so erhielten wir noch ein paar Sommertage mit Temperaturen bis 29°C. Der Wind war wieder nur schwach und erreichte in Böen maximal 34km/h.  Regen fiel wieder die ganze Woche nicht. Damit liegt der letzte Niederschlag jetzt bereits über 3 Wochen zurück. Sonnenschein gab es auch diese Woche noch einmal im Überfluss, auch wenn Mittwoch und Donnerstag zeitweise ein paar Wolken den Himmel etwas trübten. Insgesamt kam die Woche auf 57 Sonnenstunden. Das ist für September ein sehr guter Wert, denn die Tage werden immer kürzer, die Nächte länger und die Sonne steht auch schon ziemlich tief am Horizont. Der September brachte es bisher auf 15 Sommertage und davon waren sogar 4 heiße Tage. Im langjährigen Vergleich ist der Monat deutlich zu warm und aktuell fehlen noch 100% zum monatlichen Niederschlags-Soll.

Ausblick
So langsam soll es doch herbstlich werden. Die Temperaturen erreichen nicht mehr die Werte der letzten Woche. Für Samstag sind nur Höchstwerte um 10°C vorhergesagt, die Tiefstwerte sinken nachts bis auf 5°C. Dazu soll es viele Wolken geben und endlich auch wieder Regen. Am Wochenende frischt dann auch der Wind etwas auf, in Böen kann es sogar stürmisch werden.

Jochens Wetterblog am 17.9.2020

Jochens Wetterblog am 17.9.2020

Rückblick
Eine weitere heiße Septemberwoche liegt hinter uns. Bis auf 32°C stiegen die Temperaturen. Kühlster Tag der Woche war der Donnerstag mit „nur“ 24°C, der Rest der Woche waren alle Tage Sommertage (Tmax >25°C). Seit Sonntag gab es sogar 3 heiße Tage (Tmax >30°C) und damit eine kleine Hitzewelle. Das ist für Mitte September schon sehr ungewöhnlich.
Insgesamt stehen für den September bereits 4 heiße Tage in der Statistik.
Nachts kühlte es auf 10°C bis 16°C ab, da machte sich der Herbst bereits bemerkbar. Aber tagsüber ging es mit den Temperaturen ab Sonnenaufgang schnell steil bergauf.
Der Wind war kaum zu spüren und erreichte in Böen 29km/h. Die Sonne schien insgesamt über 65 Stunden. Da der Sonnenstand jahreszeitlich bedingt schon recht niedrig ist, geht viel mehr Sonnenschein im September kaum noch. Es war eine Woche, wie im Hochsommer. Niederschlag gab es wieder nicht. Der letzte Regen fiel vor über 2 Wochen. Abweichung zum Monats-Soll für September bisher -100%. Es ist weiterhin zu warm und deutlich zu trocken.

Ausblick

Das über Deutschland liegende Hoch zieht langsam ab, aber in unserer Gegend ändert sich das Wetter der aktuellen Vorhersage zufolge nur langsam. Die Temperaturen erreichen bis zum Wochenende nur noch 24°C. Nachts kühlt es auf Werte um 9°C ab. Es gibt auch die nächsten Tage viel Sonnenschein und die Niederschlagswahrscheinlichkeit bleibt sehr gering.

Jochens Wetterblog am 10.9.2020

Rückblick

Jochens Wetterblog am 10.9.2020

Der September zeigte sich bisher von seiner schönsten Seite.
Herbstwetter, wie aus dem Bilderbuch. Hochsommerliche Temperaturen mit Höchstwerten bis über 30°C am Freitag, ein kleiner Absturz auf immer noch angenehme 21°C am Sonntag, danach dann wieder ein Anstieg auf 26°C am Dienstag. Insgesamt 3 Sommertage (Tmax >25°C) und ein heißer Tag (Tmax >30°C) sind etwas zu warm für Anfang September. Sonnenschein gab es wieder jede Menge. Der Dienstag schaffte es auf über 11 Sonnenstunden und auch am wolkigsten Tag, dem Samstag, waren es noch über 5 Stunden. An den Nächten merkt man aber, dass wir uns im Herbst befinden. Es wird abends schnell recht frisch und am Dienstag früh lagen die Tiefstwerte nur bei 7°C. Nach Sonnenaufgang wurde es morgens immer sehr schnell angenehm warm. Niederschlag fiel die ganze Woche nicht. Der Wind wehte kaum, die Böen erreichten nur Werte um 41°C.



