Schlagwort: Energie

Ampera-E – ein Trauerspiel

Ampera-E - ein Trauerspiel
Ampera-E = EV-2
(Man suche z.B. bei Youtube nach EV-1 oder dem Film „Who killed the electric car“)
 
Vorab – dieser Blog-Beitrag ist nur meine persönliche Einschätzung ohne irgendwelche verbindliche Aussagekraft.
In Wahrheit ist alles ganz anders!
 
 
Gestern, 20.4.2017 war die Präsentation des Opel Ampera-E mit Bekanntgabe des Verkaufspreises und der Bestellbarkeit.
Einem Hoffnungsträger für die Elektromobilität bis gestern.
Ab heute wissen wir: Ausser Werbung kommt in 2017 für Normalsterbliche nichts. In 2018 ein bisschen mehr und vielleicht ab 2019, 2020, da geht es richtig los.
Immerhin – ab Herbst ist das Fahrzeug bestellbar.
 
Überhaupt 2020, da wollen alle Hersteller so richtig loslegen.
Bis dahin dürfen wir sicher noch viele „Studien“ bewundern und natürlich Verbrenner fahren.
Aber jetzt ist noch viel zu früh, kein Mensch will ein Elektroauto.
Die 400.000 Vorbesteller des Tesla Model 3 sind sowieso alles Verrückte.
 
Ampera-E:
Größenordnung Golf/Astra, das passt auch für (kleinere) Familien, 60kWh Batterie, genug für über 300km echte Reichweite (die NEFZ-Fantasiewerte kann man sowieso bei jedem Fahrzeug vergessen, da sind immerhin über 500km angegeben.).
 
 
Mit dem Ampera-E könnte man den Markt an Elektroautos so richtig aufrollen. Denn derzeit gibt es nichts vergleichbares. Die Konkurrenz von Ioniq, i3, Zoe, usw.  sind zwar auch ganz nett, aber die Reichweite des Ampera-E bietet bisher in der Mittelklasse keiner. Und das wird sich vermutlich auch mindestens bis Ende 2017 nicht ändern.
Einzig Tesla Model S/X bieten vergleichbare oder sogar bessere Reichweite. Nur  sind das keine Fahrzeuge für normale Familien, mit Verkaufspreisen ab 70.000 sind die nichts für Normalmenschen. Aber immerhin sofort erhältlich
 
Wie ich vorher schon vermutet hatte: Auch Opel bzw. GM wollen anscheinend keine Elektrofahrzeuge verkaufen, denn an Verbrennern verdient man viel mehr. Die ganze Werbung ab Herbst 2016 hat vermutlich nur den Sinn zu zeigen was man tolles kann und wie weit man technisch vorne dabei ist.
Aber zum Verkauf sind die Dinger wohl eigentlich nicht gedacht.
(Wie gesagt das ist meine persönliche Meinung  – sicher ist es offiziell natürlich ganz anders)
 
So sieht es dann aus (Informationen aus Foren/Internet/Opel-Webseite):
Es gibt vorerst 40 Händler die den Ampera-E in Deutschland verkaufen dürfen.
Für diese 40 Händler stehen Gerüchten zufolge (diverse Foren/Webseiten) in 2017 ganze 70 Fahrzeuge zum Verkauf zur Verfügung. D.h. für jeden Händler gerade mal 1-2 Fahrzeuge.
In 2018 wird es nicht besser, denn in Norwegen ist das Auto bereits bestellbar und da wurde man von über 4000 Vorbestellungen überrascht, da bleibt für Deutschland nicht viel übrig.
 
Und dafür überschlagen sich jetzt alle Fachzeitschriften und Fachwebseiten mit Lobeshymnen und Titeln wie „ab Herbst lieferbar“, „ab Herbst 2017 verfügbar“.
 
Liebe Experten.
Die deutsche Sprache ist sehr schwer und sicher enthält auch dieser Blogbeitrag viele Rechtschreibfehler.
Aber zumindest wenn man als Fachpresse gelten will sollte man doch inhaltliche Fehler vermeiden.
Dazu zählt auch unterscheiden zu können zwischen Bestellbar und Verfügbar/Lieferbar. Denn für Normalsterbliche wird der Ampera-E in 2017 ganz sicher NICHT lieferbar oder verfügbar sein.
 
Ich behaupte mal ohne Anspruch auf Korrektheit, daß die Sache so abläuft:
die angeblich 70 verfügbaren Fahrzeuge gehen an Flottenkunden und sonstige wichtigen Leute bei denen man irgendeinen positiven Werbe-Effekt in Verbindung mit der Elektromobilität herstellen kann.
Da fahren dann beispielsweise irgendwelche Stadtwerke mit dem tollen Elektromobil und beim Aufbau einer Bürgermeistersäule(*) gibt es tolle Bilder mit vielen Grinsegesichtern und dem neuen Ampera-E.
 
Im übrigen werden die Fahrzeuge dann für Studien verwendet, in Firmenflotten „verheizt“ (jeder will man die tolle Beschleunigung und sonstigen Fahrwerte ausprobieren) oder die Autos stehen sich auf Messen und Öko-Ausstellungen die Reifen platt.
Jeder darf mal in das zukunftsweisende und supertolle Auto reinsitzen und bewundern wie fortschrittlich das ist.
Bestellen kann man es natürlich ab Herbst 2017. Nur mit der Lieferung ist das so eine Sache. Da bin ich gespannt wann die ersten Normal-Kunden in den Genuß eines solchen Fahrzeuges kommen.
 
Meiner (rechtlich unverbindlichen) Meinung nach handelt es sich nur um Fahrzeuge die zur Gegenrechnung für SUV und andere Verbrenner für den Senkung des Flottenverbrauchs benötigt werden.
Die ersten Modelle sollen auch nur im Leasing angeboten werden und ich würde mich nicht wundern wenn die danach nach Norwegen wandern. Daß das EV-2 (Ampera-E) den Weg des EV-1 geht will ich doch mal nicht hoffen.
 
Fazit:
Der Ampera-E ist das erste e-Fahrzeug für eMobilität-affine Familien mit mittlerem Einkommen in „normaler“ Größe mit einigermaßen „brauchbarer“ Reichweite. Es gibt zwar noch ein paar Einschränkungen (CCS angeblich nur bis 50kW, AC nur 1phasig), aber es wäre ein Anfang.
Ich vermute mal daß normale Menschen das Auto nicht vor Ende 2018 erhalten werden, auch wenn es ab Herbst 2017 bestellbar ist. Denn Bestellbar bedeutet nicht verfügbar – und daher liebe Fachpresse sind Eure Titelzeilen leider falsch.
(gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen. Wer einen Ampera-E ganz normal gekauft und vor seiner Haustüre stehen hat darf gerne einen Kommentar hinterlassen, bin gespannt wann das soweit sein wird.)
 
