1 Jahr Hyundai Kona Elektro

1 Jahr Hyundai Kona Elektro

Unser Kona war Ende Januar das erste Mal bei der Jahresinspektion.
1 Jahr ist schnell vorbei. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.

Inspektion und (keine) Mängel

Die erste Inspektion soll nach 15.000 km oder 1 Jahr durchgeführt werden, je nachdem, was früher eintritt.
Unser Kona hat nach 1 Jahr gerade einmal 8550 km auf dem Tacho.
Die Inspektion hat in Summe 97,- Euro gekostet. Davon sind 95,- Euro reine Arbeitszeit und 2,- Euro für Scheibenklar.
2,- Euro die mich ziemlich ärgern, denn das Wischwasser hatte ich vor der Inspektion bis zum Rand aufgefüllt. Anscheinend wird das (von vielen Autohäusern) pauschal auf die Rechnung gesetzt.

Mängel gibt es am Fahrzeug nach einem Jahr noch keine.
Die Wartungs-Checkliste wurde abgearbeitet und alles ist so weit in Ordnung.

Etwas nervig ist der harte Dichtungsgummi an der Heckklappe.
Sehr oft kommt es vor, dass die Heckklappe nicht richtig schließt und man nochmal auf und wieder zu machen muss. Das ist vor allem dann störend, wenn man schon eingestiegen ist und dann erst am Display erkennt, dass die Klappe nicht korrekt geschlossen ist.
Das ist wohl bei allen Kona so und eine Abhilfe scheint es nicht wirklich zu geben.

Ansonsten 1 Jahr Fahrfreude pur!

1 Jahr Hyundai Kona Elektro

Kostenfaktor

Die Betriebskosten des Elektro-Kona sind sehr gering.
Abgesehen von den 95,- Euro für den Jahres-Service wurde bisher 5x an kostenpflichtigen Ladesäulen geladen. Gesamtkosten 70,- Euro.
Zu Hause wurde nur wenig geladen, wenn der Akku für einen Ausflug bis zum Rand gefüllt sein sollte. Kosten für das zu Hause Laden ca. 30,- Euro.
Die meisten Ladungen wurden an kostenlosen Ladesäulen durchgeführt.
Parken ist in Ludwigsburg für Elektrofahrzeuge kostenlos (leider nicht in den Parkhäusern). Elektroautos sind auf 10 Jahre steuerbefreit. Für die Vollkasko-Versicherung sind 350,- Euro fällig. Sonstige Kosten sind nicht angefallen.
Damit sind für 8500 km reine Betriebskosten von 545,- Euro angefallen, oder 6,5 cent pro Kilometer. (Ohne Abschreibung und Wertverlust)
Das ist recht günstig.
Mit einem Verbrenner bei einem angenommenen Durchschnittsverbrauch von 7l/100km wären es schon 850,- Euro alleine für den Sprit gewesen. Dazu wäre der Service teurer, KFZ-Steuer wäre angefallen und auch Parkkosten.

Wenn in naher Zukunft vermutlich die kostenlosen Lademöglichkeiten wegfallen, dann kann man das Auto an der eigenen PV-Anlage für ungefähr 10 cent/kWh laden. Bei max. 20kWh/100km sind das Energiekosten von 2,- Euro auf 100km. (Verbrenner ab 12,- Euro/km).

Nachteile Elektrofahrzeug

Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob ein Elektroauto oder ein Verbrenner besser passen. Ein noch sehr gewichtiger Nachteil bei Elektroautos ist die fehlende Infrastruktur.
Das kann man bei meinen Berichten zu den Ausflügen in den Europapark oder auf den Feldberg lesen.
Viele Betreiber von Ladesäulen verlangen mittlerweile auch extrem hohe Gebühren für den Strom. Welche Kalkulation dahinter steht, kann ich nicht sagen. Es sieht doch sehr nach Abzocke aus, wenn auf einmal 79 Cent pro Kilowattstunde aufgerufen werden.
Damit ist die Fahrt mit dem Elektroauto teurer als mit dem Verbrenner.

1 Jahr Hyundai Kona Elektro

Ohne ausreichend Ladesäulen sind keine Fernreisen möglich.
Für die breite Masse ist die Elektromobilität auch 2020 nicht unbedingt zu empfehlen.
Für unsere Zwecke mit überwiegend Kurzstrecke und gelegentlichen Ausflügen ist ein Elektroauto aber die bessere Alternative.
Die reGIERung labert, macht aber hintenherum genau das Gegenteil, von dem was sie verspricht. Die Konsortien bauen Ladesäulen und greifen Fördergelder ab, blockieren dann aber den Zugang für bestimmte Fahrzeuge oder verlangen Wucherpreise. Ein Anbieter hat beispielsweise im Januar den Ladepreis von pauschal 8,- Euro auf 79 cent pro kWh angehoben, das wären bei benötigten 50kWh schlappe 40,- Euro für einmal „Volltanken“. Damit käme man auf der Autobahn ca. 250km weit. Bei 7l/100km kostet der Sprit für den Verbrenner nur 33,- Euro. Mit solchen Wucherpreisen wird das nichts mit der Energiewende.
Allerdings geht es hier auch um das „Aussperren“ bestimmter Fabrikate, denn mit Kundenkarte bestimmter Fahrzeugmarken kann man im Roaming an denselben Säulen immer noch recht günstig laden.
Das wäre vergleichbar mit einer Tankstelle, die die Preise je nach Fahrzeugmarke zwischen 20cent und 5 Euro je Liter variiert.
Hier scheint sich die deutsche Industrie abschotten zu wollen.
Vielleicht ist es auch die pure Angst und Verzweiflung. Im Februar 2020 ist Tesla an der Börse mittlerweile mehr wert, als VW und BMW zusammen!

Die derzeitige Lade-Infrastruktur in Deutschland ist NICHT für den elektrischen Massenbetrieb geeignet!
Daran wird sich vermutlich auch die nächsten Jahre nichts ändern, wenn man als Beispiel Internet und Mobilnetz zum Vergleich heranzieht. Deutschland ist bei modernen Techniken ein Entwicklungsland. Unfähige Politiker, Konzerne die sich nicht einigen. Andere Länder zeigen, wie so etwas geht.

Wer sich ein Elektrofahrzeug kauft, sollte also genau überlegen, wohin er damit fahren möchte.

Umstieg auf einen Verbrenner?

Jetzt habe ich doch einiges Negative über Elektroautos geschrieben. Werde ich also in Kürze wieder auf einen Verbrenner umsteigen?

Mit Sicherheit nicht – Elektroautos sind – für unsere Bedürfnisse – einfach um Welten besser, als Verbrenner.

Man muss die Sache einfach differenzierter betrachten.
Der dämliche Streit zwischen Elektrobefürwortern und Petrolheads bringt nichts!
Sicher gibt es viele Menschen, für die ein Verbrenner die bessere Alternative ist, zumindest zur Zeit noch.
Bei allem, was ich in meinem Blog schreibe, gehe ich immer von unserem Standpunkt aus: Eigene Garage, hauptsächlich Kurzstrecke, Lademöglichkeit in der Garage.
Dafür ist das Elektroauto perfekt! Ein Verbrenner hat in dieser Anwendung nicht den Hauch einer Chance.
Wer in der bedauernswerten Situation ist, keine Lademöglichkeit zu haben, täglich 1000 Kilometer über die Autobahn fahren zu müssen, ein fettes SUV mit Knatter-Auspuff als Statussymbol zu benötigen, für den ist ein Elektroauto nichts.

Für die meisten „normalen“ Autofahrer ist 2020 der Verbrennungsmotor auch noch besser geeignet, weil es einfacher und billiger ist. Das wird sich aber vermutlich in Zukunft ändern.
Da das aber von der (unfähigen) Politik abhängig ist, kann man hier nur schwer Voraussagen treffen.
Für immer mehr Menschen kann ein Elektroauto aber eine sehr sinnvolle Alternative sein.
Also Augen auf beim Autokauf!