Ausblick
Bis Freitag ziehen ein paar Wolken durch, es soll aber trocken bleiben. Das Wochenende wird sonnig und es sind Temperaturen bis über 28°C vorhergesagt. Ziemlich warm für September. Niederschlag ist nicht in Sicht, dafür sind auch für Anfang nächster Woche sommerliche Temperaturen und viel Sonnenschein angekündigt.

Elektroauto-Langstrecke Teil2

Die Rückfahrt – 730km mit dem Elektroauto

Elektroauto-Langstrecke Teil2

Wenn man in den Urlaub fährt, muss man meistens auch irgendwann wieder zurück. So war dann auch bei uns der Urlaub nach ein paar schönen Tagen wieder zuende.
Im Gegensatz zur Hinfahrt, die wir mit einem Zwischenstopp in Hamburg in 2 Etappen gefahren sind, sollte es dieses Mal direkt von der Ostseeküste bis an die Haustüre gehen. Laut Navi 730 Kilometer.
Wir wollten um 7 Uhr losfahren, um dem täglichen Stau um Hamburg zu entgehen, aber irgendwie sind wir alle früher aufgewacht. Somit ging es dann bereits vor 6 Uhr los.
Angedacht waren 3 Ladestopps mit jeweils knapp 200 – 250km dazwischen.
Das passt auch ganz gut zu den Pinkelpausen, denn irgendwer muss nach 2-3 Stunden meistens auch aufs WC.

Elektroauto-Langstrecke Teil2

Mit 437km Reichweite ging es los. Wir hatten das Auto bei Ankunft an der Ferienwohnung voll geladen, waren dann aber 3x kleinere Strecken gefahren. Mit der geplanten Ladestrategie sollte der Akku locker ausreichen.

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Jochens Wetterblog am 3.9.2020

Rückblick

Jochens Wetterblog am 3.9.2020

Mit dem August hat sich auch der Sommer verabschiedet. Am Mittwoch erreichten die Temperaturen noch einmal über 26°C bei über 11 Sonnenstunden. Dazu gab es allerdings viel Wind mit Böen bis 68km/h. Am Donnerstag lagen die Höchstwerte schon etwas tiefer, die Sonne schien nur noch 10 Stunden. Einige Wolken zeigten sich am Himmel. Am Sonntag wurden nur noch 15°C erreicht und die Sonne zeigte sich den ganzen Tag nicht.  Dazu gab es am Freitag endlich wieder ausgiebigen Regen, 13l/qm fielen über den Tag verteilt. Auch der Sonntag war mit insgesamt 13l/qm sehr nass. Trotz der verregneten letzten Tage fehlen im August aber knapp 15% Niederschlag zum langjährigen Mittel. Neue Temperaturrekorde gab es nicht. Aufgrund der durchgehend sehr hohen Temperaturen war der August aber insgesamt satte 4 Grad zu warm! Der September startet richtig herbstlich mit vielen Wolken, wenig Sonnenschein und bei knapp unter 20°C auch etwas Regen.

Ausblick
Die nächsten Tage wird es wieder etwas wärmer. Bis 26°C sind für Samstag angekündigt. Ab Sonntag geht es dann mit Höchstwerten um 20°C weiter. Für Sonntag sind viele Wolken angekündigt, die anderen Tage werden wechselhaft, Niederschlag soll in den nächsten Tagen aber nicht fallen.

Akku 2.0 – Kapitel 4

Kapitel 4 – Die Party

Als Jan am Abend das Haus von Professor Schmidt und seiner Tochter erreichte, war dort alles dunkel. Niemand war zu sehen und alles sah aus, als hätte er sich an der Adresse geirrt. Aber Straße und Hausnummer stimmten mit der Adresse auf dem kleinen Zettel überein, den Suzan ihm am Ende des Arbeitstages noch zugesteckt hatte.

Das Haus machte einen mächtigen Eindruck und schien recht alt zu sein. Vermutlich war es eine Villa aus dem letzten Jahrhundert. In der Dunkelheit war das schwer zu erkennen. Die Größe des Gebäudes war beeindruckend. Es handelte sich eher um ein Schloss, als um ein Haus.

Der Garten sah sehr gepflegt aus, so weit man das im Schein der wenigen Gartenlichter sehen konnte. Das Gartentor stand offen und ein kleiner Weg aus Steinplatten führte direkt zur Haustüre.