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*Bürgermeistersäule = extrem teure Schnell-Ladesäule die sich eine Gemeinde hat aufschwatzen lassen, die in total unsinniger Lage installiert ist, die entweder eine total unbekannte Freischaltekarte benötigt oder von dem Stadteigenen eMobil dauerbelegt ist und daher für alle anderen eMobile weitgehend unerreichbar ist.
Sinn und Zweck solcher Bürgermeistersäulen ist die Verschwendung von Steuergeldern zum Zweck der Selbstdarstellung in Sachen „wir sind ökologisch ganz vorne dabei“. Aber bitte – das Ding sollte von niemandem benutzt werden. Dafür ist es nicht gedacht.
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Update 10.5.:
Offiziell soll es zwischen 70 und 100 Fahrzeuge in 2017 für Deutschland geben. Dazu gibt es 40 Agenten die diese Fahrzeuge verteilen dürfen. Allerdings nur zum Leasing. Und natürlich sind die Fahrzeuge auch schon längst verteilt. Für 2018 liegen die bekannten Zahlen zwischen 100 und 300 Fahrzeugen. Normal-Kunden kommen frühestens 2019 an die Reihe.
Tja, damit kann man wirklich den Markt aufrollen. Und dafür die ganze Werbung seit Herbst 2016.
Vermutlich wird das Modell irgendwann wieder eingestellt, denn Opel gehört jetzt ja bekanntlich zu PSA und der Ampera-E ist zum größten Teil ein GM Bolt. (oder eher ein LG Bolt)
In der Tat also ein EV-2. (siehe Youtube „Who killed the electric car“ bzw. „Warum das Elektroauto sterben musste“)
 
Und wenn ich die „Bemühungen“ der restlichen deutschen Autoindustrie so anschaue muss ich an Kodak, Nokia, ITT, Grundig, AEG und Co. denken.
 
Naja, da kann ich nur sagen. Tesla Model 3 reserviert!
Ist zwar auch noch nicht lieferbar. Aber die wollen wenigstens. Da bin ich mir sicher daß das auch was wird.
Melde mich dann 2018 wieder.
 

Uhren und Elektro-Autos – erschreckende Parallelen!