Im Winter in ein zugefrorenes Elektroauto einsteigen. Heizung einschalten, 2 Minuten warten, die Frontscheibe ist frei und der Innenraum warm. Das schafft ein Verbrenner nicht.
Auch für Kurzstreckenfahrten sind Elektroautos ideal.
Für unsere Strecken von 2-5km kam mit dem Verbrenner vorher ein Verbrauch von 15l/100km zusammen, der Kona braucht 15kWh/100km, umgerechnet etwas 1,5l!
Das Elektroauto stinkt nicht, es knattert nicht, es rattert nicht. Man muss nicht an eine versiffte Tankstelle. Das Laden dauert nur Sekunden (Kabel einstecken, fertig). Es fährt sich viel entspannter.
Der Energieverbrauch unseres Kona liegt auf die 8500km im Schnitt bei 17kWh/100km, ein Verbrenner müsste also bei gleicher Effizienz mit 1,7l/100km fahren. Den Strom kann man selbst von der Sonne ernten. Man benötigt keine Scheichs, keine US-Flugzeugträger zum Schutz irgendwelcher Ölfelder. Zugegeben, die reGIERung greift mittlerweile auch bei Solaranlagen gerne zu und fordert für die Nutzung der Sonne Steuern, Umlagen und Abgaben.

Die Performance eines Elektroautos ist unvergleichlich besser als die eines Verbrenners. Der Kona bringt knapp 400Nm Drehmoment aus dem Stand – geräuschlos!

Elektro-Zukunft

Früher gab es Handy mit 2 Wochen Laufzeit. Dann kamen die Smartphones. Die mussten jeden Abend aufgeladen werden. Dafür hatten sie aber einen ungeheuren Mehrwert.
Ähnliches gilt für die Reichweite von Elektrofahrzeugen.
Wenn das Auto beim Parken eingesteckt wird (zu Hause, in der Firma, an öffentlichen Parkplätzen), dann ist es immer geladen. Unterwegs zu laden ist dann nur noch in Ausnahmen nötig. Dazu fehlt aber in Deutschland die Infrastruktur (andere Länder sind da deutlich weiter!).

Die deutsche Automobil-Industrie behauptet jetzt ganz frech, dass es doch „den sauberen Diesel“ gäbe. Tatsächlich gibt es den seit über 10 Jahren! Autos werden in den USA mit einer viel besseren Abgasreinigung verkauft, als in Deutschland. Es wäre also möglich gewesen, das auch in Deutschland so zu machen. Man hat es aber aus Profitgier nicht gemacht. Lieber hat man dreckige Autos verkauft und dann einfach betrogen, das ist ja auch viel einfacher.

Selbst Ohne Betrug funktionieren die Abgasreinigungsanlagen übrigens sehr oft nicht. Im Winter werden die zum Schutz der Technik einfach deaktiviert – ganz legal! An einem kalten Januartag bekommt man an der Straße damit den ganzen Dreck ungefiltert ins Gesicht geblasen. Aber bald gibt es ja sowieso keine kalten Winter mehr.

Liebe Deutsche Autoindustrie, Ihr habt es einfach verkackt!

Die Zukunft fährt sicher nicht rein elektrisch. Aber der Anteil der Elektrofahrzeuge wird steigen und die Verbrenner werden im Individualverkehr immer weniger.

Verbrenner werden denselben Weg gehen wie Segelschiffe, Pferdekutschen, Dampflokomotiven.

Jeder sollte natürlich frei entscheiden dürfen, was er sich für ein Auto kauft.
Ich für meinen Teil bleibe bei Elektro und freue mich an der ruhigen und angenehmen Fortbewegung.

Meine Elektroauto-Galerie

1 Jahr Hyundai Kona Elektro
2006: Unser erstes Hybridfahrzeug – Verbrauch unter 5l/100km
1 Jahr Hyundai Kona Elektro
2015: BMW i3 – unser erstes reines Elektroauto – so geht Freude am Fahren!
1 Jahr Hyundai Kona Elektro
2018: Nissan Leaf 2.Zero (Rechts): Tolles Familien-Elektroauto. Aber ein Autohaus zum Davonlaufen und das Auto mit einem exotischen Ladestecker und Rapidgate (Probleme durch fehlende Batteriekühlung!)
1 Jahr Hyundai Kona Elektro
Nummer 5 lebt: Unser Hyundai Kona Elektro – endlich ein vollwertiges Elektroauto. 500 Kilometer Reichweite im Sommer, bis 400km im Winter. Über 200PS und 400Nm Drehmoment, ein Spassmobil für die Familie!






Jochens Wetterblog am 6.2.2020

Jochens Wetterblog am 6.2.2020

Rückblick

Der Januar 2020 war um 3,3 Grad zu warm. Außerdem war er deutlich trockener als der langjährige Durchschnitt. Der Februar versucht zumindest, den Niederschlag auf Normalwert zu bringen. In nur 4 Tagen ist schon fast das Niederschlags-Soll für den Monat erreicht.
Schmuddelwetter mit Sturmböen und Starkregen prägten die letzten Tage. Die Temperaturen stiegen dabei auf fast 16°C. Die Nächte waren frostfrei. Samstag und Sonntag lagen die Tiefstwerte nur knapp unter 10°C. Mit 6 Sonnenstunden war der Donnerstag der schönste Tag der Woche. Ansonsten war es überwiegend trübe und grau. Freitag, Sonntag und Montag kam kein Sonnenstrahl durch die dichten Wolken. 

Ausblick

Bis Freitag gibt es viel Sonne und kühle Temperaturen zwischen -1°C und 5°C. Zum Wochenende wird es  wärmer und wolkiger. Ab Sonntag sollen wieder 13°C erreicht werde. Dazu bläst wieder ein kräftiger Wind. Der Winter 2020 scheint auszufallen oder er kommt, wenn alle schon auf den Frühling hoffen.


Jochens Wetterblog am 30.1.2020

Jochens Wetterblog am 30.1.2020

Rückblick

Die letzten Tage zeigte sich der Winter von seiner ungemütlichen Seite. Die Temperaturen sanken nachts bis auf -5 °C. Der Mittwoch war mit einer Höchsttemperatur von +0,1 °C beinahe ein Frost-Tag. Auch der Donnerstag kam kaum über die 0 °C-Marke. Ab Freitag wurde es dann etwas wärmer. Bis Montag stiegen die Temperaturen tagsüber wieder bis an die 11 °C. Der Freitag war mit knapp 8 Sonnenstunden der schönste Tag der Woche. Samstag und Sonntag gab es einen Mix aus Sonne und Wolken, an den restlichen Tagen war es überwiegend dicht bewölkt. Am Dienstag zog ein Sturm über uns hinweg. Bei Windböen bis über 85 km/h, dazu einem Gemisch Regen, Graupel und leichtem Hagel, herrschte den ganzen Tag Schmuddelwetter. Abends donnerte es sogar aus einem leichten Wintergewitter.

Ausblick

Auch die nächsten Tage soll es windig und nass werden. Temperaturen bis über 13 °C sind angekündigt, dazu gibt es immer wieder etwas Niederschlag. Es bleibt für die Jahreszeit viel zu warm.

Jochens Wetterblog am 23.1.2020

Jochens Wetterblog am 23.1.2020

Rückblick
Wir warten weiter auf den Winter. Nach frühlingshaften Temperaturen bis über 14 °C am Mittwoch und Donnerstag, ging es ab Freitag mit den Temperaturen langsam abwärts. Ab Montag gab es wieder Nachtfröste und am Dienstag wurde es auch tagsüber nur knapp 3 °C warm. Am Dienstagmittag fiel sogar eine Mischung aus Graupel und Schneegeriesel. Auf den Dächern sah es aus, wie weiß gezuckert. Leider war es aber viel zu wenig und die Temperaturen waren zu hoch, daher war dieser Hauch von Schnee schnell wieder vorbei. Am Mittwoch gab es viel Sonnenschein. Ab Donnerstag wurde es immer wolkiger. Am Sonntag blieb die Sonne den ganzen Tag hinter dem Hochnebel versteckt. Montag und Dienstag dauerte es lange, bis sich der Nebel aufgelöst hatte, dann reichte es aber immerhin zu 6 bzw. 5 Sonnenstunden. Der Luftdruck ist aktuell recht hoch, an 4 Wochentagen wurden Werte über 1040hPa erreicht. Der Höchstwert lag bei 1047hPa am Montag.


Ausblick
Wo sich der Nebel auflöst, gibt es Chance auf Sonnenschein. Der Freitag soll sonnig werden, ab Samstag ziehen dann wieder verstärkt Wolken auf. Die Temperaturen steigen wieder an, die neue Woche startet frostfrei und es soll wieder Höchstwerte bis über 10°C geben. Für Januar bleibt es viel zu warm.

Hifi-Rack für die Dachschräge

2020 aus dem alten Blogsystem übertragen

Hifi-Rack selbstgebaut

Für unser Schlafzimmer im Dachgeschoss musste für den Fernseher noch ein Regal oder ein kleiner Unterbau her.