Jan zögerte. Nach einer Party sah das hier nicht aus. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und ging zur Tür. Durch Bewegungsmelder gesteuerte Lichter gingen an. Am Eingang war nirgends ein Name angebracht. Nur ein runder Knopf war auf einer großen Messingplatte mitten an der Türe zu sehen. Jan holte kurz Luft, dann drückte er den Knopf.

In der Ferne erklang ein Gong. Kurz darauf ging im Haus das Licht an und die Tür wurde geöffnet. Suzan stand vor ihm. Im Dämmerlicht der Gartenbeleuchtung sah sie noch toller aus als sonst, hatte sich aber entgegen Jans Erwartungen nicht besonders herausgeputzt, sondern war so natürlich wie immer, in Jeans und T-Shirt. Das gefiel ihm.

Sie lächelte ihn an und sagte „Hallo Jan, schön, dass Du da bist. Wir feiern im Keller, die anderen sind schon alle da“. Jan überreichte ihr ein kleines Büchlein, das er noch schnell als Geschenk für sie gekauft und notdürftig verpackt hatte, sowie eine Sektflasche. Suzan strahlte und umarmte ihn „Vielen Dank dafür!“

Jan fing an zu schwitzen. Sie führte ihn durch das Haus, das innen noch viel riesiger war, als es von außen gewirkt hatte. Über eine große Freitreppe ging es in den Keller, wobei von einem Keller zu sprechen nicht ganz richtig war. Das Haus war am Hang gebaut und als sie den Kellerraum betraten, sah er, dass der Raum auf der gegenüberliegenden Seite komplett verglast war. Davor lag eine riesige Terrasse.

„Beeindruckend, nicht?“ Suzan schaute ihn fragend an. Jan war überwältigt „Wow, das hätte ich hier nicht erwartet.“ Sie führte ihn auf die Terrasse. Dort wurde er von den Kollegen begrüßt, die wohl schon einige Zeit anwesend waren.

„Ein Sekt zur Begrüßung?“ Professor Schmidt – Erich – kam auf ihn zu und reichte ihm ein Glas. „Das Haus wurde vor 120 Jahren als Hotel hier direkt am Hang gebaut. Die Terrasse steht auf Stelzen. Suzan soll Dich nachher mal herumführen, ich glaube das wird Dir gefallen.“

Jan war beeindruckt. Von der Terrasse aus konnte man Kilometer weit über die Landschaft sehen, in der Ferne leuchteten die Lichter mehrerer Städte. Er hoffte, dass er diesen Ausblick auch einmal bei Licht genießen könnte. Als ob Eric seine Gedanken lesen könnte, sagte er „wir haben übrigens für jeden ein Gästezimmer vorbereitet, nach Hause muss heute niemand mehr. Du kannst also gerne auch etwas Sekt, Wein oder Bier trinken.“

Die anderen Kollegen standen in Grüppchen herum. Uwe saß in der Ecke und tippte auf seinem Smartphone. Andrea kam auf Jan zu und begrüßte ihn. Im Hintergrund spiele flotte Musik. Es gab selbstgemachte Pizza aus einem gemauerten Steinofen.

„Den habe ich selbst gebaut“, erzählte Erich stolz. „Ab und zu muss man auch mal etwas Handwerkliches machen, diese ganze Forschung vernebelt einem sonst nur den Kopf. Gleich nach dem Einzug war das mein erstes Werk. Die Umzugskisten sind noch nicht alle ausgepackt, aber der Grill steht. Man muss eben Prioritäten setzen.“ Erich lachte.

Jan konnte sich nicht erinnern, jemals eine so leckere Pizza gegessen zu haben. Der Professor schien noch mehr Talente zu besitzen, als nur die Batterieforschung. Es wurde ein lustiger Abend und Jan lernte die Kollegen von ihrer privaten Seite kennen.

Franco machte noch mehr Späße als sonst und als es bereits etwas später war, holte Rainer seine Gitarre heraus. Sie setzten sich alle auf die riesige Lounge und sangen gemeinsam Lieder. Die meisten davon kannte Rainer nicht, aber er versuchte trotzdem, mitzusingen.

Tatjana hatte einen Nachtisch mitgebracht. Was es genau war, konnte Jan nicht erkennen und der russische Name der Speise wollte auch nach der dritten Wiederholung nicht in seinen Kopf. Allein seine Versuche, das Wort auszusprechen, führte zu allgemeinem Gelächter.
Aber das Dessert war unglaublich lecker. Seine Kollegen waren alle sehr angenehme Menschen.