Uhren und Elektro-Autos - erschreckende Parallelen!
Was haben Uhren und Autos gemeinsam? Auf den ersten Blick eigentlich gar nichts.
Aber wenn man genauer hinschaut, gibt es erstaunliche Parallelen in der Entwicklung.
Der Blick auf die Geschichte der Uhrmacherzunft zeigt einem wo es bei den Automobilen hingeht!
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Heute früh auf dem WC beim Lesen des Manager-Magazins fiel mir wieder mal eine Uhren-Werbung ins Auge.
Überhaupt – in diesen Zeitschriften sind sehr viele Uhren-Werbungen. Und natürlich nur für hochkomplexe mechanische Uhren.
Da steht dann auch sowas wie „feinste Uhrmacherkunst“.
Erster Gedanke: wer kauft denn diese ganzen teuren Uhren?
Und dann fiel es mir auf – die Entwicklung von Uhren und Automobilen zeigen erschreckende Parallelen!
Die Entwicklung bei den Uhren zeigt, wo es bei den Automobilen hingeht!
Früher waren mechanische Uhren das Nonplusultra.
Nur Reiche Leute konnten sich überhaupt Taschenuhren oder Armbanduhren leisten.
Das war die Zeit der handgefertigten Automobile.
Dann kam die Zeit der Massenfertigung – Armbanduhren wurden modern. Jetzt konnte sich fast jeder eine Uhr leisten.
Man konnte zeigen was man hatte. Die Menschen waren stolz auf ihre Uhren. Die deutsche Uhrenindustrie brummte.
Diese Zeit kann man vergleichen mit der Massenfertigung ab dem Ford T-Modell.
Durch Fließbandarbeit wurde die Technik immer billiger, die Masse konnte sich das Produkt leisten.
Jeder hatte ein Auto.
Dann um 1970 kamen die ersten Digitaluhren auf den Markt.
Zuerst technisch anspruchsvoll und anfällig, eine Spielwiese für Technik-Freaks.
Hi Schau mal – meine LED-Uhr! Ich muss zwar alle 3 Tage die Batterie wechseln, aber das Ding sieht einfach geil aus.
Die etablierten Hersteller haben die neue Konkurrenz – überwiegend aus Fernost – belächelt.
Mit moderner deutscher Handwerkskunst kann das niemals Konkurrieren.
Das war dann ungefähr die Zeit die bei den  Elektroautos den ersten Kabinenrollern und Experimentalflitzern entspricht. Mit Blei-Akkus, nicht wirklich Alltagstauglich. Aber Technik vom Feinsten. Von den Autoherstellern milde belächelt und weitgehend ignoriert.
Dann kamen die LCD-Uhren.
Das entspricht dann der Generation Elektro-Auto ab ca. 2010:meister_anker_klein
Renault Zoe, Nissan Leaf, Ford Focus Electric, Renault Kangoo Z.E., usw.
Der Fahrkomfort selbst dieser Kleinwagen lag teilweise über dem, was die Verbrenner-Konkurrenz zu bieten hatte.
Allerdings die Reichweite machte immer noch Probleme. Effektiv 100- 150km sind für Elektro-Freunde eine tolle Sache, aber für Normalmenschen einfach noch nicht so das Wahre. Wie bei den Uhren – die Batterien hielten nicht lang und man musste zum Wechsel zum Uhrmacher. Die mechanischen Uhren konnte man jederzeit und überall selbst aufziehen.
Von den deutschen Herstellern gab es nicht viel. Ein paar LCD-Uhren zum Zeigen, dass man es auch kann.  Wieder die Parallelen bei den Autos: e-Up, smart Electric, e-tron.
Ja, man ist natürlich technisch führend und man kann – wenn man will – aber hey, diese mechanischen Wunderwerke sind doch viel besser, wer will denn so ein Elektro-Dingens, das taugt doch nichts.
Die deutschen Hersteller entwickelten lieber ihre mechanischen Wundermaschinen weiter.
Bei den Uhren handelt es sich ironischerweise beim technischen Höhepunkt um die „Große Komplikation„.
Den Diesel kann man wohl genauso nennen – eine Höchstleistung der deutschen Ingenieurskunst, ohne Zweifel. Hunderte beweglicher Teile die aufs Feinste abgestimmt sind, mechanische Wunderwerke die trotz ihrer Kompliziertheit funktionieren.
Natürlich müssen sowohl die mechanischen Uhren, als auch die mechanischen Automotoren regelmäßig gewartet werden. Tausende Arbeitsplätze in mechanischen Werkstätten hängen davon ab.
Elektrische Uhren und Elektrofahrzeuge benötigen dagegen kaum Wartung. Die Antriebe sind sehr einfach und weitgehend wartungsfrei. Mechanische Werkstätten benötigt man kaum noch. Ab und zu mal das Armband oder die Reifen wechseln und gut ist.
Die Entwicklung geht weiter.
Natürlich wurden auch die mechanischen Uhren immer besser. Aber auch immer komplizierter. csm_i3_web_ee4794e7f3Und so einen wirklichen Unterschied zwischen den verschiedenen Generationen gab es auch nicht.
Bei den LCD-Uhren dagegen war die Entwicklung rasant: Die Laufzeit wurde immer besser, Batterien hielten ein Jahr und länger, die Anschaffung wurde immer billiger. Irgendwann waren LCD-Uhren billiger als mechanische Uhren.
So weit sind wir bei den Elektroautos leider noch nicht. Aber die Reichweite der Elektrofahrzeuge steigt in erstaunlicher Geschwindigkeit.
2017er Modelle schaffen mittlerweile reale 200-400 km, teilweise sogar mehr. Gut, Tesla hat das schon vor Jahren geschafft, aber auch bei den LCD-Uhren gab es „Exoten“ die besser waren – und leider auch deutlich teurer.
Update 2019: Unser Hyundai Kona fährt im Sommer locker seine 400 Kilometer mit einer Ladung, im Winter sind es immerhin 300. Die 20kW-Ladesäulen aus 2017 sind mittlerweile veraltet, aktuell sind wir bei Ladesäulen mit bis zu 350kW.
Irgendwann kamen dann die Solar-Uhren auf den Markt – nie mehr Batteriewechsel.
Vielleicht ist das vergleichbar mit den Ladesäulen bei Aldi, Ikea und Co. – kostenlos laden während man einkauft.
Wir sind gerade in einem rasanten Umbruch.
Die Uhrenmanufakturen hatten sich mit Händen und Füßen gegen dieses elektronische Zeug gesträubt. Geholfen hat es nicht viel. Die deutsche Uhrenindustrie ist damals weitgehend untergegangen.
Erschreckenderweise geschieht gerade genau dasselbe bei der Automobilindustrie:
Die deutschen Hersteller wollen auf keinen Fall Elektroautos verkaufen. Das Zeug ist wartungsarm, da verdient man nichts dran.
Und auch hier kommt die Konkurrenz aus dem Ausland.
Wenn die deutsche Industrie nicht schnellstens umdenkt, wird sie das Schicksal der Uhrenindustrie teilen!
Mechanische Uhren gibt es immer noch. Limitierte Exemplare für Genießer aus edlen Manufakturen hergestellt mit höchster Uhrmacherkunst.
Nur – die Masse ist das nicht mehr. Diese Uhren sind nur noch für Genießer, Nostalgiker und Freunde „schöner Dinge“.
Genauso wird es auch in Zukunft Verbrennerfahrzeuge geben, nur eben nicht mehr die Masse.
Die Zukunft fährt elektrisch. Wer auf den bereits fahrenden Zug nicht schnellstens aufspringt, kommt unter die Räder.
Als Nischenanbieter werden nur wenige überleben. Die Massenfertigung von Verbrennerfahrzeugen in der heutigen Art ist eindeutig am Ende! Wer das nicht glaubt, sollte vielleicht mal über den Teller-Rand schauen und nicht nur Deutschland betrachten. Alle Welt stellt auf Elektro um, nur Deutschland verteidigt mit Klauen und Zähnen den Diesel!
Die Zukunft.
Interessanterweise gibt es bei den Uhren noch weitere Entwicklungen – viele Menschen haben gar keine Uhr mehr, sondern nutzen ihr Smartphone zur Zeitanzeige. Die Anzeige der Uhrzeit ist da nur noch Nebensache.
Auch bei der Mobilität zeichnet sich Ähnliches ab – nicht jeder muss mehr ein eigenes Auto besitzen. Car-Sharing wird immer beliebter. Die Marke ist dabei Nebensache, es reicht die zuverlässige Mobilität.
Und spätestens wenn die Autos autonom fahren (das wird schneller Realität als viele wahrhaben wollen) benötigt man kein eigenes Auto mehr. Je nach Anwendungsfall bestellt man einfach ein Auto vor die Haustür.
Spaßfahrt? Wir nehmen eine Limousine
Einkaufen? Wir bestellen den Lieferwagen.
Es wird in den nächsten Jahren mächtige Umwälzungen im Mobilitätsmarkt geben.
Hoffen wir, dass einige deutsche Hersteller den Umbruch überleben.
Bei den Uhrenherstellern blieb von der einst stolzen Industrie nicht viel übrig.
Das wird heute alles in Fernost produziert.
Die Batteriefertigung für Elektrofahrzeuge gibt es in Deutschland auch nicht mehr, das kommt bereits alles aus Asien.
Denn die deutschen Hersteller wissen es genau: den Elektro-Mist braucht kein Mensch. Diesel ist die Zukunft!
Na dann…
PS.:
Mir gefallen mechanische Uhren ausgesprochen gut. Genauso gerne schaue ich Verbrennerfahrzeuge an – z.B. bei der Retro-Classic. Am besten gefällt mir meine Bulova Spaceview Accutron – eine mechanische Uhr mit Stimmgabelantrieb. Quasi der Ro80 unter den mechanischen Uhren. Für den Alltag verwende ich aber digitale Uhren, die sind einfach praktischer. Meistens habe ich aber gar keine Uhr am Arm – und da mein Arbeitsplatz im eigenen Haus ist, fahre ich auch nur sehr wenig Auto. Dann aber elektrisch, das ist einfach besser. Mehr Fahrspaß und besser für die Umwelt!
Update 12.2019:
Meine Vorhersage beginnt einzutreffen. Aktuelle Schlagzeilen aus 12.2019:
Bosch: Kurzarbeit, Arbeitsplatzabbau, Gehaltverzicht (Google News 12.12.2019)
Schaeffler, Bosch, Conti, Aumann – deutsche Autozulieferer in Not (Manager Magazin 12.12.2019)
Daimler streicht weltweit mindestens 10.000 Jobs (Manager Magazin 29.11.2019)
Audi streicht Tausende Jobs in Ingolstadt und Neckarsulm (Manager Magazin 27.11.2019)
Und so weiter…

Gedanken zum Elektroauto, zur Mobilität und Überhaupt

Gedanken zum Elektroauto, zur Mobilität und Überhaupt
Ein paar unsortierte Gedanken zur Elektromobilität und allem was dazugehört:
 