Nur ist die Auswahl bei Buche-Echtholz ziemlich beschränkt und da der Raum unter der Dachschräge doch recht begrenz ist passt da auch nichts herkömmliches.

Hifi-Rack für die Dachschräge

Hifi-Rack für die Dachschräge

Also wieder selber bauen…

Aus 19mm stabverleimten Buche-Arbeitsplatten passend zurechtgesägt und verleimt, 5 Rollen darunter, fertig ist der Fernsehwagen mit Platz für Receiver, Wii und Audio-Geräten.

Sägen und Fräsen

Hifi-Rack für die Dachschräge

Beim ersten Abmessen der Arbeitsplatten dann die fast übliche Feststellung daß Baumarkt-Ware einfach nix taugt. Die Platte war nicht im Winkel gesägt. Das ist natürlich für die späteren Feinarbeiten hinderlich.

Als erstes mussten daher die Winkel korrigiert werden.

Dafür war die Platte im Abverkauf schön billig – unter 20,- Euro für Buche Echtholz Stabverleimt 260x80cm ist ok.

Nervig ist es trotzdem.

Nach dem Korrigieren der Winkel und Nachmessen der Grundplatte habe ich dann mit der Kreissäge Boden und Deckel sowie Seitenwände und Mittelwand zurechtgesägt. Außerdem kleine Leisten für hinten als Anschlag damit die Hifigeräte nicht beim Reinschieben hinten wieder hinausfallen.

Die Mittelwand ist etwas kürzer, damit die Verkabelung sauber innerhalb des Wagens liegt.

Dübeln und Leimen

Hifi-Rack für die Dachschräge

Nach dem Zurechtsägen der Platten habe ich Löcher für die Dübel gefräst. Die Fräse ist ein Billig-Gerät aus dem Internet, reicht aber für Heimwerker vollkommen aus. Die Dübel sind dafür Original Lamello. Ebenfalls aus dem Internet und billiger als der Fernost-Müll aus dem Baumarkt.

Lamello-Dübel gefallen mir übrigens sehr gut weil man doch beim Montieren immer noch etwas Spiel hat und trotzdem alles gut hält.

Im TV-Wagen wurde übrigens ausser den Rollen nichts verschraubt sondern alles gedübelt und geleimt.

Hifi-Rack für die Dachschräge

Immerhin ist der Aufbau aus Echtholz und da soll man möglichst keine Schrauben sehen.

Nach dem Fräsen wurde dann alles auf Passung getestet und anschliessend verleimt.

TV-Wagen selbst gebaut

Leim trocknen

Wichtig beim Verleimen ist Sauberes Arbeiten und die Fixierung bis zur vollständigen Durchtrocknung des Leims.

Nach dem Leimen und Zusammenbau habe ich den TV-Wagen mit Zwingen fixiert (Resthölzer dazwischenlegen, sonst gibt es böse Abdrücke von den Zwingen!). Der mittige Druck ist immer etwas schwierig, aber da nehme ich einfach einen Spriess der normalerweise für den Türeinbau gedacht ist und spanne das zwischen Holz und Raumdecke.

TV-Wagen selbst gebaut

Funktioniert einwandfrei und gibt genug Druck für die Verleimung.

Wenn alle Schraubzwingen fest sind am besten mehrfach prüfen ob alles noch genau passt und nichts verrutscht ist.

Und dann erstmal ein paar Tage Pause – lieber zu lange als zu wenig, auch wenn man gleich weiterbauen will…

Schleifen, Ölen, Rollen, Fertig

TV-Wagen selbst gebaut

Nach dem Durchtrocknen des Leims steht die aufwendigste Arbeit an:

Alle Kanten werden mit Schleifpapier abgerundet, der ganze TV-Wagen sorgfältig abgeschliffen.

Danach wird nicht einfach lackiert sondern wie es sich für Echtholz gehört geölt.

Nach dem Trocknen des Öls nochmal schleifen und erneut ölen.

Mir gefallen geölte Oberflächen einfach besser als lackierte. Außerdem sind Ausbesserungen einfacher.

Ansonsten ist das eher eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Wenn alles fertig ist kann man den TV-Wagen auf den Kopf stellen und unten die Rollen anschrauben.

Die Ausführung ist natürlich abhängig vom Boden. Ich habe für unser Kork-Laminat passende Rollen gewählt.

Da wir einen 42″ Fernseher haben habe ich in der Mitte noch eine 5. Rolle mittig angeschraubt.

Nicht, dass der TV-Wagen mit der Zeit in der Mitte durchhängt.

Geölte Oberflächen sollten übrigens lange trocknen. Vor allem die Gummi-Füße am Fernseher können sonst schnell festkleben. Am besten ist es sowieso wenn man irgendeine Unterlage dazwischenlegt.

Jetzt noch passend aufstellen, Fernseher und Receiver drauf, fertig.

Jochens Wetterblog am 16.1.2020

Jochens Wetterblog am 16.1.2020

Rückblick
Für Schnee muss man zurzeit hoch hinaus. Baden-Württemberg ist weitgehend schneefrei, nur auf dem Feldberg findet sich noch ein Rest. Auf den Skipisten muss mit Kunstschnee nachgeholfen werden. Mit -3°C gab es bei uns die tiefsten Temperaturen in der Nacht zum Sonntag. Auch tagsüber war der Sonntag mit nur 3°C der kälteste Tag der Woche. Die übrigen Tage brachten eher frühlingshafte Temperaturen bis 14°C am Donnerstag. Zurzeit liegt der Januar fast 4 Grad über dem Normalwert. Am Freitag gab es 1,6l/qm Regen und an den übrigen Tagen der Woche etwas Niederschlag durch kondensierenden Nebel. Am Freitag wehte der Wind in Böen bis über 50km/h, ansonsten war die Woche ziemlich ruhig. Die Sonne schaffte es kaum durch den zähen Nebel. Nur auf den Höhen des Schwarzwaldes gab es am Wochenende Sonne von früh bis spät.

Ausblick
Bis zum Wochenende soll es deutlich kälter werden. Nach einem richtigen Wintereinbruch mit Schnee und Dauerfrost sieht es aber nicht aus. Freitag und Samstag gibt es viele Wolken und auch etwas Niederschlag. Ab Sonntag zeigt sich dann wieder öfter die Sonne, bei Temperaturen zwischen -2°C und 5°C.

Elektrisch zum Feldberg

Elektrisch zum Feldberg

Vom 10.1.2020 bis 12.1.2020 waren wir mit unserem Hyundai Kona Elektro für ein Wochenende auf dem Feldberg im Schwarzwald.

Reichweitenschätzung

200 Kilometer Strecke sollten für heutige Elektroautos auch im Winter kein Reichweitenproblem darstellen.
Unser Hyundai Kona Elektro mit 64 kWh-Akku schafft im Sommer locker 400km, im Winter sollten es mindestens 300km sein. Das hat bisher auch immer ganz gut gestimmt, wie man an den Fahrten in den Europapark in Rust sehen kann.
Auf der Autobahn kann man im Winter mit 20-22kWh pro 100km rechnen. Aber wie sieht es aus, wenn es dabei auch noch den Berg hochgeht?
Unser Ziel, das Familotel Feldberger Hof, liegt auf 1277m üNN, unser Haus auf ca. 270m üNN, die Strecke hat also einen Höhenunterschied von ziemlich genau 1000m.
Die Entfernung liegt bei 200km.
Bei der Abfahrt zeigt unser Kona bei +4°C, voll geladen, eine Reichweite von 389km an. Diese Reichweitenschätzung basiert auf der bisherigen Fahrweise und Strecke.

Auf Landstraßen ist es meistens mehr, bei Autobahnfahrt und großem Höhenunterschied wird die Reichweite vermutlich deutlich geringer sein.
Wir fuhren freitagnachmittags direkt nach der Schule los auf die A81 in Richtung Stuttgart. Es war wie immer im Großraum Stuttgart sehr viel Verkehr, aber zum Glück war auf der ganzen Strecke kein Stau.
Die Strecke führte über 150 km Autobahn und 50 km Landstraße bis an das Hotel Feldberger Hof. Auf der Autobahn schwammen wir im Verkehr mit, das heißt Tempo 100 in Baustellen und bei dichtem Verkehr. Bei freier Strecke gerne auch mal 150 km/h. Wir sind nicht gerast, aber auch nicht geschlichen, der geladene Strom sollte locker ausreichen.