Erich hatte seine Mitarbeiter wohl nicht nur nach Fachwissen ausgewählt, sondern auch sehr stark auf die Persönlichkeiten geachtet. Jan fühlte sich wie in einer großen Familie und war froh, dass er sich auf die Stelle beworben hatte und nicht erst auf Weltreise gegangen war.

Akku 2.0 - Kapitel 4

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Akku 2.0 – Kapitel 15

Kapitel 15 – das Päckchen

Am nächsten Morgen wurde Jan von der Sonne geweckt, die ins Zimmer schien. Es war noch viel zu früh, um aufzustehen. Doch bewegen konnte er sich sowieso nicht, denn Suzan lag auf seinem rechten Arm und schlief noch tief und fest.

Jan genoß es, sie zu beobachten. Erst eine halbe Stunde später wachte auch Suzan auf. Verschlafen lächelte sie ihn an, dann kuschelte sie sich etwas näher an ihn und schloss wieder die Augen „Heute stehen wir nicht auf, wir bleiben den ganzen Tag im Bett“ flüsterte sie.

Leider wurde daraus nichts, denn 10 Minuten später schepperte der Wecker in schrillen Tönen. Suzan versuchte, nach dem Wecker zu schlagen. Doch dieser fiel dabei auf den Boden und klingelte immer weiter. Es half nichts, sie musste aufstehen, um ihn auszuschalten.

Da sie nun schon außerhalb des Bettes war, beschloss sie, dass sie dann auch dem ganz normalen Tagesablauf folgen könnte. Suzan seufzte und ging ins Bad. Jan stand ebenfalls auf, er musste noch in sein Zimmer und frische Kleidung holen.

Wenig später trafen sie fast gleichzeitig im Frühstücksraum ein. Erich saß bereits dort und wartete auf die beiden. „Heute ist ein schöner Tag“ begrüßte er sie „die Sonne scheint und im Labor können wir heute ein weiteres Forschungsprojekt abschließen.“ Er redete leise weiter „wieder ein Fortschritt innerhalb der zehn Prozent Regel. So sinnlos angesichts der Tatsache, was wir eigentlich präsentieren könnten, wenn es die Welt doch nur erfahren dürfte!“

Suzan legte ihre Hand auf seinen Arm „Der Tag wird schon noch kommen, Dad, da bin ich mir ganz sicher“.

Sie frühstückten und fuhren wieder gemeinsam in das Institut.

Andrea begrüßte sie mit der Mitteilung, dass Uwe sich krankgemeldet hatte und Jan dachte daran, wie seltsam Uwe sich gestern benommen hatte. Sie begannen mit den Vorbereitungen für die Präsentation ihres abgeschlossenen Projekts. Am Nachmittag sollte es eine Pressekonferenz geben, bei der ein weiterer großer Schritt in der Batterieforschung verkündet werden sollte. Ein Durchbruch in der Forschung ermöglichte eine Erhöhung der Speicherkapazität um satte 10 Prozent bei gleichzeitiger Verbesserung vieler anderer Parameter. Jan überlegte, ob er lachen oder weinen sollte, als er die vorbereitete Präsentation noch einmal durcharbeitete.

Er ging in die kleine Laborküche, um sich einen Kaffee zu holen, doch die Kaffeemaschine war leer. Jan wusste nicht, wo das Kaffeepulver war, daher begann er, alle Schränke nacheinander zu durchsuchen.

Beim dritten Schrank stockte ihm der Atem. Dort lag ein Päckchen, auf dem obendrauf ein Display montiert war. Eine kleine LED blinkte im Sekundentakt. Seine Gedanken rotierten. Jan hatte noch nie einen echten Sprengsatz gesehen, aber das hier sah nicht nach einer Packung Kaffee aus. Das Ding ähnelte den Bomben, die er aus Spielfilmen kannte. Nur fehlte der rote oder grüne Draht, den der Held im Film immer im letzten Moment durchschnitt.

Jan schaute sich um. Seine Kollegen waren alle im Labor, das sich direkt hinter dem Wandschrank befand, in dem er dieses seltsame Teil gefunden hatte. Das war kein Spaß, irgendwer wollte das Labor in die Luft jagen. Hatte nicht Erich erst gestern erzählt, dass sie es mit mächtigen Gegnern zu tun bekommen würden? Aber hier ging es nur um 10 % und nicht um ihr geheimes Projekt.