  • Elektroauto-Parkplätze für Pendler

Es gibt in Deutschland tausende Pendler die tagein, tagaus mit einem Auto in die Arbeit fahren. Dort steht das Fahrzeug dann auf teils riesigen Parkflächen und brutzelt in der Sonne bis abends der Besitzer wieder zurückkommt und mit dem Auto heimfährt.
Was spricht eigentlich dagegen, diese Parkplätze zu Elektroladestationen umzubauen?
Die Mitarbeiter bekommen dann zum Pendeln Elektrofahrzeuge und müssen fast nie mehr laden/tanken.
Damit hätte sich auch bei Menschen ohne eigenen Stellplatz zuhause das Ladeproblem weitgehend gelöst – geladen wird bei der Arbeit. Ich denke das System würde für sehr viele Menschen ideal passen.
Bei 8-10 Stunden Arbeitstag braucht es auch keine teure Schnell-Lader.
Über die Stellplätze baut man Solardächer. Damit lassen sich die Fahrzeuge tagsüber problemlos laden, den Überschuss kann man in der Firma verbrauchen und durch die Dächer sind die Fahrzeuge auch noch vor Wind und Wetter geschützt.
Mit entsprechender Steuerung könnte man diese Systeme dann auch prima als Lastmanagement verwenden:
Wenn die Fahrer eingeben wann sie wieviel Energie im Akku benötigen, dann könnte der Strom bedarfsgerecht verteilt werden,  bei zu hoher Netzbelastung könnte der Strom vorrangig eingespeist werden und wenn zu viel Strom im Netz ist könnte man die Fahrzeuge auch mit Netzstrom laden. Insgesamt könnte man  damit aus den Parkplätzen ideale Netzstabilisierende Blöcke bilden. Und wenn es sich um firmeneigene Fahrzeuge handelt oder die Eigentümer zustimmen könnte man bei Bedarf eventuell sogar wieder etwas Strom aus den Akkus einspeisen.
Bei Firmen mit hunderten Fahrzeugen brächte das sicher einen positiven Effekt.
 

  • Strom für Elektroautos wird mit Atom- und Braunkohlestrom hergestellt und ist schädlicher als Diesel

Dieses schwachsinnige Argument GEGEN Elektroautos liest man laufend.
Sagt man dann daß man seinen Strom mit einer Solaranlage selbst erzeugt lässt der Petrolhead das nicht gelten weil man IMMER den gesamten Strommix nehmen muss weil der PV-Strom ja bei Eigenverbrauch der Allgemeinheit fehlen würde. BULLSHIT!
Ich kann natürlich genau so ignorant und umweltfeindlich sein wie viele anderen und mich über verbrannte Erde in Form von Braunkohle oder strahlende Energie durch Atomstrom versorgen. Aber in dem Augenblick in dem ich eine PV-Anlage aufs Dach schraube ist die für mich. Damit senke ich meinen Anteil an der Umweltzerstörung. Und mit dem was übrig ist verbessere ich auch noch den Strommix.
Daß das nur „Reiche“ mit eigenem Dach können ist genauso Bullshit – man kann problemlos einen Stromanbieter suchen der zu 100% Ökostrom anbietet. Das ist dann eben nicht mehr geizgeil billig sondern kostet etwas mehr.
Aber das sollte es einem wert sein – die Kosten für Atom- und Kohle-Altlasten kommen sowieso wieder auf alle zurück, die Kosten werden garantiert sozialisiert.
Für die Herstellung in der Raffinerie wird für 1L Benzin oder Diesel übrigens ungefähr 1,5kWh Strom benötigt.
Ein Auto das 8l pro 100km benötigt, braucht also ZUSÄTZLICH noch 12 kWh Strom. Das sind dann die Fahrzeuge mit den 5-6l im Prospekt, die brauchen real 8-10l oder mehr.
Und wo kommt der Strom wohl her? Sicher aus der billigstmöglichen, also maximal schädlichen Quelle.
Nicht eingerechnet ist dabei die Energie für die Förderung (Bohrtürme, Pumpen, Lastwagen, Bagger, usw.), Transport (Öltanker werden mit Schweröl angetrieben!!) und Vertrieb (Tanklaster, Tankstellen). Und daß ab und zu mal ein Tanker ausseinanderbricht oder eine Ölbohrinsel umkippt und Tausende Tonnen Öl in die Umwelt vergiessen sollte man auch nicht vergessen.
Ein Elektroauto benötigt für die 100km übrigens zwischen 15kWh und 20kWh – also nur wenig mehr als der Verbrenner allein für die Herstellung des Sprits benötigt.
 

  • Elektroauto-Fahrer fördern den Frieden

Strom kann man umweltfreundlich herstellen. Und sogar lokal! Man muss kein Uran, keine Kohle, kein Öl importieren.
Die Erzeugung ist direkt bei uns vor Ort möglich.
Für Benzin und Diesel wird dagegen Rohöl benötigt. Das muss teuer im Ausland eingekauft werden. Förderung und Transport verpesten die Umwelt und die meisten Kriege der letzten 50 Jahre gingen nur ums Öl!
Vielleicht berechnet ja mal irgendjemand den Verbrauch eines Fahrzeugs in Leichen pro Strecke die fossile Fahrzeuge verursachen. Interessiert bei uns natürlich niemand, das Zeug kommt ja von der Tankstelle.
 

  • Ohne Verbrenner fehlen dem Staat Einnahmen weil Elektroautos keine Steuer kosten

So ein Quatsch! Eine Kilowattstunde Strom wird höher besteuert als eine Kilowattstunde durch Benzin oder Diesel.
Einziger Unterschied: Elektrofahrzeuge brauchen pro 100km nur 15-20kWh Strom was einem Verbrauch von 1,5l – 2l fossilem Treibstoff entspricht. Ein Verbrenner benötigt für dieselbe Strecke real aber immer noch 7l-10l. Nur deswegen fliesst mehr Geld an den Staat – einfach weil die Fahrzeuge ein Mehrfaches verbrauchen.
Aber man kann mir auch nicht vorwerfen daß ich dem Staat nicht genug Steuern zahle weil ich keinen Alkohol trinke währen der Säufer den Staat finanziert nur weil er am Tag eine Kiste Bier wegkippt.
Aber keine Angst – Elektrofahrzeuge sind voll vernetzt und die PKW-Maut ist so gut wie beschlossen. Ab einem gewissen Anteil Elektrofahrzeuge am Markt findet der Staat einen Weg, den Autofahrern in die Taschen zu greifen. Garantiert!
 