Nach 2 Stunden und 20 Minuten hatten wir unser Ziel erreicht. Für die Verkehrssituation war das ein recht guter Wert. Über die Strecke von 200 km haben wir 22 kWh/100 km benötigt.
Das ist bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, Autobahntempo und einem Anstieg von 1000 Höhenmetern besser, als ich es erwartet hatte. Der Kona zeigte noch 110 km Restreichweite an.
Theoretisch müsste man anschließend testweise den Berg wieder hinunterfahren, da benötigt das Auto dann keine Energie mehr, im Gegenteil: Bei Bergabfahrt wird bei einem Elektroauto, im Gegensatz zu einem Verbrenner, wieder Energie in den Akku zurückgespeist.

Ladesituation

Vor der Fahrt hatte ich im Internet recherchiert, wo man laden kann und was die beste Ladestrategie für die Reise ist.
Ich halte die Elektromobilität für eine Technik der Zukunft und will nie wieder einen Verbrenner fahren. Auch für die Umwelt sind Elektrofahrzeuge deutlich besser, als jedes Verbrennungsfahrzeug. Aber trotz Gerede der reGIERung, wird von öffentlicher Seite viel zu wenig für die Infrastruktur getan.
Ein Verkehrsmittel taugt nur dann wirklich für Langstrecke, wenn ausreichend Versorgungsmöglichkeiten vorhanden sind.

Für normale Autos gibt es an der Autobahn ungefähr alle 50 Kilometer Tankstellen. Tesla hat mittlerweile auch eine sehr gute Abdeckung mit Lademöglichkeiten, den sogenannten Superchargern.
Die restliche Autoindustrie befindet sich noch im späten Mittelalter.
Wir fahren mit unserem Hyundai Kona zu 90% Kurzstrecke, dafür ist das Auto bestens geeignet. Aber es sollte auch langstreckentauglich sein.

Mit etwas Planung ist das auch kein Problem. Aber von einer elektrischen Mobilitätslösung für die Massen ist Deutschland noch weit entfernt. Auf der ganzen Strecke gibt es nur eine Raststätte, die mehr als einen Ladepunkt hat. Dazwischen stehen ein paar vereinzelte Ladesäulen, die man erst finden und dann hoffen muss, dass sie funktionieren. Man stelle sich das für Verbrenner vor: Es gibt nur eine Zapfsäule. Einzelne Ladesäulen können dann vielleicht auch defekt sein, zugeparkt, belegt oder sonst irgendwie nicht zugänglich. Darauf verlassen, dass man dort laden kann, sollte man sich nicht.

Dieser Rasthof mit den 4 Ladesäulen liegt für uns auch ziemlich ungünstig genau in der Mitte der Strecke. Das bedeutet Laden nach 100 Kilometer, wenn der Akku noch fast voll ist oder auf dem Rückweg nach 300 Kilometer. Da sind wir dann aber an der Reichweitengrenze. Beide Optionen sind nicht besonders gut.
Ideal sind für Elektroautos sogenannte Destination-Charger, also Lademöglichkeiten am Ziel. Entspannt ankommen, Auto einstecken und wenn man zurückfährt, ist der Akku wieder voll.
Die (wenigen) Schnell-Lader an der Autobahn braucht man dann nur, wenn die Strecke länger ist als man mit einer Akkuladung fahren kann.
Ideal wäre also eine solche Lademöglichkeit auf dem Feldberg…

Elektrisch zum Feldberg

Lademöglichkeit am Hotel.

Elektrisch zum Feldberg

Der Feldberger Hof wirbt damit, das erste klimaneutrale Hotel in Deutschland zu sein. Zusätzlich wird auch viel Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt. Da sollte man doch auch von einer vorhandenen Ladeinfrastruktur ausgehen. Aber leider gibt es im Hotel keine brauchbare Lademöglichkeit. Im Ladestellenverzeichnis bei GoingElectric wird als Lademöglichkeit eine einzelne Schuko-Steckdose aufgeführt. Bei einer Anfrage an das Hotel per eMail hieß es, das sei keine „normale“ Steckdose, sondern speziell für Elektrofahrzeuge und eine Ladung sei für pauschal 20,- Euro möglich.
Vor Ort stellt sich dann heraus, dass es doch nur eine normale Steckdose mit 230V/10A ist.
Immerhin hängt dort ein Ladeadapter, der macht die Steckdose aber nicht zu einer „speziellen“ Elektroladesteckdose. „Speziell“ wäre eine sogenannte Wallbox.
Zudem ist der Zugang nicht reservierbar und Laden nur zwischen 22 Uhr abends und 9 Uhr in der Früh möglich.
Kurz überschlagen reicht die angebotene Lademöglichkeit über Nacht für maximal 20kWh (10 Stunden a 2kWh). Wir benötigen aber 40kWh für die 200km Rückfahrt. Man müsste also 2x darauf hoffen, dass die Lademöglichkeit verfügbar ist und dann morgens um 8 Uhr das Auto wieder umstellen. Bei 20,- Euro pro Ladevorgang wären das 40,- Euro, also 1,- Euro pro Kilowattstunde. Das ist ein heftiger Preis.
Vermutlich wird das Hotel im Einkauf weit weniger zahlen, als den aktuellen Haushalts-Strompreis von ungefähr 30 cent pro kWh.
Eine Alternative in der Tiefgarage an „irgendeiner“ Steckdose ist leider nicht verfügbar.
Ein Elektroauto lässt sich problemlos an jeder Steckdose laden, aber natürlich darf man nicht einfach ungefragt irgendwo im Hotel einstecken. Da uns diese Möglichkeit verwehrt wurde, musste eine Alternative her.
Angesprochen auf die in der Buchungsbestätigung enthaltene Parkmöglichkeit „…oder im Parkhaus gegenüber“, hieß es, dass das eigentlich nicht üblich sei.
Eine brauchbare Lademöglichkeit für Elektroautos im Feldberger Hof kann daher mit Stand 12.1.2020 als quasi nicht vorhanden bezeichnet werden.

Elektrisch zum Feldberg


Wir entschieden uns, im öffentlichen Parkhaus gegenüber zu parken, dort sind 4 offizielle Ladepunkte mit je 22kW verfügbar.
Als ich an der Rezeption bekannt gab, dass die angebotene „spezielle“ Steckdose und das kurze Zeitfenster (22h – 9h), in Verbindung mit der Nicht-Reservierbarkeit der Steckdose, uns zum Laden nicht ausreichen würde und wir ins öffentliche Parkhaus umparken würden, wurde uns (nach Rücksprache mit dem Backoffice) eine Parkkarte ausgehändigt. Damit durften wir dann von Freitag bis Sonntag im Parkhaus parken, das sparte uns die 13,- Euro Tagespauschale. Eine nette Geste, aber es wäre entspannter, wenn dem Gast von Anfang an eine brauchbare Lademöglichkeit angeboten würde, zumal ich bereits vorher per Mail angefragt hatte.

Lademöglichkeit am Feldberg

Elektrisch zum Feldberg

Im Parkhaus gibt es in der 4. Ebene 2 Ladeboxen mit je 2 Anschlüssen (Typ2, 20kW).
Die Ladeplätze waren am Freitag alle frei und erfreulicherweise auch am Sonntag, trotz vollem Parkhaus, nicht zugeparkt.
Betrieben werden die Ladesäulen von Energiedienst.de / NaturEnergie und als Strom wird, wie auf einem großen Aufkleber zu lesen ist, Wasserkraft aus dem Schwarzwald verwendet. Die Ladesäulen sind mit Steuergeldern vom Land Baden-Württemberg gefördert.
Die Platzierung direkt am Ausgang zum Skigebiet ist im Winter vermutlich etwas kritisch, da laufen die ganzen Skifahrer mit Skiausrüstung vorbei.
Ich habe daher auf einem der rückseitigen Parkplätze geparkt und den Kona an die Ladesäule gesteckt. Nur leider ließ sich die Ladebox nicht mit der ENBW-App freischalten. Obwohl die Ladestation in der APP aufgeführt wird, funktionierte es nicht. Mit angestecktem Kabel meckerte die APP „Ladepunkt belegt“, will man vor dem Einstecken freischalten, dann heisst es „Ladesäule nicht erreichbar“.
Alle 4 Ladepunkte waren NICHT freischaltbar. Das ist ärgerlich.
Auf der Webseite von Energiendienst.de/NaturEnergie kann man sich registrieren und dann für 59 cent pro kWh laden. Die aufgeführte Hotline war erst wieder am Montag erreichbar. Für Ladesäulen wäre eine Erreichbarkeit auch am Wochenende wünschenswert.
Ich überlegte und schaute auch kurz in meiner Plugsurfing-App. Zu meinem Erstaunen war die Ladesäule dort aufgeführt. 2 Tage vorher bei der Streckenplanung war die Säule dort noch nicht vorhanden. Mit dem Plugsurfing-RFID-Pin ließ sich die Säule dann auch problemlos freischalten und der Kona lud mit 7kW (das Auto kann an AC nur 1phasig laden, bei 22kW Ladesäulen damit max. 7kW). Immerhin, die Ladung war gestartet.
Allerdings war es doch etwas ärgerlich, dass die ENBW-App nicht funktionierte.
Damit hätte mich eine Kilowattstunde 29cent gekostet. Mit Plugsurfing sind wir mit 59cent beim doppelten Preis.

