Wetter-Lexikon L-N

Luftdruck

Unter Luftdruck versteht man den Druck den die Masse der Luft durch die Erdanziehung auf den Erdboden ausübt. Die Standardmaßeinheit ist Hektopascal (hPa), 1hPa entspricht dabei 1mbar und es gilt 1hPa = 100Pa = 100N/qm. Der mittlere Luftdruck auf Meereshöhe beträgt 1013,25hPa. Zur Bestimmung des Luftdrucks verwendet man sogenannte Barometer. Der absolute Luftdruck nimmt mit der Höhe immer weiter ab. Zum besseren Vergleich rechnet man auf den relativen Luftdruck um, dem Luftdruck an derselben Stelle auf Meereshöhe bezogen.

Luftfeuchte

Luftfeuchte bezeichnet den Wasserdampfgehalt in der Luft. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf vermag sie zu tragen. Ist zu viel Wasserdampf in der Luft (die Luft ist gesättigt), dann gibt die Luft das überschüssige Wasser zum Beispiel in Form von Nebel, Tau oder Niederschlag wieder ab. Man unterscheidet zwischen der Absoluten Luftfeuchte (enthaltene Wasserdampfmasse pro Luftvolumen in g/m³) und der Relativen Luftfeuchte (Verhältnis zwischen absoluter Luftfeuchte und maximal möglicher Luftfeuchte abhängig von Temperatur und Druck, übliche Einheit: Prozent)

Meteorologie

Die Meteorologie beschäftigt sich mit den physikalischen Vorgängen und Gesetzmäßigkeiten in der Erdatmosphäre.  Sie beobachtet das Wetter und untersucht Prozesse in der Lufthülle und atmosphärische Himmelserscheinungen. Die Meteorologie zählt zu den Geowissenschaften. Allgemein bekannte Anwendungsgebiete der Meteorologie sind die Wettervorhersage und die Klimatologie.

Meteosat

Ein meteorologisches geostationäres Wettersatellitensystem das von der ESA entwickelt und betrieben wurde, 1986 übernahm EUMETSAT den Betrieb. Aktuell ist die 2. Generation dieser Satelliten aktiv und in ca. 35800km Höhe an einem geostationären Fixpunkt über dem Atlantischen Ozean für die Wetterbeobachtung über Afrika und Europa im Einsatz. Die Erde wird mit einem Radiometer abgetastet mit einer Auflösung von 1x1km² bis 3x3km². Die Bildwiederholrate beträgt dabei ca. 15 Minuten.  Ab 2016 soll die 3. Generation gestartet werden und die Vorgänger ab 2019 ablösen.

Nachtfrost

Unter Nachtfrost versteht man das Absinken der Temperatur auf unter 0 Grad Celsius in der Nacht. Der Wert wird in der Standardhöhe von 2 Metern über dem Boden gemessen. Nachtfrost entsteht durch nächtliche Ausstrahlung vor allem bei wolkenlosem Himmel. Bei Bewölkung sinken die Temperaturen in der Regel weniger weit ab da die Wolken als „Isolierung“ wirken. Nachtfrost kann vor allem im Frühjahr und im Herbst zu Schäden an der Vegetation und an Landwirtschaftlichen Kulturen führen.

Nebel

Wenn die Sichtweite durch sehr feine Wassertröpfchen in der Luft auf unter 1km absinkt nennt man das in der Meteorologie Nebel.

Nebel entsteht wenn mehr Wasserdampf vorhanden ist als die Luft aufnehmen kann.

Warme Luft kann dabei mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte Luft.

Ist bei einer gegebenen Temperatur mehr Wasser in der Luft vorhanden als diese aufnehmen kann dann kondensiert das überschüssige Wasser zu feinen Wolken aus, teilweise können sich dabei auch feine Regentröpfchen bilden und der Nebel beginnt zu nässen.

Nebelauflösung

Den Übergang von mit Wasserdampf gesättigter Nebelluft in ungesättigte Luft nennt man Nebelauflösung. Nebel löst sich auf bei Erwärmung der Luft über den Taupunkt, Feuchteabnahme durch Sublimation des Wasserdampfes am Boden oder Mischung von Nebelluft mit ungesättigter Luft.

Die Nebelauflösung durch Sonneneinstrahlung erfolgt nur sehr langsam. Durch die Sonnenstrahlen verdunstet ein Teil der Nebeltröpfchen. Ein Teil der diffusen Strahlung gelangt bis zum Erdboden und erwärmt diesen. Dadurch gibt es einen vertikalen Wärmetransport der den Nebel mehr oder minder rasch auflöst. Im Winter dauert die Auflösung durch die geringere Einstrahlung meistens länger als in den Sommermonaten.

Niederschlagsrisiko

Der Oberbegriff für Regen, Schnee, Hagel, Reif und Graupel ist der Niederschlag.  Das Niederschlagsrisiko oder auch Niederschlagswahrscheinlichkeit gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit an einem Ort in einem bestimmten Zeitraum eine definierte Regenmenge erreicht wird. Bei 20% Niederschlagsrisiko kann man davon ausgehen daß es nicht regnet. Bei 70% oder mehr ist es gut wenn man einen Regenschirm dabei hat.

Nieselregen

Nieselregen ist eine Form von Niederschlag bei dem die Tropfen einen Durchmesser von weniger als einen halben Millimeter besitzen. Eine andere Bezeichnung ist auch Sprühregen.  Nieselregen fällt meist aus Wolken mit stabiler Schichtung die teilweise bis zum Boden herab reichen. Daher tritt Nieselregen oft in Verbindung mit dichtem Nebel auf.

Normalwerte

In der Wetterbeobachtung basieren die Normalwerte auf einer langjährigen Datensammlung über 3 Jahrzehnte.  Die Wetterdaten dieser Periode werden zusammengefasst und bilden im Durchschnitt die Normalwerte. Daraus ableiten lässt sich ob ein Monat oder Jahr im Vergleich zum langjährigen Mittel abweicht, etwa zu warm oder zu kalt, zu nass oder zu trocken ist. Damit kann man für die Klimaforschung Abweichungen feststellen und einen Trend erkennen. Die Durchschnittstemperaturen der letzten Jahre lassen einen Trend zu einer Klimaerwärmung erkennen.