  • das ist doch alles Zukunftsmusik – Elektroautos sind nur was für Freaks

Zugegeben – die letzten Jahre war das so. Aber ganz langsam findet ein Umdenken statt. Die deutschen Hersteller wehren sich zwar mit allen Mitteln dagegen, aber zum Glück sind wir mittlerweile ziemlich globalisiert. Und andere Länder OHNE eine herkömmliche Auto-Industrie haben den dunstfreieren Blick auf die Umwelt.
Deutschland ist Schlusslicht in Sachen Elektromobilität, nicht weil Elektromobilität schlecht ist sondern weil die Industrie das nicht will. Aber aktuell habe ich große Sorge daß wir hinten runter fallen. Nicht weil mir die Industrie leid täte sondern weil da tausende Arbeitsplätze dranhängen die verloren gehen wenn nicht schnell ein Umdenken stattfindet. Und da geht es um wenige Jahre, nicht Jahrzehnte. Wer das nicht glaubt darf gerne mal die Firmengeschichten von Kodak oder Nokia anschauen.
Mit einer realen Reichweite ab 300km werden die Elektroautos massentauglich, das passiert in 2017.
Je mehr Hersteller umsteigen, desto größer wird das Angebot an Akkus und dementsprechend sinken die Preise, die Reichweite steigt weiter. Spätestens ab 2020 sind Elektroautos nicht mehr teurer als Verbrenner, 500km reale Reichweite sind dann kein Problem mehr und Verbrenner werden ab 2025 zu Ladenhütern.
 

  • ich bin KEIN Grüner!

Auch wenn ich hier viel über Umwelt und Naturschutz schreibe – ich bin KEIN Grüner. Zumindest nicht im politischen Sinne!  Grün im Sinne von „ich mag die Umwelt“ vielleicht schon, aber der Begriff ist leider durch diese Partei „verbrannt“. Umweltfreund wäre ok.
Ganz ehrlich – ich mag die Grünen nicht besonders, vor allem nicht die Bundespolitiker. Da würde ich keinen davon zum Kaffee einladen (von den übrigen Parteien übrigens auch niemanden – inclusive AfD!)
Aber ich bin Realist, ich mag die Erde inclusive Tieren und Pflanzen so wie sie ist. Nur leider sehe ich daß der/die/das Mensch gerade dabei ist, das alles zu zerstören. Und das macht mich traurig und wütend!
Nachfolgende Generationen werden uns verfluchen als diejenigen die den Planeten weitgehend zerstört haben.
Wir haben nur diese eine Erde!
Klar, ich habe auch Jahre/Jahrzehnte lang gut auf Kosten unseres Planeten gelebt und mir keine Gedanken gemacht. Da wusse ich es nicht besser.
Das heisst aber nicht, daß ich immer so weiter machen muss – und DU musst es auch nicht!
 

Elektroauto – Ladestationen

Elektroauto - Ladestationen
Um mit einem Elektroauto zu fahren muss dieses ab und zu geladen werden.
Dabei gibt es deutliche Unterschiede zu herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen.
 

  • Elektroautos werden nicht betankt sondern geladen. Insofern ist der Begriff „Elektrotankstelle“ grundsätzlich falsch, auch wenn er sich mittlerweile weit verbreitet hat. [Aber man gewöhnt sich ja an jeden Quatsch, auch wenn sich mir beispielsweise als Informatiker beim Begriff Daten-„Autobahn“ jedesmal die Zehennägel aufstellen. Vor allem wenn die Verantwortung über die Daten-AUTOBAHN dann auch noch dem Verkehrsministerium zugeteilt wird. Na immerhin heisst das mittlerweile „Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur“. Und als Zusatz „Das Ministerium für Mobilität und Modernität“.  Da Elektroautos zunehmend vernetzt sind und bald alles internetgesteuert autonom fahren soll. passt es dann ja auch wieder.]
  • Elektroautos lassen sich zuhause laden, in der Garage, am Stellplatz oder auch am Straßenrand.
  • Zum Laden reicht theoretisch eine einfache Steckdose. Im Gegensatz zu Tankstellen benötigt man keinen versiegelten Boden und es gibt auch keinerlei Verunreinigungen oder Umweltverschmutzung beim Ladevorgang.
  • Die Energie kann man direkt aus der Solaranlage vom Dach laden und muss sie nicht umweltzerstörend aus fernen Ländern importieren.

 
AC/DC – Wechselspannung vs. Gleichspannung
 
Das Stromnetz arbeitet heutzutage mit Wechselspannung, aktuell sind 240V einphasig, d.h. mit einer 3adrigen Leitung (Phase, Neutralleiter, Schutzleiter) oder 400V dreiphasig mit 5adrigen Leitungen (Phasen L1, L2, L3, Neutralleiter, Schutzleiter)
Batterien in Elektroautos arbeiten aber mit Gleichspannung. Im Prinzip nicht anders als in Taschenlampen und Spielzeugautos. Nur viel größer, moderner und mit mehr Elektronik – vor allem zum Schutz und zur Pflege der Akkus.
 
Um die Wechselspannung aus dem Netz in die Gleichspannung für das Elektroauto umzuwandeln benötigt man sogenannte Gleichrichter.
Diese können entweder im Auto verbaut sein oder in der Ladestation.
Vorteil beim Verbau im Auto:
Man kann den Ladeanschluss sehr billig halten, prinzipiell reicht eine einfache Haushaltssteckdose. Durchgesetzt haben sich aber Adapter die eine gewisse Schutz- und Ladeelektronik eingebaut haben.
Nachteil:
Ein Mehraufwand bei der Fahrzeugtechnik, damit höheres Fahrzeuggewicht und natürlich ein höherer Preis.
Die verbaubare Wandlergröße ist daher begrenzt. Ältere Renault Zoe können maximal mit 42kW laden, neuere Modelle nur noch mit 21kW, BMW i3 kann im aktuelle Modell nur 11kW laden, das alte Modell war sogar nur einphasig bis maximal 3,6kW verwendbar. Mit Schnellade-Option wären theoretisch 7,2kW möglich, das ist am Hausanschluss aber wegen Schieflast (hohe Last auf nur einer Phase) nicht zulässig.
Die meisten Elektrofahrzeuge können nur einphasig (3,6-7,2kW) oder 3phasig (11kW)
 