Preis-Roulette

200 Kilometer = 40kWh, das sind dann 12,- Euro pro 100km über Plugsurfing, über ENBW wären es 6,- Euro, am Hotel 20,- Euro.
Zuhause im Kaufland 0,- Euro, mit der eigenen Solaranlage 50cent. Man muss bei Elektrofahrzeugen also immer genau schauen, wo man lädt.
Mit einem Verbrenner hätten wir auf dieser Strecke wohl 8l/100km benötigt, das wären dann 12,- Euro/100km.
Zumindest für die Umwelt war es jedenfalls gut, dank Strom aus Wasserkraft lag der CO2-Ausstoß bei 0g/km.

Immerhin lud es, aber die erste Stunde vom Wochenende war bis zu diesem Punkt schon weg. Erholung ist etwas anderes.
Später hatte ich über die ENBW-App noch die ENBW-Ladekarte bestellt, vielleicht sind die Karten mit RFID zuverlässiger als die Apps auf dem Smartphone. Das kann ich dann das nächste Mal ausprobieren.

Volle Ladung

Elektrisch zum Feldberg

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, holten wir den Schlitten aus dem Auto und erleichtert registrierte ich, dass der Akku über Nacht voll geladen worden war.
Ich parkte das Auto um, damit auch andere laden konnten. Wir waren noch 3x am Wochenende am Auto (Schlitten ins Auto/aus dem Auto), dabei waren die Ladeplätze fast immer leer.

Einen eGolf habe ich an der Ausfahrt gesehen, ein belgischer Plugin-Hybrid stand am Sonntag neben einem Tesla an der Ladesäule.
Die Plugsurfing-App zeigt mittlerweile 45,6 kWh für 23,93 Euro an. Das ist ein stolzer Preis, mit der ENBW-App hätte es 13,25 Euro gekostet.
Es wären natürlich keine 45kWh nötig gewesen. Der Akku war ja nicht ganz leer, aber dann hätte man mitten in der Nacht (morgens zwischen 3 und 4) zum Auto müssen, das war es mir dann nicht wert.

Im Vergleich zu den 40,- Euro für 2x aufwändig im Hotel laden, war es trotzdem noch günstiger und auch deutlich komfortabler.
Vielleicht hätte das Hotel ja auch nur 1x laden berechnet, aber im Urlaub will ich nicht über den Preis verhandeln müssen, daher gehe ich von den 40,- Euro aus.
Da das Hotel ansonsten einen sehr angenehmen Aufenthalt mit allem Komfort bietet, ist das für Elektroauto-Fahrer doch recht enttäuschend, auch wenn es am Ende dann doch noch mit dem Laden funktioniert hat.
Für Service, Freundlichkeit und Erholungswert kann man dem Feldberger Hof glatte 100 Punkte geben. Aber nur, wenn man nicht mit dem Elektroauto anreist.

Es geht nicht darum, irgendetwas gratis abzustauben. Es fehlt einfach nur eine Möglichkeit, sein Auto zu laden. Das ist ein Service, der 2020 in jedes Hotel gehört. In ein 4 Sterne Hotel, das mit Umweltfreundlichkeit Werbung macht, auf jeden Fall.
Man braucht ja keine spezielle Steckdose. Für ein Hotel dieser Größe wären 10 herkömmliche Steckdosen in die Tiefgarage ausreichend. Damit wären mit „Ladeziegel“ bei 2kW (das entspricht der Leistung eines Föhns) bei allen Elektroautos nach einem Tag die Akkus voll – ohne Umparken. Für die entsprechenden Parkplätze könnte man dann auch 10-20 Euro extra für das Laden verlangen. Aber die Einschränkung auf 22h Abends bis 8h in der Früh und dann nur eine Steckdose für das ganze Hotel, das ist schade.

Die Heimfahrt

Elektrisch zum Feldberg

Sonntagmittags ging es dann wieder in Richtung Heimat. Bei der Abfahrt aus dem Parkhaus machte sich dann recht schnell die Tatsache bemerkbar, dass man ein Elektroauto nicht oben auf dem Berg komplett voll laden sollte.
Immer wieder kam die Meldung „Rekuperation nicht möglich – Akku voll“.
Das ist natürlich kein Fehler, aber ein Hinweis, dass man Bergab jetzt wie bei einem Verbrenner mit den Bremsen sinnlos Energie vergeudet, anstatt diese, wie bei einem Elektroauto üblich, in den Akku zurückzuladen. Der Motor arbeitet in einem solchen Fall normalerweise beim Bremsen als Generator (Fachbegriff Rekuperieren).
Trotz dieser Energieverschwendung hatten wir auf den ersten 50km vom Feldberg bis hinab ins Tal und über die Landstraße zur Autobahn einen Verbrauch von 11kWh/100km erzielt.
Mit Rekuperation wären es vermutlich deutlich unter 10kWh gewesen. Hier sieht man deutlich den Vorteil eines Elektroantriebs bei Berg- und Talfahrt. Der Mehrverbrauch bergauf wird später bergab wieder eingespart.

Bei freier Autobahn und vollem Akku hatte ich dann auch keine Lust auf langsame Fahrt. Der Kona hat mit 395Nm ausreichend Drehmoment und zieht souverän bis 178km/h laut Tacho. Dann schlägt die Geschwindigkeitsbegrenzung deutlich spürbar zu. Schneller will das Auto nicht. Macht aber nichts, außer in Deutschland darf man so schnell sowieso nirgends fahren. Meistens ist das auf den vollen Autobahnen auch gar nicht möglich.

Kurz vor Böblingen war dann auch wieder auf 120 begrenzt und der Rest der Strecke erlaubt verkehrstechnisch kaum noch Geschwindigkeiten über 100km/h. Stuttgart ist umsonst die Stau-Hauptstadt Deutschlands.

Für 197km in 2:10 Stunden im Winter bei 0°C – 4°C Aussentemperatur sind 17,8kWh ein sehr akzeptabler Verbrauch. Das sind in Dinopampe (Benzin) umgerechnet ungefähr 1,8l/100km.

Fazit

Anfang 2020 ist Elektromobilität leider noch Nichts für die breite Masse. Ältere oder technisch unbedarfte Menschen wären vermutlich spätestens im Parkhaus an der Freischaltung der Ladesäulen gescheitert. Hier fehlt eindeutig eine einfache und überall identische Freischaltmöglichkeit. Es kann nicht sein, dass jeder Anbieter sein eigenes Ding macht.

Es geht auch anders.
Wer oft Langstrecke fährt, für den geht auch 2020 kein Weg an Tesla vorbei. Mit Elektroautos anderer Marken muss man eben vorab planen.
Für gelegentliches Reisen ist das durchaus möglich (und es soll immer besser werden – sagt die Industrie seit 5 Jahren).
Wir haben aber bewusst den Kona gekauft und keinen Tesla, denn hier im Großraum Stuttgart und bei Kurzstrecken kann der kompakte Hyundai Kona in den engen Parkhäusern seine Vorteile ausspielen.
Am Montag nach dem Ausflug gab es dann gratis Strom im Kaufland am DC-Schnell-Lader. Nach 30 Minuten wieder genug im Akku für die nächsten 2 Wochen.
Das Kaufland hat übrigens auch etwas davon: Seit dort die kostenlose Ladesäule steht, sind wir viel seltener bei Rewe, Lidl und Co. Effektiv verdient Kaufland also sicher an diesem Angebot.

An vielen Hotels fehlt vermutlich einfach nur das Wissen, wie man mit dem Wunsch nach Strom umgehen sollte. Dabei wird das Thema immer wichtiger und dürfte sicher auch die eine oder andere Hotelwahl beeinflussen.

Für den Sommer haben wir eine Ferienwohnung an der Ostsee gebucht. Da wurde uns bereits ein Parkplatz versprochen, an dem wir laden dürfen. Man habe das zwar bisher noch nie getestet, sei aber gespannt, wie das funktioniert und der Hausmeister würde das auf jeden Fall möglich machen. Dann muss nur noch die Strecke geplant werden, das werden schlappe 800 Kilometer quer durch Deutschland, also mindestens 3x Ladepause.
Ich werde berichten.



