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Jochens Wetterblog am 22.3.2018

Rückblick
Jochens Wetterblog am 22.3.2018
Nach einem bisschen Frühling mit Höchstwerten um 14°C  meldete sich zum Wochenende der Winter noch einmal zurück. Es wurde frostig kalt. Die Temperatur stieg am Samstag nur noch auf 5°C, ab Sonntag kaum über den Gefrierpunkt. Die Tiefstwerte sanken bis -5°C. Dazu fing es am Sonntag an zu schneien. Zwischen 5cm und 10cm Neuschnee deckten die Schneeglöcken zu und es reichte sogar noch einmal zum Schneemann bauen und Schlitten fahren. Auf den Straßen wurde es ziemlich glatt und der Winterdienst durfte zum kalendarischen Frühlingsanfang nochmal ran. Die Sonne zeigte sich von Samstag bis Montag nicht. Am Dienstag gab es aber immerhin knapp 5 Sonnenstunden.
 
Ausblick
Ein richtiger Frühlingsausbruch ist nicht in Sicht. Aber es wird langsam wärmer. Zum Wochenende sind dann auch wieder zweistellige Höchstwerte und viel Sonne drin. Nachts liegen die Werte zwischen 0°C und 6°C. Die nächste Woche wird wechselhaft mit Sonne, Wolken und ab und zu etwas Regen. Aber immerhin soll es keinen Frost mehr geben.

Gedanken zum Elektroauto, zur Mobilität und Überhaupt

Gedanken zum Elektroauto, zur Mobilität und Überhaupt
Ein paar unsortierte Gedanken zur Elektromobilität und allem was dazugehört:
 

  • Elektroauto-Parkplätze für Pendler

Es gibt in Deutschland tausende Pendler die tagein, tagaus mit einem Auto in die Arbeit fahren. Dort steht das Fahrzeug dann auf teils riesigen Parkflächen und brutzelt in der Sonne bis abends der Besitzer wieder zurückkommt und mit dem Auto heimfährt.
Was spricht eigentlich dagegen, diese Parkplätze zu Elektroladestationen umzubauen?
Die Mitarbeiter bekommen dann zum Pendeln Elektrofahrzeuge und müssen fast nie mehr laden/tanken.
Damit hätte sich auch bei Menschen ohne eigenen Stellplatz zuhause das Ladeproblem weitgehend gelöst – geladen wird bei der Arbeit. Ich denke das System würde für sehr viele Menschen ideal passen.
Bei 8-10 Stunden Arbeitstag braucht es auch keine teure Schnell-Lader.
Über die Stellplätze baut man Solardächer. Damit lassen sich die Fahrzeuge tagsüber problemlos laden, den Überschuss kann man in der Firma verbrauchen und durch die Dächer sind die Fahrzeuge auch noch vor Wind und Wetter geschützt.
Mit entsprechender Steuerung könnte man diese Systeme dann auch prima als Lastmanagement verwenden:
Wenn die Fahrer eingeben wann sie wieviel Energie im Akku benötigen, dann könnte der Strom bedarfsgerecht verteilt werden,  bei zu hoher Netzbelastung könnte der Strom vorrangig eingespeist werden und wenn zu viel Strom im Netz ist könnte man die Fahrzeuge auch mit Netzstrom laden. Insgesamt könnte man  damit aus den Parkplätzen ideale Netzstabilisierende Blöcke bilden. Und wenn es sich um firmeneigene Fahrzeuge handelt oder die Eigentümer zustimmen könnte man bei Bedarf eventuell sogar wieder etwas Strom aus den Akkus einspeisen.
Bei Firmen mit hunderten Fahrzeugen brächte das sicher einen positiven Effekt.
 

  • Strom für Elektroautos wird mit Atom- und Braunkohlestrom hergestellt und ist schädlicher als Diesel

Dieses schwachsinnige Argument GEGEN Elektroautos liest man laufend.
Sagt man dann daß man seinen Strom mit einer Solaranlage selbst erzeugt lässt der Petrolhead das nicht gelten weil man IMMER den gesamten Strommix nehmen muss weil der PV-Strom ja bei Eigenverbrauch der Allgemeinheit fehlen würde. BULLSHIT!
Ich kann natürlich genau so ignorant und umweltfeindlich sein wie viele anderen und mich über verbrannte Erde in Form von Braunkohle oder strahlende Energie durch Atomstrom versorgen. Aber in dem Augenblick in dem ich eine PV-Anlage aufs Dach schraube ist die für mich. Damit senke ich meinen Anteil an der Umweltzerstörung. Und mit dem was übrig ist verbessere ich auch noch den Strommix.
Daß das nur „Reiche“ mit eigenem Dach können ist genauso Bullshit – man kann problemlos einen Stromanbieter suchen der zu 100% Ökostrom anbietet. Das ist dann eben nicht mehr geizgeil billig sondern kostet etwas mehr.
Aber das sollte es einem wert sein – die Kosten für Atom- und Kohle-Altlasten kommen sowieso wieder auf alle zurück, die Kosten werden garantiert sozialisiert.
Für die Herstellung in der Raffinerie wird für 1L Benzin oder Diesel übrigens ungefähr 1,5kWh Strom benötigt.
Ein Auto das 8l pro 100km benötigt, braucht also ZUSÄTZLICH noch 12 kWh Strom. Das sind dann die Fahrzeuge mit den 5-6l im Prospekt, die brauchen real 8-10l oder mehr.
Und wo kommt der Strom wohl her? Sicher aus der billigstmöglichen, also maximal schädlichen Quelle.
Nicht eingerechnet ist dabei die Energie für die Förderung (Bohrtürme, Pumpen, Lastwagen, Bagger, usw.), Transport (Öltanker werden mit Schweröl angetrieben!!) und Vertrieb (Tanklaster, Tankstellen). Und daß ab und zu mal ein Tanker ausseinanderbricht oder eine Ölbohrinsel umkippt und Tausende Tonnen Öl in die Umwelt vergiessen sollte man auch nicht vergessen.
Ein Elektroauto benötigt für die 100km übrigens zwischen 15kWh und 20kWh – also nur wenig mehr als der Verbrenner allein für die Herstellung des Sprits benötigt.
 