Vorteil beim Verbau in der Ladestation:
Es wird kein Gleichrichter im Auto benötigt, die mögliche Ladeleistung ist deutlich höher.
Sogenannte CCS-Ladestationen können heute schon 50kW anbieten. Höhere Leistung ist in Planung. Tesla Supercharger können schon heute mit deutlich über 100kW laden.
Allerdings kann ein Akku nur in einem begrenzen Bereich mit voller Leistung geladen werden.
Ist es zu kalt wird die Ladeleistung reduziert
Ist es zu warm wird die Ladelesitung reduziert
Ab einem gewissen Füllstand wird die Ladeleistung reduziert. Ab ungefähr 70% Füllstand fällt die mögliche Energieaufnahme pro Zeiteinheit beim Akku deutlich ab.
Deswegen sind Gleichspannungs-Lader vor allem dann sinnvoll wenn der Akku eine gewisse Größe hat.
Da man meistens noch Energie im Akku hat und aus Zeitgründen an solchen Ladestationen nicht bis 100% lädt sind in der Regel 50%-60% der Akkukapazität in kurzer Zeit auffüllbar.
Bei einem Tesla mit 100kWh kann man damit deutlich über 50kWh in kürzester Zeit laden, hier sogar mit über 100kW
Ein i3 dagegen mit 20kWh-Akku hat vielleicht ein sinnvolles Schnelladefenster von 10-15kWh.
Ausserdem kann man nicht beliebig viel Energie auf einmal in den Akku packen.
Die Lagemöglichkeit wird durch die Kapazität begrenzt. Das Verhältnis Akkukapazität zu Ladeleistung ist dabei wichtig.
Hat der Akku die Kapazit x(kWh), und wird geladen mit der Leistung x(kW) dann wird das mit 1C angegeben.
Bei linearer Ladung wäre der Akku in 1 Stunde voll.
Wird mit doppelter Leistung geladen, also mit 2x, dann wird das mit 2C angegeben, der Akku wäre in einer halben Stunde voll.
In der Praxis wird das aber dadurch begrenzt daß die Ladung eben nicht linear möglich ist. Je voller der Akku, desto langsamer kann er geladen werden. Ausserdem verträgt ein Akku nicht zu viele Schnellladungen.
Ein i3-Akku mit 20kWh wird bei 50kW mit 2,5C geladen. Das ist deutlich belastender als ein Tesla mit 100kWh der mit 100kW = 1C geladen wird.
 
Das heisst: je größer der Akku, desto sinnvoller sind DC-Lader für die Schnell-Ladung.
Damit bieten sich Gleichspannungs-Ladestationen vor allem für das schnelle Laden zwischendurch an – wenn man z.B. auf langer Fahrt mal eben viel neue Energie in den Akku packen will.
 
Zuhause laden
 

NRGKick - Ladeadapter für Elektroauto
NRGKick – Ladeadapter für Elektroauto

Das Tolle an Elektrofahrzeugen ist die Tatsache, daß man diese zuhause laden kann.
Zuhause laden geht derzeit nur mit Wechselspannung. Gleichspannung wäre zwar möglich, aber es wird sich kaum jemand eine Ladesäule für aktuell 5stellige Preise in die Garage bauen. Zumal man in der Garage normalerweise keine Schnellladung benötigt. Sogenannte Schnarchladung reicht hier vollkommen.
Damit hat man zum einen morgens beim Losfahren immer eine vollgeladene Batterie (vorausgesetzt man hat das Auto auch abends an die Steckdose gehängt) und zum anderen relativiert sich damit die oft genannte „Reichweitenangst“ deutlich. Man fährt wenn man es richtig macht immer mit vollem Akku los.
 
In der Regel bekommt man zu seinem Elektrofahrzeug ein Ladekabel dazu das für eine normale Haushaltssteckdose geeignet ist.
Allerdings sind Haushaltssteckdosen nicht für hohe Dauerlast geeignet.
Für die hohe Anschluss-Last müssen die Leitungen entsprechend geeignet sein, ausserdem muss man vorsichtig sein mit den Steckdosen, häufige hohe Belastung kann zur Ermüdung der Kontakte führen.
Für tägliches Laden sind diese Adapter daher nicht empfehlenswert. Üblicherweise werden die Teile daher auch als Notlader bezeichnet.
Auf jeden Fall sollte man von einem Elektriker den Hausanschluss überprüfen lassen bevor man regelmäßig ein Elektroauto an der Steckdose auflädt.
Eine Schuko-Steckdose kann theoretisch 3,6kW (230V/16A).
ABER – aktuell sollte man im Haushalt nicht mehr mit 16A absichern und für DAUERLAST über 10A sind die Steckdosen nicht ausgelegt, damit stehen maximal ca. 2,3kW zur Verfügung
Ein neuer i3 mit komplett leerem 30kWh-Akku benötigt damit fast 15 Stunden, ein Tesla mit 100kWh ist damit nicht mehr sinnvoll komplett zu laden (für den Schluck Energie über Nacht reicht es natürlich trotzdem).
 
Besser geeignet sind auf jeden Fall sogenannte WALLBOXEN.
Diese kosten zwar ein paar Euro, werden dafür aber fest angeschlossen (vom Elektriker), haben eingebaute Schutzelektronik und bieten deutlich höhere Ladeleistung als einfache Steckdosen.
Durch den Wegfall des Schuko-Steckers verschwindet auch ein Haupt-Schwachpunkt der Steckdosenladung.
Ausserdem werden Wallboxen sinnvollerweise direkt im Verteilerkasten angeschlossen, dazu verwendet man ausreichend dimensionierte Kabel und eine extra Sicherung, parallel angeschlossene Verbraucher sollte man vermeiden. Dann kann man die volle Leistung der Box auch ausnutzen.
 
Je nach Box sind dann 3,6kW (230V/16A), 7,2kW (230V/32A – wenn das Auto das kann und der Netzbetreiber das zulässt ) bis 21kW (Drehstrom mit 16A) oder gar 42kW (Drehstrom mit 32A) möglich.
Bei 32A muss dann natürlich auch der Hausanschluss ausreichend dimensioniert sein, sonst kann schnell mal die Hauptsicherung auslösen wenn man das Auto lädt und gleichzeitig Kuchen bäckt.
 