Entsetzt rannte er zur Labortür. Doch die war verschlossen. Er klopfte gegen die Scheibe und alle drehten sich zu ihm um. Erich kam an die Tür, hatte aber keinen Schlüssel. Jan versuchte, durch die Tür den Fund der Bombe mitzuteilen, doch das Labor war schalldicht. Seine Kollegen schauten ihm verwundert zu wie Jan vor der Tür herumhüpfte. Erst als sie erkannten, dass die Tür abgeschlossen war und niemand einen Schlüssel hatte, realisierten sie, dass irgendetwas nicht stimmen konnte.

Jan war im Flur schon einen Schritt weiter. Im Verbindungsgang des Gebäudes wusste er von einem Brandschutzschrank. Er hetzt dort hin und drückte den Knopf des Brandmelders. Die Alarmsirenen begannen schrill zu kreischen, doch Jan achtete nicht darauf. Er griff nach der Axt, die im Schrank hing und rannte zurück ins Labor. Mit dem Mut der Verzweiflung hieb er mit der Axt gegen die Labortür. Das Fenster der Tür zerbarst mit einem Knall. Jans Kollegen standen erschrocken an der gegenüberliegenden Wand. Jan schrie ihnen zu „Hinter der Wand liegt eine Bombe!“ Dann holte er aus und schlug mit seiner gesamten Kraft die Axt gegen den Türgriff. Das Holz zerbarst und die Tür flog auf. Die Kollegen standen immer noch wie gelähmt an der Wand, Jan rief nur „raus hier“, dann packte er Suzan, die am nächsten bei ihm stand an der Hand und zog sie hinter sich aus dem Labor.

Die anderen Kollegen lösten sich aus ihrer Erstarrung und rannten den beiden hinterher. Instinktiv lief Jan am Aufzug vorbei hinaus zur Feuertreppe, Suzan immer fest an der Hand haltend. Das restliche Team folgten ihnen. Überall sah man andere Mitarbeiter des Instituts, die verwundert aus ihren Büros und Laboren auf die Flure liefen und sich, wie bei Feueralarm vorgeschrieben, zu den Ausgängen begaben.

Sie hatten gerade das Treppenhaus erreicht, als es hinter ihnen einen ohrenbetäubenden Knall gab, das Gebäude erzitterte, Glas splitterte und durch die Druckwelle wurden alle durcheinandergewirbelt und zu Boden geschleudert. Jan spürte, wie Suzans Hand aus seiner Umklammerung rutschte, dann wurde es dunkel.

Akku 2.0 - Kapitel 15

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Akku 2.0 – Kapitel 14

Kapitel 14 – Im Geheimlabor

Als sie am Nachmittag zu Hause ankamen, gingen Erich und Jan direkt in das Labor im Keller. Jan war überrascht, dass Suzan ihnen folgte. Sie bemerkte seinen erstaunten Blick und erklärte „Ich bin von Anfang an bei diesem Projekt dabei. Gestern ging es ja aber darum, ob Du mit einsteigst. Da wollte ich nicht durch meine Anwesenheit stören“

Sie erklärte Jan „einige Ideen für den Akku stammen von mir“. Erich ergänzte „einige bedeutende Ideen! Ich bin stolz auf Suzan, ohne sie wären wir noch lange nicht so weit.“

Die Arbeit im Geheimlabor machte viel Spaß, aber Erich musste heute zweimal auf die Wichtigkeit ihrer Arbeit hinweisen, als Suzan und Jan zu sehr herumalberten.

Jan war fasziniert von diesem Speichersystem und je mehr Details er erfuhr, desto ehrfürchtiger betrachtete er die Leistung, die in diesem Projekt steckte.

Er überschlug im Kopf, dass ein Speicherschrank von der Größe eines Kühlschranks für einen Saisonspeicher eines Einfamilienhauses reichen würde. Das heißt, im Sommer könnte man den Speicher mit Strom laden und im Winter würde die gespeicherte Energie locker für Strom und sogar Heizung ausreichen. Er dachte daran, dass die Heizungsbauer sicher nicht glücklich wären, würde sich so ein Speicher durchsetzen. Dann kamen ihm die Stromversorger in den Sinn. Wenn Häuser sich komplett selbst mit Strom versorgen konnten, ganze Firmen autark wären, dann wäre die Geschäftsgrundlage vieler Energieversorger gefährdet.