  • Elektroauto-Fahrer fördern den Frieden

Strom kann man umweltfreundlich herstellen. Und sogar lokal! Man muss kein Uran, keine Kohle, kein Öl importieren.
Die Erzeugung ist direkt bei uns vor Ort möglich.
Für Benzin und Diesel wird dagegen Rohöl benötigt. Das muss teuer im Ausland eingekauft werden. Förderung und Transport verpesten die Umwelt und die meisten Kriege der letzten 50 Jahre gingen nur ums Öl!
Vielleicht berechnet ja mal irgendjemand den Verbrauch eines Fahrzeugs in Leichen pro Strecke die fossile Fahrzeuge verursachen. Interessiert bei uns natürlich niemand, das Zeug kommt ja von der Tankstelle.
 

  • Ohne Verbrenner fehlen dem Staat Einnahmen weil Elektroautos keine Steuer kosten

So ein Quatsch! Eine Kilowattstunde Strom wird höher besteuert als eine Kilowattstunde durch Benzin oder Diesel.
Einziger Unterschied: Elektrofahrzeuge brauchen pro 100km nur 15-20kWh Strom was einem Verbrauch von 1,5l – 2l fossilem Treibstoff entspricht. Ein Verbrenner benötigt für dieselbe Strecke real aber immer noch 7l-10l. Nur deswegen fliesst mehr Geld an den Staat – einfach weil die Fahrzeuge ein Mehrfaches verbrauchen.
Aber man kann mir auch nicht vorwerfen daß ich dem Staat nicht genug Steuern zahle weil ich keinen Alkohol trinke währen der Säufer den Staat finanziert nur weil er am Tag eine Kiste Bier wegkippt.
Aber keine Angst – Elektrofahrzeuge sind voll vernetzt und die PKW-Maut ist so gut wie beschlossen. Ab einem gewissen Anteil Elektrofahrzeuge am Markt findet der Staat einen Weg, den Autofahrern in die Taschen zu greifen. Garantiert!
 

  • das ist doch alles Zukunftsmusik – Elektroautos sind nur was für Freaks

Zugegeben – die letzten Jahre war das so. Aber ganz langsam findet ein Umdenken statt. Die deutschen Hersteller wehren sich zwar mit allen Mitteln dagegen, aber zum Glück sind wir mittlerweile ziemlich globalisiert. Und andere Länder OHNE eine herkömmliche Auto-Industrie haben den dunstfreieren Blick auf die Umwelt.
Deutschland ist Schlusslicht in Sachen Elektromobilität, nicht weil Elektromobilität schlecht ist sondern weil die Industrie das nicht will. Aber aktuell habe ich große Sorge daß wir hinten runter fallen. Nicht weil mir die Industrie leid täte sondern weil da tausende Arbeitsplätze dranhängen die verloren gehen wenn nicht schnell ein Umdenken stattfindet. Und da geht es um wenige Jahre, nicht Jahrzehnte. Wer das nicht glaubt darf gerne mal die Firmengeschichten von Kodak oder Nokia anschauen.
Mit einer realen Reichweite ab 300km werden die Elektroautos massentauglich, das passiert in 2017.
Je mehr Hersteller umsteigen, desto größer wird das Angebot an Akkus und dementsprechend sinken die Preise, die Reichweite steigt weiter. Spätestens ab 2020 sind Elektroautos nicht mehr teurer als Verbrenner, 500km reale Reichweite sind dann kein Problem mehr und Verbrenner werden ab 2025 zu Ladenhütern.
 

  • ich bin KEIN Grüner!

Auch wenn ich hier viel über Umwelt und Naturschutz schreibe – ich bin KEIN Grüner. Zumindest nicht im politischen Sinne!  Grün im Sinne von „ich mag die Umwelt“ vielleicht schon, aber der Begriff ist leider durch diese Partei „verbrannt“. Umweltfreund wäre ok.
Ganz ehrlich – ich mag die Grünen nicht besonders, vor allem nicht die Bundespolitiker. Da würde ich keinen davon zum Kaffee einladen (von den übrigen Parteien übrigens auch niemanden – inclusive AfD!)
Aber ich bin Realist, ich mag die Erde inclusive Tieren und Pflanzen so wie sie ist. Nur leider sehe ich daß der/die/das Mensch gerade dabei ist, das alles zu zerstören. Und das macht mich traurig und wütend!
Nachfolgende Generationen werden uns verfluchen als diejenigen die den Planeten weitgehend zerstört haben.
Wir haben nur diese eine Erde!
Klar, ich habe auch Jahre/Jahrzehnte lang gut auf Kosten unseres Planeten gelebt und mir keine Gedanken gemacht. Da wusse ich es nicht besser.
Das heisst aber nicht, daß ich immer so weiter machen muss – und DU musst es auch nicht!