3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Nachdem mein erstes Projekt mit dem Luftfilter-Adapter so hervorragend geklappt hat, habe ich natürlich gleich einen weiteren Versuch gestartet.

Projekt diesmal:

Eine Abdeckung für die Absaugöffnung meiner Meltem Raumbelüftung.

Für mein Büro verwende ich eine Raumbelüftung von Meltem. Dabei wird in einem Raum die frische Luft eingesaugt und über einen anderen Raum verbrauchte Luft abgesaugt. Die Räume sind offen miteinander verbunden und in der Lüftungsanlage wird über einen Kreuzwärmetauscher Wärmeenergie zurückgewonnen.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
Lüftungs-Abdeckung

Das funktioniert in der Praxis sehr gut.

Was mich aber schon immer etwas irritiert hat, war die Tatsache, dass die Original-Abdeckung für die Absaugöffnung vorne geschlossen ist. Das heißt, mit dem Deckel gibt es nur einen umlaufenden, ca. 5 mm breiten Spalt, über den die Abluft abgesaugt wird. Das ist meiner Meinung nach etwas wenig.
Vielleicht soll der Deckel verhindern, dass im Raum ein Luftzug entsteht. Direkt aus dem Raum angesaugte Luft könnte zu einem Luftzug vor der Absaugöffnung führen und in Wohnräumen unangenehm sein. Bei den in modernen Häusern verbauten Lüftungsanlagen sind zwar auch Deckel auf den Absaug-Öffnungen, aber die Luft wird immer von vorne angesaugt, nicht seitlich an der Tapete vorbei.

Die seitliche Anströmung führt dazu, dass die Tapete um die Öffnung durch die Abluft recht schnell schmutzig wird. Das gefällt mir nicht.
Ich habe die Lüftung daher recht lange ohne Abdeckung betrieben. Das sieht aber hässlich aus. Eine Lösung muss her. Und dafür ist der 3D-Druck bestens geeignet.

Lüfterabdeckung im 3D-Druck

Zuerst muss man von der Originalabdeckung die Maße abnehmen. Dafür eignet sich am besten ein Messschieber. Millimeter reichen hier, 1/10mm braucht es nicht unbedingt.
Ich habe einen elektronischen Messschieber verwendet, den kann man einfacher ablesen. Aber im Prinzip sollte es ein 5,- Euro – Teil aus dem Baumarkt tun. Zur Not auch ein Lineal oder Meterstab, die Genauigkeit sollte im Millimeter-Bereich liegen.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter
Bild: alte Abdeckung links, neue, selbst gedruckte Abdeckung rechts

Die neue Abdeckung soll etwas größer werden, ich habe sie auf 14x14cm geplant. Für die Aufnahme an der Wand habe ich die Zapfen vom Original abgemessen und etwas länger nachgebaut, damit kann die Abdeckung etwas weiter von der Wand abstehen.

Das 2. Projekt ist eigentlich nicht viel schwieriger, als das erste (Lüfteradapter für Raumluftfilter), aber ich habe gleich ein paar zusätzliche Funktionen von FreeCAD ausprobiert.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Zuerst also wieder FreeCAD gestartet, einen Basiskörper als Rechteck konstruiert, mit 14×14 cm Kantenlänge und 3 mm Dicke.
Das ist die Grundform für den Deckel der Absaugöffnung.
Als Nächstes die Zapfen für die Wandbefestigung genau abgemessen und auf das eigene Modell übertragen. Hier habe ich gleich eine neue Funktion ausprobiert. Da die Zapfen sehr filigran sind, habe ich unten in der Verbindung zur Basisplatte eine Abschrägung als Verstärkung eingebaut. Das stützt den Zapfen am Übergangspunkt.
Für die Öffnungen im Lüftungsgitter habe ich mir Abmessungen überlegt, die mir als Passend erschienen und dann habe ich davon 2 nebeneinander gezeichnet. Die beiden Rechtecke dann in der 3D-Ansicht wieder als Vertiefung ausgeführt, damit sind schon mal 2 durchgehende Lüftungsöffnungen in der Platte.
Man könnte jetzt natürlich jede Öffnung einzeln zeichnen, aber wenn man einen Computer hat, dann lässt man den so etwas machen. Das geht schneller und einfacher.

Die Funktion in FreeCad dazu heisst „Erzeugung eines Linearen Musters“. Damit kann man beliebig viele Kopien eines Objektes anfertigen. Für mein Lüftungsgitter haben mir 11 Wiederholungen am besten gefallen. 2 Öffnungen nebeneinander x11 gibt 22 Luftschlitze.
Ich habe die Öffnungen auf 2 Bereiche verteilt, um mittig einen festen Steg stehen zu lassen, durchgehende Öffnungen wären natürlich auch möglich, das mindert aber die Stabilität der Platte deutlich.
Im fertigen Design fand ich dann die Ränder zu groß, daher habe ich seitlich zwischen den Zapfen noch jeweils eine Öffnung eingefügt.
Fertig ist die Abdeckung.

Verschönerung

Damit der Deckel schöner aussieht, habe ich dann noch ein paar Optimierungen eingebaut. Die wären nicht nötig, aber erstens wollte ich noch ein wenig mit FreeCad experimentieren und zweitens sollte es ja perfekt ausssehen.
Daher habe ich die Ecken der Platte noch zusätzlich abgerundet. Auch die umlaufenden Kanten sind ganz leicht gerundet.

Druck und gut!

Danach gespeichert, exportiert und in Ultimaker Cura für den Anycubic i3 Mega aufbereitet.

3D-Druck: 2. Projekt: Lüftungsgitter

Als Filament habe ich transparentes PETG verwendet. Durch die Struktur der Füllung ist das Material später NICHT transparent, sondern sieht eher nach Milchglas aus, gefällt mir aber ganz gut.
Durch die Abdeckung sieht man den Filter und kann gut erkennen, wenn dieser dunkel wird und ausgewechselt werden muss.
Statt dem Originalfilter, den man in kleinen 10x10cm für teures Geld bekommt, habe ich eine Filtermatte mit 1m² gekauft und schneide mir davon passende Stücke heraus. Das sollte fast ewig ausreichen.

Funktionell gibt es an der neuen Abdeckung nichts auszusetzen, mir gefällt das Teil deutlich besser, als die Originalabdeckung. Im Nachhinein hätte ich wohl die Lüftungsöffnungen eher quer drucken sollen. Das ist aber nur ein optisches Problem und hat nichts mit der Funktion zu tun. Vielleicht hätte man unten noch eine kleine Nase nach hinten einbauen sollen, die die Filterwatte hält. Aber es funktioniert auch so ganz gut. Bisher hält alles.

Man sieht hier auch schön, dass man mit 3D-Druckern durchaus auch praktische Dinge drucken kann, nicht nur Spielzeug.

Es hat jedenfalls Spass gemacht, weitere Druckobjekte werden folgen.



Jochens Wetterblog am 9.1.2020

Jochens Wetterblog am 9.1.2020

Rückblick

Der Winter kommt nicht in Schwung. Nachts gab es zwar teilweise Frost bis unter -3 °C, aber tagsüber stiegen die Temperaturen bis auf Werte um die 8 °C. Nachdem sich der Feinstaub der Böllerei am Neujahrsmorgen verteilt hatte, begann das neue Jahr mit knapp 7 Sonnenstunden recht freundlich. Ab Donnerstag wurde es dann trüber und es zeigten sich mehr Wolken am Himmel. Am Montag verzogen sich die Wolken vorübergehend und das Wetter zeigte sich schon fast frühlingshaft. Nachts kühlte es dann wieder auf -3 °C ab und am frühen Dienstagmorgen regnete es auf den gefrorenen Boden. Es bildete sich teilweise Blitzeis und im Landkreis gab es dadurch viele Verkehrsunfälle. Tagsüber stiegen die Temperaturen dann wieder bis auf 8 °C. Der Wind war zum Jahreswechsel nur schwach. Samstag und Sonntag gab es mehr Luftbewegung und Böen bis an die 50 km/h, ab Montag wurde es dann wieder ruhiger.