NRGKick - Ladeadapter für Elektroauto
NRGKick – Ladeadapter für Elektroauto

Aus meiner Sicht die beste Lösung sind allerdings mobile Ladeboxen!
Beispielsweise der nrgkick oder ähnliche Geräte.
Es handelt sich dabei um dieselbe Technik wie bei einer Wallbox, nur eben mobil.
Die Teile lassen sich mit Adaptern von der Schuko-Steckdose über den blauen Campingstecker bis zur Drehstromsteckdose mit 400V/32A an allen Anschlüssen betreiben, die maximale Ladeleistung lässt sich komfortabel einstellen und das interessante:
Während man eine fest installierte Wallbox beim Netzbetreiber anmelden muss sind Steckdosen anmeldefrei!
Also einfach einen 400V/32A-Anschluss vom Elektriker installieren lassen (ein guter Elektriker prüft dann natürlich ob die vorhandene Installation das verträgt!) und gut ist.  Mit so einem Anschluss kann man dann bei Bedarf auch mal andere Geräte in der Garage versorgen, wie z.B. Kreissäge, Partygrill, Discoanlage, usw.
Und wenn man irgendwo bei Freunden zu Besuch ist und dort laden muss, dann kann man mit den Teilen oft schneller laden, denn die roten Drehstromsteckdosen sind weit verbreitet und können deutlich mehr Dauerlast als eine einfache Steckdose.
In den Bildern sieht man meinen NRGkick Ladeadapter.
Das Teil hat einen Anschluss für Drehstrom mit 3x230V/32A, entsprechend maximal ca. 21kW.
Dafür muss die Anschlussleitung natürlich korrekt ausgeführt sein.
Wir haben ein komplett neues Kabel mit 5x6qmm direkt vom Sicherungskasten in die Garage gezogen. Getrennt von den anderen Verbrauchern und extra abgesichert. Angeschlossen und geprüft vom Elektriker.
Im Sicherungskasten ist dann ein FI Typ A EV verbaut.
Ganz wichtig: FI mit Typ A dürfen für Ladeanschlüsse NICHT verwendet werden da es zu Problemen kommen kann die den FI in der Funktion stören. FI Typ B ist aber unverhältnismäßig teuer. Daher sind FI vom Typ A mit dem Zusatz EV ideal, die wurden speziell für den Einsatz für Ladestationen entwickelt.
Eigentlich hat der NRGKick alle notwendigen Schutzschaltungen integriert, aber da die Drehstromsteckdose (CEE32) natürlich auch anderweitig benutzt werden kann (Kreissäge, Disco-Anlage, usw.) ist ein FI hier zwingend erforderlich.
Das Kabel wurde natürlich komplett im Kabelkanal verlegt. Der „Ausgang“ in der Garage wurde natürlich nicht einfach ausgesägt sondern das Plastik umgebogen damit es keine scharfen Kanten gibt. Zusätzlich dient ein Stück Gartenschlauch als Schutz. 200% Sicherheit eben.  Für die Installation mussten Halter für Gartengeräte an der Wand weichen. Die Clips haben perfekt zum Kabel gepasst. Also abgesägt und an die Wand geschraubt – die perfekte Zugentlastung für den NRGkick – und bei Bedarf einfach ausklipsen.
Eine alte Wandhalterung für eine Gartenleiter wurde abgesägt, umgebogen und an die Wand geschraubt. Die dient jetzt als Kabelhalter. So ist das Kabel immer perfekt aufgeräumt (obwohl ich ja sonst nicht ganz so ordentlich bin).
Der NRGKick kann mit Adpater von der normalen Schuko-Steckdose über die blaue Campingsteckose bis CEE16/CEE32 an allen üblichen Steckdosen betrieben werden. Universeller geht es fast nicht.
Die Leistung reicht auch dicke. Denn mit maximal 32kW lädt man selbst zukünftige 200kWh-Batterien über Nacht.
Für die Schnarchlader aus 2016/2017 reicht es jedenfall üppig aus.
 
Unterwegs laden.
Idealerweise reicht die Reichweite des Elektroautos so weit daß man unterwegs garnicht mehr laden muss.
Nur leider ist das in 2016 immer noch eher ein Traum.
Da die deutschen Hersteller eigentlich garkeine Elektroautos wollen, da sie an Stinkediesel & Co einfach mehr verdienen kommen die meisten Elektroautos aus dem Ausland und sind vor allem für die USA gebaut.
Die USA sind zwar der größte Umweltverschmutzer überhaupt, aber irgendwie haben sie es doch geschafft, bei den Elektrovehikeln (EV) mit an der Spitze zu sein während in Deutschland noch die Zeit der Dinopampe-Verbrenner herrscht.
So wundert es nicht daß die meisten Fahrzeuge nur 1phasig laden können. Mehr braucht es in den USA nicht, dort sind die Häuser sowieso nur 1phasig angeschlossen.
Selbst der BMW i3 kann nur 1phasig – erst die Version ab Herbst 2016 kann mit 3 Phasen geladen werden.
Eine Ausnahme bildet der Renault Zoe mit einem 21kW-Lader. Dafür ist dann auch der NRGKick wieder ideal.
Die älteren Modelle konnten sogar 42kW laden. Das scheint dem Hersteller aber dann doch zu modern gewesen zu sein, daher haben neuere Modelle nur noch 21kW-Anschlüsse. Schade.
 
AC (Wechselspannung) wäre so einfach, denn das gibt es quasi überall.
Von der Steckdosen-Schnarchladung bis zum Starkstromanschluss mit 3x32A bzw. 3x64A (selten) kann man einfach überall einstecken und laden.
Das scheint aber nicht gewollt zu sein.
Vor allem die deutschen Hersteller wollen lieber neue und vor allem teure Gleichspannungstechnik.
DC (Gleichspannung) ist der neue Ladestandard – vor allem für Schnell-Ladeanschlüsse
CCS ist die Lademethode der Zukunft.
Zwar gibt es aktuell nur ein paar wenige Ladestationen mit bis zu 50kW und eine Spezifikation bis 150kW, aber die deutschen Hersteller machen schon den 2. Schritt vor dem ersten und planen mit bis über 300kW Ladeleistung. Vielleicht um damit weitere Verzögerungen beim Ausbau besser erklären zu können: „wir wollen ja, aber die NEUE Technik ist noch nicht so weit und die aktuelle – die ist ja schon wieder ganz alt“.
Ein großes Problem dabei ist auch daß jeder Anbieter seine eigene Supper kocht – man benötigt irgendwelche Chipkarten oder Apps, muss sich vorher anmelden oder die Ladesäule ist nur während der Geschäftszeiten zugänglich. Einheitliche Standards fehlen leider.
 
 
Der einzige Anbieter der wirklich alles richtig macht bei der eMobilität ist Tesla:

  • Supercharger mit weniger als 100km Abstand an allen Autobahnen quer über den Kontinent bereits in Betrieb.
  • pro Ladestelle gleich 8-10 Ladesäulen und nicht eine einzige die nur dazu dient daß irgendein Minister bei der Einweihung doof grinst und anschliessend alles mit Verbrennern zugeparkt wird oder aus sonstigen Gründen nicht funktioniert.
  • Ladeleistung bis 130kW
  • und natürlich Akkus die weit über 300km reichen, mit dem Spitzenmodell mit 100kWh sogar über 500km.

Einziges Problem:
Die Fahrzeuge sind nicht massentauglich, der Preis ist dafür deutlich zu hoch. Und die Abmessungen der Fahrzeuge orientiert sich an den US-Gewohnheiten. Mit einem Tesla Model S oder Model X in einem deutschen Parkhaus kann da schon mal zu Problemen führen.
 
Ende 2016 scheint sich aber endlich etwas zu tun:

  • einige Anbieter wollen tatsächlich DC-Ladesäulen in größeren Mengen aufstellen
  • es soll brauchbare Abrechnungssysteme geben, also z.B. EC-Karte, Kreditkarte oder ähnliches OHNE Anmeldung und Vertrag.