Auf einmal begriff Jan, was der Professor damit meinte, als er sagte, dass man sich mit so einem Speichersystem viele Feinde machen würde.

Immer mehr Branchen fielen ihm ein. Der Streit um Elektroauto und Verbrenner wäre mit einem Schlag erledigt, die Hersteller von Verbrennungsmotoren wären am Ende, hunderttausende Arbeitsplätze standen auf dem Spiel. Energieversorger mit Kohle- und Atomkraftwerken? Weitgehend überflüssig. Erneuerbare Energien ließen sich in nahezu unbegrenzter Menge speichern. Auch für Flugzeuge gäbe es eine Revolution. Schiffe könnten vollelektrisch angetrieben werden. Alles, was einen Motor hatte, könnte plötzlich elektrisch angetrieben werden. Alle fossilen Antriebe wären überflüssig. Es gab auch viele Anwendungen, die bisher gar nicht möglich waren, weil der Antrieb zu schwer oder zu schwer war. Elektrische Flugtaxis mit mehreren Stunden Flugzeit wären möglich.

Dann kamen ihm die Ölfirmen in den Sinn, die mächtigen Kartelle. Die wären sicher nicht begeistert. Mit einem Schlag wäre ihr schmutziges Geschäft erledigt. Das Projekt, das die Menschheit auf eine neue Ebene hieven könnte, hatte tatsächlich viele mächtige Gegner. Jan schauderte, als ihm die ganze Tragweite bewusst wurde.

Doch Jan dachte daran, wie wichtig das Projekt für die Menschheit war.

Erich hatte recht. Illegal war es nicht, was sie machten. Aber die Mächtigen der Welt, mit denen würden sie sich anlegen müssen und das war tatsächlich keine gute Idee. Sie würden hinter ihnen her sein und mit allen Mitteln versuchen, zu verhindern, dass diese Revolution an die Öffentlichkeit gelangte. Nur die Idee mit China, die gefiel ihm immer noch nicht.

Jan überlegte, dann fragte er den Professor „Habt Ihr eigentlich schon mal überlegt, das Projekt ausschließlich im Internet zu veröffentlichen? Also ohne China? Das Netz ist so groß und unübersichtlich. Das kann doch kein Staat überwachen. Wenn die Pläne auf vielen Webseiten gleichzeitig auftauchen, dann bekommt die Menschheit das doch mit und niemand kann es mehr löschen!“

Erich lächelte milde „So ähnlich dachte ich auch schon. Vor ein paar Jahren haben wir einen herkömmlichen Akku um ungefähr 30 Prozent verbessert. Das habe ich im Internet verkündet. Das war keine gute Idee.

Mehr als 10 % pro Jahr war nicht erwünscht. Wer auch immer mächtig genug ist, insbesondere US-Geheimdienste, die bekommen alles mit und die können alles kontrollieren. Damals bekam mein Team und ich mächtigen Ärger. Die Veröffentlichungen sind in kürzester Zeit wieder verschwunden. Irgendwelche Beiträge in Foren wurden allesamt gelöscht, wer noch darüber schrieb, wurde als Spinner abgetan. Die Überwachung ist umfassend, selbst das Darknet wird überwacht.

Deswegen mussten wir auch aus Korea verschwinden und haben uns in Deutschland niedergelassen. Hier war die Batterieforschung noch Neuland und wir konnten uns ungehindert neu ausrichten. Dabei bin ich durch Zufall auch auf das neue Speichersystem gestoßen. In Deutschland war kurzfristig nicht ausreichend reines Material verfügbar, daher habe ich total gefrustet einfach Kochsalz getestet. Das Ergebnis war erstaunlich. Das Team hat davon nichts mitbekommen. Ich hatte noch den ganzen Ärger im Gedächtnis und schwor mir, dass ich das alleine durchziehen würde. Bei 30 Prozent schon dieser Stress und jetzt sind wir bei Faktor 100. Stell Dir vor, was passiert, wenn das jemand mitbekommt! Das darf auf keinen Fall passieren.

Später habe ich dann Suzan eingeweiht, weil es alleine einfach nicht funktionierte. Und jetzt bist Du mit an Bord. Das ist eigentlich schon alles.“
„Aber das mit China…“ begann Jan noch einmal, doch Erich unterbrach ihn „Du musst mir einfach vertrauen. Ich habe da meine Gründe, die ich Dir jetzt noch nicht erklären kann.“

Sie arbeiteten noch lange weiter, bis sich bei allen langsam Hunger und Müdigkeit einstellte.