Ausblick

Winterwetter gibt es auch die nächsten Tage nicht. Bis 13 °C soll das Thermometer steigen. Dazu wird es bis Freitag überwiegend bedeckt und es kann auch etwas Niederschlag geben. Am Wochenende wird es sonnig, teilweise kann es aber auch den ganzen Tag neblig bleiben. Dabei sinken die Temperaturen etwas ab. Für die nächste Woche geht es dann wieder mit vielen Wolken weiter. Schnee ist nicht in Sicht.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Wie vermutlich fast jeder Besitzer eines 3D-Druckers, habe ich Anfangs eigentlich nur fertige Objekte aus dem Internet gedruckt, vor allem von thingiverse.com.

Irgendwann wird das aber langweilig und eigentlich will man ja was Eigenes drucken. Vor dem Druck steht aber die größte Hürde: Die Konstruktion.

Für mein erstes Projekt habe ich ein ganze einfaches Objekt gefunden, das dennoch für mich sehr viel Nutzen bringt:

Einen Lüfter-Adapter für einen Raumluftfilter

Bevor man ein 3-D-Objekt drucken kann, muss man es erst einmal erstellen. Dazu benötigt man eine Software.
Zum Glück gibt es die Software recht günstig und teilweise sogar gratis.
Beispielsweise Fusion 360, Tinkercad oder ähnliche.

Ich bevorzuge aber lokale Anwendungen und habe gewisse Vorbehalte gegen CLOUD-Lösungen. Meine Wahl fiel daher auf FreeCAD.

Freecad ist eine kostenlose Software und läuft bei mir perfekt unter Linux Mint. Der Funktionsumfang erschlägt einen am Anfang.
Nachdem ich erst einmal nichts auf die Reihe gebracht habe, bin ich auf Empfehlung zu Tinkercad gewechselt. Damit kann man aber nur „malen“, richtiges Zeichnen funktioniert damit nicht. Daher bin ich schnell wieder zurück zu FreeCAD.
Nachdem ich einige Tutorials angeschaut habe, bin ich dann tiefer in das Programm eingestiegen.
Für den Anfang sollte man sich ein einfaches Objekt konstruieren.
Ich habe dafür ein Tutorial gewählt, das meinem Zielobjekt von den benötigten Arbeitsschritten recht nahe kam. Dann habe ich angefangen zu konstruieren. Nach 2 Stunden war ich fertig.
Als ich das Objekt spaßeshalber noch einmal konstruiert habe, war ich in 5 Minuten fertig. Aller Anfang ist schwer.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Mein erstes 3D-Objekt

Bei mir arbeiten mehrere Druckmaschinen, das gibt Papierstaub und auch Ausdünstungen von sogenannten VOC (das sind Lösemitteldämpfe, nicht unbedingt gesund).
Ich habe eine Belüftungsanlage und nebenbei mit einigen Raumlüftern experimentiert. Die Dinger sind alle laut und teuer. Am besten gefiel mir der Xioami Air Purifier. Davon habe ich mir auch gleich ein Modell gekauft. Den Rundfilter halte ich für sehr praktisch. Das Gerät ist aber wie alle anderen Luftreiniger nicht ganz billig. App-Steuerung, WLAN-Anbindung und so einen Quatsch benötige ich nicht.
Die Alternative war ganz einfach:

Man nimmt diesen Rundfilter aus dem Xioami Air Purifer und bastelt sich einen Lüfter obendrauf. Fertig ist ein perfekter Raumluftfilter.

Passende Lüfter habe ich genug im Keller, zu Weihnachten gab es aber eine Aktion mit 5 Lüftern Arctic F14 – 140mm zum Preis von 11,- Euro.
Vielleicht ein Preisfehler? Jedenfalls habe ich zugeschlagen.

Fehlt nur noch ein passender Adapter. Und damit mein erstes eigenes 3D-Objekt.

Konstruiert in FreeCAD

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Für einfache Objekte reicht ein Meterstab oder Lineal, besser ist aber ein Meßschieber. Zuerst muss man nämlich die benötigten Maße bestimmen.
Der Luftfilter des Xioami Air Purifiers hat einen Durchmesser von 200mm. Daher habe ich einfach zuerst einen Kreis mit 204mm Durchmesser in FreeCAD gezeichnet, die 4mm Überstand sind wichtig!

Kurz überlegt und entschieden, dass der Deckel 15mm mit dem Filter überlappen soll. Daher die Dicke des Kreisobjekts auf 17mm gesetzt.

Damit habe ich einen Kreiskörper, der den Filter auf jeder Seite um 2mm überlappt. Nächster Schritt: einen weiteren Kreiskörper mit 200mm und 15mm als Vertiefung aus dem ersten Körper ausgespart.
2mm Rand bleiben stehen. Damit haben wir einen Deckel für den Lüfter.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Jetzt einfach noch den Lüfter abmessen – die Öffnung des Lüfters ist 135mm im Durchmesser. Also noch einen Körper erstellt mit 135mm x 17mm und wieder als „Vertiefung“ eingesetzt. damit wird der erste Körper in der Mitte komplett entfernt. Es bleibt ein Körper mit 204mm Durchmesser stehen, mit 2 umlaufendem Rand und 2mm Bodenfläche, in der in der Mitte ein 135mm Loch ausgespart ist.

Letzter Schritt: Die 4 Bohrlöcher abmessen und einzeichnen, auch wieder als Vertiefungen und mit 5mm Durchmesser, passend zu den Lüfterschrauben.

Sieht doch ganz gut aus. Das ganze als STL exportiert und in Cura wieder importiert.
Cura ist ein sogenannter Slicer, eine Software, die aus meiner Konstruktionsdatei eine Druckdatei erstellt. Dabei wird das Objekt in Schichten (Slices) zerlegt, der 3D-Drucker druckt ja Schicht für Schicht übereinander.

Cura hat meine Datei ohne Beanstandung bearbeitet und für meinen 3D-Drucker aufbereitet. Jetzt kommt der spannende Teil: der Druck mit meinem Anycubic i3 Mega 3D-Drucker.

Unheimlich spannend ist das vor allem deshalb, weil der 3D-Druck so langsam ist. Mein erstes Objekt ging dann mit 204mm Durchmesser auch gleich an die Grenze des Machbaren, der Drucker kann bis 210x210mm drucken.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Nach 4 Stunden konnte ich dann das fertige Objekt entnehmen. Es hat auf Anhieb perfekt gepasst. Mit leichtem Druck ließ sich der Deckel auf den Filter stecken und die Passung war so genau, dass man den Filter am gedruckten Deckel anheben konnte. Das war besser, als erwartet.

Damit der Lüfter dicht anliegt, habe ich noch dünne Schaumstoffstreifen aufgeklebt. Danach den Lüfter mit den beiliegenden Schrauben vorsichtig angeschraubt.

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Beim Anschrauben muss man auf die Blasrichtung des Lüfters achten, dafür sind auf dem Lüfter immer Pfeile angebracht, die sind aber oft schwer zu erkennen. Bei diesem Projekt soll die Luft unten seitlich in den Filter eingesaugt und nach oben ausgeblasen werden.

Für die Stromversorgung habe ich einfach ein altes 12V-Netzteil verwendet. Davon habe ich noch eine ganze Kiste voll im Keller.

Man kann alternativ natürlich auch 7V-Netzteile verwenden oder eine Lüftersteuerung, damit der Lüfter leiser läuft. Da kann man noch viel optimieren. Mir reicht ein einfacher Lüfter.
Gedruckt habe ich das Objekt mit PETG, das ist haltbarer und stabiler als PLA. Zwar ist es etwas schwieriger zu drucken, gefällt mir aber insgesamt einfach besser.

Materialkosten: 2,50 Euro für den Lüfter, 2,50 Euro für Druck und Druckmaterial, Netzteil gratis aus der Schrottkiste.
Gesamt also um die 5,- Euro. Da kann man nicht meckern.
Der Filter kostet natürlich extra. Die einfachen Modelle sind ab 20,- Euro erhältlich, die besseren mit Aktivkohle kosten um die 35,- Euro.

Serienproduktion

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger


Mit 3 Filtern riecht man beim Betrieb meiner Maschinen nichts mehr.
So gefällt mir das.

Ich habe auch gleich einen Filter in den Vorratsraum im Keller gestellt.
Eigentlich wollte ich Staub und Pilzsporen einsammeln.
Das Haus ist alt, der Keller kämpft mit Luftfeuchte um 60%, da muss man aufpassen, dass nichts schimmelt.

Luftentfeuchter kosten Strom, Lüften ist aufwändig. Der Filter war als zusätzliche Maßnahme gedacht.
Interessanterweise ist die Luftfeuchte auf 50% gefallen, seit der Lüfter im Raum steht. Ich vermute, dass die Luftbewegung einen Luftaustausch mit dem Treppenhaus erzeugt und damit Feuchtigkeit abtransportiert wird.
Mittlerweile habe ich 4 Luftreiniger gedruckt, alle funktionieren perfekt.