Die Zukunft? – verkauft an die Atomlobby!

atom1Oktober 2016 – eine Randnotiz in den Systemmedien. Dabei ging es um nichts weniger als die Verlagerung von Milliardenkosten auf die nächste Generation.
Da wird die Zukunft verkauft und niemand merkt es, kein Aufschrei der Medien, keine Demonstrationen und auch sonst interessiert sich kaum jemand dafür.
Um was geht es?
Die reGIERung der BRD will mit den Atomkonzernen eine Vereinbarung schliessen daß diese sich für schlappe 23 Milliarden von der Entsorgung ihres Atommülls freikaufen können.
Klar, damit bleibt der Atomstrom für die aktuelle Generation schön billig.
Das Endlager darf dann die nächste oder übernächste Generation suchen – und natürlich auch bezahlen.
Mal eine ganz einfache Frage an alle die Kinder haben: Können Sie Ihren Kinder noch mit ruhigem Gewissen in die Augen sehen?
Na und?
23 Milliarden ist sicher viel Geld, nur – die Kosten für die Endlagerung dürften ein Vielfaches davon betragen. Und alles was über die 23 Milliarden hinausgeht wird einfach dem Steuerzahler aufgezwungen.
Eine einfache Suche im Internet findet beispielsweise eine Seite des Spiegels auf der steht daß das „Projekt“ vermutlich erst Mitte des nächsten Jahrhunderts abgeschlossen sein wird (wenn überhaupt).
Wie können wir uns anmaßen, Lasten für nachfolgende Generationen zu planen nur damit wir ein schönes Leben haben?
Wer seinen Dreck dem Nachbar in den Garten wirft ist schon ziemlich asozial. Aber wer seine eigene Zukunft zerstört, der ist nur noch krank. Und die eigene Zukunft, das sind nun mal unsere Kinder!
Denn im nächsten Jahrhundert sind wir Erwachsenen sicher alle tot!
Unsere Zukunft sind unsere Kinder, sind wir wirklich so dumm daß wir unsere Zukunft zerstören?
Leider ja!
Ich bin 1970 geboren, werde aller Wahrscheinlichkeit nach dieses Jahrhundert nicht überleben. Und die Verantwortlichen in der Politik und in den Konzernen sind überwiegend noch deutlich älter!
Die Einlagerung des Atommülls soll irgendwann zwischen 2095 und 2170 abgeschlossen sein. Das bedeutet daß sich mit dem Dreck nicht die Verursacher beschäftigen müssen, die verantwortlichen Konzernbosse und Politiker dürften ohne lebensverlängernde Maßnahmen wohl in  die nächsten 20-30 Jahren abtreten. Nein, den Atommüll dürfen unsere Kinder, Enkel, Urenkel und deren Nachfahren „entsorgen“ – und sie werden uns dafür verfluchen!
Dafür hat unsere Generation schön „billigen“ Atomstrom. Schön für uns.
Schon aktuell wird von Kosten von 70 Milliarden und mehr ausgegangen. Es geht also schon garnicht mehr darum, daß der Steuerzahler irgendwelche zusätzlichen zukünftigen Risiken übernimmt. Nein, schon von den aktuell berechneten Kosten müssen die Verursacher nur einen Bruchteil übernehmen. Den Rest übernimmt der dumme Steuerzahler.
Ich gehe übrigens davon aus daß es die nächsten 50-100 Jahre KEIN Endlager geben wird. Und danach? Wer weiß ob die nachfolgenden Generationen schlauer sind als wir.
Ich gehe ebenso davon aus daß die 70 Milliarden bei weitem nicht reichen. Selbst die 10fache Summe wird nicht ausreichen, denn der Müll muss Jahrtausende bewacht und betreut werden!
Hätten die Römer ein Atomkraftwerk betrieben, dann müssten wir heute noch den Müll lagern. Das sind schlappe 2000 Jahre bis jetzt. Und schon dieser Zeitraum ist unvorstellbar lang.
Schon vor Jahren habe ich es vorhergesehen und wurde ausgelacht:
„Gewinne werden privatisiert, Kosten solidarisiert“.
Beweis: meine Webseite zum „billigen Atomstrom“ aus 2010

Zitat: Bezahlt wird die Endlagerung natürlich nicht von den Kraftwerksbetreibern sondern vom Volk – als Nationale Aufgabe. Bezahlt durch Steuergelder.

Daß diese „Vereinbarung“ aber schon in 2016 geschlossen wird hätte selbst ich nicht gedacht.
Fair wäre es jetzt nur, wenn die Kosten nicht einfach aus dem Steuertopf genommen würden sondern genauso wie die EEG-Umlage auf den Strompreis aufgeschlagen wird. Das wird aber nicht geschehen, denn das dumme Volk soll weiter denken Ökostrom sei teuer und Atomstrom billig.
Einige Menschen argumentieren damit daß die Konzerne sofort pleite wären wenn man ihnen jetzt die Kosten komplett aufzwängen würde.
Wirklich? Wo waren die verantwortlichen Politiker in den letzten 40 Jahren? Gab es wirklich niemand der schlau genug war die wirklichen Kosten zu schätzen? Eine ganze Generation war dazu nicht fähig?
„Wir haben das doch nicht gewusst…“
na – den Satz schon mal gehört?
Eine Fleissaufgabe für alle die sich für weitere Informationen interessieren:
suche im Internet nach den verantwortlichen Politikern der letzten 40 Jahre und schaue bei wem die aktuell auf dem Lohnzettel stehen. (Aufsichtsrat, Berater, usw.). Das dürfte sehr erkenntnisreich sein.
In einem Forum hat einer die Rechnung aufgestellt: 23 Milliarden / 80 Mio Einwohner sind doch nur schlappe 300,- Euro pro Einwohner.
Ja dumm nur daß die Politiker genau so rechnen, denn das sind die 300, -Euro pro Bewohner die die Atomkonzerne zahlen, nicht das was WIR zahlen. Wir zahlen den Rest. Und der dürfte über Generationen deutlich über 300,- Euro pro Person liegen.
Alles nach Plan
genau wie von mir vorhergesagt werden jetzt die Kosten solidarisiert.
Dazu gehört auch die Aufspaltung der Energiekonzerne in einen Teil mit den neuen, zukunftsfähigen Anlagen und einen Teil mit dem Müll den keiner will, sprich Atomkraft und Kohlekraftwerke.
Atomkraftwerke werden weiterbetrieben solange man noch was rausziehen kann, danach werden diese abgewickelt.
Zum Thema „Rückbau der Atomkraftwerke“ darf ich dann vielleicht in ein paar Jahren wieder auf diesen Text verweisen. Denn genau wie beim Endlager wird es auch beim Rückbau kommen. Die Rücklagen reichen bei weitem nicht auch nur ansatzweise für den Rückbau der AKW.
Die Betreiber gehen dann irgendwann pleite, aus der Asche steigen dann die neuen Energiekonzerne auf, natürlich ohne Altlasten.
Schuld sind nach Meinung der Atomkraftbefürworter übrigens die Atomkraftgegner, denn wenn die nicht wären, dann hätte man die Kraftwerke ja auch die nächsten 100 Jahre noch weiterbetreiben können.
 
Bei obigem Text handelt es sich um meine persönliche Meinung, gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen. Vielleicht ist ja alles ganz anders?
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Die Zukunft? - verkauft an die Atomlobby!