Zum Abendessen gab es wieder herrlich leckere Gerichte. Die Haushälterin konnte extrem gut kochen. Das war kein Vergleich mit den Fertiggerichten, die Jan die letzten Jahre in seiner Studentenbude gekocht oder in der Uni-Mensa gegessen hatte. Er fand es auch sehr angenehm, dass man sich um nichts kümmern musste. Das Essen war immer fertig, überall war sauber geputzt. Die Wäsche, die er abends im Bad in eine Kiste warf, lag am nächsten Tag sauber gewaschen und gebügelt im Schrank. Das war ein Luxus, an den man sich gewöhnen konnte. Dabei war es er sein dritter Tag in der Villa.

Am Abend nahm Suzan Jan an der Hand und sagte „Komm mit, ich zeig Dir mein Zimmer. Für den Fall, dass Du mich wieder mal ins Bett tragen musst.“ Sie führte ihn in den 2. Stock. Vom Schwimmbad im Keller bis hier hoch hätte er sie vermutlich nicht tragen können, selbst wenn er den Weg gewusst hätte. Das Zimmer war, wie alles in der Villa, riesig. Der Raum war noch größer als sein Wohnbereich. Das musste früher eine Luxus-Suite gewesen sein. Jan war schwer beeindruckt.

Suzan verschwand in einem Nebenraum, kurz darauf kam sie mit einem Fläschchen in der Hand zurück. „Zieh Dein Hemd aus“, sagte sie zu Jan, der sie verblüfft anschaute. „Du hast Verspannungen und Gliederschmerzen meinetwegen, da darfst Du Dich jetzt entspannen. Du legst Dich einfach hin und ich massiere Dich“

Jan war fasziniert von dem Gedanken. Er tat, was Suzan ihm geheißen hatte, zog sein Hemd aus und legte sich auf das Bett. Kurz darauf spürte er, wie Suzan das Öl auf seinem Rücken verteilte. Dann begann sie ihn zu massieren. Jan genoss die Massage. Wenn es nach ihm ginge, dann könnte Suzan die ganze Nacht weitermachen.

Akku 2.0 - Kapitel 14

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Akku 2.0 – Kapitel 3

Kapitel 3 – Die Aufnahmeprüfung

Als sie später alle gemeinsam zum Mittagessen in die Kantine gingen, stellte sich Jan als letzter in die Reihe. Er ließ sich sein Essen auf das Tablett stellen und setzte sich absichtlich etwas abseits von den Kollegen.

Dieses Erlebnis mit dem Rüffel durch den Professor war ihm zu peinlich, da wollte er lieber nicht mitbekommen, was seine Kollegen über ihn redeten. Natürlich war er in Suzan verliebt, schon von dem Augenblick an, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Aber das war jetzt bereits das zweite Mal, dass er sich ihretwegen total daneben benommen hatte. Erst der Blackout beim Vorstellungsgespräch und jetzt auch noch der Tadel des Professors.

Jan aß hastig und schaute dabei mit gesenktem Kopf auf seinen Teller. Er hoffte so, den Blicken der anderen auszuweichen. Doch plötzlich hörte er das Klappern von Geschirr auf einem Tablett direkt vor ihm. Er schaute auf und sah Suzan. „Hi Jan, ist hier noch frei?“ Jan wurde wieder rot, konnte aber vor Aufregung nicht antworten. „Ich nehme mal an, das bedeutet, JA?“. Suzan lächelte und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch.

„Du bist wohl eine Tomate? Die Farbe stimmt schon mal und reden können Tomaten auch nicht.“ Suzan grinste und Jan versuchte zu lächeln. „Tut mir leid, dass ich Dich vorhin so angestarrt habe, ich war in Gedanken.“ „Ach, das macht nichts, der Prof. ist ein Spaßvogel, ihm macht es unheimlich viel Freude, andere zu ärgern.“

Jan blicke Suzan erstaunt an: „Kennst Du in schon länger? Das Institut gibt es doch erst seit 4 Wochen.“ Suzan überlegte „Ich glaube, ich kenne ihn seit ungefähr 26 Jahren. Ja, heute sind es 26 Jahre“.