Die Filter gibt es in Grün, Blau und Lila, je nachdem, welche Filterstufe man benötigt. Die Lila Filter haben sogar noch eine antibakterielle Beschichtung und töten Viren und Bakterien ab.
So einen stelle ich dann auch noch ins Schlafzimmer.
Die Lüfter haben weniger als 2W Leistungsaufnahme, das lässt sich verkraften.
Die verwendeten Arctic F14 140mm-Lüfer haben einen Luftstrom von 126m³/h. Mit dem vorgebauten Filter natürlich deutlich weniger. Aber wenn noch 50m³/h übrig bleiben, dann reicht das für viele Anwendungen. Ein Raum sollte min 1x pro Stunde umgewälzt werden. Für Produktionsräume habe ich im Internet Angaben von 5x gefunden.
Mein Produktionsraum hat knapp 30qm, bei 2,3m Höhe wären das ungefähr 70m³.
Die benötigte Mindest-Umwälzung wäre damit 70m³/h, optimal 350m³/h.
Mit 3 selbst gebauten Raum-Reinigern liege ich irgendwo zwischen 150m³ und 200m³, also ganz passabel. Zusätzlich arbeitet ja auch noch meine Absauganlage, die die Raumluft über einen Wärmetauscher durch Aussenluft ersetzt.
Wenn die Drucker gearbeitet haben, dann hat man das bisher nach einiger Zeit deutlich riechen können. Die Hersteller behaupten zwar, das sei alles ungiftig, aber so ganz vertraue ich dieser Aussage nicht. Seit die 3 Raumreiniger laufen, ist kein Geruch mehr feststellbar.

Der Lüfteradapter ist problemlos in FreeCAD konstruierbar.
Auf Wunsch stelle ich aber gerne die Dateien zur Verfügung, falls jemand selbst so einen Adapter drucken möchte.

Das erste Projekt ist damit erfolgreich abgeschlossen.
Weitere Projekte folgen natürlich bald.

Update:

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Ich bin auf Arctic P14 Lüfter gewechselt. Die sind besser für den Betrieb mit Filtern geeignet.
Interessant: nach 3 Tagen Betrieb sieht man an der Außenseite des Filters Staub, bei den F14-Lüftern ist der Luftdurchsatz schwächer, da sieht man auch nach 3 Wochen keinen Staub am Filter. Mit P14 hat man also nicht nur einen Luftfilter für Feinstaub, sondern auch gleich einen „Staubsauger“.
Falls jemand noch andere Lüfter empfehlen kann/will, bin ich für weitere Vorschläge offen.

Mich stören die Lüfter im Büro optisch nicht, aber wenn man die Dinger verstecken will, dann kann man einfach einen Gitter-Papiermülleimer von Ikea nehmen. Entweder einfach reinstellen oder den Mülleimer umdrehen, Loch in den Boden schneiden und schon hat man einen stylischen Lüfter 🙂
Früher gab es die Papierkörbe bei Ikea auch in rund, aktuell konnte ich nur einen eckigen finden. Das sieht in Natura aber garnicht so durchscheinend aus, wie auf dem Foto.
Auf dem Foto sieht man die Version im Test mit 2 Lüftern. Mit einem Lüfter passt der Filter perfekt in den Ikea-Papierkorb. Man könnte sich sogar oben noch eine Abdeckung basteln.
Dafür ist mein aktueller 3D-Drucker aber leider zu klein.

Filterparade

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger
Xiaomi Air Purifier Filter in Grün, Blau, Lila und Schwarz

Der Vollständigkeit halber, habe ich hier mal alle Filter zusammengestellt, die es aktuell für den Xioami Air Purifier gibt. Die Teile sind von den Abmessungen identisch und unterscheiden sich nur in der Filterleistung.
Blau = Originalversion, der erste Filter für die Luftreiniger. Mit Aktivkohle-Filter
Grün = Enhanced Version mit verstärktem Filter und Aktivkohle-Schicht
Lila = Antibakterielle Version. Hat zusätzlich noch eine Beschichtung, die Viren und Bakterien abtöten soll.
Grau = mit integriertem Hepa-Filter, wobei ich hier nicht ganz sicher bin, was der Unterschied zu den anderen Filtern ist.
(Der graue ist ganz neu und noch eingetütet. Man soll die erst auspacken, wenn man sie verwendet)
Welchen Filter man verwendet, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig: es gibt auch Fake-Filter, nachgebaute Filter von Drittanbietern. Also aufpassen, ich hatte einen nachgebauten Filter erwischt. Der war als Original angeboten, war aber mangelhaft (seitlich am Rand war der Filter nicht ganz dicht, mein selbstgedruckter Adapter passte auch nicht, weil der Filter etwas dicker war)
Im Zweifelsfall sind die Originale am Besten. Es gibt immer wieder Aktionen, daher auf Schnäppchen warten und zuschlagen, wenn die Originale günstig sind.

Für alle Luftfilter-Selberbastler

Die Druckdatei habe ich bei Thingiverse eingestellt:
https://www.thingiverse.com/thing:4156705

Viel Spass beim Nachbasteln
Würde mich auch über Feedback freuen.

Hilft das Ding gegen Corona / Covid-19, Influenza und anderes Zeug?

Leider muss man in 2020 an solche Dinge denken.
Sicher helfen die Luftfilter nicht gegen eine Ansteckung. Aber generell filtern die Geräte Schadstoffe aus der Luft und die Lila Version soll auch gegen Viren helfen! Wenn die Ansteckung tatsächlich über die Luft erfolgt, dann kann ein Filter immerhin ein bisschen zusätzlichen Schutz bieten.

Leider gibt es zu diesem Thema viele widersprüchlichen Informationen und Halbwahrheiten im Netz. Angeblich benötigt man einen Hepa-Filter der Klasse H13 oder 14, da Viren kleiner als 1µm sind.
Xioami wirbt mit einer guten Filterleistung bis 0,3µm schon beim grünen Filter.
Der graue Filter oder gar der Lila haben eine noch höhere Filterleistung.
Da ich die Dinger sowieso im Büro stehen habe, hoffe ich, dass die Filter auch ein paar Viren aus der Luft filtern können. Im Wohnzimmer steht der Original Xioami Air Purifier, im Schlafzimmer eine selbstgebastelte Version mit Lila Filter.
Ob es was nutzt? Gegen Pollen, Hausstaub, Staubmilben und sonstiges lästiges Zeug auf jeden Fall. Gegen Viren und Bakterien? Keine Ahnung. Der Hersteller behauptet es.


Schaden kann es jedenfalls nicht.

Update 12.2020 – es funktioniert!

3D-Druck: Erstes eigenes Projekte: Raumreiniger

Nach Weihnachten ist das Büro geschlossen, Zeit zum Putzen und aufräumen.
Im Packraum – da, wo ich meine Ware verpacke, stand seit 6 Monaten ein selbstgebastelter Raumluftreiniger mit Xiaomi-Filter.
Durch die Kartonage und Papiere fällt sehr viel Staub an. Der Luftfilter wird hier mit 2x 14cm-Lüfter (übereinander) betrieben. Ganz offensichtlich funktioniert das Teil wunderbar, es wurde extrem viel Staub angesaugt.

Zur besseren Visualisierung habe ich mit dem Staubsauger senkrecht über den Filter eine Linie abgesaugt.

Je nach Raum gibt es verschiedene Anforderungen an die Luftfilter. Im Packraum soll eigentlich nur der Staub eingesaugt werden. Das funktioniert super. Hier kann man die Filter problemlos absaugen und dann nochmal verwenden.
In anderen Räumen werden allerdings Aktivkohle-Filter gegen Ausdünstungen der Drucker (VOC – flüchtige Organische Stoffe) benötigt. Die Aktivkohle verbraucht sich mit der Zeit, da bringt Absaugen nichts.
Im Hobbyraum ist es dann eher Grobstaub, durch Sägen, schleifen und sonstige Basteleien. Da tut es auch ein gebrauchter Filter.

Daher werde ich die Filter zuerst im Druckerraum einsetzen, danach absaugen und im Packraum und dann nochmal absaugen und in der Werkstatt einsetzen. Danach werden die Filter entsorgt.

Für den Druckerraum gibt es mittlerweile etwas neues – mit viel Aktivkohle. Aber das gibt einen extra Beitrag 🙂