Jan fühlte sich auf den Arm genommen. „Woher weißt Du, dass Du ihn heute genau 26 Jahre kennst? Du siehst gar nicht aus, als wärst Du schon 26 Jahre alt!“ Wieder lächelte Suzan „Vielen Dank für das Kompliment. Aber ich bin heute genau 26 Jahre alt. Heute ist mein Geburtstag und Eric Schmidt ist mein Vater, ich denke er kann Dir bestätigen, dass wir uns heute genau 26 Jahre kennen“. Jan wurde wieder rot, dann sagte er „Dein Vater?“

Er starrte sie mit offenem Mund an und stammelte „Danke, ich glaube die Bestätigung ist nicht nötig. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Da bin ich ja in ein riesiges Fettnäpfchen getappt. Aber Du siehst nicht aus als wärst Du seine Tochter.“

Suzan lächelte ihr charmantes Lächeln „Das ist ganz richtig. Wäre ja schlimm, wenn ich wie mein Vater aussehen würde, oder würde ich Dir mit Bart gefallen?“ Jan spürte wie das Blut in seinen Schläfen pochte. Er hatte das Gefühl, sein Kopf würde bald platzen. Jetzt nur nicht noch einen Fehler machen. Er wartete darauf, dass die Kollegen sich zu ihm umdrehten und über ihn lachten. Aber nichts geschah.

„Eigentlich gefällst Du mir ohne Bart sehr gut“, er lächelte verlegen.

„Vielen Dank für das Kompliment. Weißt Du, ich sehe eigentlich eher wie meine Mutter aus, die stammt aus China. Ich mache heute Abend eine kleine Party bei uns zu Hause und wollte Dich fragen, ob Du vielleicht Lust hast, vorbeizukommen? Die Kollegen sind auch alle eingeladen.“, Suzan sah ihn fragend an, „wie sieht es aus?“

Jan musste etwas Luft holen, er war überrascht von der Einladung. „Ich komme gerne, ich hoffe nur, dass die Kollegen diesen Vorfall heute früh nicht zu ernst nehmen. Ist das für Deinen Vater in Ordnung? Er hat ja gesagt, ich sollte die Finger von Dir lassen. Da wäre wohl etwas Abstand besser als eine Party?“

Suzan lachte: „Oh, ich glaube das ist so weit alles in Ordnung. Du musst nur immer mindestens eine Armlänge Abstand halten, wenn mein Vater dabei ist. Die Kollegen arbeiten schon jahrelang mit uns zusammen. Du bist der einzige, der neu eingestellt wurde. Die letzten zwei Wochen haben wir Dich beobachtet, ob Du zu unserem Team passen würdest. Der Spaß vorhin war ein kleiner Test wie Du reagieren würdest.“

Jan war baff. Sie hatten ihn hereingelegt und er war ihnen voll auf den Leim gegangen. Er musste schlucken: „Und wie habe ich in Eurem Test abgeschnitten?“ Wieder lächelte Suzan „Ich denke Du hast bestanden.

Uwe und Tatjana hatten darauf gewettet, dass mein Dad es schafft, Dich aus der Fassung zu bringen, aber Du hast Dich recht wacker geschlagen. Kommt doch zu uns an den Tisch. Oder sitzt Du gerne alleine?“ Sie stand auf und ging zu Ihren Kollegen. Jan hatte das Gefühl, als ob alle hören konnten, wie ihm ein Stein vom Herzen polterte. Das war ja noch einmal gut gegangen. Er stand auf und folgte Suzan an den anderen Tisch. Alle klatschten, als er sich zu ihnen setzte. Und Professor Schmidt lächelte schelmisch.

Jan meinte, auf einmal doch eine leichte Ähnlichkeit zwischen ihm und seiner Tochter erkennen zu können. Dann stand der Professor auf, erhob sein Glas und sprach „Einen Toast auf unseren neuen Mitarbeiter. Willkommen im Team lieber Jan. Auf gute Zusammenarbeit. Und zu Deiner Information: Wir sind hier alle per Du, es lässt sich einfach besser arbeiten, wenn nicht alles so förmlich ist.“

Alle erhoben ihre Gläser und prosteten ihm zu. Jan stieß mit ihnen an und auf einmal hatte er fast vergessen wie heftig sie ihn am Vormittag hereingelegt hatten.

Aufnahmeprüfung bestanden. Das war ja nochmal gut gegangen.

Akku 2.0 - Kapitel 3

Weiter gehts mit Kapitel 4 – die Party

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